Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik TFT aus Notebook an PC


von Kersten D. (unbenannt-editor)


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Hallo,
zunächst mal: ich weiß, dass man Panels nicht einfach mal so an eine
Grafikkarte hängen kann ;-). Aber rumbasteln macht Spaß, darum
schildere ich hier mal was ich bisher gemacht habe :-)

Konkret habe ich 2 gleiche Panele (15" Hitachi TX38D85VC1CAD aus
Compaq Presario 18XL481 1800).
Findet dazu vielleicht jemand ein Datenblatt? Hitachi reagiert nicht
auf Anfragen.

Die Displays waren über Folienleiter angeschlossen, so dass man gut
dickere Leiterbahnen und Masseflächen im Kabel sehen konnte.
Ich bin (mit einigen Infos aus nem Internet) auf diese Belegung
gekommen:

Pin 1: Vcc
Pin 2: Vcc
Pin 3: GND
Pin 4: GND
Pin 5: RxIN0- (LVDS receiver signal channel 0)
Pin 6: RxIN0+
Pin 7: GND
Pin 8: RxIN1- (LVDS receiver signal channel 1)
Pin 9: RxIN1+
Pin 10: GND
Pin 11: RxIN2- (LVDS receiver signal channel 2)
Pin 12: RxIN2+
Pin 13: GND
Pin 14: CKIN- (LVDS receiver signal clock)
Pin 15: CKIN+
Pin 16: GND
Pin 17: NC
Pin 18: NC
Pin 19: GND
Pin 20: GND

Also LVDS und kein "RGB zum an den Vesa-Anschluss hängen".
Für VCC habe ich einfach mal auf 3,3V getippt, was sich später als
anscheinend richtig gezeigt hat.


Zur Ansteuerung habe ich die ausgeschlachtete Elektronik eines 15"
Flachbildschirms und eine Kontron AGP Sprint 7 Grafikkarte zur
Verfügung.

Mit der AGP-Karte habe ich außer normalenm VGA-Betrieb noch nichts
gemacht da ich zuwenig über die Konfiguration weiß. Irgendwie muss ich
der Karte ja sagen, was für ein Panel ich angeschlossen habe. Über den
Treiber kann man in dieser Richtung nichts einstellen. Ich vermute, es
gibt dazu so eine Art Bios-Programm. Kontron hat im Downloadbereich
neben Treibern auch eine passwortgeschützte Zip-Datei, das Passwort
soll man beim Händler erfragen...Ich habe die Teile aber
ausgeschlachtet. Im moment warte ich auf eine Antwort von Kontron.

Die Karte hat außerdem eine serielle Schnittstelle (interner Anschluss
und externer Anschlluss). Ob das nur dazu gedacht ist, die interne
Schnittstelle nach außen zu führen um z.b. ein Touchpanel zu betreiben,
oder ob man damit was konfigurieren kann, geht nicht aus der Anleitung
hervor. Auf jeden Fall scheint die Schnittstelle noch mit anderen
Bauteilen verbunden zu sein.


Mit der ausgeschlachteten Elektronik habe ich mich näher befasst.
Auf der Platine steht LCDMON-003 REV:C1 Made in Taiwan R.O.C.
Es befinden sich 2 LVDS-Transmitter auf der Platine, die Pinbelegung
des LVDS-Ausgangs ist auch klar. Im Gegensatz zum Display hat die
Platine aber Dual LVDS, d.h. übermittelt Even und Odd Pixel im Prinzip
gleichzeitig und ist damit erstmal ungeeignet.

Auf der Platine befindet sich ein Grafikprozessor Genesis gmZ1, ein
Eprom Winbond W27C12P-70 in einem Sockel und eine Art Controller
"PROVIEW 8000003001WB 7240A171204202WW" zu dem ich überhaupt nichts
gefunden habe.
Controller und Eprom sind direkt verbunden, direkt darüber liegen
Lötpunkte für einen 2x5-poligen Anschluss mit 7 verbundenen Pins.


Ich habe das Panel an die Platine angeschlossen und viel bunte moderne
Kunst erzeugt. Als ich die Anschlussbelegung dann ermittelt hatte,
konnte man auf dem Panel eindeutig die Wörter "Mode, Brightness,
Contrast" erkennen, je nachdem, wo man gerade im OSD herumdrückte.
Von "Bild" würde ich aber nicht sprechen. Es reichte halt eben, um
unter vielen flackenden Zeilen und Fehlfarben die Schrift zu erkennen.
Diese sah man versetzt und an mehreren Stellen auf dem Bildschirm, und
natürlich viel zu klein.
Nach meinem Verständnis liegt das an dem Dual LVDS, bei dem ja mit
jedem Takt immer 2 benachbarte Pixel gleichzeitig übertragen werden. Da
mein Panel nur einfaches LVDS hat, läuft jedes 2. Pixel ins leere so
dass die Zeilen nicht "voll" werden und sich damit alles verschiebt.
Vom gequetschten Bild mal abgesehen.

Wenn man es irgendwie hinbekommen könnte, die beiden LVDS-Kanäle zu
mischen, wobei man den 1. und den 2. Kanal abwechselnd zum Display
übertragen müsste und den Takt dabei natürlich verdoppeln und.....
Aber dabei stehen die hohen Frequenzen und das LVDS im Weg.

Der auf der Platine verbaute Controller kann nebenbei noch einiges
mehr, z.B. auch so umgeschaltet werden, dass er pro Takt nur ein Pixel
ansteuert. Vielleicht kann man den irgendwie umprogrammieren? Eventuell
sogar das entsprechende Register des Grafikprozessors nach der
Konfiguration durch den Originalcontroller ändern, indem man mit einem
eigenen Controller das Register ändert?
Die Platine ist nebenbei recht allgemein gehalten, so gibt es mehrere
durch feste Lötbücken verbundene Jumper-Lötpunkte um die
Ausgangsspannungen für Panel und Inverter zu verändern.

Die Displayparameter sollten dann doch in diesem Winbond-Eprom zu
finden sein? Ohne weitere Infos kann man da aber eh nichts machen. Aber
die Idee mit dem Ändern des Registers lässt mich jetzt nicht mehr los.
Das Datenblatt zum Grafikprozessor habe ich ja.

Kersten

von Peter (Gast)


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