Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik NiMH Akku von Nachtlicht tauschen


von Robert J. (Gast)


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Hallo,

ich habe ein Nachtlicht, dessen Akku leider ausgelaufen ist. Den möchte 
ich deshalb ersetzen. Also habe ich es auseinandergebaut und mir die 
Schaltung angesehen.

Ausgeliefert wurde er mit einem unbeschrifteten 550mAh Akku, der aus 3x 
AAA = 3.6V bestand. Gibt es irgendwas bei dem neuen Akku zu beachten, 
Kapazität, Ladeverhalten, etc.?

Die Schaltbilder habe ich nach bester Mühe nachgezeichnet. Ich kann aber 
Fehler nicht komplett ausschließen.

Ist so ein "billiges" Ladeverfahren überhaupt geeignet um NiMH-Akkus zu 
laden?
Und wie sieht es beim Entladen aus? Ist das nicht schädlich ohne 
Abschaltung? Ich würde mich freuen wenn jemand da Licht ins Dunkel 
bringen könnte.

von Stefan M. (derwisch)


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Ein Nachtlicht mit NiMh?
Das ist aber schon etwas älter, oder?
Eine vernünftige Ladeelektronik ist für den Hersteller zu teuer, noch 
anderweitig von Interesse.
Wenn Du basteln möchtest, ersetze einfach den Akku.
Nimm irgendwelche billigen Akkus.
Diese Ladeschaltung kriegt früher oder später jeden Akku kaputt.
Hochwertige Zellen sind bei der Anwendung "Perlen vor die Säue"...

von Robert J. (Gast)


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Ja das Nachtlicht ist von ca. 2005.
Das heißt ich nehme jetzt nicht unbedingt die guten Eneloop dafür. 
Danke.
In der Anleitung stand man solle den Akku 10 Stunden laden, wenn er leer 
ist. Das bezog sich auf 550mAh.

Wenn ich jetzt einen 800mAh Akku einbaue, gibt es da irgendeinen 
Richtwert wie lange ich den laden sollte? Ich möchte die "Akkufolterung" 
wenigstens etwas reduzieren...

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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NiMH?

Da hängen doch noch recht oft Telefonakkus (die AA oder AAA Zellen)
im Supermarkt am entsprechenden Regal.

Oder einfach mal die Recyclingboxen in den Läden durchforsten.
So wie die Leute drauf sind findest Du da genügend Akkus,
die für Dein Vorhaben noch lange ausreichen.

In meiner Gegend könnte ich schon fast sagen:
Ich guck mal beim Glascontainer,
da steht bestimmt wieder ein Medion-Telefon rum.

von batman (Gast)


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Wie funktioniert so ein "Nachtlicht"?
Man lädt es auf, schaltet es nachts ein, morgens aus, bis der Akku leer 
ist, dann wieder von vorne?
Die blauen LEDs entladen bis ca. 2,5V (=0,83V/Zelle), das geht ein 
Weilchen gut aber beim Überladen mit 400mA werden NiMH-Akkus schon noch 
Stunden merklichen Schaden nehmen.
Abhhilfe: Ladezeit, Spannung und/oder Strom begrenzen. Oder auf Bleiakku 
oder LiIon umbauen. Da muß man nur die Spannung begrenzen.

von Robert J. (Gast)


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Wie kann ich den Strom begrenzen?
Wenn ich R3 durch einen 60 Ohm Widerstand austausche fließt nur noch 
80mA bei 4.8 V.

Kann man so rechnen? Reicht die Spannung dann überhaupt noch um den Akku 
zu laden?

von batman (Gast)


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Ist schwer auszurechnen, da der Innenwiderstand der Akkus relevant ist 
und schnell anwachsen kann und die Zellen beim Laden ja auch nie 0V 
Klemmenspannung haben. Am besten mal mit frischen Akkus Strom messen und 
unter 100mA justieren.
Der Spannungsabfall ist kein Problem, da stromabhängig. Bei kleinem 
Strom ist auch der Spannungsabfall klein.
Bei meinem Rasierer mit so einer Billig-Ladeschaltung leuchtet 
wenigstens noch eine LED, solange die Akkuspanung noch unter einer 
Schwelle ist. Eine kleine Hilfe aber auch nur, wenn man drauf achtet.

von Robert J. (Gast)


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Ich habe jetzt mal den neuen Akku drangehängt und er laden lassen. Es 
liegen 3,8V an und es fließen 48mA durch.
Warum habe ich noch nirgendwo gelesen, dass ein Akku offensichtlich ~80 
Ohm Widerstand hat?
Ich finde das ziemlich verwirrend
Der Strom scheint also doch ziemlich schonend zu sein.

von Robert J. (Gast)


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Mit der Ladegeschwindigkeit brauche ich mehrere Tage bis er voll ist.
Der Graph ist in mA und läuft seit 8 Stunden.

von Malte _. (malte) Benutzerseite


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Naja, die Schaltung lädt einfach ziemlich langsam, dann können die Akkus 
auch das Überladen ab, ohne Schaden zu nehmen. Immerhin hats ja wohl 
auch 15Jahre lang funktioniert. Bei einem alten NIMH Ladegerät stand mal 
dran, es gibt eine Erhaltungsladung mit 1/30 C, die beliebig lange so 
bleiben darf. Das wären bei 550mAh 18mA. Wenn jetzt jeder Akku beim 
Laden 1,3V hat, macht das schon mal 3,9V. Dazu die Diode 0,7V -> 4,6V. 
4,9V - 4,6V = 0,3V. Ergibt mit den 6,8Ohm nur 44mA. Die 1,3V hängen vom 
Ladestrom, Ladezustand und Alter (Innenwiderstand) des Akkus ab. Da in 
der Schaltung R3 recht klein und die Spannungsdifferenz sowieso schon 
gering ist, wird das auch recht schnell langsamer werden. Entsprechend 
dürften alte Akkus mehrere Tage brauchen bis sie voll sind - das passt 
ja dann auch zu deiner Messung.

von Robert J. (Gast)


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Danke.
Die Messung ist aber mit einem neuen 800mAh Akku. Er lädt jetzt mit 
20mA.
Also fast mit der Erhaltungsladung.

von batman (Gast)


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Ist doch gut so, wenn der Akku voll ist. NiMH-Akkus werden vorgeladen 
geliefert. Und wie schon gesagt, wo ist das Problem, wenns funktioniert. 
Dass die Billigst-Ladeschaltung (1 Widerstand) keine optimalen 
Ergebnisse wie spezielle Prozesslader liefert, kann ja nicht wirklich 
überraschen.

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