Reicht es nicht, dass die asiatischen Firmen mit ihren billig produzierten Waren andere Hersteller vom Markt verdrängen; nein, jetzt kommt noch das "Benq will den wertvollen Markennamen [Siemens] und die Patente und Lizenzen weiter nutzen von Asien aus. Es dränge sich der Verdacht auf, dass BenQ das Unternehmen systematisch ausgeplündert habe, sagt die Betriebsratsvorsitzende Susanne Kahlweg. "Die nehmen die Marken und Lizenzen mit und lassen uns hier mit dem Insolvenzverwalter zurück." Auch eine andere Episode der Pleite spricht für ein gezieltes Vorgehen der Taiwaner. Eine Woche vor dem Insolvenzantrag wandte sich der BenQ-Konzern an Siemens: Derzeit sei das Geld knapp, ob Siemens nicht die ausstehenden Zahlungen von 150 Millionen Euro vorzeitig überweisen könne? Das Geld sollte komplett nach Taiwan überwiesen werden und nicht wie vereinbart teilweise an die deutsche Tochter. "Das hat uns schon etwas verwundert", sagt Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser. Siemens will nun prüfen, inwieweit das Geld an die deutsche OHG fließen kann, damit der vorläufige Insolvenzverwalter mehr Masse für die Aufrechterhaltung der Produktion hat. Die Filetstücke der Sparte, darunter die starke Position in Südamerika und die Patente, will BenQ behalten. Für Insolvenzverwalter Prager wären gerade die Patente ein wichtiges Asset, um neue Investoren zu locken. Immerhin gehören dazu fünf globale "Schlüsselpatente" sowie 1500 Patente, die nicht nur bei Handys, sondern auch bei anderen Kommunikationsanwendungen genutzt werden können."
Klingt genauso wie der damalige Ausverkauf der Hagenuk in Kiel... Nur hiess der Patenteklauer damals Manfred (ESCOM-)Schmitt - falls sich jemand daran erinnert.
Naja, Siemens hat sich das damals sicher vorstellen können. Grausam ist die Welt!
jaja, die alte Leier.... Warum bitte hat es Siemens nicht geschafft, die Produktion der Handy-Sparte profitabel zu machen? Millionenverluste Jahr für Jahr, nie Gewinne? Und dann erwarten, dass es mit einem Verkauf besser wird? Wie lange kann es sich irgendwer leisten, immer nur zuzubuttern? Klar ist es bitter für die Standorte - aber kann man deshalb verlangen, dass weitere Millionen und Milliarden versenkt werden?
Was soll das Gejammere, unsere eigenen Manager sind auf schnelles und vor allem grosses Geld aus, und im harten Handy-Geschäft verdient man halt kein grosses Geld (Stichwort Aktien). Wir sind selber schuld, wenn unsere "deutschen" Firmen pleite gehen, unsere eigenen Leute richten Sie zu Grunde (nicht zuletzt durch ihre überhöhte Gehälter). Was mich aber verwundert, dass wenn diese Leute ertappt werden, tun sie alle auf einmal überrascht und unschuldig, wie der Chef von Siemens. Dann kommen sie mit dem Geschwätz, wie "Wir hatte ja keine Ahnung! (wir als Supermanager eines riesigen Unternehmens)". Ich arbeite selbst für eine kleine Firma, die aus der alten AEG entstanden ist. Was meint ihr wohl wohin viele Bereiche der AEG verschwunden sind? Na ins Ausland, z.B. Wanderfeldröhren. Die Franzosen haben diesen Bereich gekauft und nach 2 Jahren (nach erfolgreicher Einarbeitung) komplett nach Frankreich ausgelagert. So sieht es nämlich aus (im Affenhaus).
Naja, würde auch sagen selber Schuld Siemens, wenn man sone Scheiss-Handys rausbringt die ganze Zeit. Konnte man doch vorhersehen.
