Forum: Offtopic Erfahrung mit KFZ-Leasing?


von Michal Herrmann (Gast)


Lesenswert?

Hallo Leute,

eine etwas ungewöhnliche Frage für ein Elektronik-Forum, da mir aber
auch bei vielen anderen Dingen hier schon geholfen wurde, frage ich
einfach mal:

Bin unwürdigster Kleinstunternehmer im EAR-gequältem Bereich und wollte
jetzt mir ein Betriebsauto leisten, weil ich kein Auto habe und auch
weil es für Gewerbetreibende machbar ist.
Gibt es irgendwelche Sachen, die ich beachten sollte, damit das ganze
optimal ist für mich bzw nicht nach hinten losgeht? Leider hat meine
Steuerberaterin da nicht ganz so den Durchblick.
Deswegen frage ich mal hier nach, weil ich mir sicher bin, daß einige
damit schon Erfahrungen gemacht haben.
Wollte die jährliche Laufleistung mit 10tkm angeben, um die Raten nicht
allzuhoch werden zu lassen. Sicher ist sicher und was in 2 Jahren ist,
wissen wir alle nicht. Oder spricht etwas dagegen?

Würde mich über ein paar Antworten freuen.

Gruß Micha

von crazy horse (Gast)


Lesenswert?

vor der Entscheidung stand ich auch voriges Jahr, und wie ich es auch
gedreht und gewendet habe - leasing war immer die teuerste Variante.
Die Frage ist einfach die: willst du in absehbarer Zeit das Auto wieder
los werden, um dir dann wieder ein neues zu holen? Dann macht es
vielleicht Sinn.
Das Risiko bleibt, dass du mehr fährst als erwartet, dafür wirst du
kräftig zur Kasse gebeten. Auch hört man immer wieder, dass der
Restwert bei Rückgabe immer niedriger ist, als dir vorher schön
gerechnet -> Nachzahlung.
Den vielzitierten Steuervorteil konnte ich auch nicht erkennen. Ich
schreibe man Auto ganz normal ab, dazu die Zinsen als Betriebsausgaben.

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Die Zinsen werden allerdings deinem Gewerbeertrag zu 50% hinzugerechnet.
Wenn du soweit von der Grenze weg bist, kein Problem. Ansonsten sind das
ja auch noch mal ne nicht geringe Geldmenge.
Weiterhin ist die Frage der Anspar-AFA zu klären. Die dann evtl. auch
für dich in Frage kommt.

Gruß Thomas

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Der entscheidende Vorteil des Leasings ist doch die höhere Liquidität.
Wenn das vorhandene Geld woanders besser angelegt ist - und sei es als
Risikoabsicherung durch eventuell nicht bezahlte Kundenrechnungen.

Was nützt es, wenn man ein paar Hunderter spart, wenn dann im Notfall
das Geld so angelegt ist, daß man nicht mehr rankommt.

@Michael:
Nenn doch einfach mal ein paar mehr Rahmenbedingungen. So kann man das
nicht beurteilen.

von crazy horse (Gast)


Lesenswert?

He, Liqidität ist doch kein Problem, ich hätte das auch bar bezahlen
können :-)
Aber im Prinzip hast du recht, wenn Engpässe zu befürchten sind, kann
das ein Problem werden. Und wenn man mal kurzfristig Geld braucht und
schon 2 oder mehr Kredite laufen hat, kann es gut sein, dass man sich
komische Fragen stellen lassen muss bei der Bank.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Du solltest bloß nicht auf die Idee kommen, das Auto auch privat nutzen
zu wollen; die Möglichkeit, sowas als Dienstwagen zu 1% des
Neupreises/Monat zu versteuern, ist Selbständigen jetzt nämlich
genommen worden.

von crazy horse (Gast)


Lesenswert?

nana, so ist es ja auch nicht. Man muss nur nachweisen, dass man den
Wagen hauptsächlich beruflich nutzt. Ein reiner Schreibtischtäter hat
dann Probleme mit Porsche vor der Tür, dass stimmt schon. Ich führe
jetzt seit Januar Fahrtenbuch, habs mit komplizierter vorgestellt. Das
Finanzamt wird bei mir deutlich weniger als mit der 1%-Regelung
bekommen.

von Michal Herrmann (Gast)


Lesenswert?

Anspar-AFA, 1% Regelung...alles klar.

Ich will einfach nur ein Auto haben, damit ich zu
Kunden/Lieferanten/Promotion fahren kann..so rein offiziell natürlich.
Fahrtenbuch ist auch kein Problem, wird ja wohl keiner vom Finanzamt
daneben sitzen und mitfahren...

