Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungsregler + Shunt


von Friedrich K. (fiete)


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Mal wieder eher ein Standard-Problem:

Ich habe 12V und möchte die auf 9V@2A zum Laden von LEGO-Akkus 
runter-regeln. Effizienz spielt nicht so die Rolle, sodass ein 
Linearregler (L78S09CV) es tut.

Gleichzeitig soll der Strom von einem ADC überwacht werden, damit wenn 
voll,  auf den nächsten Akku geschaltet werden kann. Da ohnehin 3V 
verbrannt werden müssen, kann man ja auch gleich einen hochohmigen Shunt 
nehmen, der dann unverstärkt den ADC beschickt.

Nun habe ich zwei Fragen:

1. High-Side shunt (12V -> Shunt -> L78S09 -> Akku -> GND) sehe ich von 
ab, da mehr Bauteile (z.B. INA1x8 o.ä.) benötigt werden -> gute Idee?

2. Low-Side-Shunt (12V -> L78S09 -> Akku -> Shunt -> GND) Um bei dem 
hohen Shunt trotzdemn noch 9V am Ausgang zu haben hatte ich gedacht, 
dass man das mit virtueller Masse regeln kann und den Masse-Anschluss 
des L78S09 direkt über den Shunt legt(s. Bild) anstatt auf GND sodass 
für den Akku hier eine virtuelle Masse entsteht. Im Datenblatt finde ich 
allerdings keine vergleichbare Beschaltung des L78S09 sodass ich nicht 
sicher bin, ob das so funktioniert. Was meint ihr dazu?

LG
Fiete

: Verschoben durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Der 78S09 hat zwar eine Strombegrenzung, aber nur als Selbstschutz. Die 
ist nicht dafür vorgesehen, einen konstanten Strom zu liefern.

von Kai S. (kai1986)


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Hallo,

du brauchst zum Akku laden keine Konstantspannungsquelle sondern eine 
Konstantstromquelle. Je nach Akkuchemie werden auch weitere 
Anforderungen an die Ladeelektronik gestellt. 9V klingt nach NiMH, da 
langen aber 9V NICHT um den voll zu laden, das wird üblich mit der Minus 
Delta U Methode geladen oder vereinfacht mit Konstantstromquelle und 
Timer, da muss dann der Akku aber immer ganz leer sein zum Laden.

Gruß Kai

von MCMajus (Gast)


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Hallo,

dieses Standard-Problem würde ich nie mit einem Shunt low-side lösen.
Für Akkus gilt im sicheren Fall, dass deren Ladestrom C/10 betragen 
sollte. C ist die Kapazität in Ah. Wenn du also 9V an den Akku 
anschließt, weil das dessen Zielspannung ist, der Akku aber leer ist, 
kann der Strom deutlich höher sein.

Alternative:
Wie im Kommentar vorher, baue am besten eine Konstantstromquelle wie 
z.B. hier 
(https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/schalt/02102531.gif), 
nur Massebezogen (Umgekehrt, d.h. pnp und die Dioden unten) und stelle 
diese auf C/10 ein. Dann kannst du mit einem hochohmigen Spannungsteiler 
und dem Mikrocontroller die Akkuspannung sofort kontrollieren.
Du brauchst noch nicht mal einen Spannungsregler, der Transistor regelt 
automatisch auf C/10.

Gruß

MCMajus

von Friedrich K. (fiete)


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Vielen Dank für die Antworten.

Einen Laderegler wollte ich nicht basteln, denn der ist (scheinbar) 
schon in dem Akku von LEGO drin (LEGO Education Energie 9688). Zum Laden 
muss man diesen an einen 6x1,5V Batterieblock anschließen -> Batterie 
läd Akku. Daher gehe ich davon aus, dass in dem Akku ein Laderegler 
enthalten ist der sich mit 9V zufrieden gibt.

