Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Photovoltaik, Batteriespeicher, Eigenverbrauch und 3 Phasen


von Yves G. (ygoe)


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Hallo,

ich versuche gerade herauszufinden, wie die Elektroverteilung für ein 
modernes Neubauprojekt aussehen muss. Der klassische Fall ist mir 
bekannt. Wie Zähler verschaltet werden, um einen Wärmepumpen-Tarif und 
Photovoltaik-Eigenverbrauch umzusetzen, weiß ich auch (2 kaskadierte 
Zähler und Differenzbildung). Bis hierhin ist es noch „langweilig“, da 
der Eigenverbrauch nur virtuell im saldierenden Zähler ermittelt wird. 
Tatsächlich verbrauche ich aber auch Netzstrom, während auf einer 
anderen Phase eingespeist wird. Autarkie bzw. Inselbetrieb wird mit 
diesem Vorgehen wohl nicht erreicht.

Interessant wird die Sache aber mit einem Batteriespeicher. Während der 
PV-Wechselrichter immer alles einspeist, was er gerade hat, sollte der 
Batterie-Wechselrichter nur den tatsächlichen Bedarf einspeisen, sonst 
ist er ja gleich leer. Aber woher weiß denn der Batteriespeicher, wie 
viel Strom das Haus gerade auf welcher Phase benötigt? Sind dort 
Sensoren installiert, die Generierung an Bedarf anpassen? Umgekehrt muss 
er ja auch mit der Leistung aufladen, die gerade überschüssig ist, also 
über den momentanen Eigenverbrauch hinausgeht, pro Phase individuell. 
Denn saldiert wird im Zähler nur über den Momentanstrom der 3 Phasen, 
nicht aber über den zeitlichen Verlauf. Wenn ich also jetzt einspeise 
und später beziehe, sind das verschiedene Tarife in einer unrentablen 
Kombination. (Und ständig maximales Aufladen und gleichzeitiges 
Entladen/Einspeisen wäre auch aus anderen Gründen Schwachsinn.)

Wenn der PV-Wechselrichter einphasig ist (dürfte bei kleineren Anlagen 
so sein), wäre das wohl auch der Batteriespeicher mitsamt seinem 
Wechselrichter. Aber wie kann ich dann die 3 Phasen im Haus damit 
versorgen? Denn einfach eine Phase auf 3 aufteilen geht ja auf keinen 
Fall (wird vermutlich hell und sehr warm).

Nur dass wir uns nicht missverstehen, ich will das nicht aufbauen. Ich 
möchte es nur verstehen, bevor ich einen Fachmann dazu beauftrage, wenn 
es mal dazu kommt. Und ich würde gerne vorher abschätzen, wie viel 
Technik man dafür bräuchte und was womit verbunden werden muss. Wenn 
euer Ratschlag am Ende lautet, dass ich nicht hier sondern gleich den 
Fachmann fragen soll, ist das auch OK. Hier finden es evtl. auch andere 
Interessierte.

von Volker S. (sjv)


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Lass es zu Haus und Smart Home verschieben, hier interessiert es keinen.

von Helge (Gast)


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Der Aufwand hängt von deinem Meßstellenbetreiber ab. Wird nur 
Gesamtverbrauch saldiert, ists auch mit einphasiger Einspeisung möglich. 
Wird pro Phase saldiert, muß auch jede Phase auf Nulleinspeisung laufen. 
Klassische Methode bei z.B. Fronius ist ein Zwischenzähler, gleich 
hinter dem Hauptzähler, der die Leistungsabgabe des Inverters steuert. 
An dem kann auch die Batterie hängen. Der Zwischenzähler ist nur 
notwendig, damit der Inverter Strom und Phasenwinkel der einzelnen 
Phasen gemessen und mittels Modbus übermittelt bekommt. Manche 
inelligenten Zäler lassen sich aber auch direkt mit Invertern verbinden. 
Das hängt wieder vom Meßstellenbetreiber ab und von den Schnittstellen 
des Inverters.

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