Forum: Haus & Smart Home CAN kontra LON


von Ralf (Gast)


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Wann ist ein Can-Bus wann ein Lon Bus sinnvoll?

Welche vor und Nachteile ahben diese?

CAN ist weiter verbreitet,das ist klar. Lohnt sich aber dennoch LON?

von KoF (Gast)


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Meinst du vielleicht LIN ? LON sagt mir nix :-P

LIN ist für sensoren & co gedacht, die wenige daten mit keiner hohen
datenübertragung brauchen. also überall da, wo CAN oversize ist ;-)

von Guido Gerlach (Gast)


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CAN und LON zu vergleichen ist ein wenig schwierig.

LON (Local Operating Network) ist ungleich komplizierter und mächtiger.
Es sind alle 7 Schichten des ISO/OSI Modell implementiert, die
Inbetriebnahme setzt einiges NetzwerkKnowhow (und ordentlich Kleingeld)
vorraus. Es existieren auch nur wenige Controller am Markt. Soweit ich
weis ist LON in der Gebäudeautomation in Amerika weit verbreitet. Auch
hier finden sich einige Applikationen im Bereich der Gebäudeautomation
(viele Bahnhöfe sind mit LON automatisiert).

CAN dagegen ist dagegen wie ein Mauerblümchen. Lediglich die unteren
Schichten sind implementiert, um die "echte" Applikation prügeln sich
dutzende proprietäre Höhere Protokollschichten (CANopen, DeviceNet,
...). Man kan CAN unkompliziert programmieren (mit AVR-GCC z.B.), für
wenig Geld in Betrieb nehmen und damit kleine Netze ruck zuck
aufbauen.

Und damit könnte Deine Frage schon beantwortet sein: CAN überall dort
wo der Umfang überschaubar ist, LON da wo richtig was los ist. Beide
Protokolle unterscheiden sich gravierend in Paketlänge, Buszugriff,
Medium, Transceiver, ... eigentlich überall. Das einzige was sie gemein
haben ist der Begriff "Feldbus" ;-).

von Roland (Gast)


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Ich glaube LON wird üerwiegend in der Gebäudeautomation eingesetzt, CAN
dagegen überwiegend im KFZ-Bereich und wo die Leitungslängen nicht so
gross sind.

von Ralf (Gast)


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Danke für die guten Antworten.

Eine weitere Frage wäre. Wieviele Knoten kann man max im LON oder CAN
hängen. Warscheinlich ist das eher von den Iduktiven und Kapazitiven
Lasten abhängig bzw. von der Treiberstärke als vom system? Oder sehe
ich das falsch?

Gruß
Ralf

von Roland (Gast)


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Beim CAN max. 30 Knoten, bei LON weiss ich nicht, würde mich aber auch
interessieren.

von Roland (Gast)


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Habe eben nachgegoogelt, also bei LON max. 64 Knoten.

von Guido Gerlach (Gast)


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CAN besitzt in der aktuellen Version 2.0B eine 29 Bitbreite ID. diese
ID's werden auf die jeweiligen NAchrichten verteilt. Anhand der ID
wird also die Nachricht erkannt. Wenn jeder Teilnehmer nur über genau
eine Nachrichten-ID verfügt sind demnach über 50k Teilnehmer denkbar.
In der Tat stößt aber die Physik an Grenzen. 30 Teilnehmer erscheinen
mir ein bischen arg wenig, ich habe aber kein eigenes Wissen über
größere Netze.

LON-Knoten pauschal auf 64 Knoten zu begrenzen ist ein wenig heikel.
Man muss immer im Hinterkopf haben, dass das Protokoll sehr weit
entwickelt ist. Die physische Position muss nicht zwingend etwas mit
der logischen zu tun haben. Pro Netzsegment sind 64 Knoten richtg, aber
schon ein schnöder Repeater genügt um ein zweites Netzsegment
anzuhängen. Wo sich die Knoten logisch befinden wird am Ende bei der
Inbetriebnahme festgelegt.

von Gast (Gast)


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Das kommt auf den CAN-Transceiver an. Mit dem PCA82C251 kann man laut
Datenblatt 110 Knoten in einem einzelnen Netzsegment betreiben. Bei
mehr Knoten muß man die Netzsegmente durch Repeater miteinander
verbinden.

von Sebastian (Gast)


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LON ist auch in KFZ-Werkstätten und TÜV-Hallen anzutreffen. Ich glaube
alle Maschine der MaHa sind mit LON ausgestattet. Also Hebebühnen,
Bremsenprüfstände und Co.

von Ralf (Gast)


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Also 64 Knoten schenine mir etwas wenig. Bei 29 Bit wären das 2hoch29.
Oder sehe ich das falsch.

