Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Vorsicht mit Überspannung am ADC


von Rene (Gast)


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Hallo Forianer

Seid mit den Spannungen am ADC bitte besonders vorsichtig und messt noch 
einmal nach bevor ihr den µC Eisetzt. Hatte eine ZPD 3,9 als Schutz vor 
Überspannung eingebaut und die war leider kaputt. Folge: Die 
Konstantstromquelle versuchte die 500µA durch den Prozessor zu drücken, 
wozu sie logischerweise die vollen 14 V an den Eingang gelegt hat. 
Resultat: Nicht nur der eine Eingang geht dabei kaputt sonder alle 8.

PS:  in manchen Fällen kann man die Eingänge aber noch als digitale 
I/O´s verwenden

Ciao René

von Lanius (Gast)


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ich hab mit ausversehen eingestellter 12V Versorgung meinen ersten AVR 
gekillt, der macht garnix mehr...

von Günter König (Gast)


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Hallo Lanius, Hi René

zwei stinknormale, als Begrenzer geschaltete 1N4148 oder besser BAT85 
hätten genügt. Die Himmelung von zwei ehrwürdigen AVR`s wäre verhindert 
worden.
Die Dioden werden folgendermaßen geschaltet:

Diode 1 von  PA0 nach AVCC, Kathode an AVCC.
Wird nun eine Spannung am Eingang PA0 positiver (0,7V 4148, 0,3V BAT85) 
als AVCC, schaltet die Diode durch, wird also leitend.

Diode 2 von PA0 nach Masse, Kathode an PA0.
Wird die Spannung an PA0 negativer (0,7V 4148, 0,3V BAT85) als 
Massepotential, schaltet die Diode durch, wird also leitend.

(PA0 = Eingang ADC)

Glück auf,
Günter

von Rene (Gast)


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Hallo Günter

Danke für Deinen Tipp.

Du hast Recht, das funktioniert. Kannst Du mir sagen was genau AVCC ist. 
Ich weiß daß ich da 5V angelegt habe, weiß aber nicht warum.

Ciao René

von Günter König (Gast)


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Na klar René kann ich,

dir ist ja bekannt, das die Versorgungsspannung in der Regel mit VCC 
bezeichnet wird. Dies ist nicht nur bei den Atmel-Controllern der Fall 
sondern auch bei vielen anderen IC`s. Das hat sich so eingebürgert und 
ist mittlerweile wohl Standard.
Als AVCC bezeichnet man ebenfalls eine Versorgungsspannung um 
hervorzuheben, das es sich eben nicht um VCC sondert um eine 
eigenständige Versorgungsspannung für den Analogteil handelt. Jetzt eben 
auf den Atmel bezogen heist das nur, das der Analogteil eine eigene 
Spannung benötigt. Die Spannung wird in der Regel gesondert aufbereitet 
entweder mittels eigenem Spannungsregler und daher eigener Leiterbahn 
oder es wird VCC über einen niederohmigen Tiefpass an den AVCC-Pin 
geführt. Für den Tiefpass reicht ein Widerstand von 4,7 - 8,2 Ohm und 
ein Elko von 22µF vom AVCC-Pin direkt nach Masse. Zweck der Übung ist 
es, unvermeidliche Störungen auf der VCC Leitung vom Analogteil 
fernzuhalten.
Das gilt aber auch für die AGND Leitung. Hier wird zum Ausdruck 
gebracht, das die Masseleitung unbedingt getrennt von der normalen 
Masseleiterbahn zu führen ist und und nur an einer Stelle (am besten der 
-Pin des Siebelkos in der Stromversorgung) mit der normalen Masse 
verbunden wird. Dies verhindert, das Störungen, die durch 
Ausgleichsströme auf der Masseleitung verursacht werden, auf den 
Analogteil durchschlagen.
Mit AVREF wird die Referenzspannung bezeichnet. Im einfachsten Fall wird 
sie aus VCC gewonnen wenn die Ansprüche gering sind. Aber auch hier muss 
Tiefpass-gefiltert werden. Besser ist es aber, die Referenzspannung 
extern zu erzeugen z.B. mit einem AD 584. Die Spannung ist äußerst 
stabil auch bei grösseren Temperaturschwankungen. Diese Lösung kostet 
aber Geld, ich glaube, so ein AD 584 liegt bei 5 - 8 Euros......

Ich hoffe, ich konnte dich `erleuchten`,
Gruß,
Günter

von Rene (Gast)


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Hallo Günter

Vielen Dank dass Du Dir die Zeit genommen hast so ausführlich zu 
antworten. Jetzt ist mir einiges klar geworden. Ich glaube ich muss mein 
Platinendesign dahingehend ändern und die von Dir eingebrachten 
Vorschläge realisieren. Das hört sich gut an.

Vielen Dank nochmal

René

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