> wenn man sone Scheiss-Handys rausbringt die ganze Zeit. > Konnte man doch vorhersehen. So ähnlich ist es. Ich habe aufgrund einiger Umstände schon einige Jahre tiefe Einblicke in die Siemens-Mobilfunk-Sparte. Meiner Meinung (und auch anderer, u.a. hochrangige Mitarbeiter aus Kamp-Lintfort, Manaus und Shanghai), wurde die Mobilfunksparte systematisch an die Wand gefahren. Kleine Beispiel gefällig? Vielleicht kennen einige noch das legendäre Me45-Handy. Selbst heute noch sehr weit verbreitet. Das wurde Siemens damals aus den Händen gerissen. Fachpresse und Lifestyle-Magazine waren begeistert. Es war wirklich in der Praxis wasserdicht, war mechanisch sehr stabil. Das Ding ging weg wie warme Semmeln. Und was machte Siemens? Sie stellten die Produktion ein, obwohl das Ding Kohle brachte ohne Ende. Aber es war hinter den Kulissen noch schlimmer: Dieses Me45 wie es damals auf dem Markt war, war nur eine abgespeckte Version des ursprünglichen Models! Ich hielt damals für einige Minuten eine Me45-Version in der Hand, das schon damals einen MP3-Player und Realtones eingebaut hatte! Siemens hätte mit diesem Ding den Markt noch mehr aufgerollt. Nokia und Konsorten hatten nichts vergleichbares zu bieten. Und nun der Hammer: Warum wurde das Me45 nicht in seiner ursprünglichen Fassung auf den Markt gebracht? Die traurige Antwort: Für jedes Handy wären Lizenzgebühren in Höhe von ca. 40 Cents an die Gema fällig geworden. Und das wollte Siemens nicht bezahlen! Wegen 40 Cents weniger Gewinnspanne wurde das Me45 damals kastriert auf den Markt geworfen. Und obwohl sich dieses kastrierte Model dennoch hervoragend verkaufte, wurde kein unkastrierter Nachfolger gebaut, sondern man versuchte auf der Billigschiene Nokia zu überholen. Was nach dem Me45 kam, war mechanisch und technologisch nur noch Schrott. Jedes neue Model war noch schlechter als der Vorgänger. In den letzten drei Jahren bettelten Siemens-Mitarbeiter, -Ingenieure und Abteilungsleiter, Siemens möge doch die Me45-Reihe fortsetzen und qualitativ hochwärtige Geräte bauen. Doch vom Management wurde alles im Keim erstickt. Die Qualitätssicherung wurde systematisch heruntergefahren, hochqualifizierte und engagierte Mitarbeiter und Abteilungsleiter wurden systematisch rausgemobbt. Kostenstellen wurden so umstrukturiert, dass die Werke in KLF etc. mieserabel dastanden. Z.B. wurden die in Shanghai produzierten defekten Geräte nach Deutschland verfrachtet um in KLF zu reparieren, diese Kosten wurde aber KLF zugerechnet und nicht Shanghai. In Shanghai hatten sie zwar auch Reparaturplätze, die waren aber mehr nur ein Placebo. Nur sehr einfache Defekte konnten von den chinesischen Mitarbeitern repariert werden. Die Ausschussquote in Shaghai war übrigens um zweistellige Faktoren höher als in KLF... Nun ja. Siemens-Mobil hätte seinen Markt bei Handys gehabt. Nämlich die seriösen, qualitativ hochwerigen Bussinesshandy und stabilen Geräte, für die Kundschaft denen es egal gewesen wäre, für ein vernüftiges Gerät im Laden 50,- Euro mehr auszugeben. Aber das Siemens-Mobil-Management wollte einfach nicht. Man versuchte Nokia auf der Billigschiene zu unterbieten. Das war von vorneher zum Scheitern verurteilt. Als das Management erkannte, dass der gewählte Weg keinen Erfolg hatte, ging das Spielichen des systematischen kaputtmachens los. Wer in seinem Kollegenkreis Mitarbeiter aus KLF kennt, der die letzten 5 Jahre dort verbracht hatte, der kann diese Dinge mit Sicherheit bestätigen.
Tja, alte Siemens-Telephone sind wohl brauchbar gewesen, ich möchte mein S35 nicht missen.
Unbekannter So sieht es aus, aber nicht nur bei Siemens. Wenn ich mir heutige Computer anschaue, was da alles fuer ein Scheiss drin steckt, und was man braucht frage ich mich, wozu? Beispiel: Grosse CPU viel Festplatte und ein Board, was man gleich in die Tonne kloppen kann. Dazu noch schoene blinkende Lampen und extra viele Tools ach ja eine Fernbedienung, die man jedentag braucht ist auch noch bei. Aber bei der Automobielindustrie ist es ja genau so, ein Auto muss Technik ohne ende drin haben, aber eine einfache Anzeige, wenn eine Lampe defekt ist gibt es nicht. Stadt dessen hochkomplizierte Einspritzsteuerungen etc (wieso ging es damals genau so gut mechanisch) Meiner Meinung nach auch nur eine Verarsche des Kunden
Bis auf den kaputten Akku ging mein C35i Jahre, war mein erstes Handy. Hat auch mal ein paar Tage im Regen und Schnee ausgehalten, als ich es nach dem Heimkommen vom Skifahren auf ne Mauer (Tastatur nach oben) vergessen hatte. Mein Vater benutzt seit Jahren das S35, sein zweites Handy, obwohl er seit sicher 12 Jahren mit dem Handy telefoniert (vorher so nen Sony-Ericsson). Zu der ganzen Geschichte (auch zu der von Unbekannter) kann man eigentlich nur eins sagen: Traurig.
