Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik X7R Kondensator


von Christoph W. (christoph)


Lesenswert?

Hallo.

Bei den VIN und VOUT-Pins des integrierten 1,8V-Regulators im AT91SAM7S
sind laut Datenblatt 3,3µF X7R Kondensatoren anschließen. Leider wüsste
ich nicht, wo ich die unter vertretbarem Aufwand herbekommen könnte.
Leider steht auch nichts zu genaueren Anforderungen dabei ... nur X7R.
Könnten eventuell auch kleinere X7R funktionieren ? evtl. andere Typen
? oder sind eventuell auch Elkos möglich ? oder sollte man einfach
unterschiedliche Typen mischen ? Hat jemand mit den Kondesatoren
villeicht schon Erfahrungen gemacht ?

Vielen Dank.

von crazy horse (Gast)


Lesenswert?

nimm halt je 3 Stk 1µ, die sind handelsüblich.

von Christoph W. (christoph)


Lesenswert?

ich kann leider nicht 33x 100nF nehmen ...

von Peter (Gast)


Lesenswert?

Ern evtl sind das Tantalkondensatoren??

von Christoph W. (christoph)


Lesenswert?

Sorry. Verstehe die Frage nicht ganz.

Kann man Elkos stattdessen verwenden ? macht das dem Spannungsregler so
viel aus, ob nun ein 1.Elko 2.C anderen Typs oder 3.viel kleinerer C
dranhängt ?

von Gerd (gaaanz ein Anderer) (Gast)


Lesenswert?

@Christoph
Ohne die Schaltung jetzt näher zu kennen, X7R umschreibt primär die
Temperatur-Charakteristik d.h. wie stark sich die Kapazität mit oder
gegen die Temperatur verändert. X7R ist relativ unempfindlich im
angegebenen Bereich z.B. -55 bis +125 Grad Cel. +- 15 Proz. (z.B.
muRata) gegenüber z.B. Z5U oder Y5V. Im "normalen" Temperaturbereich
oder für allg. Anwendungen wie Blocking, Coupling, Decoupling,
Interference suppression kann man auch andere Typen nehmen (nehm doch
einfach 3 x 1uF ungepolt).

von Christian Rötzer (Gast)


Lesenswert?

Seit ich einen Blick in den Farnell Katalog geworfen habe, weiss ich,
dass 100uF auch in Kermamik lieferbar sind (Murata). Bezahlbar und
verfügbar! Das ist kein Problem mehr...

von Christoph W. (christoph)


Lesenswert?

Danke, Gerd.

Die Cs sitzen je an VIN und VOUT des Spannungsreglers (3,3V->1,8V).
Gibt es irgendwo mehr über Kondensatorserien ? (Tabellen, die die
Unterschiede auflisten)

Gehen denn diese Typen ? :

Wima-SMD Kondensator, Bauform 2824N, 2,2µF
(Metallisierter SMD-Polyester-Kondensator ; Toleranz: 10% ; 63V~ /
40V~)

Z5U-5 1,0µ VIELSCHICHTKONDENSATOR
SMD TAN.3,3/16 SMD-Tantal-Kondensator, 3,3µF/16V

von Alban (Gast)


Lesenswert?

Das Datenblatt des Spannungsreglers gibt oft mal nähere Informationen
über die Kondensatoren die verwendet werden sollen.

National z.B. lässt sich da immer recht gut aus darüber.

von Christoph W. (christoph)


Lesenswert?

1. Post :

> ... Bei den VIN und VOUT-Pins des integrierten 1,8V-Regulators
>     im AT91SAM7S sind laut Datenblatt 3,3µF X7R Kondensatoren
>     anschließen. ...

Leider geben die Datenblätter nicht mehr her.

von Gerd (gaaanz ein Anderer) (Gast)


Lesenswert?

Christoph,
du kannst ja mal in die Datenblätter der Hersteller schauen z.B. Epcos,
muRata usw. ist aber etwas Sisyphos Arbeit. Die Kapazität würde ich
schon ungefähr beibehalten (rund 3.3 uF) und nach Möglichkeit auch
gleiche Typen einsetzen (ist aber kein muss). Mit Tantal haben manche
schon schlechte Erfahrungen gemacht bez. Durchlagen. Wenn die Schaltung
es nicht besonders vorschreibt u. begründet, sehe ich jedenfalls für
normale Betriebsbedingungen kein Problem auch abweichende Bauteile
einzusetzen.

von Christoph W. (christoph)


Lesenswert?

Ich hab mir momentan das Ding näher ins Auge gefasst :

Wima-SMD Kondensator, Bauform 2824N, 2,2µF
(Metallisierter SMD-Polyester-Kondensator ; Toleranz: 10% ; 63V~ /
40V~)

Hat zwar nur 2,2µF, aber mehr wurmt mich eigentlich der Typ
(metallisierter Polyester Kondensator) ... macht das einen großen
Unterschied hinsichtlich recht oder schlecht ? Das Problem ist, dass
ich nur 2 Händler zur Verfügung habe und auf Teufel komm raus da was
anständiges zusammenzimmern möchte.

Ach ja : SMD soll es bestenfalls bleiben. Ein kleines Raster (2,54 oder
5,08 ist auch noch drin)

von Gerd (gaaanz ein Anderer) (Gast)


Lesenswert?

Wenn es ein Schaltregler ist, dann sollte die Kapazität unbedingt
stimmen und nicht um 50 Prozent geringer sein (sonst stimmt am Ende die
Ausgangsspannung nicht)! Wenn du 3 Stück hast, könntest du notfalls
zumindest die Kap. durch 2 in Reihe + 1 Parallel erreichen (keine
schöne Lösung, aber eine Lösung).

von BenTu (Gast)


Lesenswert?

