Forum: Platinen Projekt Dampfphase


von Lukas05 (Gast)



Lesenswert?

Hallo zusammen,
ich löte wie von euch vielleicht auch einige meine Baugruppen mit der 
Heißluftstation.
Leider hatte ich hier vermehrt das Problem das z.B. das Kunststoffpodest 
von SMD Elektrolytkondesatoren, oder diverse SMD Stecker dabei 
angeschmolzen sind. (Die reflow festen Stecker, die Wüstenluft war 
einfach ein bisschen zu viel)

Leider ist das vor allem für etwas professionellere Prototypen keine 
Option. Daher habe ich mich eine lange Zeit nach Alternativen 
umgeschaut.
Toaster Ofen und die klassischen China IC-Chip-Heater haben dafür immer 
nur mäßig funktioniert.
Ich bin dann vor einiger Zeit beim stöbern durch diverse Foren auch auf 
den Dampfphasen Thread in diesem Forum hier gestoßen.
Die beschriebenen Aufbauten haben mir ganz gut gefallen, weshalb ich 
mich an diesem Thema auch einmal selbst versuchen wollte. Das Ergebnis 
möchte ich euch hier gerne vorstellen.

Als Basis für die Dampfphase dient ein Edelstahlbehälter aus dem 
Gastronomiebereich. Ich habe recht lange gesucht bis ich eine 
zufriedenstellende Größe gefunden habe.
Ziel der Suche war es einen Topf zu finden der eine ausreichende 
Grundfläche bietet, und zugleich tief genug ist um ein vernünftiges 
Lötprofil zu liefern.
Entschieden hab ich mich für einen Topf mit einer Grundfläche von 25cm X 
25cm und einer Höhe von ca. 30cm. In diesen habe ich ein 1100W 
Heizelement ursprünglich für einen Toaster Ofen gedacht integriert. 
Damit ich das Gerät nicht mit allzu viel Galden beladen muss, sorgt ein 
großer Alublock für etwas Verdrängung. Die thermischen Eigenschaften 
sollten darunter nicht allzu viel leiden, da Aluminium eine geringere 
spezifische Wärmekapazität als Galden hat. Die Oberfläche des Alublocks 
ist zwar begrenzt, und in diesem findet auch keine Konvektion statt, 
dennoch sollte sich der Einfluss in Grenzen halten. Dank des Alublocks 
brauche ich aktuell „nur“ 200ml Galden, was für mich ein guter 
Kompromiss ist.
Um zukünftig ein schönes Profil fahren zu können, habe ich eine 
absenkbare Auflage in den Aufbau integriert. Das Lochblech ist an vier 
Bowdenzügen aufgehangen, welche über eine Spindel das Podest verfahren.
Der Deckel der Lötanlage wird ebenso über Bowdenzüge durch einen 
Rollenmechanismus angehoben oder abgesenkt. So verbrenne ich mir nicht 
die Hände wenn ich die Platine aus dem heißen Bottich fischen muss.
Unter besagten Bottich befinden sich vier Lüfter, welche das Galden nach 
Beendigung des Lötprozess abkühlen. Das funktioniert aktuell ganz gut. 
Das Galden kann schnell genug abgekühlt werden, ohne das dies wieder an 
der gelöteten Platine kondensiert. (Die sich zu diesem Zeitpunkt wieder 
unter dem Deckel befindet)

Gekühlt wird das ganze über zwei Radiatoren welche mit je zwei 120mm 
Lüftern ausgestattet sind. Das Wasser wird durch vier GPU Kühlblocks 
gepumpt, welche an den Seiten des Bottich flächig angeschraubt wurden.

Ich hab ein paar Bilder des Prototypen angehangen, sowie ein paar 
aktuelle Bilder der lötstellen. Die gesamte Elektronik wird in nächster 
Zeit noch auf einem Controller Board untergebracht. Ebenso soll es ein 
schönes Display geben ? Der nächste Schritt wird sein ein schönes Profil 
zu implemetieren, was dann auch für glänzende Lötstellen sorgen sollte.

Hier noch ein Kurzes Video:

https://youtu.be/Du0YXhiLl0w

von Johannes S. (Gast)


Lesenswert?

Sehr cool. Oder eher hot :)
Hast du die Platinen da jetzt also erst mit manueller Steuerung gelötet? 
Wie lange etwa? Verbleit oder bleifrei?

von Tom (Gast)


Lesenswert?

Cool kannst du vielleicht zeigen wie du das gemacht hast, dass das ganze 
nach oben fährt und wie die Führung mit den Aluprofilen aussieht?

von Lukas05 (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hi ihr,

>Hast du die Platinen da jetzt also erst mit manueller Steuerung gelötet?
>Wie lange etwa? Verbleit oder bleifrei?

Ja genau die Platinen sind aktuell noch manuell also ohne Profil 
gefahren.
Der manuelle Lötprozess dauert ca. 10 Minuten aktuell. Ich löte mit 
bleifreier GC10 Paste von Henkel.

>Cool kannst du vielleicht zeigen wie du das gemacht hast, dass das ganze
>nach oben fährt und wie die Führung mit den Aluprofilen aussieht?

Der Deckel ist auch über einen Bowdenzug aufgehangen, welcher mit einer 
Rolle+Schneckengetriebe auf- und abgewickelt wird.
die Führung im Aluprofil hab ich mit standard Profilgleitern realisiert, 
wie diese hier:

https://www.dold-mechatronik.de/media/image/product/1554/md/gleiter-glatt-b-typ-nut-6.jpg

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.