Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hilfe bei der Fehlersuche eines China LED-Treibers


von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Hallo zusammen,

es geht um diese Schaltung auf dem Foto.

Nachdem es mit dem Dimmer nicht funktionierte, habe ich den Treiber ohne
Dimmer in Betrieb genommen. Und siehe da keine von den 12 in Reihe
geschalteten 3W ( oder doch nur 1W ? ) Power-LEDs glimmte auch nur auf.
So dachte ich, das ich diesen Treiber abgeschossen hätte. Aber der
Nächste und Nächste, zeigte das gleiche. Nur 1,5V am Ausgang.

Ist dies eigentlich am Schaltplan schon zu erkennen, das die Schaltung
Müll ist ?

Der Ursprung der fast ganzen Geschichte ist hier :

Beitrag "China Power-LED-Treiber"


Bernd_Stein

von g457 (Gast)


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> Aber der Nächste und Nächste, zeigte das gleiche. Nur 1,5V am Ausgang.

Waren die unvermurkst oder hast Du die auch schon getötet? Und wie hast 
Du gemessen?

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Also bei der " 809-Serie " habe ich den ersten am besagten Dimmer 
angeschlossen und dann ohne. Die anderen sofort ohne Dimmer.
Gemessen hatte ich zu diesem Zeitpunkt nur mit einem Multimeter ohne 
RMS.

Bernd_Stein

: Bearbeitet durch User
von Horst (Gast)


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hmm, 'ne 18Volt Crowbar an einem 32V Netzteil kann nicht wirklich gut 
funktionieren.

Dazu passt
> Nur 1,5V am Ausgang.
als Durchlasspannung des Thyristors wenn er gezündet hat.

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Horst schrieb:
> hmm, 'ne 18Volt Crowbar an einem 32V Netzteil kann nicht wirklich gut
> funktionieren.
>
Danke, das ist wirklich der Fehler. Bis zu 11 weiße LEDs werden bei 
32,6V mit 270mA betrieben. Bei der 12ten ist Schluß.
Eine LED 3,2V/260mA, zwei 6,7V/460mA, drei 9,7V/440mA, vier 12,7V/410mA, 
fünf 15,7V/390mA, sechs 18,6V/360mA, sieben 21,5V/340mA, acht 
24,3V/330mA, neun 27,1V/300mA, zehn 29,9V/ 290mA.

Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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So, jetzt hab ich mal die Crowbar Z-Diode ZD2 näher untersucht. Den 
orginal SMD-Widerstand R12, der wahrscheinlich eine Toleranz von einem 
Prozent hat, habe ich nicht wiedergefunden. Habe also einen 
Metallschichtwiderstand 0,6W mit 22k und 1% genommen.

Hierbei stellte sich heraus, das ZD2 gar keine 18V ist sondern, um es 
genau zu schreiben *35,4V*. Wie bereits schon kurz erwähnt, habe ich 
nicht so die Ahnung von SMD-Bauteilen, deshalb war ich auch sehr über 
die Messergebnisse erstaunt.

Uz=35,2V/Iz=20µA; 35,4V/22µA; 35,5V/320µA; 35,7V/700µA; 35,8V/930µA; 
35,9V/1,2mA bei einer Endversorgungsspannung von 62V.

Mich wunderte halt das die Z-Diode schon bei so geringen Strömen ihren 
Dienst tut, da sie ja eigentlich für Iz=2mA spezifiziert ist.
Auch das der Thyristor schon mit knapp 1mA zündet. Quatsch, der bekommt 
ja gar nicht den durch R12 begrenzten Strom, sondern nur den durch T1-R 
selbst und die Diode D3, was wahrscheinlich ca. 0,5A betragen dürfte, 
wie ich aus den Versuchen mit zwei LEDs messen konnte. Wieder quatsch, 
ich muss ja noch die Z-Dioden Spannung abziehen.

Werde mal versuchen es hinzubekommen, durch ändern des R12 Widerstandes 
meine 12 LEDs zum leuchten zu kriegen. Eine andere Möglichkeit wäre 
evtl. parallel zu R12 einen KerKo zu setzen. Nur welche Größenordnung ?
Die LEDs brauchen so 36,2V bis 36,5V bei 350mA.

