Moin moin, da ich mit Hard- und Software schon einiges gemacht habe würde mich mal interessieren was ich alles brauche um einen Shop aufzumachen und meine Sachen zu verkaufen. Es ist nicht so das es schon in irgendeiner Art und Weise konkret ist, aber ich spiele schon eine Weile mit dem Gedanken sowas zu machen. Der Umfang eines solchen Shops wären dann kleinere Entwicklungs-Boards und Software-Tools sowie Tutorials. Nun ist es natürlich eine Sache eine solche Idee im Kopf zu haben und eine andere Sache dies umzusetzen und an die ganzen Fallstricke zu denken (bzw. zu beachten). Dabei stellen sich mir folgende Fragen : Reicht es ein Gewerbe anzumelden oder muß dies etwas spezielleres sein (GmbH oder dergleichen), damit man Hardware verkaufen kann. Wie sie es mit CE und TÜV und dergleichen aus ? Braucht man das für so einen Shop ? Wie sieht es dann mit EAR aus ? Es mag vielleicht etwas naiv klingen zu sagen "Ich wollt ich wär ein Shop, hab nur keine Ahnung ..." aber es gibt ja schon einige Leute die sowas machen und ich kann mir nicht vorstellen das jeder der das macht eine komplette Firma hat. Aber wenn ich z.B. an myevertool.de denke, da ist es ja "nur" eine unbestückte Platine und ein programmierter AVR. Dafür benötigt man wohl kaum eine GmbH oder ?! Wie würdet ihr sowas machen (wenn ihr denn sowas machen würdet) ? Ich frage deshalb da ich mich mit dem ganzen rechtlichen/wirtschaftlichen Krimskrams nicht so auskenne (jedenfalls nicht mehr als die Grundzüge wirtschaftlichen Denkens ..), aber trotzdem gerne mal endlich mein Wissen und meine Ideen zu einem kleinen Nebenverdienst machen möchte ... Gruß Rene
Wenn Du (selbstproduzierte) Ware verkaufen möchtest, müssen die den gültigen Richtlinien (CE nach EMV, Niederspannungsrichtlinie) entsprechen und natürlich musst Du jetzt auch auf die ROHS achten. Die EAR sollte ebenfalls Beachtung von Dir finden. Wenn es ans 230V-Netz geht, gibts dann noch die VDE. Sicherlich habe ich noch eine ganze Handvoll an Richtlinien oder Gesetzen nicht erwähnt... AFAIK gibt es bei der IHK Möglichkeiten, sich zur Existenzgründung beraten zu lassen - einfach mal anrufen. Leider bekommt man heutzutage wirklich jede Lust, eine Existenz zu gründen, bereits im Ansatz genommen, wenn man sich die ganzen Hürden so ansieht, die genommen werden müssen. Ganz zu schweigen vom finanziellen Aufwand, der geleistet werden muss.
erstmal danke für die antwort ... ich hatte sowas schon befürchtet, aber trotzdem noch gehofft das es evtl. einen einfacheren weg gibt als den standard-weg (sprich : firma gründen, irgendwie durchwurschteln, probleme bekommen, nicht mehr schlafen können und letztendlich untergehen ...) und ich denke wenn ich das ganze als "bausatz" mache (ala myevertool) komme ich auch nicht um den ganzen behörden/richtlinien/verordnungsmist drum herum oder ?! gruß rene
Ohne die ganzen Anforderungen und Voraussetzungen hätten wir noch mehr Schrott a la ebay auf dem Markt! Also seid froh, dass alles was ihr kaufen könnt zumindest mal ein paar Hürden genommen hat und es keine bösen Überraschungen gibt!
Die Frage ist nicht wieviel Schrott wir sonst hätten, sondern ob der Schutz vor Schrott den Zusatznutzen durch mehr Firmen überwiegt. xXx
>> Ohne die ganzen Anforderungen und Voraussetzungen hätten wir noch >> mehr Schrott a la ebay auf dem Markt! >> also seid froh, dass alles was ihr kaufen könnt zumindest mal ein >> paar Hürden genommen hat und es keine bösen Überraschungen gibt! Ist das Dein Ernst? Somit wird der Schrott eben importiert (Preis regiert die Welt), weil es in anderen Ländern eben viel einfacher ist, selbstständig zu werden. In anderen Ländern entstehen daraus teilweise auch Firmen, die keinen Schrott produzieren. Diese Chance wird hierzulande bombardiert! Insbedondere Dein Satz >>...Ohne die ganzen Anforderungen und Voraussetzungen... << ist haarsträubend, da geschätzte 80% davon rein administrative Aufgaben (Finanzamt, EAR, Bundesstatisitikamt, IHK ....) sind, welche Deine produktive Zeit stehlen und Dir zudem Geld kosten. Die technischen Anforderungen (EMV-Prüfung etc.) haben ihren Sinn und stellen keine Hürde dar. Was glaubst Du, warum nur die Verwaltung in Deutschland boomt? Irgendwann ernähren wir uns von Formularen!
