Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Thyristoren - allgemeine Frage


von Tobias H. (shor-ty)


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Hallo zusammen,

ich habe eine allgemeine Frage bezüglich Thyristoren. Und zwar dachte 
ich bislang, dass an einem Thyristor nur zwischen Gate und Kathode mit 
einem Multimeter der Durchlass gemessen werden kann. Die Anode-Kathode 
und Kathode-Anode ist ja erstmal gesperrt. Auch Kathode-Gate müsste ja 
gesperrt sein.

Ich hab hier einen TIC126N der aber sowohl für Gate-Kathode als auch 
Kathode-Gate eine Durchlassspannung von circa 0,2 V anzeigt. Ich habe 
erst gelesen, dass einige Thyristoren einen internen Widerstand zwischen 
Gate und Kathode haben.

Wenn dem so sei, was hat der Widerstand für eine Funktion und kann ich 
pauschal sagen, dass wenn man von G-K und K-G die Durchlassspannung 
messen kann, der Thyristor immer einen Innenwiderstand hat? Kann ja auch 
sein das das Teil nicht mehr funktionsfähig ist, oder?

Grüße Tobi

von Karl B. (gustav)


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Hi,
hier findest Du Hinweise:
Beitrag "Thyristoren prüfen"

ciao
gustav

von Tobias H. (shor-ty)


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Hallo Karl, danke für den Link und die darin enthaltenen Schaltungen zur 
Prüfung ob der Thyristor funktioniert oder nicht. Es steht aber nichts 
zu einem möglichen Innenwiderstand/Basiswiderstand drin.

Ich möchte mal hier etwas zitieren:

"... Man bekommt es raus, indem man die beiden äußeren Beinchen mit 
einem Diodentester prüft: hat man in beiden Richtungen zwischen 0.1 und 
0.2V auf der Anzeige. Ohne Widerstand hat's nur von Gate nach Kathode 
eine normale Diodenstrecke)"

Quelle: 
https://www.simsonforum.de/wbb/index.php?thread/98995-simson-e-z%C3%BCndung-zum-selberbauen-enth%C3%A4lt-auch-schaltpl%C3%A4ne-zu-vape-z%C3%BCndspulen/

von Karl B. (gustav)


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Hi,
was ein Thyristor bzw. Triac garnicht mag, sind "falsche" 
Triggerimpulse.
Insbesondere zu kurze.
Um den Halbleiter vor zu steilem Gate-Impuls zu schützen, bauen 
Hersteller Widerstand ein. Aber nicht alle.
Es kann daher bei unbekanntem Bauteil nicht sicher gesagt werden, ob 
defekt oder nicht, weil man nicht weiß, ob der Thyristortyp einen 
Widerstand beinhaltet oder nicht. Daher wendet man andere Prüfmethoden 
an.

Zitat:
"...Problematisch ist die Stromdichte in der dritten Schicht beim 
Zündvorgang. Beim Injizieren der Elektronen wird die Schicht an der 
Eintrittsstelle leitend. Bis die gesamte Siliziumfläche leitend ist, 
konzentriert sich der Strom auf den schon leitenden Bereich, in dem die 
gesamte Verlustleistung umgesetzt wird. Dabei kann die 
Verlustleistungsdichte den zulässigen Wert überschreiten und zu 
örtlichen Temperaturerhöhungen über die Diffusionstemperatur oder gar 
die Schmelztemperatur (1683 K) des Siliziums hinaus führen. Deshalb ist 
es wichtig, dass die Stromanstiegsgeschwindigkeit (kritische 
Stromsteilheit) einen gewissen Wert nicht übersteigt, was jedoch in den 
meisten Fällen durch Induktivitäten der Last und der Leitungen 
sichergestellt ist..."
/Zitat
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Thyristor

ciao
gustav

von Tobias H. (shor-ty)


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Besten Dank Gustav für die Antwort bezüglich dem Widerstand und warum da 
manche einen einbauen.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Hi,
hab noch einen Test mit einem mir bislang völlig unbekannten Bauteil 
gemacht. Tatsächlich misst man da ca. 200 Ohm, wie Du sagtest.
Aber er ist wohl ein Triac, da er bei umgepolter Batterie auch mit 
umgekehrter Polarität zündet.
Viel Spaß

ciao
gustav

von Tobias H. (Gast)


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Sehr cool. Und sehr vorbildlich bezüglich Handschuhen und Unterlage. 
Wenn ich nochmals jung wäre, würde ich mich für Elektrotechnik 
entscheiden. Ich finde das Zeug so spannend!.

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