Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik welcher Transistor ist der richtige???


von alexander (Gast)


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Hallo,

ich benötige Hilfe bei der Wahl des passenden Transistors.
Ich könnte sicher auch ein Relais nehmen, möchte aber alles ohne
mechanische Bauteile realisieren.
Ich habe mich nun schon eine ganze Weile mit der ganzen Sache
beschäftigt... Bei Conrad stehen aber ganz andere Bezeichnungen als
z.B. im Tabellenbuch... Ich hoffe dass ich hier Hilfe finde.

Ein Stromkreis (12V 3,5A) soll durch (12V 80mA bis 160mA) geschlossen
werden.
Der Schaltstrom ist nicht konstant, sondern schwankt wie o.g. zwischen
80mA und 160mA.
Nach möglichkeit kein SMD Bauteil.

Ist sicher nichts sonderlich kompliziertes, habe nach meinem
Tabellenbuch auch schon alles kapiert. Nur die Formelzeichen bei Conrad
weichen eben von meinem Tabellenbuch ab.

Wäre toll wenn mir jemand helfen könnte.

von Rahul (Gast)


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von Günther Schmidt (Gast)


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Hallo Alex,

So wie das klingt willst du "binär" schalten. Also soll dein Ausgang
unabhängig vom Eingangsstrom sein, richtig? Dann würde ich dir einen
MOSFET empfehlen. z.B. den IRF520. Der ist billig und kann was du
brauchst. Einfacher geht's fast nicht.

Günther.

von alexander (Gast)


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Hallo Günther,

hab mir das Teil gerade mal bei Conrad angesehen.
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist die Angabe I(d)=9,7A der max.
Strom den ich schalten kann... richtig?

Und die Angabe U(BR)=100V die Spannung, die maximale Spannung die ich
sozusagen "unterbreche" und mit der "Basisspannung" einschalten
kann.... richtig?

Aber wo finde ich was über die Basisspannung... also die, mit der ich
den Stromfluss freigeben kann...??? Das muss doch von bedeutung sein ob
ich da 1V oder 20V dran gebe... der Strom hat sicher auch eine
Bedeutung. Oder ist das egal..? Sorry, wegen der blöden Fragen, aber
ich hab keine Ahnung... Bei den Relais steht das immer so schön
ausführlich und verständlich...

Alex

von Hannes L. (hannes)


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Der IRF520 ist kein Bipolartransistor sondern ein FET. Er hat daher
keine Basis sondern ein Gate (sowie Source statt Emitter und Drain
statt Kollektor). Demzufolge gibt es auch keine Basis-Emitterspannung
sondern eine Gate-Source-Spannung. Zum Schalten benötigt der FET auch
keinen Strom sondern "nur" eine Spannung.

...

von alexander (Gast)


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Die Schaltspannung ist doch aber sicher von Bedeutung... oder ist es
egal wie hoch die ist?

Alex

von Hannes L. (hannes)


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> Die Schaltspannung ist doch aber sicher von Bedeutung...

Sicher ist die von Bedeutung. Dazu findet man im Datasheet des
Transistors Kennlinien. FETs "vertragen" meist Gate-Source-Spannungen
von knapp +/- 20V. Positive Spannung schaltet den (N-Kanal-Power-FET) in
den leitenden Zustand. Der Übergang von nichtleitend zu leitend erfolgt
leider nicht sprunghaft, sondern gleitend mit steigender Spannung.
Willst du den FET als Schalter benutzen, dann musst du diesen
Übergangsbereich meiden, also 0V für aus und 10V für ein. Die 10V sind
jetzt Spekulation, der für deine Zwecke erforderliche Mindestwert steht
im Datasheet, kann zumindest aus den Diagrammen abgelesen werden. Aber
mit Spannungen um die 10V bist du fast immer auf der sicheren Seite.
Mit 5V schalten viele FETs noch nicht sauber durch, erreichen also
nicht ihren gewünschten (geringen) Drain-Source-On-Widerstand. Dies
bewirkt dann eine Erwärmung des FETs durch den darüber auftretenden
Spannungsabfall und den fließenden Strom.

...

von alexander (Gast)


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Alles klar und besten Dank...
jetzt weiß ich bescheid. (zumindest genug für diesen Zweck...)

Ist also doch nicht komplizierter als ein etsprechendes Relais zu
bestellen... :-)

Alex

von Hannes L. (hannes)


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Du solltest beim Umgang mit dem MOSFET daran denken, dass das Gate sehr
hochohmig ist und der Mosfet bei Gatespannung über 20V stirbt. Eine
Berührung mit der Hand kann also tödlich für den MOSFET sein, wenn man
keinen ESD-gerechten Arbeitsplatz hat. Der falsche Teppich, die falsche
Kleidung, und tschüß...

Weiterhin solltest du beachten, dass induktive Lasten unbedingt eine
Freilaufdiode benötigen bzw. Glühlampen während des Einschaltens ein
Vielfaches der rechnerischen Stromaufnahme haben. Sollte das Ganze auch
noch am KFZ-Bordnetz betrieben werden, dann sind weitere Schutzmaßnahmen
erforderlich, denn das KFZ-Bordnetz hat alles andere als 12V (Spitzen
von -100V...+100V sind völlig normal). Vieles in der Elektronik ist
doch etwas komplexer als im Tabellenbuch oder Lehrbuch beschrieben
ist.

...

von alexander (Gast)


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hm... KFZ-Bordnetz ???
Genau da soll das dran...!

Wie kann ich mir da eine Absicherung vorstellen?
Sagen wir mal es kommen "zeitweise" tatsächlich mehr als 12V an, was
kann ich dagegen tun..?

ich hoffe dass das nicht zu kompliziert ist... sonst werd ich wohl doch
lieber ein herkömliches Relais nehmen...???

Alex

von Frank (Gast)


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Soso,

>Mit 5V schalten viele FETs noch nicht sauber durch, erreichen also
>nicht ihren gewünschten (geringen) Drain-Source-On-Widerstand.

TTL MOSFETs schon. z.B. BUK100-50GL

Ausserdem hat der den ESD SChutz schon mit drin (bis 2KV)

Datenblatt:
http://www.alldatasheet.co.kr/datasheet-pdf/pdf_kor/PHILIPS/BUK100-50GL.html

von Hannes L. (hannes)


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> TTL MOSFETs schon. z.B. BUK100-50GL

@Frank:
Du hast völlig recht, deshalb lasse ich dir auch gern den Vortritt, die
anderen Fragen von Alexander zu beantworten.

...

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