Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Beschaltungsfrage: Ein Netzteil primärseitig an zwei Schaltern


von Mathias B. (bzzz)


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Moin!

Auf meinem Reparaturtisch liegt eine überdimensionierte LED-Lampe, die 
effektiv an einem aufgeblähten Ausgangselko des "unwichtigsten" 
Netzteils verreckt ist - Elko reißt die Hufe hoch, 12V-Netzteil schaltet 
ab, dranhängende Lüfter bleiben stehen, 400 Watt an LEDs brutzeln 
weiter. Frohoide.

Nun sind die LEDs ersetzt und deren Netzteile alle OK, aber mir ist der 
bloße Tausch des defekten Netzteilekos nicht geheuer, insbesondere bei 
den Kosten der LEDs. Plan war nun, da einfach ein passables Netzteil 
reinzutauschen. Problem: Das verbaute ist kein Standardtyp, das hat zwei 
AC-Eingänge.

Dazu sollte ich vielleicht kurz erläutern, wie die Lampe an sich 
verdrahtet ist: 230V gehen über eine zentrale Buchse rein auf zwei 
zweipolige Schalter, die recht anständig aussehen. Jeder dieser Schalter 
hat vier Konstantstromnetzteile dranhängen, die jeder die Hälfte einer 
100W-LED befeuern (90V, 0,5A). Da die alle voneinander unabhängig sind, 
kann man quasi halb und voll einschalten. Zusätzlich hängt ein 
12V/1A-Netzteil an beiden Schaltern, sodass bei allen Schalterstellungen 
außer "alle aus" 12V auf vier Lüfter gegeben werden und die Kernschmelze 
nicht sofort einsetzt.

So, nun ists keine Option, das Ersatznetzteil einfach an beide Schalter 
anzuschließen, da man so ja die Schalter brückt. Die Halb-/Voll-Funktion 
soll erhalten bleiben. Weiterhin hab ich weder Raum noch Lust, die 
LED-Netzteile über das 12V-Netzteil zu schalten, weder primärseitig noch 
sekundärseitig (was auch immer China-CC-Böller ohne Last treiben, sie 
überlebens wohl zumindest kurzzeitig). Redundanzmodule für Hutschiene 
oder 19"-Einbau fallen auch raus. Zwei 12V-Netzteile einbauen und die 
entweder halb-halb aufzuteilen (mit LED-Umverdrahtung) oder eine 
Vorrangschaltung dazuzuklempnern wäre der Notbehelf, da wirds dann aber 
auch eng. Lüfertausch auf 4x 230V mit jener Umverdrahtung auf 2x2 
aktiven LEDs wär auch eine solche unbeliebte Option.

Was spricht denn dagegen, den Netzteileingang analog zum alten Netzteil 
umzubauen? Schaltplan bis zur Glättung nach dem Gleichrichter hängt an. 
Das würde ich dann entweder dem AC-Eingang füttern, oder das Ding bis 
zum eigenen Gleichrichter zurückbauen (Sicherung, X2, stromkompensierte 
Netzdrossel mit Spark Gaps, danach Gleichrichter und 400V33µ) und die 
Schaltung dann passend anklemmen.

Das angedachte Netzteil ist ein Mean Well RS-15-12 110-240V 50/60Hz 
Weitbereichsnetzteil, dessen Datenblatt 
https://www.meanwell.com/productPdf.aspx?i=1 (geile URL!), wenn ich das 
richtig lese, auch DC-Betrieb bei 120 ~ 370VDC verspricht. Die beiden 
verlorenen Diodenspannungen machen bei den 230V auch nichts mehr aus, 
und der Gleichrichter im Netzteil würde eben nur einen dauerhaft aktiven 
Zweig haben. Das muss der aber vertragen, denn bei 110V müsste ja jeder 
Gleichrichterzweig eh mit dem doppelten Strom klarkommen. Die externen 
beiden Gleichrichter kann ich ja passend wählen. Ich vermute, dass bei 
voll eingeschaltetem System einer praktisch die komplette Last 
übernimmt, da hier durch Fertigungstoleranzen die Einschaltspannung 
einen Tick niedriger liegt. AC kommt über die Gleichrichter jedenfalls 
nicht mehr auf die andere (ausgeschaltete) Seite zurück. Ansonsten fällt 
mir akut nichts ein, woran die doch eher ungewöhnliche Schaltung 
scheitern sollte.

...oder?

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