Liquidität ist da a und o. komplett bezahlen geht nicht. würde ich auch
nicht wollen, denn dann ist das Geld ja weg und kommt nicht mehr wieder.
So hat man eine kleine (im Verhältnis zum Gesamtpreis) monatliche Rate
und schick ist (so zumindest mein Eindruck). Hinzu kommt dann noch
Kosten (richtig, man kann doch die Leasingraten als Betriebskosten
einbringen, oder?) und Umsatzsteuer (wenn auch nicht viel, aber
immerhin etwas).
Und nach 3 Jahren schaut man mal was kommt. Nur in der Zeit hat man ja
ein neues Auto (Mit Garantie und Chance auf wenig Reperaturen) für ca
220€ Monatlich gefahren, ohne vorher 10T Euro auf den Tisch zu
legen...oder sehe ich da was falsch? Die 220/Monatlich sind für mich
besser aufzubringen, als 10T einmalig *g

von Rufus, das dicke Ei (Gast)


Lesenswert?

"die Möglichkeit, sowas als Dienstwagen zu 1% des
Neupreises/Monat zu versteuern, ist Selbständigen jetzt nämlich
genommen worden."


Laber, laber.

Ein Tip: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Tastatur beiseite
schieben...

von Jussarian (Gast)


Lesenswert?

> ...wird ja wohl keiner vom Finanzamt daneben sitzen und mitfahren...

Doch!

Zwar nicht tagtäglich, aber wehe Du hast eine Betriebsprüfung und der
Prüfer findet im Fahrtenbuch eine(in Worten: EINE) Stelle, die nicht
plausibel ist, dann verwirft das Finanzamt das ganze(in Worten GANZE)
Fartenbuch als ungültig.

Die Prüfung des Fahrtenbuches findet immer gleichzeitig mit dem
Vergleich diverser Belege(Tanken, Hotel, Essen usw) statt.
Auch hier hat alles plausibel zu sein.

von Michal Herrmann (Gast)


Lesenswert?

Gibts da Beipiele/Urteile etc drüber? Sowas grenzt ja an
unverhältnismäßiger Willkür..

von crazy horse (Gast)


Lesenswert?

daran wirst du dich gewöhnen müssen, wenn du mit dem FA mehr zu tun hast
 als die normale Lohn/Einkommensteuererklärung. Traurig, aber wahr. Die
sehen erst mal in jedem einen potentiellen Betrüger, und es bedarf nur
der Gründlichkeit und Haarspalterei, irgendwo Fehler zu entdecken. Es
ist meiner Meinung nach bei der derzeitigen Steuergesetzgebung
UNMÖGLICH, alles fehlerfrei zu machen. Aber wenn man was falsch macht,
hat man eben die Arschkarte. Mir passiert es oft genug, wenn ich beim
Finanzamt irgendwas wissen will, dass die auch nicht exakt Bescheid
wissen. Da wird man mehrfach hin und her verbunden, manchmal auch
zurückgerufen, weil sie sich selbst erst mal schlau machen müssen. Und
wenn sie erst mal was finden, haben sie für jeden Bereich einen
Spezialisten. Das kann ich nicht leisten, ich muss mich hauptsächlich
erst mal das ganze Jahr plagen, damit ich denen das Geld hintragen
darf...

von Unbekannter (Gast)


Lesenswert?

Leasing ist nur interessant, wenn man nicht liquide ist. Billiger als
kaufen ist es nie, ist ja auch logisch, denn der Leasing-Geber will ja
auch etwas verdienen, der ist ja nicht die Wohlfahrt.

Und das mit den geringen Rückkaufwerten und der Abzocke wenn man
verfrüht aus dem Vertrag raus will/muss ist bei Leasing ja allseits
bekannt.

Wie gesagt, ist ja auch alles logisch, zu verschenken hat auf dieser
Welt niemand etwas.

von Michal Herrmann (Gast)


Lesenswert?

Kannst du da ein Beispiel oder so geben was du meinst mit dem Abzocken
beim Vertragsausstieg?

von Flo (Gast)


Lesenswert?

Schaut mal bei sixt, ald, ...

Wenn ich dort 250 Eur statt 450 beim Hersteller bezahle, muß ich nicht
mehr rechnen, was günstiger ist ...

von Michal Herrmann (Gast)


Lesenswert?

so, es wird nun wohl auf eine finanzierung rauslaufen. 4jahre anstatt 3,
höhere Rate aber am ende ist es dann eigentum....gibts da irgendwas
einzuwenden, aus steuerlicher/betriebstechnischer Sicht?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.