Ich brauche mal ein paar Hinweise zu denen ich keine Erfahrung habe. Also das Netzteil ist defekt und ich habe auch eine Theorie wie das passiert sein könnte. Die tollen Spezialisten von DELTA, aus deren Haus das Netzteil kommt, waren so ultra-schlau, die Spannungsfühler-Widerständer der PFC- und Hauptstufe für die Zwischenkreisspannung im Standby-Betrieb über einen PNP-Transistor abzuschalten. Diesem PNP-Transistor fehlt der Deckel, vermutlich wurde durch diesen Defekt der Spannungsregelkreis der PFC-Stufe unterbrochen und die Zwischenkreisspannung dürfte in ungeahnte Höhen geschossen sein. Ergebnis: Ein 1nF/1kV Keramikkondensator parallel zur D/S-Strecke des PFC-Schalttransistors ist explodiert und der 2,2-Ohm-Sicherungswiderstand des Standby-Netzteils ist defekt. Erstaunlicherweise sind alle Leistungshalbleiter messtechnisch intakt, der FET der PFC-Stufe (NCP1608-Aufbau), die FETs der Hauptstufe ebenfalls. Der STR-A6069H des Standby-Netzteils ist optisch auch unbeschädigt und hat auch keinen Durchschuss. Der Kondensator hat seine Innereien über einen Kühlkörper (Masse-Potential) und den Strom-Shunt der PFC-Stufe verspritzt, nicht über die Platine. Der Shunt der PFC-Stufe ist okay. Zweite Theorie: Der 1nF-Kondensator ist zuerst gestorben und hat einen Lichtbogen gezündet, der den weiteren Schaden angerichtet hat. Allerdings ist die Platine ansich unbeschädigt, nur am Zwischenkreis-zugewandten Pin des Standby-NT-Sicherungswiderstandes sind Anzeichen eines möglichen Lichtbogens zu sehen. Nicht an der Netzteil-zugewandten Seite und der Widerstand ist trotzdem defekt. Meine Fragen: Welches Szenario haltet ihr für wahrscheinlicher und würdet ihr einfach probieren, die defekten Teile zu tauschen und einen Startversuch riskieren? Ich werde ansonsten erstmal probieren, das Standby-Netzteil zu testen. Mehr als daß dem (dann sowieso schon defekten) IC noch der Hut hochgeht wenn es frische 16A in den Arsch bekommt, kann ja eigentlich nicht passieren... Den Blödsinn mit den abschaltbaren Spannungsfühler-Widerständen werde ich zurückbauen. Die Markierung für den passenden Jumper ist schon vorhanden, den muß man nur einbauen. Die paar mW einzusparen ist nicht das Risiko einer aufgetrennten Spannungsregelschleife wert.
Nachtrag: Ich denke es war die erste Theorie - der STR-A6069H vom Standby-Netzteil ist wohl platt. Zwar kein Schaden am Gehäuse, aber lässt sich mit nichts zum Starten überreden, auch nicht wenn man die erforderliche Betriebsspannung direkt an Vcc anlegt. Einfach nur tot. Naja mal sehen wo ich da was neues herbekomme, sonst bleibt mal wieder nur Umstricken der Platine. :(
Falls hier jemand mitliest oder es irgendwann in Zukunft mal gelesen wird, schreibe ich einfach mal weiter wie der letzte Stand der Dinge aussieht. Ich habe mal 14V Betriebsspannung an die Regler-ICs des Hauptnetzteils und der PFC-Stufe angelegt und deren Unterspannungsschutz (temporär) deaktiviert. Beide ICs laufen noch, plausible Signale an den Leistungshalbleitern, sogar der FET der PFC-Stufe ist messtechnisch noch okay (kein Gate-Durchschuss, messbare Schwingung mit etwa 2Vss zwischen D und S, die in der Leitphase unterbrochen wird). Leider habe ich trotz diverser Ersatzteilspender keinen IC, der sich für den Einsatz im Standby-Netzteil eignet. Der 6069 läuft mit 100kHz, ich habe aber nur einen ähnlichen Typ mit 67kHz. Ich weiß nicht ob der Trafo bei 30kHz zu wenig schon in Sättigung geraten könnte und will ungerne riskieren, den zu zerschießen. Das sind nur sehr dünne Drähte, neu wickeln wäre defintiv ärgerlich. Also leckerer saurer Apfel: Einen 6069 bestellen. :(
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.