News Neue Halbleiter: Spannungsreferenz von MicroChip, CAN-Sicherungschip von NXP und 60V-fähige LDOs


von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Im Trubel um SigFox, ARM und sonstige Weltpolitik fiel das Thema der neuen Halbleiter ein wenig unter den Tisch – schade, da einige Neuankündigungen Interesse verdienen. Hier ein kleiner Round-Up der Neuerungen.

Worum geht es hier?

Wer einen bestimmten IC nicht kennt, muss seine Funktion diskret realisieren: das ist arbeitsintensiv. Hier eine Gruppe von Chips bzw. Chipfamilien, die dem Autor interessant erscheinen.

MicroChip MCP1502 – Spannungsreferenz a la MicroChip

Spannungsreferenzen liefern im Allgemeinen nur minimale Ausgangsströme – das Nachschalten eines Puffers ist in so gut wie jedem Multimeterdesign tradierte Vorgehensweise. Mit der MCP1502-Serie bringt MicroChip nun eine Serie von Spannungsreferenzen im SOT23-Gehäuse, die bis zu 20mA Ausgangsstrom bereitstellen. Zum Zeitpunkt der Drucklegung gibt es die folgenden acht Spannungsstufen – als “initiale Genauigkeit” verspricht MicroChip 0.01%:

1
     1.024V 
2
     1.250V 
3
     1.800V 
4
     2.048V 
5
     2.500V 
6
     3.000V 
7
     3.300V 
8
     4.096V

Im Bereich des Temperaturkoeffizienten verspricht Microchip dabei maximal 7 ppm/Grad Celsius, die Langzeitstabilität wird im Datenblatt wie in der Abbildung präsentiert. Für 100 Stück ruft Mouser derzeit 1.09EUR / pc auf.

(Bildquelle: Screenshot aus Datenblatt)

NXP: Absicherung des CAN-Bus durch intelligenten Transmitter

Mit der TJA115x-Serie schickt NXP eine Serie von CAN-Transmittern ins Rennen, die Applikationen vor Flooding, Spoofing und Tampering schützen – dazu reicht es aus, die Bussignale durch den Chip zu schleifen.

(Bildquelle: Screenshot aus Datenblatt)

Weitere Informationen zum “Sicherungsverfahren” finden sich im unter https://www.mouser.sk/pdfDocs/SECURCANTRLFUS.pdf bereitstehenden Übersichtsdokument. Die Bauteile sind derzeit noch nicht im Handel, weshalb ein detailliertes Datenblatt noch nicht zur Verfügung steht.

Schieberegister mit 350mA Stromaufnahmefähigkeit pro Kanal

Dass Schieberegister GPIO-Pins “vervielfachen”, ist bekannt. Insbesondere die klassischen CMOS-Varianten sind im Bereich der Stromaufnahme- bzw Stromlieferfähigkeit allerdings eng beschränkt. Mit demTLC6A598 nimmt sich Texas Instruments dieses Problems an. Das Bauteil enthält acht Open Drain-Ausgänge, die bis zu 350mA Dauerstrom pro Kanal erlauben. Kurzfristige Stromspitzen dürfen sogar 1,1 Ampere erreichen.

(Bildquelle: Screenshot aus Datenblatt)

Preiswert sind die Bauteile allerdings nicht – 100 Stück kosten 1400 EUR, das Gehäuse ist SOIC24.

Diodes Inc: AP7387-LDO mit 60V Eingangstoleranz

Automobilelektronik ist – Stichwort Load Shed bzw Load Dump und Cold Crank – eine denkbar unwirtliche Umgebung für Halbleiter. Mit der AP7387-Serie schickt Diodes Inc nun LDOs ins Rennen, die 150 mA Ausgangsstrom liefern und (kurzfristig) bis zu 60V Eingangsspannung vertragen. Im Bereich der Ausgangsspannungen bietet Diodes 3V, 3.3V, 3.6V, und 5V an. Sinn dieser Bauteile ist die robuste Generierung von “Hilfsspannungen”, um diverse Kleinsysteme – denken Sie beispielsweise an einen stromsparenden Tracker – auf eine sichere und robuste Art und Weise mit Energie zu versorgen.

Standard Inserts: “Schraubensockel” für 3D-Drucke

In 3D-Drucken wünscht man sich oft die Möglichkeit, Schraubgewinde zu realisieren – das “Unten-Einkleben” einer Sechskantmutter funktioniert in vielen, aber nicht in allen Fällen. Thermisch versenkbare Schraubensockel sind bei AliExpress und Co seit einiger Zeit Dauerbrenner, mit Standard Inserts wagt sich nun ein etabliertes (lies: in Haftung nehmbares) amerikanisches Unternehmen ins Rennen.

(Bildquelle: Screenshot aus Datenblatt)

Die für 3D-Drucker besonders relevanten Serien sind IUTA, IUTB und IUTC - IUTA ist aus Aluminium, IUTB aus Messing und IUTC aus Stahl. In allen Versionen gibt es sowohl metrische als auch britische Varianten.

(Bildquelle: Screenshot aus Datenblatt)

Obsidian: ESP32-Board mit Raspberry Pi-GPIO

Im Raspberry Pi-Ökosystem stehen Entwickler Dutzende von Hardwareerweiterungen zur Verfügung – der ESP32 ist allerdings (wesentlich) preiswerter. Kommt ihre Lösung ohne die Vorteile eines Embedded Linux aus, so steht mit dem Obsidian nun ein quelloffenes Board zur Verfügung, das das GPIO-Pinout des Raspberry Pi nachbildet.

(Bildquelle: Screenshot von Crowdfunding-Website)

Das Board ist per sofort um 35USD unter der URL https://www.crowdsupply.com/thomas-mckahan/obsidian-esp32 erhältlich.

OMRON: 8.3mm x 6.5mm x 5.3mm kleine Schalter

Desto kleiner der Schalter, desto kompakter die Mechanik – OMRON beteiligt sich mit der D2GW-Schalterserie am Kampf des Smaller Cheaper Lighter. Die nur 8.3mm x 6.5mm x 5.3mm kleinen Schalter bieten im Prinzip, was man von 3D-Drucker und Co kennt – nur eben in kleinerem Format.


: Bearbeitet durch NewsPoster
von Hendrik L. (hlipka)


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Das Datenblatt zum MCP1502 sagt: "Initial Accuracy: 0.10%".

von Clemens L. (c_l)


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> Preiswert sind die Bauteile allerdings nicht – 100 Stück kosten 1400 EUR

Für einen "high-reliability driver for avionic applications" ist das OK. 
Für Normalsterbliche gibt es so etwas wie den TPIC6A595.

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