ich wollte jetzt eigentlich nicht nicht die pros und cons von verordnungen/richtlinien/gesetzen/hürden/schikanen oder wie auch immer diskutieren. wenn ich leicht abfallend sowas erwähne dann aus dem grund den punktrichter angeführt hat : der wasserkopf (verwaltungskrempel) wächst. das problem sind meiner meinung nach nicht die verordnungen/richtlinien, sondern zum einen die tatsache das sich NUR eine firma EVENTUELL leisten kann die kosten für den "zwangsapparat" aufzubringen und das der verwaltungsapparat zu groß ist. wenn es nur darum gehen würde, mit meiner hardware zu einer institution zu rennen und die prüfen zu lassen, um mir dann ne mängelliste zu holen, die man dann punkt für punkt abarbeitet, OHNE das man tausende euros da lassen muß, dann würden mehr leute firmen gründen ohne das die qualität darunter leidet und deutschland könnte kostengünstiger produzieren ... aber das ist nur meine meinung ... nochmal zurück zu der frage : wenn ich wie z.b. auf der homepage myevertool.de eine platine mit programmiertem avr zum verkauf stehen habe, brauche ich dafür eine firma (gmbh) oder gewerbe, und muß ich dann immer noch die ganzen "prüfungen" absolvieren oder gibt es da andere wege ? gruß rene
schreib doch rein : 'Verkauf von Privat an Privat ohne Garantie' Geht doch bei Ihh- Bäh auch.
HariboHunter, auch bei eBay funktioniert es nicht, wenn man ein gewerbliches Treiben unterstellen kann. Wenn du 50 Mal das gleiche Teil verkaufst glaubt dir weder das Finanzamt noch der Staatsanwalt, dass du keine gewerblichen Absichten verfolgst
Wie war das? Die Platine wird verschenkt, dafür kostet aber die Verpackung 20 €? ;-) Zumindest bei Software-Shareware war das früher mal so, keine Ahnung, ob das immer noch so ist Kest p.s.: wollte niemanden auf "dumme" Gedanken bringen ;-)
TheMason, lass dich professionel beraten! Ein kleines Existensgründer Seminar kostet nicht die Welt und kann als Werbungskosten von der Steuer abgesetzt werden. In welche Gewerbeform für deinen speziellen Fall die Beste ist, welche Versicherungen du benötigst (z.B. Produkthaftplichtversicherung) kann man mit den vagen Andeutungen die du machst nicht beantworten.
@patrick danke für den tip. die ganze idee dahinter ist eigentlich nur das ich aus meinem hobby (das ich ja auch beruflich mache :-)) versuchen möchte zum einen, einen kleinen nebenerwerb zu haben und zum zweiten die ideen die ich habe (die keiner auftragsarbeit unterliegen) an den "mann" zu bringen. ich hatte eigentlich nicht vor meinen beruf an den nagel zu hängen und mich dann ins abenteuer selbstständigkeit zu stürzen. wenn es gar keinen weg außer den der selbstständigkeit gibt dann lasse ich es wohl besser (würde mich bestenfalls dann selbstständig machen wenn ich arbeitslos bin und mir hartz4 droht und mir sonst keine andere möglichkeit bleiben würde). gruß rene
Hi Rene, Einen sicheren Arbeitsplatz würde ich auch nur für DIE top Idee aufs Spiel setzen. Aber ein Kleingewerbe kannst du doch auch neben einer 'regulären' Arbeit betreiben (es sei denn, dein Arbeitsvertrag schliesst dies ausdrücklich aus).
@Kest: Zu Zeiten des C64 wurden diverse Bausätze von Kleinstfirmen (waren es überhaupt Firmen oder doch nur bastelnde Kids?!?) angeboten die sich auf sehr geschickte Weise um irgendwelche Ansprüche der Kunden herumgemogelt hatten. Da wurde immer nur die Bauanleitung verkauft und, wie es der Zufall so wollte, befand sich dann in dem Umschlag ein kompletter Bausatz mit Platine und sämtlichen Bauteilen. Hat während der ganzen Zeit des C64-Booms ganz gut funktioniert. bye Frank
Die Frage ist, wenn ich vor habe, meine eigene Sachen zu verkaufen, was beachtet werden muss. Wahrscheinlich gibt es zwei Seiten, eine steuerrechtliche und die andere, die sich mit dem ganzen Verordnungskram auseinandersetzt. Ich denke nicht, dass es soo kompliziert ist, oder irre ich mich da? Ich frage mal dumm in die Runde: wieso soll ich ein Gewerbe anmelden, wenn ich eine Sache verkaufen möchte (keine Millionenstückzahl), die ich gebastelt habe? (Sei es Elektronik, Software oder einfach mal eine Idee) Ich denke (mann, bin ich naiv ;-)), dass man es nur mit dem Finanzamt klären soll, alles andere - halb so schlimm. Machs einfach wie bei Ebay -- Privatverkauf und man ist alle Sorgen los. Die Thematik interessiert mich auch, bei mir wäre es allerdings "geistiges Eigentum". Gruß, Kest
@kest denke ich mir ja auch. das es eigentlich nicht soooo schwierig sein kann. mit einem gewerbe darf man ja auch was verkaufen, und ich denke das es bestenfalls mit dem finanzamt was zu regeln gibt. allerdings weiß ich nicht genau wie es sich bei hardware verhält. ob man sowas in einem gewerbe machen/verkaufen "darf" oder ob man nur (ähnlich einem distributor) teile von firmen einkaufen (z.b. olimex)und dann weiterverhökern darf (wie es hier in dem shop ja auch ) ...