Die Kurzangaben selbst von Diotec Semi besagen zur MM3Z36V im SOD-323 
Gehäuse:

Uz:   34-38V
Iz:   5mA
Rz:   <90Ω
N:   0.2W
Tmax:   150°C

The MM3Z36V is a silicon 200mW Z - diode preferred for use in surface 
mount applications, Rz for Iz=2mA
marking code: 19

http://www.semicon-data.com/diode/dz/ma/MM3Z36V.html#MM3Z36V


Bernd_Stein

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Bernd S. schrieb:
> Mich wunderte halt
> dass die Z-Diode schon bei so geringen Strömen ihren Dienst tut

Mich nicht, irgendwann muß sie ja anfangen, zu leiten. Die typische 
Betriebsart einer Z-Diode ist aber, sie mit einem einigermaßen 
definierten Strom zu betreiben - der Hersteller benennt ihn eben mit 
2mA.

Drin bleiben sollte die Crowbar auf jeden Fall, wer weiß, wie hoch die 
Spannung sonst laufen würde, wenn die Last unterbrochen wird.

von der schreckliche Sven (Gast)


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Manfred schrieb:
> Drin bleiben sollte die Crowbar auf jeden Fall, wer weiß, wie hoch die
> Spannung sonst laufen würde, wenn die Last unterbrochen wird.

Der Schalttransistor würde die Spannung begrenzen. Unter starker 
Wärmeentwicklung, was seinen schnellen Tod bedeuten würde.

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Alle meine Versuche mit R12 erhöhen, R12 + R11 bis 1M, oder parallel zu 
R12 einen Low-ESR 10µF Kondensator halfen nicht um 12 LEDs treiben zu 
können.
Ich weiß R11 hätte ab einen gewissen Wert die Crowbar zunichte gemacht, 
aber da diese tatsächlich knapp 500mA aufnahm, war R11 sowieso nicht in 
dieser SMD-Baugröße machbar, bzw. ich weiß gar nicht welchen sicheren 
Haltestrom der Thyristor Q3 benötigt.

Mich hätte mal der maximal zulässige Strom durch ZD2 interessiert, da ja 
beim Zünden des Thyristors kurzzeitig die 500mA durch sie fließen, aber 
diese Angabe habe ich im Datenblatt nicht gefunden.

Habe jetzt einfach mal eine 39V Z-Diode bestellt BZX384-B39, also 
mit 2% Toleranz bzw. mit 38,2V bis 39,8V Spannungstoleranz.


Bernd_Stein

von Klaus R. (klaus2)


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...ehm, wieso hast du nicht zB eine 1n4148 in Reihe geschaltet? Macht 
jeweils 0.5V...oder eine ZD mit 2.4 - 3.6V (nichts daheim)? 
Reihenschaltung geht. Rx ändern war von Anfang an nicht der richtige 
Weg.

Klaus.

von der schreckliche Sven (Gast)


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Bernd S. schrieb:
> Mich hätte mal der maximal zulässige Strom durch ZD2 interessiert, da ja
> beim Zünden des Thyristors kurzzeitig die 500mA durch sie fließen,

Stimmt nicht, der Thyristor zündet schneller.

Bernd S. schrieb:
> Habe jetzt einfach mal eine 39V Z-Diode bestellt

Dafür gibts das bayrische Gütesiegel: Passt scho.

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Klaus R. schrieb:
> ...ehm, wieso hast du nicht zB eine 1n4148 in Reihe geschaltet? Macht
> jeweils 0.5V...oder eine ZD mit 2.4 - 3.6V (nichts daheim)?
>
Weil ich nicht auf Zack bin. Danke für diesen Tipp. Habe gerade meine 
Versuche hiermit durch. Ab einer 30V Z-Diode in Reihe zur vorhanden ZD2 
funktionierte es mit 12 LEDs.
Erstaunlich war für mich, das ab der 13ten eine ZF ( 0,5Watt ) ihren 
Geist aufgab. Da sie bereits gebraucht war dachte ich mir nichts dabei, 
also die nächste gebrauchte. Zack - dasselbe. Also erstmal mit 33V 
weitergemacht. Und da diese eine ZD war ( 1,3W ) und ich sie auch beim 
ausprobieren von LED Nummer weiß ich nicht mehr, gehimmelt habe, dachte 
ich - klar - jetzt ist halt die Spannung zu groß und schießt kurzzeitig 
einen zu hohen Strom zum Gate von Q3.

