Ja klar, das Thema gab es schon mal aber da die Suche ja erst ab 4 Buchstaben funktioniert finde ich´s natürlich nicht mehr. Wie sieht es eigentlich mit Verkäufen von Bastelprodukten über Ebay etc. aus? Ich habe gerade mal nach 4x20 LCD´s geschaut und etliche "anschlussfertige" Platinen auf Lochraster oder gar in Freiluftverdrahtungstechnik gefunden. Da es sich um "fertige" Geräte handelt müssten diese doch ein CE-Zeichen tragen. Freilich kann der Verkäufer eine Konfirmitätserklärung erstellen aber ob die ohne EMV-Test auch richtig ist, das wage ich mal zu bezweifeln. Die Displays sind ja einfach nur an den Drockerport amgehängt und teilweise das Flachbandkabel durch den PC geführt, womit zum einen sehr wahrscheinlich Störungen zum Display und zum anderen Störungen aus dem PC nach außen gelangen können. Ist mir alles etwas suspekt.? Wie sieht es eigentlich aus, wenn man Bausätze (Bauteile + Platinen) anbietet? Ist man dann auch für die EMV-Konfirmität verantwortlich oder liegt das Problem dann bei dem, der den Bausatz aufbaut? Danke schon mal für alle Antworten MfG
Mit dem CE-Zeichen und der Konformitätserklärung (hat nix mit Konfirmation zu tun ;-)) siehts folgendermaßen aus: Ursprünglich wurde das CE-Zeichen als Möglichkeit, innerhalb der EG den Warenverkehr zu vereinfachen, geschaffen. Es geht indirekt auch darum, die Länderspezifischen Normen (bei uns die DIN) europaweit zu "harmonisieren". Inzwischen jedoch wird oftmals das CE-Zeichen als Qualitätssiegel mißverstanden. Das CE-Zeichen läßt sich nicht als Ersatz z.B. für "TÜV-geprüft" hernehmen. Vielmehr kann der Hersteller das CE-Zeichen selbst drauf pappen und eine Konformitätserklärung ausstellen. Ob diese Konformitätserklärung der Wahrheit entspricht und ob die angegebenen Normen eingehalten werden ist zunächst ziemlich wurscht (so siehts in der Praxis nunmal aus). Interessant wird es erst, wenn wirklich jemand aus interesse oder aus einem Schadensfall heraus nachgräbt und sich dann herausstellt, daß etwas "getürkt" ist. Dann kann es zu empfindlichen Geldstrafen kommen, aber so etwas läßt sich durch geschickte Firmierung (GmbH & Co. KG) aushebeln. Bei den Displays kann man sich auch streiten, ob sie CE-pflichtig sind (nach EMV). "Anschlußfertig" ist ein PC, ein Bügeleisen, ein Telefon. Stecker rein und los gehts. Diese Displays kann man als "Bausatz" verstehen, EMV-technisch ist das dann eine "Komponente", und das ist dann nicht CE-pflichtig. Vielmehr ist der Betreiber derjenige, der nach Modifizierung seines PC verpflichtet ist, die CE-Konformität des Komplettgeräts (PC+Display) sicherzustellen. Keine Angst, bei Privatpersonen ist das ziemlich wurscht. Die weit verbreitete Meinung, wenn man ein System aus Einzelkomponenten zusammenschraubt, die alle ein CE-Zeichen haben, daß dann das Komplettsystem automatisch CE-Konform ist, ist schlichtweg falsch.
Soweit ist mir das ja auch klar. Wir vertreiben unter anderem auch OEM-Produkte also Systemkomponenten. Diese selbst müssen aber CE-Konform sein, da der Systemintegrator diese nicht z.B. geschirmt verbauen kann. Also wenn unser OEM-Produkt nicht CE-Konform dann ist es unmöglich das Gesamtsystem CE-Konform ist. Aber noch mal zurück zu einem Bausatz. Wenn ich einen Bausatz privat oder gewerblich verkaufe bin ich dann für die Konfirmität zuständig oder derjenige der den Bausatz zusammenbastelt? Das ich dann nicht für ein fehlerhaftes Netzteil verantwortlich, mit dem der Bausatz dann betrieben wird, bin ist klar. Aber muss ich sicherstellen, dass der Bausatz soweit "ausgereift" ist, das der bei Einsatz unter den (nach Möglichkeit) getesteten und in der Beschreibung dokumentierten Bedingungen CE-Konform ist? MfG
Wenn Du etwas in der EU verkaufen willst, mußt Du auch ein CE-Zeichen draufpappen und dafür die Verantwortung tragen. Das ist völlig unabhängig davon, ob die verbauten Komponenten auch ein CE-Zeichen tragen oder nicht. Wenn Dich ein Konkurrent anschwärzt und Du Strafe zahlen mußt, dann bist Du erstmal der gelackmeierte. Auch wenn sich herausstellt, daß es an einer Komponente liegt, die das CE-Zeichen zu Unrecht hat. Du kannst dann natürlich weiter gegen diesen Hersteller der Komponente vorgehen, aber Du kannst nicht die Verantwortung für Dein Gesamtprodukt ablehnen. Ikea haftet ja auch für die CE-Konformität, wenn Du die gekaufte Schrankwand selber aufbaust. Peter