> Ich denke nicht, dass es soo kompliziert ist, oder irre ich mich da? Du irrst. Wir leben in Deutschland. Hier ist alles kompliziert. Und viele, sehr viele halten die Hand auf und wollen an Dein Geld. Schließlich sitzen sie sich ihre Ärsche in den Büros breit. Und neue Hosen etc. kosten einfach. > Ich denke (mann, bin ich naiv ;-)), Ja, Du bist naiv. > dass man es nur mit dem Finanzamt klären soll, > alles andere - halb so schlimm Nein, alles andere doppelt so schlimm. Deine Gemeinde/Stadt will auch Geld sehen. Ausserdem besteht sie auf einen behinderten gerechten Zugang zu Deinen Geschäftsräumen, fordert eine Mindesanzahl von Kundenparkplätzen, fordert getrennte Toiletten für Männlein/Weiblein und vieles mehr. Ob Du Laufkundschaft oder Angstellte hast, ist völlig egal. Das geht streng nach Liste. Wenn Du womöglich in einem reinen Wohngebiet wohnst, und nicht in einem Mischgebiet oder ähnliches, darfst Du aus Deiner Wohnung sowieso nix gewerbliches unternehemn. Egal wie leise und nichtstörend für die Nachbarn. Schließlich könnte ja ein LKW etwas anliefern müssen... Naja, und mit den Nachbarn hast Du immer Ärger, egal in was für einem Gebiet Du wohnst, die gönnen Dir die Selbstständigkeit grundsätzlich nicht. Ganz schlimm sind die, die in einem Gewerbegebiet ihre Wohnhäuschen gebaut haben... Naja, und dann wäre da noch die Zwangsmitgliedschaft in verschiedenen Kammern und Verbänden. Apropos Kammern: Wenn die örtliche Handwerkskammer der Meinung ist, Du gehst einer handwerkähnlichen Beschäftigung nach, dann macht sie Dein Betrieb einfach zu. Wäre ja noch schöner, wenn einfach so sich jemand (handwerklich) selbstständig machen könnte, ohne für den großen Befähigungsnachweis, aka Urkunde in Schmuckblattform, umgangssprachlich auch Meisterbrief genannt, erst mal kräftig Kohle an die Handwerkskammer abgedrückt zu haben. Ordnung muss sein. Traurig aber wahr, so ist es in Deutschland.
Ach Mensch, Unbekannter, Du hast meine heile Welt zerstört :-o ;-) Kest
Wenn man sowas machen will, ist die IHK eigentlich ein kompetenter Ansprechpartner. Sobald man nämlich ein Gewerbe eröffnet (auch, wenn es nur ein Nebengewerbe ist), bekommt man von denen Post und ist gleichzeitig Mitglied geworden. Ab 5000Euro Jahresumsatz darf man dann auhch für deren Dasein bezahlen. Also sollte man die Möglichkeit auch gleich nutzen. Die bieten auch ne Menge (kostenloser) Seminare etc an. Und fragen kostet nichts.
>Wenn Du womöglich in einem reinen Wohngebiet wohnst, und nicht in >einem Mischgebiet oder ähnliches, darfst Du aus Deiner Wohnung >sowieso nixgewerbliches unternehemn. Egal wie leise und nichtstörend >für die Nachbarn. Schließlich könnte ja ein LKW etwas anliefern >müssen... Blödsinn! Ich habe jahrelang mein Gewerbe (Hard- Softwareentwicklung und -handel) von zu Hause aus betrieben. Reines Wohngebiet! Wenn ich jeden Tag etwas bei Schleckermann bestelle, kommt auch jeden Tag ein LKW und liefert mir das, ohne dass ein Nachbar was sagen kann. Einzig auf Nachfrage muss man glaubhaft erläutern, dass weder Kundenverker noch über das übliche Maß hinaus(!) Lieferverkehr stattfindet.
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