Ich habe gerade meine Ritto Videosprechanlage repariert. Hier wird mit einem Videoumsetzer ein differentielles Videosignal über 2 Adern Klingeldraht übertragen. Dazu ist auf der Umsetzerplatine ein 2. Trafo aufgelötet, der eine galvanisch getrennte 2. Spannung erzeugt. Das Videosignal geht dann über einen Optokoppler zur Trennung, danach wird mit der 2. Spannung weiterverarbeitet. Meine Frage ist, warum wird das differentielle Signal galvanisch entkoppelt übertragen. Ist das eine Vorsichtsmaßnahme, da der Einsatz dieser Universal-Anschlußplatine nicht definiert ist, oder ist das systembedingt bei einer diff. Videoübertragung immer standard. Gruß, Markus
Der Strom der Stromversorgung verursacht einen Spannungsabfall auf der GND Leitung, welcher sich (ohne Potentialtrennung) auf das Videosignal aufaddieren würde. Dadurch würde das Videosignal unbrauchbar werden.
Ein idealer differentieller Eingang wertet nur die Differenz zwischen den Leitungen aus. Das heißt es ist egal ob zum Beispiel 12V und 10V oder 2V und 0V anliegen, die Differenz ist immer 2V. Allerdings haben reale Eingänge einen Common-Mode-Bereich, den die Eingangssignale nicht verlassen dürfen. Um mit realen ICs näher ans Ideal zu kommen werden Trafos eingesetzt. Diese filtern den Gleichanteil komplett raus, die Spannungen der differenziellen Eingänge des ICs liegen dann immer innerhalb des Common-Mode-Bereichs.
Nachtrag: Es ist ein Vorsichtsmaßnahme. Es gibt auch differenzielle Übertragungen (USB, SATA, ...) ohne einen Trafo. Grundsätzlich wird das gemacht wenn mit starken Unterschieden des Groundpegels zwischen Sender und Empfänger zu rechnen ist (Zum Beispiel bei Ethernet).
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