Was ich mir denken könnte ist dass eine Brenzung in Abhängigkeit von
der Belastung der Treiber begrenzt ist. Immerhin müssen Kapazitäten
umgeladen werden und jeder Eingang verbraucht strom.

Oder sehe ich das falsch?

Gruß

Ralf

von JJO (Gast)


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Bei CAN 2.0b ist die Message id 29 bit lang, was jedoch nicht bedeutet,
dass die Adresse des Empfängers damit gemeint sein muss. Vielmehr dient
diese id der priorisierung der Nachrichten, wobei die Null die Höchste
Priorität hat. Die eigentliche Adresse wird meist im Datenpaket
übrtragen.

von Axel (Gast)


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LON ist so ein bischen der Apple unter den Feldbussen. Sehr schön,
relativ leicht zu programmieren, alles schon fertig und vordefiniert.
Dafür gibt es nur einen Hersteller, was natürlich den Vorteil hat, dass
alles zueinander passt. Aber nicht unbedingt besonders billig. Und eher
gemütlich. Was in der Gebäudeleittechnik, wo es ja nicht so drauf
ankommt, wann die Raumtemperatur übertragen wird, nicht so schlimm ist.
Bei so 20.000 Knoten in einem Hochhaus sieht das allerdings dann schon
wieder anders aus, weswegen man da zunehmend auf LON über Ethernet für
die Backbones setzt.

CAN ist dagegen eher so eine Art Microcontroller. Eher preiswert, dafür
musst Du alles selbermachen. Dafür bekommt man was relativ schnelles.

Gruss
Axel

von Uli (Gast)


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Also ich muß sagen das Lon nicht unbedingt einfacher zu programmieren 
ist.
Es kommt immer drauf an ob man Geräte mit fester Application oder frei 
programmierbare in Benutzung hat.
Lon ist für komplexe Gebaudeautomation geeignet.
Das Problem dass sich Lon bei uns nicht so wirklich durchgesetzt hat 
liegt wahrscheinlich an den Kosten für die Software, Knoten und 
natürlich Geräten.
Außerdem gibt es nicht viele Leute in Deutschland die Lon beherschen.

Aber Echelon hat angekündigt das es einen neuen Chip gibt für den man 
keine Knoten kaufen braucht die sollen  in zukunft gratis sein.
Ich denke aus diesen Grund wird Lon bald verstärkt genutzt.

Can ist ein sehr einfaches System für Mininetze.

Gruß Uli

von Daniel Held (Gast)


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Also ein LON Netzwerk kann pro Domäne 32000 Knoten verwalten. Die 
Adressierung erfolgt über Subnet(127) und Node(256) ID's. Dann müsen die 
ganzen Knoten noch miteinander gebunden werden wozu ein spezielles 
Werkzeug (z.B. Nodebuilder) benötigt wird.
Außerdem werden bei der Verwendung von LNS kompatiblen Geräten noch 
Abgaben an Echelon fällig.

von Jens Kleiner (Gast)


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Hallo,

die Knotenanzahl im LON-BUS stellt durch die struckturierbare 
BUS-Topologie kein Problem dar. Unterste Ebene ist das Subnetz. Hier 
können theorethisch bis zu 127 Knoten adressiert werden. Reduktionen 
ergeben sich durch Leitungslängen, Kapazitäten, Knotenhäufung. Als 
Faustformel deswegen 64 Knoten je Subnetz. Es exitstieren zwei 
verschiedene Knotenarten. Welche mit FTT-Transceiver (Fremdversorgt) und 
LPT-Transceiver (mit BUS-Spannung versorgt 42V). Beide Arten können auf 
dem gleichen Subnetz betrieben werden.
Eine Terminierung ist erforderlich.

Die Inbetriebnahme selbst gestaltet sich relativ einfach. Man benötigt 
ein IB -Tool '(z.B Lonmaker), eine Schnittstelle PC->LON, je Gerät ein 
"Credit" (Echelon-Abgabe) von Echelon.

Gruß

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