Hi, ich bin Student der Tontechnik und möchte mich privat zum Thema DSP weiternbilden. Da gibts ja auch ein paar sehr gute Bücher dazu, ich habe allerdings gemerkt, dass meine mathematischen Kenntnisse nicht ausreichen. Die meisten Bücher setzen zwar "nur" Analysis 1 voraus, was wir ja auch im Gymnasium hatten, aber irgendwie ist das doch noch ein bisschen komplizierter :) Ich habe mir mal den 2. Band von Papula angeschaut, der scheint ja alles wichtige drinnen zu haben (v.a. Fourier und Laplace). Was für andere math. Grundlagen gibt es, die absolut notwenig sind zum Verständnis von DSP? Und was haltet ihr vom Papula? Ich habe bis jetzt oft gehört, dass er zu wenig anspruchsvoll sein, was mir aber gerade gelegen kommen würde, schliesslich bin ich kein Mathematikstudent.
Auf jeden Fall ist es Sinnvoll den ganzen Kram erstmal im komtinuierlichem Bereich zu verstehen. Die Integral- und Differentialrechnung mal vorausgesetzt würde ich so vorgehen: * Komplexe Rechnung * Fourierreihe * Komplexe Fourierheihe * Fouriertransformation * Laplacetransformation * Z-Transformation Dabei immer viel mit entsprechenden Simulationsprogrammen (Matlab) herumexperimentieren.
Danke für die schnelle Antwort! Wenn ich mich recht erinnere, wird das alles im Papula behandelt. Scheint sich also wirklich zu lohnen für mich. Du schreibst, dass Integral- & Differentialrechnung vorausgesetzt wird. Auch Gleichungen? Denn das haben wir nicht mehr behandelt.
Du musst nicht unbedingt wissen, wie man Differentialgleichungen löst (zumindest keine nichtlinearen), aber den Zusammenhang Differentialgleichung zu Systembeschreibung im Laplace-Bereich solltest du schon verstehen. Den Papula würde ich für die Grundlagen durchaus empfehlen. Für Integraltransformationen gibt's allerdings Besseres. z.B. Föllinger, "Laplace-, Fourier- und Z-Transformation" Schaden dürfte es sicher auch nicht, wenn du dir ein Buch zu Systemtheorie besorgst. z.B. Bernd Girod, "Einführung in die Systemtheorie" Zum Thema DSP gibt es ein sehr schönes Buch kostenlos im Internet: http://www.dspguide.com/ Darin werden auch die mathematischen Grundlagen behandelt. Allerdings, wie ich finde, sind die da nur zu verstehen, wenn man das schon mal gehört hat.
Hallo Alex, Unbekannter hat eigentlich schon alles gesagt, DGLs sind nicht erforderlich zur Herleitung der Laplace- und Z-Transformation, aber für das Verständniss des großen Ganzen schon wichtig. So ist z.B. eine Laplace Übertragungsfunktion im Prinzip eine DGL mit der Einschränkung, dass sich das System zum Zeitpunkt t=0 in einem eingeschwungenen Zustand befinden muß. Nett ist auch, wenn man weiß, dass man die Verstärkung für den statischen Endzustand erhält indem man einfach 's' gleich Null setzt. Das geht, weil 's' 'd/dt' entspricht und von daher nur eine Rolle spielt, wenn sich der Signalverlauf noch ändert (nur dann ist die Ableitung ungleich Null). Wenn das Ergebnis Unendlich ist, dann hast du ein instabiles System. Du siehst, da ist kein Hokuspokus hinter, das lässt sich alles relativ unwissenschaftlich und Anschaulich erklähren, die Frage ist nur, ob dein Professor das auch so tun wird... ;)
All: danke für die vielen Antworten, hat mir alles sehr geholfen! Thomas: wie gesagt, bis jetzt mache ich Tontechnik, wo dieses Thema nicht wirklich behandelt wird. Ich mach das eher für mich selber, interessiert mich einfach. Ausserdem überlege ich mir, ein Elektrotechnik-Studium anzuschliessen...
> So ist z.B. eine Laplace Übertragungsfunktion im Prinzip eine DGL mit > der Einschränkung, dass sich das System zum Zeitpunkt t=0 in einem > eingeschwungenen Zustand befinden muß. So kann man das meiner Meinung nach nicht sagen. Die Übertragungsfunktion repräsentiert das System mit bestimmten Anfangsbedingungen. Damit kann man nun jede Systemreaktion auf eine Anregung bestimmen z.B. Sprungantwort. Gibt man eine harmonische auf das System und interessiert sich nur für die Amplitude und Phase am Ausgang, dann verhält es sich so wie du sagtest. Das System muss im eingeschwungenen Zustand sein d.h. in der Theorie, das System "läuft" schon seit uendlich langer Zeit.
