Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Audio pitchen in Echtzeit


von Gernot F. (gernotfrisch)


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Hi,

weiß gar nicht wie das auf deutsch heisst. Ich will ein Mikrofon
anschließen, und dann (je nach POTI-Einstellung) das Eingangssignal um
einige "töne" höher/tiefer wieder ausgeben. Das Ganze soll in
echtzeit funktionieren. Was für einen Prozessor bräuchte ich und
gibt's dazu links/bzw. fertige Projekte?

von Der inoffizielle WM-Rahul (Gast)


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Bei Reichelt habe ich letzten mal wieder so einen Bausatz gesehen.
Conrad hat auch einen "Stimmenverfremder".
Bei den andere üblichen Verdächtigen wird es auch wieder sowas geben.

von Benedikt (Gast)


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von Gernot F. (gernotfrisch)


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Super, danke!

von The Daz (Gast)


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Gernot, welche Anforderung an Echtzeit und Qualitaet hast du denn ? Ohne
hoerbare Verzoegerung waehre im Bereich weniger Millisekunden. Das noch
qualitativ hochwertig erfordert leistungsfaehige DSP-hardware und gute
Algorithmen. Ein Grung, warum z.B. Eventide fuer seine
Effekt-Prozessoren einige Kilo-Euro verlangt und sowas als
Bastelprojekt eher ungeeignet ist. Elms Loesung erzeugt da im Vergleich
eher Geraeusche in Abhaengigkeit vom Eingangssignal, mag aber fuer einen
kleinen Spass wie Schlumpf- oder Roboterstimme geeignet sein.

von Gernot F. (gernotfrisch)


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ah. OK. Dacht' ich mir fast. Hab's mir angesehen, das ist ziemlich
komplex - besonders wenn man pitch nicht fest, sondern per poti steuren
will.
Danke für die Info.

von Profi (Gast)


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Hallo, das im oberen Link gezeigte Verfahren mit dem Ringpuffer ist nur
eine Möglichkeit.
Die andere ist eine FFT und eine inverse FFT mit anderer Basis.

Es gibt noch einen ähnlichen Effekt, der nennt sich "auto tune".
Singt man ein Glissando, erhält man eine Tonleiter.
D.h. die Frequenz wird auf den nächsten Tonleiter-Ton gerundet (sodass
man theoretisch nicht mehr "falsch" singen kann).
Und das bei voller Verständlichkeit der Sprache.

Habe ich mal als PlugIn in der Steinberg-Software gesehen und war echt
beeindruckt von der "Echtheit" der Stimme.

In einem bekannten Lied aus den vergangegen Charts (Name poste ich
später, wenn er mit wieder einfällt) wird dieses AutoTune verwendet.

von Rolf Magnus (Gast)


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Sowas haben sie vermutlich auch eingesetzt, als diese "Big
Brother"-Deppen, die nichts können, das auch nur entfernt an Singen
erinnert, unbedingt ihre eigenen "Hits" rausbringen mußten. Ärgerlich
ist nur, daß dieser Ohrenkrebs erzeugende Müll ganz oben in den Charts
war.

von Markus N. (Gast)


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Der wohl bekannteste Effekt von Autotune ist der "Cher" Effekt dort
hat man Autotune absichtlich falsch eingesungen und diese Korrektur
erzeugt dann den Effekt.

Wenn du wirklich was brauchbares willst dann würd ich das nicht selber
bauen und mir ein Effektgerät kaufen.

von vexti (Gast)


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Hallo .. soviel ich weiß gibt es das Autotune von Antares auch als
Hardware ..

Ein wohl noch bekanterer Effekt ist das klassische Chorus bei dem in
einen Ringpuffer der Zeiger jeweils so um +/- 2 - 20 Sampels moduliert
wird. Im Pitch-shifter wird fast genauso verfahren d.h.
das z.B. bei höheren Tönen jedes 2. Sample ausgelesen wird und bei
tiefen Tönen die Samples doppelt gelesen werden. Das Problem dabei ist,
daß man dabei die Längen und Hüllkurven der einzelnen Phrasen einhält
und dazu noch die Loops am Anfang/Ende mittels crossfading und
interpolation angleicht. Der Ton der dabei heraus kommt wirkt aber
dennoch sehr unecht und hört sich nach Micky Maus mäßig an.
Wirklich gute Effekte ereicht man daher per pitch und formant shifting
(mittels FFT) das Plugin Ultravox von Steinberg geht z.B. diesen Weg
und ich finde, was dabei heraus kommt, hört sich schon sehr gut an

mfg. Vex

von Freak5 (Gast)


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abo

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Diese "Stimmerverfremder" sind vermutlich einfache
"Ringmodulatoren", wie das in der experimentellen Musikelektronik der
60er hieß, eine einfache Multiplikation mit einem niederfrequenten
Sinus, sodaß Summen- und Differenztöne herauskommen. So klingt es auch,
wenn man einen SSB-Empfänger durchstimmt, ziemlich hohle Klänge und für
Musik eigentlich unbrauchbar. Das ist eine Addition oder Subtraktion
einer festen Frequenz. Was Gernot sucht ist aber eine Multiplikation
aller Frequenzen mit einem konstanten Faktor, das geht nicht so
einfach.
Die älteste mechanische Methode ist in Heinz Richters Buch
"Tonaufnahme für alle" aus den 50ern oder frühen 60ern beschrieben:
um ein Diktiergerät beim Abspielen schneller oder langsamer laufen zu
lassen, bei konstanter Tonhöhe, wurden rotierende Tonköpfe eingesetzt
wie heute im Videorecorder.
Es gibt ein Pitch-shifer IC von einem japanischen Halbleiterhersteller,
da ist alles enthalten, ich weiß aber nicht mehr die Bezeichnung. Wäre
mal wert Google zu bemühen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Habs gefunden, zwei ICs von Oki, MSM6322 und MSM6722, da gabs auch mal
einen Bausatz irgendwo:
http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/113389/OKI/MSM6322.html