Alles was ich brauche ist daher eine 9V Spannungsquelle, die mit bis zu 
2A belastet werden kann. Nun muss ich nicht nur einen Akku laden, 
sondern einen Klassensatz (15 Stk). Und da das Laden von Akkus mit 
Wegwerf-Batterien totaler Käse ist, und ich nicht alle Nase lang den 
vollen Akku abklemmen und den leeren anschließen möchte, brauche ich 
diese Spannungsquelle, die auf den nächsten umschaltet, sobald der 
Ladestrom auf ~0 gesunken ist.

Und das ganze möchte ich an ein altes ATX-Netzteil anschließen. µC an 5V 
+ ein paar Relais (Transistor+Freilaufdiode) + ggf. Vorlast.

Soweit der Plan.

Daher nochmal die Frage: Macht das der Spannungsregler so mit? Oder 
braucht er common-ground am mittleren Pin?

Nochmal danke für die konstruktiven Antworten!

Fiete

von nothingcomparestoyou (Gast)


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Daß Du nicht alle Nase lang den Akku wechseln willst, verstehe ich noch.
Was ich nicht verstehe, ist, wieso Du nicht die maximale Ladezeit 
ermittelst, und den µC nach Ablauf dieser Zeit jeweils den nächsten 
Transistor fürs nächste Relais für den nächsten Wechsel auf den nächsten 
Akku... schalten läßt.

(Wenn schon eine vollständige Ladeschaltung mit Anschluß einer 
Spannungsquelle existiert, welcher das "etwas länger dran bleiben" nicht 
schaden sollte.)

Geht es auch noch darum das Ganze in minimalem Zeitraum zu erledigen? 
Wenn ja - wieso? Die Begründung fände ich interessant. :)

von nothingcomparestoyou (Gast)


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Käme das nicht in Frage?

Nachtrag: Ich würde das wohl mit einem µC, einem 1:16 Analog Switch 
Multiplexer (74hct4067), und 15 FETs versuchen, statt mit Relais.

von nothingcomparestoyou (Gast)


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Logic Level oder auch Ultra Logic Level FETs, bitte um Verzeihung.

von MCMajus (Gast)


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Hallo,

ich muss meinem Vorgänger insofern rechtgeben, als dass es keinen Sinn 
macht, den Ladestrom zu messen, wo ohnehin eine Ladeschaltung in den 
Akkus verbaut ist.
Für kritisch halte das Vorhaben, aus 12V mit einem Regler 9V zu 
erzeugen. Das sind immerhin 6W Verlustleistung und die musst du 
abführen.
Wenn man die 78xx-Reihe benutzt, dann kann die das gar nicht (max. 
1,5A).
Besser ist es wohl ein DC/DC-Modul zu kaufen, die gibt es günstig und 
inzwischen voll integriert, so dass man diese ohne Mehraufwand gegenüber 
einem Regler verwenden kann.
Die Marktführer der voll integrierende DC/DC Converter ist wohl Traco 
Power.

Wenn du doch die Shunt-Lösung machen willst, würde ich einen 
einstellbaren Regler nutzen, dessen Spannungsteiler kannst du nach dem 
Shunt regeln lassen. Dann geht der Ausgangspegel vor dem Shunt zwar 
höher als 9V, ist am Akku aber konstant.
Den Shunt kannst du mit einer Subtahierschaltung (OP) auf 5V umsetzen.

Gruß
MCMajus

von batman (Gast)


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Also erstmal beträgt die Verlustleistung am Regler maximal läppische 1,2 
Watt, wenn man den Shunt nicht in der Rechnung vergißt und zweitens 
überzeugt auch die Auffassung nicht so recht man müsse immer die 
maximale Ladezeit abwarten, egal wie voll der Akku schon ist.

@TE:
Die Eingangsspannung des 7809 wird durch den hohen Shunt etwas knapp, da 
wird vielleicht der Akku nicht voll. Eine andere Kombi Shunt/LDO wäre 
besser.

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