Hallo! Ich bin auf der Suche nach Auswahlverfahren für µC. In diesem Zusammenhang wurde mir "Six Sigma" genannt. Kennt sich jemand damit aus? Gibt es noch andere Verfahren? Was auch helfen würde ware ein Internetportal, wo man bestimmte Werte vorgeben kann und dann eine Auswahl an µC erhält. Dies bieten die einzelnen Hersteller bereits an - gibt es so etwas jedoch auch Hersteller-übergreifend?
Hallo Markus den Begriff Six Sigma kenn ich nur aus der Qualitätssicherung oder aus der Messdatenerfassung. Ein Programm zur Auswahl eines Mikrontrollers herstellerübergreifend ist mir nicht bekannt. Ich fürchte, dass du dich da richtig ins Internet reinknien musst um "deinen" uC zu finden. Aber eigentlich ist das gar nicht so schwer, da sich viele uC doch sehr gleichen, was ihre Fähigkeiten anbelangt. Bsp.: brauchst du ne FPU ? brauchst du ne MAC-Einheit ? Wieviele PIN für I/O benötigst du ? hast du besondere Anforderungen an standartisierte Schnittstellen wie USB oder CAN ? Danach kannst du schon mal die Hersteller wie STM, Atmel, Microchip, Infineon, MAXIM, Texas Instruments, Analog-Devices, Freescale usw abklappern. Gerhard
Ok, soweit ist das alles klar. Nur da es nicht für den privaten Spass ist sondern ein Firmenprojekt, soll die µC-Wahl auch dokumentiert werden. Und deshalb suche ich eine Möglichkeit (ein Verfahren, ein Tool, oder sonst etwas hilfreiches), das die Auswahl des µC nachvollziehbar macht. Auch für z.B. den Vorstand, der nicht so tief in der Materie ist wie ich als Entwickler. Könnte bei soetwas das "Six Sigma" - Verfahren helfen? Scheinbar kennst du dich ja - zumindest rudimentär - damit aus.
Ein bewährtes Verfahren ist "zuerst nachdenken". Wenn man weiß, was man will, hilft das ungemein. Alerdings Vorstand und Verstand sind nicht gleichzusetzen.
Schreib einfach alle Kriterien auf und dann sortiere sie nach Wichtigkeit. Insbesondere die Toolkosten, der Toolsupport und die Einarbeitungszeit werden oft unterschätzt. Die Kosten des MC selber werden dagegen völlig überschätzt, oft ist schon das PCB teurer. Erst jenseits der 10.000 Stück pro Jahr kriegen sie langsam Bedeutung. Am einfachsten ist es, wenn man schon mit einer Familie Erfahrung hat, deren Tools kennt und die sich als zuverlässig erwiesen hat. Wenn nichts Grundlegendes dagegen spricht, sollte man diese nehmen. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, Hände weg von brandneuen MCs, das sind alles nur grüne Bananen ! MCs müssen mindestens 1..2 Jahre am Markt reifen, ehe sie einigermaßen Bugdokumentiert und zuverlässig sind. Peter
Sollte da gesunder Menschenverstand nicht helfen? Wenn du es dokumentieren willst, fang mit den Anforderungen an, such dann bei den bekannten Herstellern nach Chips, die diese Anforderungen erfüllen, und erkläre anschliessend, warum du deine endgültige Wahl getroffen hast. Ein standardisiertes Verfahren, das dir (und dem Vorstand) garantiert, dass du die richtige Wahl getroffen hast, wird es aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten wohl kaum geben? Eine Alternative wäre ein externer Berater, der den entsprechenden Überblick über verfügbare Lösungen hat. Wie du dann aber dokumentierst, dass du den richtigen Berater ausgewählt hast, weiss ich leider nicht ;)
Mach Dir ne Anforderungsliste für den Mc. Diese kannst Du dem "Vorstand" präsentieren. Ein Lastenheft ist in der Technik üblich und dient auch der Präsentation von Projekten. Zur Auswahl des Mc wirst du wohl kaum ein allgemeingültiges Tool finden. Mit einer Anforderungsliste kannst Du dich aber direkt an einen Hersteller wenden. Bei entsprechender Stückzahl werden die sich schon bemühen dir zu helfen.