> So kann man das meiner Meinung nach nicht sagen. > Die Übertragungsfunktion repräsentiert das System > mit bestimmten Anfangsbedingungen. Damit kann man > nun jede Systemreaktion auf eine Anregung bestimmen > z.B. Sprungantwort. Genau das habe ich doch geschrieben: Anfangsbedingungen gleich eingeschwungener Zustand und alle Speicher leer. Bei einer DGL müssen diese Bedingungen nicht erfüllt sein, die sind aber auch schwehrer zu lösen. > Gibt man eine harmonische auf das System und > interessiert sich nur für die Amplitude und Phase am > Ausgang, dann verhält es sich so wie du sagtest. Das > System muss im eingeschwungenen Zustand sein d.h. in der > Theorie, das System "läuft" schon seit uendlich langer Zeit. Dazu habe ich wiederum noch gar nichts geschrieben, aber das währe der Übergang 's' -> 'jw'. Was ich oben beschrieben habe war die Analogie 'S' -> 'd/dt'
> Genau das habe ich doch geschrieben: Anfangsbedingungen gleich > eingeschwungener Zustand und alle Speicher leer. Bei einer DGL > müssen diese Bedingungen nicht erfüllt sein, die sind aber auch > schwehrer zu lösen. Wahrscheinlich meinen wir das Gleiche. Ich störe mich nur etwas an dem Begriff "eingeschwungener Zustand". Für mich ist das der Zustand, der sich einstellt, wenn an einem System seit unendlich langer Zeit eine Harmonische anliegt und es eben nicht mehr zu Einschwingvorgängen kommt. Wie du sagst der Übergang s->jw. Was meinst du damit "Anfangsbedingungen gleich [..] alle Speicher leer"? Die Anfangsbedingungen bestimmen doch den "Inhalt" der Speicher. Nur dass kein Missverständnis aufkommt: Wir reden von LTI-Systemen?
> Ich störe mich nur etwas an dem Begriff "eingeschwungener Zustand". Als "eingeschwungenen Zustand" haben wir immer den Zustand bezeichnet, in dem das dynamische übertragungsverhalten des Systems abgeschlossen ist, ganz egal ob durch einen Sprung oder einen Sinus angeregt. > Was meinst du damit "Anfangsbedingungen gleich [..] alle Speicher > leer"? Damit meine ich, das wir uns bei der Berechnung mit neuen Anregungen immer auf Null beziehen müssen. Also wenn wir z.B. nacheinander einen Sprung von "1" und einen von "-1" draufgeben wollen dann sind ja nach dem ersten Sprung die Speicher entsprechend gefüllt. Also müssen wir beides einzeln (auf Null bezogen) berechnen und hinterher Superposition anwenden. > Nur dass kein Missverständnis aufkommt: Wir reden von LTI-Systemen? ja
@ Unbekannter u. Thomas 1. Überschrift lesen (sample) 2. an die Überschrift halten (hold) 3. nicht über Laplace diskutieren (DSP==Digitale Signal Prozessoren) 4. Z-Transformation verwenden
Hä?!? Was mischst du Halber dich denn jetzt hier in unsere Diskussion ein? Mag ja sein, dass du dich für nen ganz Großen hälst, weil du gestern deine erste DSP Vorlesung hattest, aber hat man dir denn nicht beigebracht, dass man sich zurückzuhalten hat, wenn Erwachsene miteinander reden? Die Überschrift lautet "mathematische Grundlagen für DSP", und Laplace ist ganz eindeutig eine der wichtigsten Grundlagen der digitalen Signalverarbeitung. Und selbst wenn nicht, dies hier ist ein Diskussionsforum, und wir unterhalten uns hier über was wir wollen wenn sich die Diskussion so entwickelt, da hast Du Hampelmann gar nichts zu melden! Der einzige der hier Off-Topic ist bist übrigens DU. Also, um mal zurück zum Thema zu kommen: Erklär mir doch mal bitte in ein paar Worten (gerne auch unter Zuhilfenahme von Formeln) die Z-Transformation. Wolln doch mal sehn, ob du auch in der Lage bist, dich auf gleicher Augenhöhe mit uns zu messen...
