Forum: Platinen Altium Designer: Import von Eagle OK?


von Martin M. (gga)


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Hallo,

ich verwende die aktuelle Eagle-Version und bin am überlegen, auf Altium 
Designer umzusteigen. In erster Linie, weil man dort problemlos 3D-Daten 
erzeugen kann, welche die Kollegen benötigen.

Was mich bislang abschreckt ist die Einarbeitung in ein komplett neues 
System (kostet viel Zeit - selbst mit Lehrgang). Zum anderen sollte es 
möglich sein, die bisherigen Bibliotheken, Schaltpläne und Layouts von 
Eagle problemlos in Altium Designer zu importieren. Eine 
Importmöglichkeit gibt es ja, aber funktioniert diese auch sinnvoll?
Vor über 10 Jahren wollte ich OrCad in Eagle importieren, das ist 
gescheitert. Ich denke in der Zwischenzeit sollte es eher eine gute 
Möglichkeit für einen Import anderer Systeme geben.
Wie ist die Erfahrung? Kann man die importierten Daten von Eagle 
brauchen oder ist viel Nacharbeit im Altium Designer erforderlich?

Gruß
Martin

von TestX (Gast)


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1. ruf bei Altium an und fordere eine Demo Version an... Altium Designer 
ist um einiges komplexer als Eagle und absolut nicht damit zu 
vergleichen. Das Äquivalent wäre in etwa Paint<>Photoshop ...

2. du wirst einige Monate an Einarbeitungszeit benötigen um die 
nützlichen Features kennen zu lernen die den Arbeitsablauf massivst 
beschleunigen/vereinfachen

3. der Import geht solala...je nachdem was/wie komplex du es angelegt 
hast kann es funktionieren oder nicht. Generell würde ich immer sagen, 
dass du es selbst testen musst.

4. Letztendlich wirst du die Bibliothken sowieso neu in Altium anlegen 
(Vault)

von Wühlhase (Gast)


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Ich habe mal ein (recht simples) Eagle-Projekt in Altium importiert-das 
ging an sich recht problemlos.

Plane den Wechsel gut. Altium ist mächtig und kann dir unheimlich viel 
Arbeit abnehmen-dies setzt aber eine strukturierte Arbeitsweise voraus. 
Und dieses wiederum gute Kenntnisse der Software sowie einige kluge 
Vorbereitungen.

Ich habe selber mal für eine Firma die Altiumbibliothek so hingezogen 
daß man damit auch vernünftig arbeiten konnte. Vorher hat man irgendwie 
rumgewurschtelt, das hat absolut keinen Spaß gemacht.

von Udo K. (Gast)


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Es gibt Tutorials als PDF, die irgendwo in der Hilfe versteckt sind.
Gut ist etwa "TU0117 Getting Started with PCB Design.pdf".
Da steht das wichtigste auf 28 Seiten, und das hast du in einem Tag 
durch.

Danach kannst du damit produktiv Arbeiten, solange du nur fertige
Libraries verwendest.  Für Libraries erstellen gibt es auch
so ein Tutorial...

Grüsse,
Udo

von Ich Nicht (Gast)


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Aufgrund eigener Erfahrungen in Sachen Umstieg Eagle zu Altium kann ich 
nur dazu raten, die Bibliotheken neu zu erstellen.

Man erhällt da die Möglichkeit bisherige Fehler in der Bibliothek zu 
korrigieren. Ich denke, eine solche Möglichkeit sollte man nutzen!

von fchk (Gast)


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Die konvertierten Dateien benötigen immer einiges an Nacharbeit, da z.B. 
Layer mitunter nicht stimmen. Außerdem sind die Konzepte bei Eagle und 
Altium teilweise völlig unterschiedlich, so dass Du einige Sachen nicht 
zur Deckung bringen kannst.

fchk

von Christian B. (luckyfu)


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Das konvertieren geht, mit Nacharbeit.

Du musst alle Spannungsversorgungssymbole austauschen. Außerdem 
funktioniert das Übertragen der Planes nicht richtig, die musst du also 
ebenfalls erneuern.
Aber, du kannst aus den Übertragenen Dateien Problemlos Altium Librarys 
erzeugen, welche du dann weiter nutzten bzw deinen Wünschen gemäß 
anpassen kannst. Ich hab vor 8 Jahren auch genau so damit angefangen. 
Das Konvertieren dauert, das Library anlegen dauert aber länger, wenn du 
dich entscheidest, eine Datenbank Lib aufzubauen (Was ich dir empfehlen 
würde, da du damit am flexibelsten bist).

Fazit: Das konvertieren lohnt sich nur bei den Projekten, die du nicht 
innerhalb von 1-2 Tagen in Altium neu machen kannst.

Ausserdem ist es hilfreich, sich jemanden zu suchen, der dir den Umgang 
mit Altium zeigt. Ich hatte diesbezüglich Glück, da ich hierzu noch auf 
die Unterstützung meines vorherigen Arbeitgebers setzen konnte. Ich war 
somit nie zu einem Lehrgang von Altium, kann dir also dessen Umfang 
nicht nennen. Allerdings kam ich vorher von Pads, weshalb ich die 
grundsätzlichen Vorgänge (Datenbank Lib, Push and Shove, Online DRC) 
schon kannte und mir nur anschauen musste, wie das in Altium umgesetzt 
ist. Wenn man sich erstmal eingearbeitet hat will man nicht mehr zu 
Eagle zurück. Es ist wie der Umstieg von einem Trabant auf einen Audi.

Mit dem neuen Konzept des pay per use macht es Eagle den Nutzern 
natürlich auch leichter, umzusteigen auf Programme, welche zwar 
anfänglich mit hohen Investitionskosten (Sowohl was den Programmpreis 
angeht als auch, und vor allem, wegen der Einarbeitungszeit, in welcher 
man eher unproduktiv ist) verbunden sind, sich dann aber sehr schnell 
amortisieren. Allein was wir in der Firma an Kosten gespart haben durch 
die direkte CAD Anbindung zu den Designern hat die Anschaffungskosten 
locker eingespielt.
Ich bekomme keine bemaßte Zeichnung mehr von ihnen sondern direkt ein 
Step, wie die Platine auszusehen hat incl. Befestigungspunkten. Wenn 
nötig kann ich noch das Gehäuse dazu bekommen um bei der Platzierung der 
Bauteile keine Kollisionen zu verursachen. Das geht alles absolut 
problemlos.

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