Hallo, als sinnvolle Maßnahme würde ich zuerst mal die wichtigsten Controlleranforderungen (benötigte Busse, PWM, benötigte A/D, benötigte D/A, ...) des zu entwerfenden Systems festlegen. Dann kann man sich mit einer Matrix (Controlleranforderungen * verschiedene Controller)sich einen Überblick verschaffen. Wenn das zu bauende System bereits bekannt ist, dann empfehle ich bereits bei der Auswahl zu schauen, wie die wesentlichen Funktionsblöcke mit der entsprechenden Controller-HW umgesetzt werden kann. In diesem Stadium erkennt man dann, welcher Controller geeignet ist und welcher nicht. Ein "idiotensicheres" Verfahren zur richtigen Auswahl gibt es sonst nicht. Gruß Wolfgang -- www.ibweinmann.de Brushless Development Kit
Du hast doch hierher gefunden, da kann es doch nicht so schwer sein, selbst auch Informationen zu "six sigma" zu finden... z. B. http://de.wikipedia.org/wiki/Six_Sigma Wenn du einen µC allein nach statistischen Kriterien aussuchen willst, bist du dazu in etwa genauso qualifiziert wie der Vorstand (no offense). Das Verfahren, dass du suchst wurde doch schon von Gerhard und Peter umrissen. Entscheidend sind die Anforderungen an den µC. Je präziser diese gefasst sind, desto einschränkender wird sich dies auf die Auswahl an µC auswirken. Wenn am Schluss trotzdem verschiedene Familien über bleiben (was zu erwarten ist), kannst du immer noch die nehmen, die dir genehmer sind, weil günstiger oder weil schon Erfahrungen bestehen. Ansonsten kann ich Peters Aussage nur unterstreichen, wechsel nicht von bereits bekanntem und erprobten nur des Wechselns willen. Es muss schon triftige Gründe geben.
1.Peripherie: Wieviele/Welche Timer,PWM-Kanäle,Capture/Compareeinheiten,serielle Schnittstellen,A/D-Wandler werden gebraucht? 2.Leistung Wird viel gerechnet,müssen sehr viele Operationen je Sekunde gemacht werden?Für einfache Steueraufgaben (Licht AN/AUS),10x je Sekunde A/D Wandlung und bissl serielle kommunikation reicht ein 8 Bitter mit deutlich unter 20MHZ,wenn es etwas höherer Durchsatz sein soll selbiges mit 16 Bit und für kompliziertere Sachen (viele Prozesse gleichzeitig,etc) dann eher Richtung ARM (oder DSP bei Video/Audio-Verarbeitung) 3.Speicher Wenn es recht einfache Anwendungen sind,reicht ein Typ mit internem RAM und Flash,bei grossen Anwendungen (z.B mit Fonts für Displays) sollte der Datenbus herausgeführt sein um weitere Speicher (SRAM,Flash) einfach anbinden zu können 4.Anzahl I/O Pins 5.Verfügbarkeit Was nützt ein toller Chip der Abgekündigt wurde?Chips die in 1 Jahr nicht mehr produziert werden (und keine kompatiblen Nachfolger haben),kannst du getrost vergessen Sehr neue Chips hingegen sind vielleicht (Errata) noch nicht voll dokumentiert was Fehler angeht.Ausserdem gibt es dann oft noch keine/unausgereifte Entwicklerhardware 6.Kosten Am teuersten sind sicherlich die Lizenzen für Entwicklungsumgebungen. Auch die Anschaffung von Entwicklerhardware (Starterkit und Debughardware (JTAG) ist nicht zu vergessen. Wie werden Leiterkarten bei euch gefertigt?Multilayer und maschinelle Bestückung ist teurer als wenn im Keller gelötet werden kann.In letzterem Fall sind BGA-Gehäuse und zu kleine Strukturen eher hinderlich. 7.RoHS Alle uC die länger als 1 Jahr noch verfügbar sind,sollten Bleifrei sein.Gibt es absolut keinen bleifreien Typen zu beschaffen,dann ist da vielleicht grad irgendwas am Ende des Prouktzyklus angekommen ;)
Was würdet Ihr davon halten, wenn man die ganzen Punkte, die oben genannt wurden und weitere, z.B. in einem Excel-Sheet aufträgt. Dann kann man z.B. auch schnell mal die Gewichtung einzelner Punkte ändern. Sowas könnte man zu Präsentationszwecken auch gut nutzen. Naja, einzelne aussagekräftige Folien mit PowerPoint etwas aufmotzen - fertig? Was haltet Ihr davon?
Für dich selber&andere Ingenieure: Excel-Sheet Für den Vorstand : PP-Präsentation mit bunten Bildern
Die Details, die die Entscheidungsfindung beeinflussen und daher in einer solchen Tabelle stehen würden, interessieren den Vorstand dann eh nicht. Da gibt es nur zwei Fragen: 1) Erfüllt das Gerät die gestellten Anforderungen? 2) Ist es die günstigste Lösung? Mach dir also nicht zu viel Mühe mit dem PP.
Wiegesagt,bunte Bilder sind da wichtiger als zuviele trockene Zahlen ;) Die Zahlen hat man versteckt in der Hinterhand falls doch mal einer dabei is der Ahnung hat und entsprechende Fragen stellt.(sollte eher selten der Fall sein) Kurz die Peripherie nebeneinander DIE FÜRS PROJEKT RELEVANT ist,dann schön (und kurz) verkaufen,was an dem Ding so toll ist (er ist billig, simpel zu handhaben,eine Investition in die Zukunft,blaah)
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