Forum: Haus & Smart Home WAGO Modbus Controller in Betrieb nehmen (750-362)


von Der H. (picasso323)


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Hallo liebe Modbus Spezies,
ich stehe leider wieder mal auf dem Schlauch und würde mich über ein 
klein Wenig Orientierungshilfe freuen um bei diesem nicht ganz trivialen 
Thema "reinzukommen". Vor einigen Monaten hatte ich schon mal nach einer 
Möglichkeit gesucht, viele digitale Ausgänge über Modbus anzusteuern. 
Damals habe ich den Tip bekommen, einen fertigen Modbus-Knoten zu nehmen 
statt selber mit einer SPS rumzufrickeln.

Jetzt liegt ein WAGO 750-362 mit verschiedenen IO Klemmen, Einspeisung, 
Endmudul usw. vor mit auf dem Tisch und blinkt lustig vor sich hin. Ich 
würde den kleinen Schlingel gerne in Betrieb nehmen, also die einzelnen 
I/Os adressieren. Der freundliche WAGO Vertriebler hatte gemeint "Kein 
Problem, einfach zusammenstecken, der Knoten adressiert die angesteckten 
Module dann selbst, nach einem bestimmten Schema. Alles easy".
Tut er aber nicht!

Im Web Based management tauchen die Module auf, diese sind aber 
irgendwie nicht "assigned". Verstehe ich das richtig, dass der Knoten 
eine "io_config.xml" benötigt, die die Adressierung der Klemmen 
beinhaltet?

Benötige ich zur Einrichtung des Knotens eine (kostenpflichtige) 
Software? Bei meiner Recherche bin ich auf verschiedene Tools gestoßen, 
leider ist keines davon frei verfügbar (oder irgendwo zu finden):
- Codesys
- WAGO I/O Pro
- WAHO I/O Check
- WAGO-I/O-Konfigurator

Über einen kleinen Tip um "rein zu kommen" würde ich mich sehr freuen :/
Modbus selber habe ich schon mal gesprochen mit einem LabJack T7. Da 
waren die Ports aber schon adressiert.

: Bearbeitet durch User
von Sven L. (sven_rvbg)


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Also, von Wago gibt es eine eigene Codesys Version, die die Targets 
(Hardware von Wago) enthält.

Die I/O-Konfig macht man im Codesys.

Dort legt man dann auch fest, ob die entsprechenden I/O als zum 
PLC-Prozessabbild oder zum Modbus gehören.

Erst wenn die entsprechenden I/O zum Modbus (FB1) gehören, kann man 
diese über Modbus TCP ansprechen. Merker kann man immer ansprechen.

Ich habe da einige Zeit probiert und gelesen, bis ich verstanden habe, 
wie es funktioniert.

Wenn Du Dir von Wago ein Starterkit besorgst, dann ist dies Software mit 
dabei!

von Der H. (picasso323)


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Moin Sven,
danke für die kurze Einführung. Das Thema ist wirklich recht speziell 
und schwer "intuitiv zu erfassen". Bei anderen Technologien kann man, 
denke ich, besser mit wenig Vorwissen starten. Also bei einer Siemens 
Logo erst mal ein paar wenige Bausteine zusammenklicken und sich dann 
reinfuchsen ;)

Hier geht es darum, dass ich einem Freund bei einem Projekt helfen will. 
Das ist eine einmalige Sache, danach werde ich lange nichts mehr mit 
Modbus zu tun haben ;) Der Freund baut ein Panel mit LEDs und Tastern, 
das dann püer Modbus/TCP erreichbar sein soll. Dessen Kunde will jetzt 
eine Adressliste.
Wenn ich es richtig verstehe, bräuchte ich für die Adressierung ein 
Starterkit mit z.B. "WAGO-I/O-PRO V2.3 (basierend auf CODESYS V2.3)", 
und würde damit die Knoten adressieren.

Wenn ich es richtig sehe, kostet alleine das I/O Pro (759-333) 450€. 
Viel Geld um ein einzigens Mal Adressen auf einem einzelnen Modbus 
Knoten zu vergeben. Vielleicht wäre es sinnvoller, Jemand mit der 
passenden Softwareumgebung und dem Know-How würde mir den Knoten gegen 
Aufwandsentschädigung adressieren?

hat Jemand Interesse?

: Bearbeitet durch User
von Illi (Gast)


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Moin,

außer einer IP-Adresse muss da nichts eingestellt werden. Und auch die 
kann via DHCP oder BootP bezogen werden.

Das ist nur ein dummer Koppler. Aus den angesteckten Klemmen stellt er 
selbständig ein Prozessabbild zusammen, welches dann per Modbus TCP/UDP 
abgefragt werden kann.

Stecke an den Controller eine Digital Ein-/Ausgabe-Klemme an und die 
Endklemme. Stromversorgung für die Ausgangsklemme nicht vergessen.

Besorg dir dann ein Modbus TCP Client (z. B. 
https://www.modbustools.com/modbus_poll.html) und lies/schreib auf Coils 
mit Offset 0.

Das sollte die ersten Ergebnisse bringen. Dann lies die Doku wie die 
angesteckten Klemmen auf das Modbus-Abbild gemappt werden. Wenn gar 
nichts geht vielleicht mal auf Werkseinstellungen zurücksetzen.

Gruß Illi

von Der H. (picasso323)


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Hallo zusammen,
ich habe es jetzt hinbekommen und kann den Buskoppler sogar von LabView 
aus ansprechen. Vielen dank für eure Tips, besonders Illi's Betrag hat 
holfen!
Der Buskoppler vergibt die Adressen der angesteckten Module tatsächlich 
fortlaufend nach einem gewissen Schema (Datenblatt Koppler).

Nach etwas weitergehender Recherche habe ich auch verstanden wie Modbus 
grundsätzlich funktioniert. Dabei haben auch diese beiden großartigen 
Videos geholfen
https://www.youtube.com/watch?v=E1nsgukeKKA
https://www.youtube.com/watch?v=8FYFai21JPA

In meinem Fall war die Adressierung tatsächlich recht einfach, da ich 
nur Digital In und Digital Out Karten angesteckt habe und so über die 
Coils zugreifen kann (Kommandos FC1 "read coil" und FC5 "write coil"). 
FC3 "read multiple input registers" hat beim Test auch funktioniert.

Die LabView (2016) Integration wird hier im Schnelldurchlauf 
beschrieben:
https://www.youtube.com/watch?v=nxfN4G2YANc&t=64s

Danke euch vielmals für die Hilfe :)

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