Danke für die Antworten. Also egal ob Bausatz oder nicht getestet werden sollte der Bausatz auf jeden Fall auch wenn das nicht für umsonst geht. Daher werde ich von solchen Basteleien wie die oben angesprochenen "anschlußfertigen" LCD-Module oder ähnlichen mal lieber die Finger lassen, auch wenn man damit so wie es aussieht ne ganze Menge Geld machen kann. Es scheint ja genug Unwissende zu geben die da fleißig mitbieten. MfG
Hi Weil es mich zurzeit betrifft, habe ich mir heute mal fast alle Beiträge zum Thema EMV durchgelesen, und musste feststellen, dass es für "den kleinen Mann" nahezu unmöglich scheint, ein elektronisches Gerät EMV-konform auf den Markt zu bringen. Aber alles der Reihe nach: Ich habe vor etwa einem Jahr angefangen ein mechatronisches System zu entwickeln, zunächst nur für den Eigengebrauch, doch durch die größer werdende Nachfrage durch Freunde und später auch anderen Leuten kam ich auf die Idee das ganze Marktreif zu machen um mir ein wenig nebenbei zu verdienen. Also entwickelte ich das System weiter, bis es so weit schien. Kurz vor der Markteinführung hörte ich dann was von CE und EMV... hm, bisschen spät wird sich so mancher denken, hab ich mir auch gedacht, aber im grunde war es gerade noch rechtzeitig. Die CE Maschinenrichtlinie war für mein System noch vertretbar. Ein paar kleine Änderungen und gut. Aber mit der EMV Richtlinie schlage ich mich jetzt schon etwas länger rum. Schließlich habe ich mich hier im Forum umgeschaut. In der Summe ist meine Motivation nach dem durchstöbern der betreffenden Beiträge stark in den Keller gegangen. (Dazu kommt, dass mein vorhin bereits verfasster "Roman" durch einen Absturz verlorengegangen ist >:( ). Ich versuche mich daher jetzt mal auf die wesentlichen Punkte zu beschränken: Die elektronische Komponente von meinem System ist eigentlich recht einfach: Ein Elektromotor wird durch einen ATMega8 über 2 Transistoren und Relais in links und rechtslauf gesteuert. Der MC übernimmt lediglich die Aufgabe, das eingehende undefiniert lange Signal der Taster (Linkslauf/Rechtslauf) als definiertes Signal im Millisekundenbereich an die Relais auszugeben (z.B. Taster1 für 0,5 sekunden drücken, Motor dreht sich für 30 ms linksherum). Nun stellten sich mir zwei Fragen: 1) Was hat es nun mit der Bausatzverkaufsstrategie auf sich? Es sind im Forum mehrere Meinungen dazu aufgekommen. Wie macht das z.B. Conrad? Die verkaufen auch Bausätze, ich kann mir nicht vorstellen, dass die alle die EMV-Richtlinie erfülllen. 2) Gibt es vielleicht irgendwo die Möglichkeit fertige Platinenlayouts für Standardanwendungen herzubekommen, die EMV konform sind? Bleibt natürlich noch zu klären wie sich das ganze dann mit der Peripherie verhält... Aber für diese einfache Anwendung kann es doch wirklich nicht so schwer sein. Gibt es vielleicht die Möglichkeit das Platinenlayout mitsamt der Sicherstellung von Einhaltung der EMV Richtlinie als Auftrag zu vergeben? Kennt sich da jemand mit der Preis-Größenordnung aus? Und noch etwas: die Peripherie (Taster, Motor) sollen vom Endverbraucher selbst angebracht und platziert werden. Die Leitungsanordnung und Länge (+- 0,5m) sind somit nicht vorraussehbar. Also können dadurch die EMV Werte auch wieder beeinflußt werden. Was tun? Ich bin ratlos :( würde mich echt freuen wenn mir jemand weiterhelfen kann Danke und Gruß Paul
[CE ... EMV] Hast aber noch nichts vom ElektroG gehört? Lies mal den Beitrag auf der Hauptseite. Wie du bereits erkannt hast, werden dem "kleinen Mann" immer mehr Steine in den Weg gelegt. Kurz gesagt, es ist praktisch unmöglich ein Produkt mit wenig finanziellen Mitteln auf den Markt zu bringen. Gruß Roland
Wegen der Störungen durch den Motor/das Motorkabel würde ich eine Entstörung mit 3 kleinen Kondensatoren direkt am Motor empfehlen (Je ca. 10..100nF, Zwischen jedem Anschluss und Gehäuse sowie zwischen den Anschlüssen). Diese Schaltung hat sich im Modellbaubereich bewährt und verhindert dort Störungen der Fernsteuerung durch die Motoren. Die Steuerung der Motoren mit einem Relais ist IMHO nicht mehr zeitgemäß. Vielleicht ist eine H-Brücke (z.B. L293, L298) eine bessere Wahl. Der L293D hat sogar integrierte Schutzdioden. Die genannten ICs können direkt mit 2 IO Pins des µC verbunden werden. Hast du dir schon Gedanken über das Elektroschrottgesetz gemacht?
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