Im April dieses Jahres hat Microsoft ein Konzept vorgestellt, um IoT-Geräte besser zu schützen. Nun ist das erste Entwicklungskit verfügbar.
Schlecht abgesicherte IoT-Geräte sorgten in der Vergangenheit immer wieder für Schlagzeilen. Schuld sind meist unzureichend abgesicherte oder veraltete Softwareinstallationen, teils sind sogar fest vergebene Passwörter vorhanden. Dass diese Thematik nicht trivial ist, zeigt sich darin, dass unter den Negativbeispielen auch immer wieder größere Hersteller zu finden sind.
Mit Azure Sphere plant Microsoft die Entwicklung sicherer Geräte zu vereinfachen. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Hardware, Betriebssystem und Cloud-Service. So sollen Sicherheitsprobleme frühzeitig erkannt und die Software durch Updates stets aktuell gehalten werden können. Das eingesetzte Azure Sphere OS basiert dabei auf einem speziell angepassten Linuxkernel, wobei nur 4 MB RAM benötigt werden.
Mit dem Azure Sphere MT3620 ist nun ein auf diesem Konzept basierendes Entwicklungskit verfügbar. Der in einer Kooperation mit MediaTek entstandene MT3620 stellt den ersten für Azure Sphere zertifizierten Mikrocontroller dar. Dabei kommt ein mit 500 MHz getakteter ARM Cortex-A7- und zwei mit je 200 MHz getaktete ARM Cortex-M4F-Kerne zum Einsatz. Zur Anbindung von Peripherie bietet der MT3620 neben GPIOs diverse weitere Schnittstellen wie UART, I2C, SPI und I2S. Darüber hinaus verfügt der Chip über ADC-Eingänge und Zweiband-WLAN.
Für die Softwareentwicklung kommt Microsoft Visual Studio zum Einsatz, wobei Windows 10 und das Azure Sphere SDK benötigt werden. Sowohl Entwicklungsbord als auch Erweiterungen können über Seed Studio bezogen werden. Derzeit kostet das Azure Sphere MT3620 knapp 85 US-Dollar.