"So ist z.B. eine Laplace Übertragungsfunktion im Prinzip eine DGL mit der Einschränkung, dass sich das System zum Zeitpunkt t=0 in einem eingeschwungenen Zustand befinden muß." Wie Unbekannter bereits geschrieben hat ist dieses Statement einfach nur falsch. Anfangsbedingung gibt es sowohl im Zeitbereich als auch in der Laplace-Ebene, wo wäre sonst die Eineindeutigkeit?! Ich empfehle dir von Otto Föllinger den Titel "Laplace-,Fourier- und z-Transformation", danach sind keine Fragen mehr offen. Der Stoff wird anschaulich und mathematisch korrekt (ohne implizite Annahmen) vermittelt, etwas das die meisten DSP-Bücher vermissen lassen. Das Ergebnis sind Ingenieure mit nicht mehr als Halbwissen. Die z-Transformation ist nach z=e^sT definiert und bildet die Laplace-Ebene in den Einheitskreis der z-Ebene ab. Anschaulicher und im amerikanischen Raum zunehmend gebräuchlicher ist die aus dem delta-Transformation, da man bei ihr für Ts->0 auch wieder die Laplace-Transformierte erhält, eine Eigenschaft die der z-Transformation fehlt. In punkto Implementierungsaufwand ist die z-Transformation jedoch in der Anwendung unschlagbar, die alle moderne Multiply+Accumulate in einem Takt schaffen. Achso, und Trolle in Zukunft einfach ignorieren, sonst mutierst du noch selbst zu einem. Alex
Ja, der Satz ist scheiße, eine Laplace Übertragungsfunktion ist natürlich keine DGL! Was ich versucht habe damit auszudrücken war der Zusammenhang 's' -> 'd/dt' weil ja die Frage nach der Notwendigkeit von Differentialgleichungen aufkam. Trotzdem bleibe ich erstmal bei der Aussage, dass Laplace den eingeschwungenen Zustand und leere Speicher voraussetzt, während man bei DGLs die Anfangsbedingungen explizit vorgeben kann. Wenn das so wirklich nicht stimmen sollte hättest du mit deinem Posting ein kleines Weltbild von mir zerstört ;) Danke für deine kurze Ausführung zur Z-Transformation, nur hätte ich das lieber von "Kenner" gehört. Der hätte nämlich bestimmt nur sowas wie z^-1 = t-1 geschrieben (was ja auch richtig ist). Offensichtlich ist er ja der Ansicht, dass die Z-Transformation nichts mit Laplace zu tun hat. Wenn ich in den nächsten Tagen mal was Zeit finde werde ich einen Artikel "von Fourier bis zur Z-Transformation" verfassen, auch um mir selber den ganzen Kram nochmal durch den Kopf gehen zu lassen. Gruß, Thomas
> Trotzdem bleibe ich erstmal bei der Aussage, dass Laplace den > eingeschwungenen Zustand und leere Speicher voraussetzt, während man > bei DGLs die Anfangsbedingungen explizit vorgeben kann. Wenn das so > wirklich nicht stimmen sollte hättest du mit deinem Posting ein > kleines Weltbild von mir zerstört ;) Ich glaube da muss ich wirklich an deinem Weltbild rütteln. ;-) Eine DGL beschreibt ein System. Die Anfangsbedingungen geben den "Inhalt" der Speicher des Systems an. Die Speicher sind in diesem Fall Integratoren. Transformiert man nun diese DGL in den Bildbereich erhält man eine Übertragungsfunktion mit diesen Anfangsbedingungen. Aber die Speicher müssen nicht leer sein. Sie können es, wenn alle Anfangsbedingungen 0 sind, sie können aber genauso gut andere Werte haben. Das ist ein Kritikpunkt an der L-Transformation, dass sie nämlich immer nur das System für bestimmte Anfangsbedingungen beschreibt.
Noch zur Ergänzung: Die einzigen Bedingungen, die erfüllt sein müssen sind, dass die DGL linear (also alle Differentiale linear vorkommen) und zeitinvariant (konstane Koeffizienten) ist. Weiterhin liefert die Laplace-Transformierte einer DGL nur Aussagen über Zeitpunkte t>0, da das Laplace-Integral für t<0 nicht konvergiert.
OK, dann die Definition der Laplace-Transformation: L[f'(t)] = s * F(s) - f(+0) Der letzte Term wird oft implizit gleich Null gesetzt, er muss es aber nicht sein. Analog ergibt sich: L[f''(t)] = s * L[f'(t)] - f'(+0) L[f''(t)] = s^2 * F(s) - s * f(+0) - f'(+0) Hoffe langsam wirds klarer, Alex :)
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.