@Christoph Wagner

Ich würde an deiner Stelle ( schon aus Platzgründen ) bei Keramik-Cs
bleiben.

Als einzige mir bekannte Quelle wo man auch ohne Gewerbe bestellen kann
ist elpro.
Die haben Keramik-Cs bis 4,7uF in 0805. Im PDF-Katalog 2006 unter
www.elpro.org auf Seite 119.

MfG Bentu

von Christoph Kessler (db1uq) (Gast)


Lesenswert?

Die Billighändler haben keine X7R-Keramik mit diesen hohen Werten. Nur
das miserable Z5U oder Y irgendwas mit einer Achterbahn-Temperaturkurve
  und +80% , -20% Toleranz. X7R ist größer und teurer

von Wolfram (Gast)


Lesenswert?

wenn du es einfach willst nimm einen Tantal 3,3u und einen
Keramikkondensator 100n. Sollte beides bei Reichelt kein Problem sein.
Den Keramikkondensator näher an den Chip setzen.

von Christoph W. (christoph)


Lesenswert?

So sind die Teile so und so beschalten. Neben einem 3,3 sitzt zudem noch
ein 100nF - soweit auch bis jetzt auch schon im Layout. Kann man denn
Tantal nun doch verwenden ? (oben war etwas von Durchschlag
geschrieben) ...  maximale Spannung ist 3,3 und 1,8V.
FreudigHoffenTun

von Gerd (gaaanz ein Anderer) (Gast)


Lesenswert?

Christoph, ich habe ja nicht gesagt, dass man Tantal nicht einsetzen
darf. Deren Vorteil ist ja u.A. bei kleinen Abmessungen hohe
Kapazitäten mitzubringen. Nur hört bzw. liest man immer wieder, dass
die Dinger auch gerne (und öfter mal) die Schaltung zerstören (manche
nehmen deswegen welche mit deutlich höheren Spannungen). 3,3 uF Tantal
gibts übrigens beim C. 1uF ungepolt gibt es auch billig im Auktionshaus
oder hast du keinen Platz im Layout? Wenn deine Schaltung nicht extremen
Temperaturen ausgesetzt ist (über 45 Grad Cel.), dann sollte auch Z5U
o.ä. funktionieren. Im übrigen, wenn es um spezielle
Bauteileigenschaften wie genauen Typ, Hersteller, Alter usw. geht, dann
steigen eben die Kosten und man muss auf grosse renomierte Anbieter wie
Farnell, RS usw. zurückgreifen und deren Preise in Kauf nehmen.
Möglichst billig und alle tollen Eigenschaften obendrein ist ein
Widerspruch in sich. Es liegt an einem selbst zu erkennen, wo man
sparen kann und wo eben nicht und ansonsten hilft einfach
ausprobieren.

(mach einfach keinen Staatsakt daraus, probier aus wie sich die
Schaltung z.B. bei etwas weniger oder mehr Kapazität verhält und ziehe
deine Schlüsse bez. der Kondis daraus!)

von Christoph W. (christoph)


Lesenswert?

OK. Dann werd ich mal zuerst die 16V Tantal-Kondensatoren mit 3,3µF
verwenden und bei Problemen auf mehrere 1,0 µF Z5U zurückgreifen. Mir
wär's auch lieber bei einem der großen, spezialisierten Händler zu
bestellen aber leider unterliegen mir "gewisse Grenzen" von der
Rechnungsabteilung meiner Bildungseinrichtung ;)

Was für Schäden kann man denn bei einem Ausfall erwarten ? Wenn z.B.
der "Hauptkondensator" ausfällt - verhindern dann die 100nF
wenigstens noch ein klein bisschen, dass der Spannungsregler zu sehr
schwingt ? Wäre nämlich schlecht, wenn der Kondensator den ganzen
Prozessor ins jenseits reißen würde (wie gesagt : "Grenzen")

von Gerd (gaaanz ein Anderer) (Gast)


Lesenswert?


von crazy horse (Gast)


Lesenswert?

Ob die Tantals Probleme machen, erkennst du erst später.
Ich habe sie inzwischen aus allen meinen Designs entfernt, nachdem
mehrfach Rücklaufer kamen. Auch eine Überdimensionierung bzgl.
Nennspannung half nichts, Herstellerwechsel ebensowenig.
Je nach Anforderung der Spannungsregler: keramischer 100n, manchmal
auch 1µ. Sind höhere Kapazitäten vom Hersteller gefordert, nehme ich
den guten alten Al-Elko + 100nF Keramik. Ruhe ist seitdem :-).
Und ich werde nie wieder zum Tantal am Spannungsregler zurückkehren.

von Christoph W. (christoph)


Lesenswert?

Danke, Crazy Horse !

Das ist gut zu hören, dass die altbewährten Elkos da nun doch zu
verwenden sind. Auch für den äußerst unwahrscheinlichen Fall : Hat das
auch schon mit einem integrierten (explizit AT91SAM7S) Spannungsregler
funktioniert ??
Werd mein Design erstmal so belassen, wie es ist. (Elko 3,3µF +
100nF).

Außer natürlich, es gibt Zweifel an der Vorgehensweise ;)

Tausend Dank an alle.


und besonders an Gerd für die Infos zum Kondensatorwald ;)

von Dirk (Gast)


Lesenswert?

Hi,

ich habe mir 2,2µF Keramik Package 0805 bestellt. Bei der
Prototypenfertigung hatte ich keine Probleme.

Bei Bedarf verkaufe ich gerne welche.

Bei interesse bitte Email @ info (aT) myevertool (dOt) de

Gruß,

Dirk

von Patrick D. (oldbug) Benutzerseite


Lesenswert?

Ich habs wie Dirk gemacht: keinerlei Probleme mit dem internen Regler.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.