Ich stehe vor dem Problem, dass ich eine Automatisierung für eine Anlage im Bereich Maschinenbau machen muss. Grob gesagt wird es darum gehen: - Drehwinkel mit einem Hall-Sensor auslesen (Analog-Signal 0-5V) und ein Getriebe entsprechend steuern, um die Soll-Position anzufahren (Drehstrom 150 Watt Leistung) - Förderband ein- und Ausschalten (Drehstrom, 1kW) - Heißlüfter zeitgesteuert (also nach X Minuten) ein- und ausschalten (3 x 4,5 kW) und deren Temperaturen regeln (Analog-Eingang 0-10 Volt) - Kleine Wasserpumpe in Abhängigkeit vom gemessenen Wasserstand ein- und ausschalten - Auf einem Touch-LCD relativ viele Informationen (Zeit, Temperatur, Statusmeldungen) anzeigen und auch Untermenüs mit mehreren Ebenen anzeigen lassen - Eingabewerte dauerhaft speichern / Nutzerparameter wie z.B. Temperatur, Dauer etc. speichern - Logs dauerhaft speichern - Zugriff über Fernwartung (z.B. GSM, WLAN) Typischerweise würde man das im professionellen Industriebereich vermutlich mit einer SPS machen (Siemens, Wago etc). Die Komponenten sind aber recht teuer und ich muss ohnehin erst lernen, wie die Programmierung überhaupt von Statten gehen soll. Also könnte ich auch einen Arduino, einen ESP8266 (z.B. NodeMCU) oder einen Raspberry Pi verwenden. Ich muss ohnehin ganz von vorne beginnen. Was würdet ihr mir hinsichtlich Zuverlässigkeit der Komponenten empfehlen? Kann ich komplexe Darstellungen auf einem Touch-LCD überhaupt mit einem Microcontroller wie dem Arduino oder ESP8266 machen oder muss ich da auf jeden Fall einen Rasperry Pi verwenden und etwas mit Python oder Ähnlichem programmieren? Was ist hier insgesamt die beste Lösung? Ich weiß, meine Beschreibung ist vielleicht etwas unpräzise zu diesem Zeitpunkt und die Frage recht allgemein. Ich hoffe trotzdem darauf, dass es vielleicht eine recht konkrete Antwort gibt.
Wirst du dafür Garantie übernehmen müssen? CE-Erklärung abgeben? Bezahlt jemand deine Arbeitszeit? Wird das ein Einzelstück oder eine Großserie? Was sind deine Qualifikationen, kannst du besser programmieren oder besser Schaltungen entwickeln (bis zur mechanischen Anbindung ans Gehäuse, einschließlich Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften?) Für ein kommerzielles Einzelstück mit CE-Erklärung/Maschinenrichtlinie würde ich eine SPS nehmen - die ist genau dafür gemacht. Muss ja nicht Siemens sein. Die Entwicklung der Ein- und Ausgänge, Spannungsversorgung, Gehäuse mit vernünftiger Montagemöglichkeit etc. kostet viel Zeit, die das viele Geld, das die SPS-Komponenten kosten, locker aufwiegt. Verfügbarkeit von Ersatzteilen, Verfügbarkeit von anderen Programmierern spricht da ebenfalls sehr dafür. Wenn die Kiste in zehn Jahren den Ausgang nicht mehr schaltet, dann kannst du oder dein Nachfolger bei einer SPS sehr wahrscheinlich einfach ein Ausgangsmodul tauschen, bei einer Eigenentwicklung muss es dann die entsprechenden Teile überhaupt noch am Markt geben - speziell beim Raspberry Pi würde ich davon nicht ausgehen, beim ESP8266 bin ich gespannt, aber nicht sicher. Etwas anders sähe das bei speziellen Anforderungen aus, z.B. bei Batteriebetrieb (viel weniger Sicherheitsvorschriften, nicht gerade der Anwendungsfall für SPS) oder besonders schnellen Reaktionszeiten oder Messdatenraten oder Stromspar-Anforderungen oder Schaltung von extrem hohen Leistungen - aber nicht das, was du beschreibst. Für eine kommerzielle Großserie lohnt es sich wirklich, die Preise der Einzelteile zu vergleichen und ggf. eine Sonderlösung vernünftig dokumentiert auszuentwickeln. Für ein Hobbyprojekt kannst du sowieso nehmen, was dir gerade im Sinn steht. Und auch eine Bachelor/Masterarbeit man so betrachten... MfG, Arno
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