Hallo Zusammen, auch wenn diese Themen schon unzählige Male gefragt wurden in anderen Foren, so bin ich da noch überhaupt nicht schlau geworden, deshalb hier. Ich zähl auf euch ;) Zunächst kurz zu mir: 1. Ich hab keine PV-Anlage 2. Interessehalber würde ich trotzdem gern die Vergütungen verstehen Nun zur These / Frage: Es gibt ja mehrere Möglichkeiten den erzeugten Strom vergüten zu lassen, entweder über die EEG-Umlage (Preis x <10kWp, Preis y < 40kWp, z < 750kWp). Das habe ich hier nachgeschaut: https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetundGas/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/ZahlenDatenInformationen/EEG_Registerdaten/EEG_Registerdaten_node.html Dazu Frage Nr. 1: Sind für diese Vergütungssätze die Bundesnetzagentur die "1. Anlaufstelle" bzw. wo schaut ihr da nach? Neben der EEG-Umlage gibt es das Marktprämienmodell, indem der Strom direkt verkauft wird (Strombörse, ...) und zusätzlich zum Erlös noch die Marktprämie erstattet wird. Dazu Frage Nr. 2: Stimmt meine Vorstellung zum Marktprämienmodell? Ist die Marktprämie auch gesetzlich vorgeschrieben in der EEG, wenn ja wie hoch? Kann wieder zurück zur EEG-Vergütung gewechselt werden, wenn man nicht "zufrieden" ist mit dem Betreiber? Frage Nr. 3: Gibt es neben den vorigen Vergütungsmöglichkeiten weitere? Frage Nr. 4: Angenommen die Vergütung ist nach EEG, warum wird hier versucht die Leistung auf <10kWp zu halten? (Ich habe das irgendwie schon öfters gehört, dass es sich dann anscheinend nicht mehr lohnt?) Hat es damit zu tun, dass... Beispiel: Installierte Leistung 11kWp, Einspeisevergütung: 10kWp = x, 1kWp = y --> Somit gesamte Einspeisevergütung e = (10kWp*x+1kWp+y)/11kWp und somit die Einspeisvergütung geringer ist. Vielen Dank, vielleicht könnt ihr mir ein bisschen Verwirrung in diesem Thema nehmen. Danach folgen dann wohl weitere Fragen ;)... Grüße
Wieviel Leistung willst Du denn? Nur für Dich selber oder soll es speziell zum Einspeisen sein? Einspeisen gemäß EEG wird immer schwerer, da die Politik da eine große Rolle rückwärts gemacht hat, als die EEG-Umlage explodierte. Da hat man gemerkt, daß das keine so gute Idee war und aus dem Ruder läuft. Du bekommst z.B. so gut wie keine Freiflächenanlagen mehr genehmigt, weil diese Flächen der Landwirtschaft verlorengehen usw. Also bleibt Dir nur noch eine Dach-Anlage irgendwo, wo es Dir (noch) keiner verbieten kann. Am lukrativsten dürfte im Moment der Eigenverbrauch von Solarenergie sein. Sprich die Anlage ab aufs eigene Dach, gerade nur so groß, daß sie den eigenen Bedarf deckt, Energiespeicher und fertig. Am besten sogar ganz ohne Netzanbindung. Solaranlage wegen Umweltverträglichkeit, CO2-Einsparung und ähnlichem Weltverbesserungs-Denken bauen würde ich gleich wieder vergessen. Das wird Dir schwer gemacht wo es geht, es ist seitens der Politik nicht mehr gewünscht und seitens der Energieversorger war es das noch nie. Bei Großanlagen, die z.B. ein ganzes Dorf CO2-frei versorgen könnten, sinkt die Einspeisevergütung wegen der hohen Leistung extrem. Daher wird oft versucht, die Anlage möglichst klein aussehen zu lassen. In der Uckermark z.B. gibt es ein Biomassekraftwerk, welches gar kein einziges großes Kraftwerk ist, sondern 30 kleine Anlagen, die alle dicht an dicht auf dem gleichen Grundstück stehen. Wenn sich die Politik so verarschen lässt, braucht man sich nicht zu wundern wieso es in Deutschland nicht vorwärts geht.