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Der Bausatz ist noch ganz neu: Elrad Juni/Juli-Heft 2006 Seite 11-13 mit
MSM6722. Allerdinge ist der nur in Halbtonstufen verstellbar, nicht
stufenlos.
Voice-Changer, Komplettbausatz
Artikel-Nr.: 68-664-26   8,95 €
Technische Daten
Spannungsversorgung: ...................................... 6–15 VDC
Stromaufnahme: ............................................... 26 mA
Tonlagenverschiebung: ........................ ±1 Oktave (16 Stufen)
Eingang: ................. Mikrofon/2- oder 3-pol. Elektretmikrofone
Ausgang: ............................................ Line-out/Cinch
Abmessungen (Platine): .................................. 78 x 43 mm

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Elrad Juni/Juli-Heft 2006


Äh ... seit wann bitte gibt es die Elrad wieder?!

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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jaja bin doof, ELV meinte ich natürlich... www.elv.de die lassen leider
keine direkten Links auf die Produktseite zu, Suchfunktion
"Voice-changer" oder Bestellnummer führen aber zum Ziel

von vexti (Gast)


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@Christoph

Ein Ringmodulator ist ein eigener Effekt und hat normal nix mit dem
Pitchen zu tun

von Profi (Gast)


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"In einem bekannten Lied aus den vergangegen Charts (Name poste ich
später, wenn er mit wieder einfällt) wird dieses AutoTune verwendet."

Es handelt sich um das Lied "Believe" (Do you believe in love) von
Cher.
google nach
"do you believe in love" autotune

von TravelRec. (Gast)


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Alesis baut ordentliche Effektgeräte, die unter anderem auch
Echtzeit-Pitching beherrschen. Google mal nach MIDIVerb4.

von vexti (Gast)


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hmm Midiverb und ordentlich??? .. hab den selber und mich hat der nicht
besonders überzeugt auch wenn er günstig ist. Dann schon besser nen
Vocalist.

Gruss Vex

von TravelRec. (Gast)


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Kommt immer auf den Anwendungszweck an - ich bin zufrieden.

von vexti (Gast)


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Na ich meinte speziel den Pitch Effekt.. die anderen Effekte sind meiner
Meinung nach auch so in Ordnung .. auch Abgesehen von den fehlenden Midi
Möglichkeiten, die man evtl. benötigt

von TravelRec. (Gast)


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>>auch Abgesehen von den fehlenden Midi
>>Möglichkeiten, die man evtl. benötigt

Welche fehlenden Möglichkeiten sprichst Du denn hier an? Ist es nicht
gerade die MIDI-Steuerbarkeit, die das Teil auszeichnet?

Zum Pitch-Effekt kann ich nur sagen, daß er zum pitchen einzelner
Spuren völlig ausreicht. Es ist halt kein Harmonizer oder Vocalizer,
dazu ist das Dingen auch gar nicht gebaut, dfür gibt´s halt speziellere
Gerätschaften. Für einen Multieffekt kommtdas Teil - meiner Meinung nach
- recht überzeugend daher, was Preis und Leistung und Bedienbarkeit
(besonders live) angeht.

von Vex (Gast)


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Ja ich meinte wirkliche Möglichkeiten u.a. den Effekt zu steuern & zu
editieren und nicht nur nen simplen Programmwechsel damit anstellen zu
können

Zu den anderen Punkten sagte ich ja auch bereits, daß das Gerät für den
Preis völlig in Ordnung ist auch was den Pitch Effekt angeht

von TravelRec. (Gast)


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Das kann man doch! Man kann 4 Controllern Parameter zuweisen und diese
dann per MIDI anfahren - in Echtzeit. Außerdem gibt´s noch die
Möglichkeit, MIDI-Clocks zum Synchronisieren von Delays zu benutzen.
Schau doch mal in´s Handbuch! ;-)

von vex (Gast)


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abgesehen davon benutze ich seit dem "Vst Zeitalter" schon lange keine
Rack Effekte mehr und auch die synth´s dienen meist mehr dazu um
Midisequenzen ein zu spielen..

von vex (Gast)


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ja weiß ich, daß man das machen kann aber kannst du z.B. Programme
direkt auf einen Pc sichern oder Hall Parameter wie Reverb Zeit,
Difusion oder Filter einstellen? .. ich hab das noch nicht geschafft
und wenn würde es mich sehr interessieren wie das geht bei dem Teil.

von TravelRec. (Gast)


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Du kannst die kompletten Daten der User-Bank des MidiVerb als Bulk an
den PC senden und diesen mit einem Sequencer aufzeichnen. Später kannst
Du diesen auch wieder zurückspielen. Dies kannst Du auch mit einzelnen
Patches machen und somit das Teil auch, während der Song im Sequencer
läuft, per SysEx umprogramieren. Handbuch ab Seite 63.

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