Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Emmittergrundschaltung


von Sandmännchen (Gast)


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Hallo!

Also nachdem ich mich auch in der Praxis ein wenig mit gängigen
Bauteilen und Schaltungen auseinandersetzen möchte, hab ich nun mal als
Anfang eine Transistorgrundschaltung auf nem Protoboard aufgebaut, ich
hab auch einen Frequenzgenerator zu Hause, bei dem ich auch die
Amplitude verändern kann.

Ich habe nun den ersten Versuch mit der Emmittergrundschaltung gemacht.
Ich habe einen fixen Kollektorstrom angenommen und dann die Schaltung
danach dimensioniert(also RE und den Basisspannungsteiler) Die
Vorgehensweise hab ich aus einem Buch.

Nun ahbe cih jedoch folgende Fragen:

1.) Beim Emmitterwiderstand ist immer von einer Stromgegenkopplung die
Rede udn das leuchtet mir nciht so ganz ein. Ich habe ja schon einige
OPV Schaltungen angeschaut, wo meistens eine Gegenkopplung besteh vom
Ausgang auf den Eingang, aber wo ist das bei der Emmitterschaltung der
Fall? Der Emmitterwiderstand geht doch einfach nur vom Emmiter auf
Masse, wo wird da was auf den eingang zurückgekoppelt?

2.)Wie dimensioniere ich den Kondensator richtig, welcher parallel
geschaltet wird zum Emmitterwiderstand? Ich habe den mal zu Testzwecken
mit 1µF angenommen.

3.)Laut Elektrokompendium wird die Spannungsverstärkung der Schaltung
nur von dem Verhältnis von Kollektorwiderstand / Emmitterwiderstand
bestimmt... Wie kommt man rechnerisch auf diese Aussage?

Danke schon mal!

von johnny.m (Gast)


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Zur (Reihen-)Gegenkopplung, vereinfacht: Der Emitterwiderstand hebt
proportional zum Kollektorstrom das Emitterpotenzial an, wodurch die
Basis-Emitterspannung sinkt, so dass der Arbeitspunkt stabilisiert wird
und nicht 'weglaufen' kann.

von Sandmännchen (Gast)


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Aha, ok. Also je höher der Kollektorstrom, desto höher der
Spannungsabfall am Emmitterwiderstand und desto kleiner die
Basis-Emmitterspannung... ok das leuchtet mal ein!
Das heißt also die Rückkopplung ist also ausschließlich dazu da, den
Arbeitspunkt zu stabilisieren :-)

Wäre das schonmal beantwortet. Hat noch jemand Rat bezüglich der
Verstärkungsberechnung und dem Kondensator am Emmitterwiderstand?

von Bernhard S. (bernhard)


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>Der Emmitterwiderstand geht doch einfach nur vom Emmiter auf
>Masse, wo wird da was auf den eingang zurückgekoppelt?

Steigt der Kollektorstrom, dann steigt auch sein Emitterstrom und der
Spannungsabfall über dem Emitterwiderstand erhöt sich, und somit
verringert sich etwas die Basisspannung und der Kollektorstrom wird
ebenfalls kleiner.

>Wie dimensioniere ich den Kondensator richtig, welcher parallel
>geschaltet wird zum Emmitterwiderstand? Ich habe den mal zu
>Testzwecken mit 1µF angenommen.

Ist er zu klein, dann werden niedrige Frequenzen nicht mehr so gut
verstärkt.

>3.)Laut Elektrokompendium wird die Spannungsverstärkung der Schaltung
>nur von dem Verhältnis von Kollektorwiderstand / Emmitterwiderstand
>bestimmt... Wie kommt man rechnerisch auf diese Aussage?

Gilt aber nur für Gleichspannung!

Rechne doch einfach mal ein kleines Beispiel durch.

Die Kondensatoren entfernst Du gedanklich, damit es ein ganz einfaches
Rechenmodell wird.

Bernhard

von Sandmännchen (Gast)


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Aha, das gilt also nur die Gleichspannung!!

Naja, was ich dann bei der Arbeitspunkteinstellung/Stabilisierung nicht
so ganz kapiere ist:

Durch diese Stromgegenkopplung wird quasi automatisch bei einem höheren
Kollektorstrom die Ansteuerung an der Basis "zurückgedreht".

Ich möchte die Arbeitspunkteinstellung aber nur verwenden, dass ich
einen gewissen Gleichspannungspegel an der Basis habe, richtig? So kann
ich dann also dann an der Basis zusätzlich noch einen Sinusspannung
anlegen, die dann verstärkt wird. Am Eingang habe ich also eine
Mischspannung, der Transostor ist durch den Basisspannungsteiler immer
zu einem gewissen Anteil durchgesteuert, durch den Sinus dann eben noch
mehr oder weniger.

Aber ist es nun nicht so, dass die Stromgegenkopplung dieser
Sinusspannung entgegenwirkt? Denn kommt z.B.: die positive Amplitude,
so soll die Kollektorspannung (und damit der Kollektorstrom) ja auch
steigen, da sollte die Gegenkopplung ja nicht dazwischenfunken.

Oder verwechsle ich da nun etwas?

von johnny.m (Gast)


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Wenn Du die Gegenkopplung nur für den Gleichanteil gebrauchen kannst,
dann schalte dem Emitterwiderstand einen Kondensator parallel. Dann ist
R_E wechselstrommäßig kurzgeschlossen.

von Sandmännchen (Gast)


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Ja also das würde bedeuten, je hoher die Frequenz, desto mehr wird RE
überbrückt --> desto geringer die GLEICHSPANNUNGS - Gegenkopplung.

Wechselstrommäßig wird die Gegenkopplung aber mit steigender Frequenz
immer größer, weil der Kondensator eine immer kleinere Impedanz
darstellt?!

Das bedeutet, dann würde mein Sinus am Eingang ja bei höherer Frequenz
immer kleiner werden wegen der starken Rückkopplunng?

Grüße..

von Paul Baumann (Gast)


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@Sandmännchen
So ist es. Den Kondensator legt man nach dem Frequenzbereich fest, in
dem man arbeitet. Bei NF (Hörbereich) kommt man gut mit 47uF hin.
(Erfahrungswert)

MfG Paul

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