Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik OP für Audio geeignet?


von Christian (Gast)


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Hallo,

ich möchte einen kleinen NF-Verstärker bauen, der eine nur sehr geringe
Stromaufnahme hat. In meinem "Lager" befinden sich einige OPs des Typs
TLC27L4 von Texas Instruments, dass Datenblatt dazu ist hier zu finden:

http://www-s.ti.com/sc/ds/tlc27l4.pdf

Leider bin ich mir nicht im klaren, ob dieser OP generell für
Audifrequenzen bis 20kHz geeignet ist. Kann mir jemand sagen, welche
Größe im Datenblatt Anhaltspunkt hierzu liefert?

Ich muß dazu sagen, dass hier schon einen NF-Verstärker gebaut habe.
Benutzt habe ich den TS924 von ST, welcher gute Dienste leistet nur
leider mit 5mA zuviel Strom verbraucht. Der TLC27L4 ist pinkompatibel,
ebenfalls für single supply ausgelegt und verbraucht nur 40µA. Leider
ist das verstärkte Audiosignal komplett verzerrt und dies ist definitiv
nicht das Ergebnis einer Übersteuerung.

Ich hoffe, mir kann jemand helfen.

Vielen Dank.

Gruß
Christian

von Christian (Gast)


Angehängte Dateien:

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Im Anhang habe ich mal die Schaltung für einen Kanal gehängt. Hab jetzt
rausgefunden, dass das Ausgangssignal perfekt ist, wenn der Ausgang
unbelastet bleibt. Der OP kann doch aber eigentlich +-30mA, sollte doch
eigentlich reichen für ne 32 Ohm Last (Kopfhörer).

von Paul Baumann (Gast)


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Das wären aber 150mA, die dann "schlimmstenfalls" fließen. Da
brauchst
Du einen "dickeren" OPV.
MfG Paul

von Alexander (Gast)


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5V an 32 Ohm sind 780mW - viel zu viel für einen Kopfhörer.
Normalerweise reichen 1V effektiv für etwa 110dB - dann fließen 31mA
(effektiv natürlich)
Welchen Pegel hast Du denn eingestellt. Teste vielleicht auch mal einen
Widerstand als Last. Oder es gibt Probleme mit dem "Schwingkreis"
Ausgangs-C und L im Kopfhörer.
Soweit ich weiß, sind die Ausgangs-C nicht so schön weil die den Klang
kaputtmachen - sind ja Elkos!

von Horst-Otto (Gast)


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Soweit ich weiß, sind die Ausgangs-C nicht so schön weil die den Klang
kaputtmachen - sind ja Elkos!

Hat Dir das das Vögelchen in Deinem Oberstübchen eingeträllert?

von Christian (Gast)


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Al-Elkos sind in Ordnung, Tantals haben einen sehr schlechten Einfluß
auf den Klang. Allerdings wirkt sich das i. d. R. nur auf die untere
Grenzfrequenz des Verstärkers aus, klanglich hört man ohne besondere
Hilfsmittel keinen Unterschied.

Ich habe das Problem, das Verzerrungen schon bei beliebig kleinem
Eingangspegel auftreten. Die negative Halbwelle eines Sinus kommt am
Ausgang überhaupt nicht an, von der positiven Halbwelle nur ein kleiner
Teil. Sieht aus wie das Signal eines Phasenanschnitts.

Wohl gemerkt das alles nur bei 32 Ohm, bei größeren Widerständen ist
das Signal einwandfrei.

Scheint wohl so zu sein, dass der OP für niedrigohmige Belastung
einfach nicht geeignet ist. Genau die gleiche Schaltung funktioniert
mit einem LM324 und mit einem TS924 einwandfrei.

von Berliner (Gast)


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Hallo,

ich habe mir mal erlaubt die Schaltung mit PSpice zu simulieren.
Da der Frequenzbereich "nur" von 10Hz - 10kHz (-3dB) reicht (was
einem auch schon das Datenblatt auf Seite 26, Abbildung 29 verrät) und
der OP auch noch eine relativ hohe Rauschspannung hat, würde ich den
definitiv nicht für Audiozwecke nehmen.
Ausserdem ist bei 75 Ohm Last ende, danach wird das Signal geclippt
(oben abgeschnitten).

Schau Dir mal den TDA 2822M an, der ist dafür gedacht.
http://www.st.com/stonline/products/literature/ds/1464.pdf

Schöne Grüße...

von Marko (Gast)


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oder ne gegentaktendstufe hinten dran

von Karl-heinz D. (kalledom)


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Der LM386 ist ein stromsparender Audio-Amplifier für Batteriebetrieb
(asymmetrische Versorgung).

von Horst-Otto (Gast)


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LM386? Mann du hast ja überhaupt keine Ahnung. Der schrottige LM386
braucht Koppelelkos und allen möglichen Scheiß! Da gibt es bessere
Sachen, z.B. TDA7052, der braucht null externe Bauteile!

von Karl-heinz D. (kalledom)


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Hallo Horst-Otto,
Du hast sicherlich vollkommen Recht, ich bin nur ein dummer, alter
Mann, der nichts weis, nichts kann und nichts hat, vor Allem keine so
(un-) gewöhnliche Ausdrucksweise.

von pumpkin (Gast)


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das diagramm sagt an und für sich nix aus. es bezieht sich nur auf
high-level-amp. um die erste grenzfrequenz nicht so sehr ins gewicht
fallen zu lassen, muss die verstärkung runter.
aber ~40öhme scheinen mir recht wenig für einen kopfhörer  :o/

und horst-otto, wenn man zu beschränkt ist eine opv schaltung zu
dimensionieren, dann muss man halt auf vorgebackenes zurückgreifen,
nicht wahr?

pumpkin

von Christian (Gast)


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LM358 und TDA7052 kenne ich, nur kann ich dann gleich bei meinem TS924
bleiben. Meine Motivation für den TLC27L4 war dessen extrem niedrige
Ruhestromaufnahme. Leider verloren, Bauteil ist ungeignet. Ich bleibe
vorerst mal bei dem TS924, zumal oben gepostete Schaltung noch bei
Versorgungsspannungen bis runter zu 2.4V einwandfrei funktioniert.

Abgesehen davon müsste ich den LM358 und TDA7052 erst kaufen :)

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