Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik lm317/117 regulierbar bis auf 1.2 Volt


von Tobias O. (Gast)


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Im Datenblatt steht das der LM317 regulierbar bis runter auf 1.2 Volt
geht. Wie ist das möglich, da die Referenzspannung fest auf 1.25 Volt
eingestellt ist. Welche Schaltungsvariante ermöglicht die
Ausgangsspannung von 1.2 Volt, oder habe ich micht verlesen.

Gruß Tobi

von Kai Markus Tegtmeier (Gast)


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IMHO hast Du da das Datenblatt missinterpretiert. Die
1,2V sind als minimaler Spannungsunterschied zwischen
Ausgangs- und Eingangsspannung zu sehen. Wird die Spannungs-
differenz kleiner (z.B. durch fallende Eingangsspannung), so
kann der LM317 nicht mehr sauber regeln. Die Ausgangsspannung
bricht zusammen.

Beispiel:

Ui = 5V, Ua != 3V  ==> ist OK, Ui-Ua = 2V > 1,2V
Ui = 4V, Ua != 3V  ==> geht nicht, Ui-Ua = 1V < 1,2V

Ich hoffe, ich konnte etwas Licht in die Sache bringen.

Greetz
kmt

von Tobias O. (Gast)


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Danke, habs jetzt endlich kapiert.

Gruß Tobias

von Thomas O. (Gast)


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und die Differenz die nicht benötigt wird wird in Wärme umgewandelt.
Wenn du z.b. 500mA zieht und fütterst den Spannungsregler mit 20V,
holst aber nur 5V raus, dann verbräts du 0,5A*15V= 7,5Watt. Viele
regelbare Netzteile haben da Trafos mit mehreren Spannungsausgängen
drin und schalten dann den jeweiligen Ausgang mittels Relais auf den LM
damit dieser nicht umbedingt mehr Spannung erhält als als unbedingt
benötig, dieser dadruch schön kühl bleibt und der Kühlkörper nicht so
groß ausfallen muss.

von Frank (Gast)


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wenn du den 317 noch weiter runterregeln möchtest, dann kannst du das
Groundpotential auch ins negative ziehen. So wird es z.B. bei
Netzgeräten gemacht die bis Null runtergestellt werden können.

bye

Frank

von Uwe Nagel (Gast)


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@Kai das ist falsch!
Ein normaler LM317 braucht sogar etwa 3V Differenzspannung zwischen
Ein- und Ausgang.
Die minimale Ausgangsspannung ist tatsächlich gleich der
Referenzspannung und die ist typisch 1,25V, aber minimal 1,2V.
So kommt es wohl zur Angabe im Datenblatt.
Noch kleinere Spannungen gehen nur mit dem Trick, den Frank genannt
hat.

von Dietmar (Gast)


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@Tobias:

Was läßt denn der zusätzliche Bauteilaufwand zu?

Wenn es wirklich auf die paar mV genau sein soll:

Spontane Idee: Ich schlage vor, nach dem 317 einen Spannungsteiler aus
2 Widerständen im Verhältnis 1,20/1,25 nachzuschalten, wo dann 1,20V
herauskommen. Dahinter einen OP als Impedanzwandler mit
nachgeschaltetem 1A-Transistor (NPN). Spannungsteiler-Ausgang kommt an
positiven OP-Eingang, OP-Ausgang an Basis des Transistors (NPN), Last
zwischen Emitter und Masse, Rückführung des Emitters direkt an den
negativen OP-Eingang. Der Kollektor des Transistors und die
Betriebsspannung des OP kommen an die Eingangsspannung des 317, wenn
diese mindestens 5V ist. Die Energiebilanz bleibt insgesamt etwa
gleich.

Ein OP des Typs CA3130 arbeitet mit Eingangsspannungen bis herab zur
Masse und treibt bis zu 20 mA für die Basis des Transistors.

Wenn irgendwas am Vorschlag nicht verstanden ist, bitte nochmal
fragen.

Gruß

Dietmar

von Kai Markus Tegtmeier (Gast)


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@Uwe:

vielen Dank für die Info; ich hatte das Datenblatt vom LM317 nicht
direkt vor Augen...

Greetz
kmt

von Christian (Gast)


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@Dietmar: Fragt sich, wie genau das trotz des riesigen Aufwands wird.
Immerhin kann bei einem normalen LM317 die Referenzspannung lt.
Datenblatt zwischen 1.20V und 1.30V liegen, das sind schon 100mV
Differenz.

von Dietmar (Gast)


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@Christian:

Ja, die Genauigkeitsbetrachtung ist schon klar. Mit meinem Vorschlag
können nun aber auch einfach und generell andere Spannungen unterhalb
der Referenzspannung erzeugt werden.

Ich glaube auch nicht, daß die absolute Genauigkeit hier das ernste
Problem war. Da nimmt man denn am besten gleich einen anderen Ansatz
und keinen integrierten Spannungsregler.

Gruß

Dietmar

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