Da es mit einer 24V Z-Diode nicht funktionierte und ich keine 27V habe, 
nahm ich halt 24V + 3V, aber wie bereits geschrieben gehts erst ab 30V. 
Hab also diesmal die Versuche mit einer ZD30V gemacht. Bei der 22ten LED 
hat's auch die gehimmelt und ich hatte keine Lust mehr auf 
Z-Dioden-Leichen ;-)

12LEDs/260mA#34,8V-36,1V Ausgangsspannung.

13/250mA#37,5V-38,5V
14/230mA#40,3V-41,1V
15/220mA#43,0V-44,0V
16/200mA#45,5V-47,0V
17/200mA#48,2V-49,9V
18/190mA#50,8V-52,1V
19/170mA#53,4V-54,5V
20/160mA#56,0V-57,4V
21/150mA#58,7V-59,9V
22 1,3W / 30V Z-Diode tot.

Da bin ja mitte nächsten Monat gespannt, was der Austausch von ZD2 
bewirken wird.

Bernd_Stein

von Klaus R. (klaus2)


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...das kapiere ich nicht oder bin auch nicht auf Zack. Sehr merkwürdig, 
ich glaube da läuft was falsch. Nicht, dass du die neuen auch noch 
himmelst :)

Klaus.

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Klaus R. schrieb:
> ...das kapiere ich nicht oder bin auch nicht auf Zack.
>
Deshalb habe ich nochmal einen Versuchsaufbau mit ZD2 aus der 
ausgeschlachteten Platine, der zuletzt verwendeten 30V Z-Diode und dem 
0,6W/22k/1% Widerstand gemacht.

Leider reicht mein regelbares SNT nicht, um durch diese Reihenschaltung 
einen Strom zu treiben ( 0,0µA im 200µA-Bereich des MMs ). Die 
Höchstspannung beträgt 61,8V im 200V-Bereich des MMs. Sie ist 
Stromrichtig aufgebaut und an ZD ( 30V-Z-Diode ) fielen 26,5V, ab, an R 
0,0V ( im 200mV-Bereich ) und ZD2 33,9V. Die fehlenden 1,4V sind wohl am 
Amperemeter abgefallen, da beim Messen der Gesamtspannung hinter dem 
A-Meter 6,1µA geflossen sind.

Wenn ich an R maß, war wirklich kein Strom im 200µA-Bereich zu messen. 
Bei der Spannungsmessung an ZD ( 30V-Z-Diode ) zeigte es 2,6µA und an 
ZD2 3,3µA an.

Übrigens habe ich die Schaltung mal mit 11 LEDs betrieben und gedimmt. 
Die allermeiste Zeit war es ein fürchterliches flackern. Eigentlich nur 
am Anfang ( volle Leuchtkraft ) und am Ende war kein flackern 
wahrzunehmen.

Falscher Dimmer ?


Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Bernd S. schrieb:
> Da bin ja mitte nächsten Monat gespannt, was der Austausch von ZD2
> bewirken wird.
>
Sind heute angekommen ( BZX384-B39 ), eine mal eingebaut - SUPER !
Funktioniert bis maximal 12 LEDs. Genau wie gewünscht. Strom ca. 260mA.
Ich denke die Ausgangsspannung interessiert jetzt nicht mehr, denn bei 
der 13ten blitzen diese nur auf.

Danke an Horst, der mir die Nase auf die Fehlerquelle gedrückt hat, 
Manfred, Sven und Klaus.

Bernd_Stein

von Gerald B. (gerald_b)


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Nimm doch eine Transil-Diode. Die sind als Überspannungsableiter zur 
Vernichtung von kurzzeitigen Transienten gemacht worden. Und da bei dir 
nach dem kurzzeitigen Zündstrom des Thyristors dann Frieden am Zaun 
herrscht, sollten die hier besser geeignet sein, als eine Z-Diode.
https://www.tme.eu/de/katalog/#id_category=112804&page=1&s_field=artykul&s_order=ASC

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Hallo zusammen,

was haltet ihr von dem Teil und was ist der Vorteil/e / Nachteil/e, wenn 
ein Übertrager benutzt wird :

https://www.youtube.com/watch?v=D31ItpvJ3TY

https://taco-nauert.de/Bausatz-TESTOFON-4000-Kit

https://www.mikrocontroller.net/attachment/206936/pruefs01.pdf


Bernd_Stein

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