Der einfachste Strom- Spannungswandler ist ja bekanntlich ein Widerstand. Ich würde gerne ein Signal von 4 bis 20 mA mit einer Auflösung von 53,33µA in eine Spannung umwandeln. Momentan habe ich einen einfachen 100R Widerstand dafür vorgesehen. Bei einer Toleranz von +0.1% bzw. -0.1% des Widerstandes hätte ich eine maximale Fehlspannung von 4mV bei 20mA gegenüber der umgerechenten Auflösung von 5,33mV. 1.Gibt es eine andere Möglichkeit als einen noch präziseren Widerstand zu nehmen, damit die umgewandelte Spannung eine minimale Fehlspannung (von 0,5 mV bei 20mA) hat? 2.Oder ist etwa die Präzison des Widerstandes nicht so wichtig, sondern nur ein möglichst niedriger Temperaturdrift, da ich ja bei der Inbetriebnahme einen Offstewert einstellen kann? 3.Ändern sich Widerstandswerte über mehrere Monate und wenn ja um wie viel? Danke für eure Hilfe Gruß Hans
was du dir da vornimmst, ist wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt. Erstmal, klar, es gibt genauere Widerstände als 0,1%. Allerdings gibt es jede Menge Unwägbarkeiten: -Vibration -Thermoschock (beim Löten) -Langzeitfeuchte und noch ein paar andere mehr. Selbst der "normale" Temperaturgang von 20ppm für "gute" Widerstände dürfte schon ausserhalb deiner Anforderungen liegen. Ein Offsetabgleich nützt dir auch nichts: 100R Soll 101R Ist -> bei 4mA 400mV bzw 404mV -> Offset 4mV? Dann nochmal bei 20mA rechnen :-) Ich würde mir eine Tüte 0,1%-Widerstände mit möglichst nierigem TK (gibts weniger als 20ppm?) und daraus mit einem kalibrierten Messgerät ausreichender Genauigkeit den besten raussuchen. Alternativ: falls du entsprechend genaue Ströme zur Verfügung hast, einen Widerstand mit kleinem TK verwenden, exakter Wert ist dann nicht so wichtig, Kalibrierung mit 2 Punkten und digitaler Korrektur. Ansonsten: schau dir mal die Genauigkeit üblicher 4-20mA-Transmitter an :-)
Den Temperaturgang des Widerstandes kannst du 'rauskompensieren, indem du einen 2. gleicher Baureihe mit einem Konstantstrom beaufschlagst und die Spannung misst. Diese Spannung kannst du benutzen, um der Temperaturdrift entgegenzuwirken. Die Widerstände müssen am gleichen Ort verbaut werden, am besten mechanischen (thermischen) Kontakt herstellen. Mit einem 24-bit AD-Wandler kannste Nullpunkt und Spanne problemlos per Software justieren, dann biste komplett unabhängig von der Präzision der Widertände, die müssen nur baugleich sein!
Hab' ich vergessen: die Firma KEITHLEY baut nach dem Differenzverfahren seit Jahren hochpräzise pA-Messgeräte!
Danke für die schnellen Antworten. Haben mir sehr weitergeholfen! Jetzt muss ich mir noch überlegen, ob ich platzmäßig mit den doppelten Widerständen und einer Konstantstromquelle zurechtkomme. Aber auch die hat ja einen Temperaturdrift, muss mal nachsehen wie hoch der wäre. Ein 100R mit 5ppm/°C würde bei Farnell rund 1,30 kosten und ein digitaler 2-Punktabgleich wäre gar kein Problem. Bei dieser Variante hätte ich den geringsten Arbeitsaufwand, aber eventuell könnte man den Preis mit einer anderen - leider platzraubenden - Variante doch besser drücken, da ich ja 12 Widerstände bräuchte. Mal sehen vielleicht kommt ja noch was tolles. Widerstände gibts übrigens mit einem minimalen TK von 0.6ppm für schlappe 12: http://at.farnell.com/jsp/endecaSearch/partDetail.jsp?SKU=1203373
gut zu wissen, dass es sowas gibt, auch wenn ich solche noch nicht annähernd gebraucht habe - man weiss ja nie. Würde mich trotzdem mal interessieren, wofür du diese Genauigkeiten brauchst. Ich habe ziemlich viel mit solchem Kram zu tun, 0,25%-Geräte gehören da schon zu den Guten :-)
Hermetisch Dichte gibt's zur Not auch noch z.B. VHP100 0.005%, TCR0.6ppm http://www.mouser.com/search/ProductDetail.aspx?R=VHP100_109.3035.005 für $97.42 http://www.vishay.com/resistors-discrete/ultra-high-precision/res10-10K/
Moin Hans, muss es ein Widerstand sein oder geht auch etwas mehr Aufwand? Dann gibt es nämlich spezielle ICs für diesen Zweck: http://focus.ti.com/docs/prod/folders/print/rcv420.html
Habe ich etwas nicht mitbekommen ? 20mA mit 0,0533mA Auflösung ist doch kein Problem. Oder meinst Du anstatt µA etwa nA ???
