Hallo, ich arbeite gerade mit dem MAX6675 ColdJunction Modul, genauer gesagt 5 davon, die an einen Arduino angeschlossen sind. Das auslesen usw. ist ja weitesgehend trivial und wird ja ausgiebig überall diskutiert, mich interessiert jedoch etwas anderes. Ich versuche derzeit mit möglichst einfachen Mitteln des Messfehler zu verringern, der ja doch recht groß ist und würde dafür gerne die Diode am Cold End auslesen bzw. bräuchte die Temperatur selbiger. Der 1. Ansatz zur Verbesserung der Temperatur erfolgt anhand einer gebrochen rationalen Funktion um die Nichtlinearität besser abzubilden. Das Prinzip dafür wird hier ganz am Ende beschrieben: http://www.mosaic-industries.com/embedded-systems/microcontroller-projects/temperature-measurement/thermocouple/type-k-calibration-table Hat einer von euch vielleicht eine Idee wie ich möglichst einfach an die Temperatur der Diode komme? Oder meint ihr die Diode auf dem Chip wird ohnehin = Umgebungstemperatur sein und ich könnte einfach einen zweiten Sensor an den Arduino anschließen, in der Nähe der Chips platzieren und darüber die Temperatur auslesen. Wobei ich natürlich nicht weiss in wie weit sich das MAX6675 aufheizt. Meine zweite Frage geht um den 0.1µF Widerstand der die Messwerte etwas verbessern kann. Verstehe ich soweit, allerdings sind meine Elektrotechnikkenntnisse bescheiden. Meine 5 MAX6675 hängen gehen alle in einen Ground und einen VCC Jumper über ein Breadboard. Wenn ich jetzt alle mit dem Widerstand glätten möchte muss ich dann einfach nur 1 Widerstand mit 0.1 µF zwischen VCC und GND setzen oder 5x0.1 oder gar 0.1µF für jeden einzelnen Leiter und alle unabhängig voneinander verkabeln? Vielen Dank schonmal für die Antworten, falls hier jemand Rat weiss!
Zur ersten Frage, nimm besser einen MAX31856. Der linearisiert die Meßkurve für alle gängigen Thermoelemente. Ersparst Dir eine Menge Klimmzüge. Die Linearität des internen CJ Sensors ist sowieso ziemlich gut. Das bringt kaum was. Wichtig ist, den MAX6675 mit den Anschlußstellen des Thermocouple thermisch innig zu verbinden, so daß die Anschlußtemperatur dem 6675 so getreu wie irgendwie möglich zugeteilt werden kann. Zur zweiten Frage kann ich Mangels Erfahrung mit dem 6675 nichts praktisches beitragen. Datenblatt, Appnotes konsultieren. Hab mal schnell nachgesehen. Der interne CJ is nicht zugänglich. Nimm den MAX31856 anstatt. Das erspart beträchtliche Arbeit und alle relevanten Informationen sind zugänglich. Idealerweise sollte die Temperatur der eigentlichen Anschlußstellen im sogenannten Isothermischen Block (ISB) gemessen werden. Für bestmögliche Genauigkeit soll der CJ Meßsensor im ISB gut thermisch gekoppelt eingebettet sein. Wenn Du mechanische Möglichkeiten hast, kannst Du Dir den ISB selber bauen. Zwei 6mm Ms Streifen mit Heatsink Isolatormaterial/Thermalpaste zusammen geschraubt und mit einem Loch für den CJ Sensor versehen, genügen. Die Thermocouple Anschlüsse gehen in Schraubbohrungen auf beiden Seiten. Wenn Du eine LP für den MAX6675 auslegst kannst Du zur thermischen Kopplung dieLP direkt draufschreiben und das Loch für den CJ entfällt. Der MAX6675 kann mit dem ISB thermisch gekoppelt werden. Dann empfiehlt sich die ganze Anordung isoliert mit MAX6675 in einen kalten Thermostaten mit Thermischer Isolation auf