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Danke für die Antwort. Das mit der Einspeisevergütung habe ich soweit glaub schon verstanden, nur ist mir noch nicht klar... 1. ...warum ich beispielsweise meinen Strom direkt verkaufen sollte. 2. ...was es genau mit der Marktprämie zu tun hat, wer bestimmt diese?. 3. ...was passiert, wenn die Strombörse sagt, es gibt kein Geld mehr für deine kWh --> zurück zur Einspeisevergütung? Kostenlos Strom ins Netz speisen? 4. ...wer den Börsenstrompreis bestimmt? 5. ...wer den anzulegenden Wert bestimmt? 6. ...wie sicher / stabil der Börsenstrompreis ist? Auch wenn das schon einige Male in einigen Foren beantwortet wurde, so fehlt mir da eine "einfache" Erklärung :) Das sind vielleicht eher die Fragen, die bei mir Unwissenheit auslösen. Danke dafür. Grüße
3. Strom kostenlos ins Netz einspeisen darfst Du natürlich immer. Daher wird so treuen Stromkunden mit kleiner PV-Anlage am heimischen Hausnetz auch ein Zähler mit Kundenbetrugsfreigabe ähm ich meine Rücklaufsperre eingebaut. Alles was Du einspeist, verschenkst Du dadurch, wenn Du es Dir "zurückholst", zahlst Du den vollen Strompreis dafür. Wenn nicht Du, dann eben der Nachbar, der dann Deinen Strom verbraucht. Dann stecken sich andere Geld für den Strom ein, den Du mit Deiner Anlage erzeugt hast. Cool, oder? 4. Angebot und Nachfrage. 5. Welchen anzulegenden Wert? 6. Gar nicht. Der Börsenstrompreis kann unter Umständen sogar negativ werden. Da werden dann Stromkunden bezahlt um Strom abzunehmen, damit das Atom- oder Kohlekraftwerk seine Leistung nicht zu drosseln braucht.
Danke Ben. zu 3. Klar, kostenlos Strom einspeisen geht immer ;) aber angenommen der Börsenstrompreis ist extrem niedrig, was sind dann die Folgen --> Zurück zur Einspeisevergütung geht ja nicht mehr? zu 4. Okay, Börse = Angebot und Nachfrage, bei der Strombörse konnte ich mir das bisher noch nicht wirklich vorstellen, muss ich nochmals recherchieren ;) Der Stromanbieter kauft dann beispielsweise x GWh Strom an der Börse für 1 Monat ein für Preis y und verkauft diesen dann an den Kunden. Als PV-Besitzer mit Direktvermarktung wird der Strom an der Börse verkauft, zusätzlich erhält man eine Marktprämie vom Staat. Ich glaube, dass habe ich jetzt verstanden ;) 5. Hier die Definition Anzulegender Wert https://www.next-kraftwerke.de/wissen/direktvermarktung/anzulegender-wert Meine Vermutung?: Anzulegende Wert = die Einspeisevergütung der EEG-Umlage (<11,87Ct/kWh < 10kWp) - Börsenstrompreis (z.B. 5Ct/kWh) Dann aber wäre es egal ob an der Börse verkauft oder die Vergütung über die EEG-Umlage, weil es ja wieder auf den selben Betrag kommen würde.
Mir kommts eher so vor, als ob Du alle paar Tage versuchen sollst, den Strom aus Deinem eigenen Kraftwerk in einer Auktion zu vermarkten. Heißt, die billigsten Angebote werden ich aufsteigender Reihenfolge angenommen bis der Bedarf gedeckt ist. Wer mit einem zu hohen Angebot hineingeht, kommt mit nichts wieder heraus. Wenn Du bei so einer Lotterie mitspielen willst... viel Glück. Dann hast Du scheinbar zuviel Geld und keine Ahnung, wie Du es verbrennen sollst. Nee sorry, ich bleibe dabei. Ökostrom für Dich selbst erzeugen ist eine prima Sache, aber Ökostrom für die große breite Masse ist in Deutschland nicht mehr gewollt.
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