Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Auslegung einer elektronischen Stromsicherung


von John B. (yel_low)


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Moin Moin,
ich bin gerade dabei eine elektronische Stromsicherung zu verstehen. 
Dazu habe ich einen [Schaltplan im Internet 
gefunden](http://hobbyelektronik.de/praxis/projekte/elektronische-sicherung/), 
jedoch wird nicht erklärt, wie die Widerstände berechnet worden sind.

Vielleicht könnt ihr mir da helfen, das wäre super!

MFG

von Hubert G. (hubertg)


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T1 braucht etwa 0,7V damit er durchschaltet.
Also Spannungsabfall an den R5 und R7 berechnen, etwa 0,3V für T4 dazu, 
und schon hast du die Abschaltespannug und damit den Auslösestrom. P1 
ist dabei auf max. gestellt.

Habe gerade gesehen das ein 2N3055 ein Vce_Sat von >1V hat.
Wenn P1 auf maximalem Wert steht, wird schon bei minimalem Strom 
abgeschaltet.

: Bearbeitet durch User
von John B. (yel_low)


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Nehmen wir an, die Sicherung soll bei 4A auslösen. Dann würden über R5 
und R7 0,96V abfallen und über T4 einer Sättigungsspannung von 1,1 V. 
Insgesamt hätten wir also einen Spannungsabfall von 2,06V.

Damit der Transistor T4 seine Sättigungsspannung erreicht, muss ein 
Basisstrom von 400mA fließen. Gleichzeitig wird eine Spannung von ca. 
0,7V zwischen der Basis und dem Emitter abfallen, richtig?

Dies bedeutet wiederum, dass über T5 eine Spannung von 2,06V-0,7V = 
1,36V abfällt. Außerdem muss T5, welcher laut Datenblatt einen 
Verstärkungsfaktor von min. 40 hat, einen Basisstrom von: 
I_b=I_c/B=400mA/40=10mA haben.

Der Widerstand R3 ergibt sich dann aus den 0,7V Spannungsabfall zwischen 
Emitter und Basis von T5 und dem Sättigungs-Spannungsabfall über T3 
(laut Datenblatt 0,25V): R3=(2,06V-0,7V-0,25V)/10mA=111 Ohm.
Dafür benötigt T3 einen Basisstrom von 0,5mA. Mit dieser Information 
kann wiederum R6 berechnet werden: R6=(2,06V-0,7V)/0,5mA=2720 Ohm.

Da im gleichen Moment, wenn 4A Stromstärke erreicht werden, die 
Sicherung auslösen soll (also T1 leitend wird), können die Widerstände 
R2 und P1 berechnet werden. Achso, T1 muss einen Kollektorstrom von 
0,5mA zulassen.
Laut Datenblatt ist T1 in der Sättigung und hat einen Kollektorstrom von 
10mA, wenn der Basisstrom 0,5mA groß ist. Damit kann nun der Widerstand 
P1 festgelegt werden (Spannungsteiler), mit der Randbedingung, dass 
0,1mA durch P1 fließen sollen: P1=0,7V/0,1mA=7000 Ohm.

Rechnen wir die Ströme durch P1 und den Basisstrom von T1 zusammen, kann 
der Widerstand R2 ausgerechnet werden: 
R1=(2,06V-0,7V)/(0,1mA+0,5mA)=2266 Ohm.

So, ich hoffe, ihr könnt meinen Gedankengang nachvollziehen..
Bitte bewertet ein mal, ob ich die Auslegung soweit korrekt durchgeführt 
habe, weil die Widerstände teilweise von der Vorlage abweichen.

MFG

Quelle:
- 
http://hobbyelektronik.de/fileadmin/projekte/10/projekt/10_schaltplan.gif 
(Schaltplan)
- http://hobbyelektronik.de/praxis/projekte/elektronische-sicherung/

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