Forum: Haus & Smart Home Analyse/Umbau Schaltnetzteil Mean-Well 12V 0.8A Festspannung auf regelbar


von Gerd P. (litart)



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der chinesische Hersteller Mean-Well bietet recht günstige 
Schaltnetzteile für Hutschienen-Montage an, so z.B. Reichelt "SNT 
MW-MDR10-12".
Andere Typen von diesem Hersteller dürften ähnlich aufgebaut sein.

Da es diese Netzteile nicht für alle Spannungen gibt stand ich vor der 
Aufgabe das Netzteil für eine einstellbare Ausgangsspannung umzubauen. 
Dazu musste erst einmal die Schaltung "herausgefummelt" werden - siehe 
Anhang.
Die Schaltung beschränkt sich auf den Sekundärteil. Zudem wurde sie auf 
die relevanten Teile reduziert. Es fanden sich zahlreiche Brücken 
(0-Ohm-Widerstände) die die Übersicht deutlich erschwerten.
Die Namen der Bauteile entsprechen den auf der Platine aufgedruckten 
Namen.


Die Einstellung der Ausgangsspannung erfolgt über den Teiler R123/R124.
Dieser bestimmt die Spannung an der Referenz-Spannungsquelle "SHR1" 
(hier exemplarisch "LM4041" angenommen), welche den Strom durch den 
Optokoppler U2 bestimmt und damit die Regelung auf der Primärseite 
ermöglicht.
R122/C120 sind für den Soft-Start verantwortlich.

U3 gehört zum Überspannungsschutz.
Über die Zehner-Diode ZD51 fließt ab gut 16V (15V Zehner-Spannung plus 
1,2V Forward-Spannung des Optokopplers) Strom der über U2 den Thyristor 
SCR1 zündet.
Auf der Primärseite wird dann die Arbeit eingestellt bis die 
Betriebsspannung abgeschaltet wurde.

Recht aufwendig ist die Power-Good-Schaltung.
Über ZD60 wird Q301 durchgesteuert und die LED beginnt zu leuchten.
Q302 ist in der Lage eine größere Last zu steuern, Q305 sichert Q302 ab 
wenn der Strom zu groß wird.

In der Aufsicht erkennt man am rechtem Rand drei Löcher in der Platine 
(oberhalb der LED) die für ein Poti vorgesehen sind. In der 
Front-Abdeckung findet sich an dieser Stelle sogar ein verdecktes Loch 
um von außen das Poti zu erreichen.
Um das Poti zu bestücken muss jedoch auf der Unterseite die Brücke 
"R126" (im Bild am linkem Rand zu sehen) ausgelötet werden.
Für das Poti eignen sich 250k oder 270k. Möchte man die Ausgangsspannung 
auch erhöhen so muss R124 gebrückt oder besser gegen z.B. 100k 
ausgetauscht werden.
Vor dem Einschalten das Poti unbedingt auf max regeln, dann kontrolliert 
und langsam die gewünschte Ausgangsspannung einstellen.

Wenn man Power-Good nutzen will - und die LED soll ja schließlich auch 
leuchten - muss ZD60 angepasst werden. Eine Zehnerspannung von 2 bis 3 V 
unter der gewünschten Ausgangsspannung wären zu empfehlen.
Für die Überspannungs-Sicherung ist ggf. ZD51 anzupassen.
Hier einen Wert ca. 1 bis 2V über der gewünschten Ausgangsspannung 
verwenden.

Hoffe ich kann Euch hiermit einiges an Zeit und Arbeit ersparen wenn Ihr 
vor der gleichen Aufgabe steht, vielleicht sogar zerschossene Netzteile.
Viel Spaß, Grüße
Gerd

von hinz (Gast)


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Solche Anleitungen sind mit großer Vorsicht zu betrachten. Es wird nicht 
dafür gesorgt, dass der PWM-Controller die richtige Versorgungsspannung 
bekommt.

von Gerd P. (litart)


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Das mag richtig sein, zumal wenn man es übertreibt und z.B. 25V aus 
einem 12V-Netzteil ziehen will, da rauchen bereits Elkos usw. ab die 
außerhalb ihrer Spezifikation betrieben werden.

Wenn jedoch der PWM-Kontroller primärseitig seine Versorgung direkt aus 
der HV nimmt (über RC-Netzwerk und Stabilisierung, z.B. ZD) und nicht 
über eine Hilfswicklung im Übertrager sollte ihm das egal sein.

Bei Unterspannung und Hilfswicklung würde die PWM einfach die Arbeit 
einstellen, das NT liefert also gar keine Ausgangsspannung.
Um einen undefinierten Zustand zu vermeiden sind in den Kontrollern idR 
Spannungswächter integriert.

von hinz (Gast)


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Bei deinem Beispiel läufts offensichtlich über eine Versorgungswicklung.

Und da ist der akzeptable Spannungsbereich meist recht klein.

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