Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Grundig V8300 mit komischem Fehlerbild


von Hubert M. (hm-electric)


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Hallo,
Ich habe hier einen alten Grundig Hi-Fi Verstärker V8300. Das Problem 
ist, dass nach dem Einschalten die Musik plötzlich weg ist. Phänomenal: 
War der Verstärker ein paar Wochen aus, kann man 1.5 Std Musik hören. 
Wenn man aber ihn 24Std aus hatte, dann tritt der Fehler nach 15 Minuten 
auf. Das Problem liegt definitiv an der Endstufe, weil der Verstärker 
Vor und Endstufe separat hat. Das Audio Signal kann ich jederzeit, (also 
auch wenn er "aus" ist) am Anschluss 1 des Verstärker IC abhören. (Mit 
Kopfhörer)
Bei dem Fehlerbild denkt man an einen Kondensator. Deswegen habe ich 
sämtliche Kondensatoren ausgetauscht. Ohne Ergebnis.
Auch mit Kältespray bin ich nicht weitergekommen. Bis ich dann 
festgestellt habe, dass, wenn der Fehler auftritt, am Überlastschutz an 
Der Diode 501, die Spannung von -50V auf 0,7V absackt. Also schaltet 
dann der Transistor T502. D502 durchgemessen: In Ordnung. Den davor 
geschaltene T505 ausgetauscht: Nein, der ist es auch nicht. Der 
Kondensator der mit an dem T505 angeschlossen ist, C525 ist ein 
Tantal-Elektrolytkondensator, sieht aus wie ein Keramik-Kondensator. Und 
auch der war nicht die Ursache. Nachdem ich Spaßeshalber mit einem 
Spannungsprüfer mit der Lastfunktion auf den R521 gegangen bin, hat der 
Verstärker wieder funktioniert. (Der hat in dieser Funktion 7,4 kohm) 
Sobald der Spannungsprüfer entfernt wurde, war wieder vorbei mit Musik. 
C525 Kurzerhand abgeklemmt, Fehler bleibt. Dann den R521 ausgelötet und 
nachgemessen: 0.8Mohm… ähm im Schaltplan steht 470 kohm.
Aus einem Schlachtverstärker auch den R 521 ausgelötet und gemessen: 0,8 
Mohm. Farbcode auf beiden Widerstände: grau rot gelb. Entweder ist der 
Schaltplan nicht korrekt, oder in sämtlichen Geräten wurde der falsche 
Widerstand eingebaut?? Der R 521 ist ein Metallschichtkohlewiderstand, 
sowas habe ich nicht hier, also kurz Hand ein Kohlewiderstand mit 470 
kohm eingelötet. Seitdem funktioniert der Verstärker wieder, läuft jetzt 
seit fast einer Stunde ohne Probleme.
Vielleicht kann mir jemand das mal genauer erläutern, wie dieser 
Überlast Schutz funktioniert.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Nehmen wir beispielhaft die obere Endstufe. R546 und R535 sind 
Shuntwiderstände. Wenn über z.B. R546 mehr als 0,7V abfallen, wird T513 
leitend und geht über die Folgeschaltung schliessliach auf T505.

Analog gilt das gleiche für die anderen 3 Shunts auch. Jeder 
Spannungsabfall grösser als 0.7V führt zum Leiten des danebenliegenden 
Transistors and damit schlisslich auf T505.

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