Servus zusammen, ich bin mittlerweile mit meinem Latein am Ende und weiß nicht mehr weiter: Ich habe an zwei DN-95330 4-Port PoE GB Desktop Switch jeweils zwei PoE-versorgte Außenkameras Reolink RLC-423. Die Switches werden über einen RCB0 abgesichert. Von den Switches gehen über (zuerst über Patch-Felder) in Leerrohren Cat-7-Kabel zu den Kameras. In den Leerrohren liegt außerdem noch ein NYM, das den Flutlichtstrahler bei der Kamera vesorgt. Die Halogen-Flutlichtstrahler sind über einen anderen RCB0 abgesichert. Das System funktioniert einwandfrei, sowohl die Kameras als auch die Flutlichtstrahler. Das Ein- und Aussschalten der Fluter stört die Kameras nicht. Beim Einsichern von weiteren RCBO's oder auch RCD's trat dann zweimal folgender Fehler auf: Ein Pin des im DN-95330 verbauten MAX5980 (Quad Controller for Power-over-Ethernet) raucht ab. Und zwar zweimal der, an dem die gleiche Kamera hängt. Das erste mal wurde auch die Kamera zerstört. Ich dachte zuerst an eine Sternpunktverschiebung, jedoch passen meine Spannungen. Zudem wurde beim zweiten Mal beim Einsichern des RCBO's lediglich ein Gefrierschrank eingeschaltet, und das auch nur im Standby-Betrieb. Ich tippe daher darauf, dass Ausgangs-seitig im LAN-Kabel aus irgendwelchen Gründen eine Spannung induziert wird, die zur Zerstörung führt. Erklären kann ich es mir aber nicht. Habt ihr irgendeinen Hinweis, dem ich nachgehen kann? Vielen Dank im Voraus!
Hallo, eventuell eine Spannung auf dem Leitungsschirm? Gruß
Vielleicht:
Kamera-POE ist nicht galvanisch getrennt. Am Scheinwerfer eine
Verbindung zur Kamera > Potentialverschiebung duch große Leiterschleife
> POE-Switch tot
Den Leitungsschirm hab ich am Patchfeld aufgelegt, das Patchfeld ist geerdet. Der PoE-Switch ist auch geerdet. Außerdem ist die Kamera am Montageort geerdet (die Kamera hat eine Ader für die Erdung), und zwar durch Anschluss an den PE des Fluters. Wenn in der Kamera der Erdungsanschluss mit dem Schirm des LAN-Anschlusses verbunden ist, kann natürlich schon eine Schleife entstehen... Damit es zum Schaden kommt, müsste dann auch noch in der Kamera der Erdungsanschluss mit einer PoE-Leitung verbunden sein, oder? Warum aber dann der Schaden nur beim Einsichern eines anderen RCBO's auftritt, verstehe ich aber nicht. Es läuft ja auch ständig der Gefrierschrank oder die Lüftungsanlage an und es tritt keine Schaden auf. Die Ursache liegt aber denk ich, wie ihr auch, auf der LAN-Seite. Würde die Überspannung auf der 230V eintreten, müsste diese über das Schaltnetzteil des PoE-Switches übertragen werden und würde dann meiner Meinung nach den MAX5980 vollständig zerstören. Kaputt geht aber tatsächlich nur 1 Port, die anderen 3 funkionieren sogar weiterhin. Also ist das mit der Leiterschleife wohl ein guter Rat. Also Erdung der Kamera aufheben?
Ausprobieren. Ich habe schon diverse Geräte erlebt die PoE nicht standardkonform verwenden. Da passiert es auch mal, dass eine PoE-Leitung eine Verbindung zum Erdpotential (Gehäuse) aufweist. Ich nehme an, es handelt sich um eine größere Anzahl von Kameras und Flutlichtern? Geht immer das selbe Gerät kaputt? Oder unabhängig vom Standort?
Danke für deine Antwort! Ausprobieren könnt ich es schon. Beim ersten mal waren leider Switch (50€) und Kamera (250€) defekt, beim zweiten Mal zum Glück nur der Switch. Ja, an jeder Hauswand ist eine Kamera und ein Fluter. Es betraf bis jetzt aber zweimal dieselbe Kamera, die mit der längesten Zuleitung. Was mir einfach nicht in den Kopf geht, ist dass es jedesmal beim Einsichern eines RCD passiert ist. Noch dazu, wo ich separate RCD's für Switches und Strahler habe und es beim Einsichern von dritten RCD's passiert, die nicht mal große Lasten schalten. Vielleicht sollte ich über die PoE-Versorgung verzichten und über den Standard-Anschluss versorgen. Dazu müßte ich aber die zwei freien Adern des 5x1,5 des 230V-Fluters verwenden, was auch nicht gerade regelkonform ist. Oder die vier freien Adern des Cat7, was aber im Endeffekt wieder das gleiche wie PoE ist... Oder die Erdung der Kamera aufheben und hoffen, dass es nicht mehr passiert...
Zugegeben war ausprobieren wohl eine etwas leichtfertige Antwort. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es speziell am Vorgang des Einsicherns liegt. Ich vermute Du würdest, selbst wenn das Einsichern mal funktioniert, später auch Probleme in der Installation haben. Hast Du mal gemessen, ob es eine Spannung zwischen der Erdung der Kamera (Leitungsschirm des CAT7 Kabels) und dem Switch gibt?
Hab mir heute deinen Rat zu Herzen genommen. Musste erstmal ein Kabel bauen, an dem ich die Spannungen abgreifen kann. Es schaut so aus (bei allen vier Kameras, sowohl bei der, an der zweimal der Schaden war als auch an der einen, bei der ich die Masse der Kamera nicht mit dem PE des Fluters verbunden hab): - Unendlicher hoher Widerstand zwischen PE und PoE- der Kamera bzw. dem Switch - Spannung PoE- gegen PE: ca. +4V - Spannung PoE+ gegen PE: ca. +48V - Spannung PoE+ gegen PoE-: ca. 44V - Spannung Schirm gegen PE: 0V
Ich vermute mal, dass zwischen PoE- und PE eine kapazitive Kopplung vorliegt. (Deshalb eine Spannung von 4V.) Möglicherweise kommt es beim Einschalten des PoE Netzteils zu einer Spannungsspitze, die über die kapazitive Kopplung einen kurzzeitigen Stromfluss verursacht. Diese kann dann zur Zerstörung des einzelnen PoE-Kanals führen. Die anderen Kanäle müssen nicht zwangsläufig betroffen sein. In PoE-Controllern wird üblicherweise nur der Minus-Pol über einen Feldeffekttransistor geschaltet. Der Plus wird einfach zum Ausgang durchgeschliffen. Mir ist auch nicht klar, warum Du das Phänomen nur bei dem langen LAN-Kabel hast. Versuche mal festzustellen, ob Dein Netzteil beim Einschalten Spannungsspitzen erzeugt.
Leider gibt es POE Einspeiseadapter und Switche, die eine Seite der POE-Versorgung hart auf PE legen. Das ist gut in der EMV- Messzelle mit 10m Kabel dran, hat aber im späteren Einsatz die Folge, das durch Schleifenbildung die angeschlossenen Geräte sterben wie die Fliegen. Das könnte auch hier der Fall sein, wenn ich die Messwerte so anschaue.
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