Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik erdung zum xten


von hans dieter (Gast)


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Ich hatte zwar schon mal einen Thread aufgemacht, betreffs der Erdung
meines Oszis, aber ich habe jetzt eine Idee, die ich hier zur diskusion
stellen will.
Es geht darum ein Oszi "potentialfrei" zu machen ohne den Schutz
durch den FI zu verlieren. Problem ist, dass die Masse des Oszis mit
dem Schutzleiter verbunden ist, was zu Masse-Schleifen und
Einschränkungen beim Messen führt.
Meine Idee ist nun einen Varistor (z.B. 60V Typ von Reichelt) im Gerät
zwischen der Erdleiter-Zuleitung und der Geräte-Masse zu schalten. Dies
dürfte (theoretisch) einen Bereich von ca. 30-40V kleiner als die
Varistor Nenn-Spannung) zur Erde "frei machen"  in dem das Oszi noch
Erdfrei ist.
Wenn nun aber ein (Netz-)Kabel (mit mehr als 60V) im Gerät abgeht und
das Gehäuse berührt sollte (wieder rein theoretisch) die Spannung über
den Varistor größer als die Nennspannung sein und ein Schluß über den
Varistor entstehen und den FI auslösen.

Nun kenne ich mich mit den Vorschriften und Techniken nicht wirklich
aus.
Kann diese Schaltung funktionieren?
Wie wird das in Labor-Netzgeräten gemacht?

(Eine Messung über Diff. Tastköpfe oder Kondensatoren ist aus techn.
bzw. finanziellen Gründen nicht möglich.)

von Winfried (Gast)


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Das ist zumindest Murks, weil das nichts mehr mit einem Schutzleiter zu
tun hat. Es gibt genaue Vorschriften, wie ein Schutzleiter mit dem
Gehäuse verbunden sein muss, welcher Übergangswiderstand etc.

Bei einer Schutzmaßnahme von so hoher Wichtigkeit würde ich mich nie
auf einen Varistor verlassen. Wenn dir da ein Beinchen abfällt, weil du
einmal zuviel dran rumgebogen hast, dann hast du gar keinen Schutz.
Außerdem fließen im Fehlerfall kurzzeitig sehr hohe Ströme, die deinen
Varistor wahrscheinlich explodieren lassen. Oder die Spannung geht
kurzzeitig viel höher als 60 Volt.

Nimm doch einen Trenntrafo.

von hans dieter (Gast)


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danke, aber dann kann ich gleich den schutzleiter abklemmen, dass kommt
dann aufs gleiche hinaus.
das problem ist nicht, dass phase oder null mit der masse verbunden
sind, sondern der erdleiter...

von hans dieter (Gast)


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was meinst du mit "dran rumgebogen"?
die schaltung sollte dann fest verlötet in das gehäuse mit eingebaut
werden (mit Platine und allen drum und dran)...
mal eine andere frage: gehst du mit fliegenden aufbauten an
netzspannung?

von Thomas (Gast)


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Der Trenntrafo ist eine absolut saubere und professionelle Lösung, nur
so darfst du auf den Schutzleiter verzichten!

von Axel R. (Gast)


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Hallo Hans Dieter,
Was braucht ein Oszi an Leistung? 100Watt?
Du kannst evtl 2 12V RingkernTrafos nehmen und die BACKTOBACK
schalten.
Ob das erlaubt ist, weiss ich nicht. Vom technischen allemale sicherer,
als IM Gerät eien Varistor einzulöten.

von ... (Gast)


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@Axel Rühl
Tenntrafo versorgt die Schaltung an der gemessen wird ! (nicht das
Oszi)

Wenn das Oszi mit einem Trenntrafo versorgt wird und GND des Tastkopfes
an den Aussenleiter der Messschaltung angeschlossen wird, liegen 230V am
Metallgehäuse des Oszi (oder mindestens am BNC Stecker des Tastkopfes) -
viel Spaß beim Umschalten/Umstecken.

Zu messende Schaltung an einen Trenntrafo - alles andere endet mit
einem kräftigen Stromschlag (auch wenn der Varistor mal den Fi
ausgelöst hat, wer öffnet das Gehäuse und koontrolliert, ob der noch iO
ist für die nächste Messung ...

von Axel R. (Gast)


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<<Wenn das Oszi mit einem Trenntrafo versorgt wird...>>

uiuiuiuiii, da hab' ich aber richtig gepennt! LOGISCH!
Vielen Dank für den Denkanstoß schäm

AxelR.

von hans dieter (Gast)


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(...ich hatte lange kein Internet-Zugang...)
danke erst mal, aber das ist ja schon so:

230V Netz -> Kleinspannungsnetzteil (kein Erdbezug) -> Schaltung

wenn ich das so habe dann ist alles recht einfach, die schaltung liegt
frei und kann durch die Erd-Leitung (des Oszi) stromlos jede Stelle der
Schaltung auf Erde gezogen werden und die Messungen klappen wunderbar.
Jetz kommt das erwartete ABER: bei einigen schaltungen ist nun das
anschließen an den PC nötig (z.B. serielle Schnittstelle, ...) folge
ist nun dass die Masse der Schaltung über den Schirm und die Masse z.B.
der seriellen Schnittstelle auf Erd-Potential liegt. Dadurch erhält man
eine schöne erd-schleife (wenn die Oszi-Masse mit angeschlossen wird)
und man kann nicht mehr differentielle Signale direkt messen.
Das geht zwar über das Math-Program, ist aber 1. nicht so genau und 2.
fehlt dann ein Kanal.

Das einbauen einer Schaltung ist nicht wirklich schlimm, da in dem Oszi
die Erdleitung über einen Flachstecker angeschlossen ist. Dort
dazwischen wollte ich die Zusatzschaltung montieren.
In einem anderen Thread habe ich von einer Erdung über Kondensator und
parallelem Widerstand gelesen. Das dürfte doch auch gehen?

Nachdem ich etwas gerechnet habe sollte doch das von den Werten her
passen (wenn die Schaltung prinzipiell geht): Kondensator (1µF X2,
250V~ z.b. WIMA MP3) und dazu parallel 560k 2W widerstand. Die 1µ
ergeben bei 230V und 50Hz einen Blind-widerstand von 3.18k und einen
Strom von 72mA dadurch sollte der 30mA FI eigentlich auslösen, wenn
hinter dem Kondensator ein Netz-Kabel mit dem Gehäuse Kurzschluß hat.

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