Meinst du die Stützkondensatoren?
Die sind dazu da, bei kurzen, schnellen Lastspitzen den Strom zu
liefern. Dies ist besonders bei digitalen Bausteinen wichtig, die
analogen wollen aber das auch: wechselstrommäßig sollten VCC und GND
kurzgeschlossen sein.
Da sie möglichst mit Null Leitungslänge an die VCC-/GND-Pins angebunden
sein sollen, bleibt einem nichts anderes übrig, als an jedes Bauteil, ja
jeden Versorgungspin einen solchen zu machen, manchmal auch mehr als
einen (abgestuft). Damit schließt das automatisch aus, dass nur einer
pro Leitung reicht.
Die schützen nicht das Bauteil sondern stützen die
Spannungsversorgung am Bauteil. Gleichzeitig reduzieren sie
Störstrahlungen, weil diese Peakströme nur über kurze Wege bzw.
Schleifen fließen und so die Antenne, die die Leitungen sonst
aufspannen, klein bleibt.
Die Dimensionierung dieser Kondensatoren hängt von den erwarteten
Aufgaben ab; ein Mikrofonvorverstärker will möglichst eine ruhige
Spannung und hat keine Spitzenströme - hier wirkt das C als Stütze der
Spannung und Filter vor Einstreuungen über die Versorgung. Man nimmt
größere Werte, z.B. Elkos, im µF-Bereich.
Bei digitalen Schaltungen geht es vor allem um kurze, kräftige Spitzen.
Hier sind kleine (Bauform) keramische Kondensatoren gefragt.