@crazy horse: weiß nicht ob du mich gemeint hast, aber wir brauchen die Teile zur kalibrierung radiologischer Instrumentierungen im Kernkraftbereich. Da sind pA und nA mit entsprechender Genauigkeit durchaus gefragt.
@crazy horse: Es geht um die Messung von Kohlenmonoxid und der Sensor hat eine entsprechend gute Auflösung, die man natürlich nutzen muss. @Dirk: Danke für den Link, aber 7 pro Stück sind mir etwas zu teuer. @Michael:Du hast es schon richtig mitbekommen, aber vergiß den Temeraturdrift des Widerstandes nicht. Bei einer Temperaturschwankung von 60°C hat man mit einem TK von 50ppm/°C schon 3000ppm Widerstandsschwankung (=0,3R bei 100R). Bei 20mA wären das dann 6mV. Wie der Langzeitdrift aussieht weiß ich nicht, aber der Widerstand wird sich über Monate wahrscheinlich noch zusätzlich ändern. Dehalb muss ich schlechtestenfalss einen R mit einem TK von 25ppm/°C nehmen.
"Bei einer Temperaturschwankung von 60°C hat man mit einem TK von 50ppm/°C schon 3000ppm Widerstandsschwankung (=0,3R bei 100R)." Wie kommst Du jetzt plötzlich auf 60° Temperaturschwankung ? Wird das gefordert oder ist das nur ein Gedankenspiel ? Eine Auflösung von 1/400 ist doch nichts besonderes. Und wenn im angesprochenen Temperaturbereich der Meßfehler etwa der Auflösung entspricht, was ist daran schlimm ? "aber wir brauchen die Teile zur kalibrierung radiologischer Instrumentierungen im Kernkraftbereich..." Und wenn Dir 7 für einen präzisen Widerstand zu teuer sind, verstehe ich garnichts mehr.
Das mit den radiologischen Instrumentierungen war ich! Und uns ist da nix zu teuer! Weil's von der Behörde (Umweltministerium) gefordert wird.
@Michael: Die 60°C Temperaturschwankung wird gefordert. Prinzipiell hast du aber recht, da der Messfehler auch mit 50ppm ziemlich gering wäre. Muss da nochmals genau Nachfragen, welcher maximale Messfehler toleriert wird. Ich hab von mir aus einfach angenommen, dass die Messung genauer als der Sensor - der ja auch einen Messfehler hat - sein soll, damit der Gesamtmessfehler minimal bleibt. Weiß jemand etwas über einen Langzeidrift von Widerständen? Um wie viel Prozent ändert sich der Widerstandswert?
@Hans Wieso ist die Temperaturschwankung für die Wandlung relevant? Du solltest im Interesse einer guten Übertragung die Stromschleife bis zur Aufzeichnungsstelle führen und dann direkt auf die Spannung wandeln. Das geht mit einem Widerstand recht gut, allerdings sollte es schon ein sehr präziser sein. Oder ist Dein ganzes Erfassungssystem solchen Schwankungen ausgesetzt? Dann dürfte es nämlich ein allgemeines Problem mit der Genauigkeit geben...
@Dirk: Das ganze System ist dieser Temperaturschwankung ausgesetzt. Die gekauften Sensoren haben mit der Genauigkeit des Messtromes laut Spec. kein Problem damit. Wenn ich einen digitalen 2 Punktabgleich mache setzt sich der zu erwartende Messfehler nur mehr aus dem TK des Widerstandes und dessen Langzeitdrift zusammen. Diese beiden Parameter sind für die Präzision des Widerstandes ausschlaggebend. Also ist nur mehr die Frage vom Langzeitdrift eines Widersatndes offen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.