Forum: Offtopic Altersschätzung Messgerät?


von Bernd F. (metallfunk)


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Hier habe ich ein historisches Zählgerät für Verkehrsmessungen.
Das funktioniert elektromechanisch. Auf Knopfdruck startet die
eingelegte Stoppuhr und das Zählwerk ist betriebsbereit.

Beim nächsten Knopfdruck stoppt die Uhr, und der Kontakt zum
Zählwerk wird geöffnet, dann ein Knopfdruck und die Uhr stellt
sich wieder auf Null. Erst beim dritten Knopfdruck läuft die Uhr
wieder und der Kontakt zum Zählwerk ist geschlossen.

Als "Geber" braucht es dann noch einen Druckwellenschalter +
Gummischlauch, den man auf die Straße legt.

Die Entstehungszeit dieses Teiles kann ich aber nicht einordnen.
40iger oder 1950iger Jahre?

Leider ist kein Bauteil datiert. Diese geblich-silberfarbene
Kabelisolation? Kondensator, Widerstände?

Weiß Jemand näheres?

Grüße Bernd

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von Pandur S. (jetztnicht)


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Zu der Zeit war Mechanik noch etwas ... ja, Geraete aus den 60ern, die 
ich geerbt habe schauten Neuer aus. Ist von vorher.

von Bernd F. (metallfunk)


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Dieser Heizwiderstand (Bild 4) wird im Betrieb wohl recht warm.
Der hat das Holzgehäuse heftig angekokelt.

Auf dem Gehäuse gibt es noch 2 Aufkleber mit Inventarnummer der
Hochschule für Verkehrswesen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hochschule_f%C3%BCr_Verkehrswesen

Eventuell kennt hier jemand Einen, dessen Opa da studiert hat,
und selbst mit dem Gerät gearbeitet hat?

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Bernd F. (metallfunk)


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Das Teil ist sehr universell nutzbar.

Eine Anwendung wäre ein "Peiseler"-Rad als Geber.
https://de.wikipedia.org/wiki/Peiselerrad

Ein Kontakt pro Umdrehung, und schon könnte man die 
Höchstgeschwindigkeit eines Autos ermitteln.

Da Start-Stopp fernsteuerbar ist, wäre es auch möglich mit 2 
Lichtschranken
in definiertem Abstand Geschwindigkeiten zu messen.

Viele Grüße
Bernd

von Bernd G. (Gast)


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Der grüne Widerstand irritiert mich: einerseits Widerstandswert nach IEC 
60063, andererseits eine Bauform, die es mMn seit Mitte/Ende der 30er 
Jahre gab. Aber nach dem Krieg wurden die Vorkriegsteile ja noch 
jahrelang weiterproduziert.
Ich tippe auf Ende der 50er, Anfang 60er Jahre.
Die beiden rechten Buchsen dürften nicht original sein, diese Bauform 
kam erst später in den 70er Jahren.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich schätze auch so Anfang 60er Jahre. Vom inneren Aufbau sieht das so 
aus wie der Elektroschrott, den ich in meiner Kindheit zerlegt habe. Das 
war damals also schon so 20..25 Jahre alt.

von Bernd F. (metallfunk)


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Hallo Bernd G.,

das mit den Buchsen ist interessant. Eventuell gab es die
original nicht und sie wurden später eingebaut.

Auf dem Bild sieht man, dass hier anderes Material eingesetzt wurde.


Mich hat auch schon gewundert, warum da verschiedene Bauformen
verwendet wurden.

Die späten 50iger passt dann ja auch perfekt zur Geschichte der
Uni.

Übrigens: Nach ein wenig Putzen und Ölen läuft das Teil
wie neu.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die beiden Buchsen wurden definitiv nachgerüstet, die überbrücken 
nämlich den Taster, der da fest im Gerät verbaut wurde (dieser dürfte 
original sein). Sie haben keinen (blauen) Sicherungslack wie alle 
anderen Muttern und Schräubchen. Danach konnte quasi ein Fern-Taster 
anstelle des im Gerät verbauten benutzt werden.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Als gebürtiger Treptower ist mir das verbaute Material zum  Teil sehr 
vertraut. Taster wie der verbaute zierten das  Weichenpult der 
Modelleisenbahn meiner Kindheitstage ebeso die neueren Messbuchsen, sie 
stammen definitiv aus den Sechzigern und wurden in Massen in der 
Elektroindustrieaus in Berlin Treptow verbaut.  1196 war imho die 
Postleitzahl vom Ortsteil  Niederschöneweide - Johannistahl in Treptow. 
Wir hatten 1193,
1199 war Adlershof
Treptow, wie auch Köpenick, hatte damals eine riesige Elektroindustrie. 
Die Originalbauchsen datiere ich auf nach 1945 aber vor 1960. Den Taster 
etwa um 1960 die älteren Modelle des Typs waren noch anders geformt und 
das Bagelit braun. Der ist schon tief schwarz und die Formgebung 
schlichter, industrielle Formgebung, Bauhaus und so. Später wurden 
einfacher gefertigt.
 Namaste

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von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Die neuen Buchsen sind Ersatz. Dort waren auch schon vorher Buchsen 
vogesehen, wie an der Unterseite der Deckplatte zu sehen ist.

Für eine Reparatur Spricht auch der neuere Rote Gewebeschlauch am 
(Original?)Taster.

Auf Grund der Kombination aus älteren Teilen und des scheinbar orignal 
verbauten moderneren Tasterstermodels, onhe Gewähr, 1962- 1964.

Sollte der Taster auch ersetzt worden sein, so dürfte das Gerät aus den 
späten 50ern stammen. Dafür spricht auch das improvisiert wirkende 
Gesamtkonzept. Später war so etwas stärker durchkonstruiert. Das 
erinnert eher an die Bastelei eines Professors ausgeführt vom 
Doktoranten, mitden verfügbaren Mitteln. späterhies das dann „MMM“ (für 
die Nichtossis „Messe der Meister von Morgen“)

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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: Bearbeitet durch User
von Bernd F. (metallfunk)


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Nun überlege ich, mir ein Peiseler-Rad zu bauen.

Lt. der Fa. Schwalbe wäre dieser Reifen (35-559 Kojak Bestellnummer
111 000 62.02) optimal geeignet, da er ziemlich genau 2000 mm
Abrollweg hat.

Jetzt müsste ich nur noch ein passendes Fahrrad-Vorderrad finden.
(Da blicke ich noch nicht durch).

So als Gag hinter meinem Cabrio könnte ich mir das Vorstellen.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
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