der Aussenwand zu stecken um unterschiedliche Temperaturgefälle zwischen verschieden thermischen Massen ausgleichen zu können. Man muß halt der Physik wegen einen Konstruktions "Obulus" bezahlen. Es macht sich aber bezahlt. Falls Du einen guten CJ Sensor zur Verfügung hast, kann man den CJ Sensor im ISB einbetten. ISB kann man für teures Geld auch kaufen. So behelfe ich mich bei Firmenprojekten. Der MAX31586 ist auch ein interessanter Baustein und sogar als Breadboard zu haben. https://datasheets.maximintegrated.com/en/ds/MAX31856.pdf https://zeus.phys.uconn.edu/wiki/images/The_Basics_of_Thermocouples.pdf http://www.ti.com/lit/ml/slyp161/slyp161.pdf Thermocouples kann man messtechnisch sehr gut mit fliegenden Kondensatoren messen. Der Hauptvorteil ist die Trennung von Erfassung und Messung um stabile Messungen zu erzielen. Auch driftfreie OPVs wie der LT1050 empfehlen sich. Alle thermisch empfindlichen Verstärkungsbestimmende Komponenten müssen einen niedrigen TK haben damit sich keine ratiometrischen thermische Effekte einstellen. Nach möglichkeit sollen alle Messkomponenten thermisch der selben temperatur ausgesetzt sein. Damit sich alles gleichmäßig änder sollte ein kalter Thermostat eingesetzt werden. Normalerweise verwende ich die NIST Koeffizienten zur Linearisierung und RTD für die CJ Erfassung. Ein mit 36Mhz getakterter STM32F103 schafft das 9. Ordnungszahlpolynom in optimierter Form (faktorisierte Form) in lediglich 14us in Float ohne eigentliche Exponentenrechnung mit nur Multiplikation und Addierung. Mit mit einem 24bit SD ADC (Max11200) kann man den RTD ratiometrisch genauestens messen und über einen LT1050 das Thermoelement. Mit Analog Mux kann man dann alle Kanäle nacheinander messen. Alles andere macht SW. Die HW ist relativ minimal wenn auch nicht gerade billig. Auch die Calibrierung ist rein SW technisch zu bewältigen. (Nullung und Verstärkungsangleich) Mit dem 6675 habe ich noch keine Erfahrungen. Da muß man sich so genau wie möglich an die Empfehlungen des IC Herstellers halten.
:
Bearbeitet durch User
Nachtrag: Bei der vom MAX6675 erbrachten Genauigkeit ist die ISB Methode natürlich massiver Overkill. Bei +/- 3 Grad Genauigkeit ist es anzustreben die Anschlüsse des Thermoelementes durch Klemmen der Drähte auf eine kleine Alu oder Cu Platte de mit der der MAX6675 thermisch gut verbunden ist gleichzuhalten. Dann hülle die ganze Anordnung in weissen Styropor ein und gut ist es. Mein Vorschlag vorher war etwas zu hochgeschraubt. Die Eingangsschaltung und IC auf gleicher Temperatur zueinander halten ist natürlich immer noch sehr wichtig. Auch schadet es nie diese Komponenten thermsch so gleichzuschalten, daß sich deren individuellen Temperaturen zueinander nur so gleichzeitig wie möglich ändern können. Wie gesagt wenn man so weit gehen will setzt man einen kalten Thermstaten ein, der für schnelle Temperaturänderungen wie ein Tiefpassfilter wirkt. Bezüglich der Engangsfilterung ist zu beachten, daß beim 6675 der Ri=60KOhm beträgt. Mehr als 2x 1K zu jeden Eingang zusammen mit enem 0.1UF dazwschen führt zu fühlbaren Temperatur Meßfehlern. Auch wäre zu überlegen ein Testmöglichkeit für offene TC Verbindung vorzusehen. Kurzschlüsse sind schwerer zu identifizieren.
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.