>Stadt dessen hochkomplizierte Einspritzsteuerungen etc (wieso ging es >damals genau so gut mechanisch) Naja, was verbraucht und leistet (auch die Beschleunigung) ein TDI im Gegensatz zu einem "damaligen" Diesel? Da ist schon ganz schön was dahinter, was man mit etwas Elektronik aus der Kiste herausholen kann. Was viel sinnloser an dem "Tuning" ist, sind die Sachen, die den MOST brauchen. Will ich in der Karre wohnen oder von einem Ort zum anderen fahren? Vielleicht noch was transportieren? Aber dieses Multimedia-Gebimsel ist wohl notwendig, weil viele Leute gerne ihre Zeit im Stau verbringen... @Unbekannter: Da hat jemand eine (völlig) falsche Entscheidung getroffen, und war zu stolz, den Fehler zuzugeben und das Ruder herumzureissen. Übrigens habe ich ein ME45...und hätte es lieber in schwarz statt in wüstenbeige. Hagenuk ging es ja eigentlich nicht viel anders. Da war damals nur der Druck von aussen zu groß, weil das Hagenuk-Handy weniger Strahlung zum Kopf leitete, als alle anderen es getan haben. Das wollten die anderen Anbieter halt nicht so gerne...
Ein Fehler war sicher damals, dass Siemens nicht auf die Schiene mit den Klapp-Handys aufsprang. Als der Erfolg von Motorola und andere sichtbar war, merkte es auch Siemens. Allerdings war auf das Aussehen von solchen Klapp-Handys ein Gebrauchsmusterschutz drauf, den Motorola inne hatte. Damit hatte Motorola fünf Jahre die Rechte. Diese wurden auch weitergegeben, wie z.B. an Sony-Ericson. Als Siemens an die Tür klopfte kam die Antwort von Motorola prompt: "Diesen Konkurrenten brauchen wir nicht!" Ich habe auch noch ein ME45 im Dauereinsatz. Nicht kaputt zu kriegen das Teil. Hat ein Bad in der Kloschüssel im eingeschalteten Zustand überlebt. Gruß Elektrikser
>Hat ein Bad in der Kloschüssel im eingeschalteten Zustand >überlebt. Bei Bühler Elektronik gab es auch mal das Kackophon... Ich war 1998 bei Siemens in München. Da hatten sie ein schöne "Aufschiebehandy" liegen (S10? [Von wann ist eigentlich mein ME45?]). War aber IMO ohne Funktion, sondern nur als Design-Muster gedacht.
> Übrigens habe ich ein ME45...und hätte es lieber in > schwarz statt in wüstenbeige. Tja, ich habe hier Me45 in schwarz, beige und auch knall-orange (original Siemens!) liegen. Die gebe ich aber nicht her. Selbst benutze ich auch ein Me45. Und die Geräte die ich habe, habe ich mir als Ersatzteile angelegt. Aber bis jetzt noch kein einziges gebraucht. Das Me45 rennt und rennt. Das mit der Farbe bei den Me45 war übrigens auch so eine Sache. Wenn ich mich recht erinnere, hat Siemens das orange Me45 in Deutschland nie verkauft. Aber (fast) jeder der dieses orange Me45 gesehen hat, wollte es mir abluchsen, praktisch jeder fand es absolut geil. Ich geb's aber nicht her. Habe mir das mal aus Shanghai mitgebracht. > Ich habe auch noch ein ME45 im Dauereinsatz. Nicht kaputt > zu kriegen das Teil. So sieht's aus. Die Me45 sind noch massenweise im Einsatz. Praktisch jeder Me45-Besitzer hätte Siemens ein nachfolgendes Handy in gleicher Qualität und Robustheit mit Kusshand abgekauft. Die Qualität der Siemens-Handy war Nokia und Konsorten haushoch überlegen. Wer Me45, S35 etc. gewohnt ist, und so ein Plastikspielzeug von Nokia in die Hand nimmt, hat Angst dass das Nokia-Plastik-Teil beim anfassen sich in seine Bestandteile zerlegt. Aber das Management hatte beschlossen, dass kein Markt für Me45-ähnliche Geräte vorhanden ist...
Jaja, früher hatte ich auch noch einen Guten eindruck von Siemens handys. Bei uns liegt noch ein altes S35 das Jahre auf Dreckigen Baustellen in aller Welt und danach viel Zeit in Pferdeställen verbracht hat. Abgesehn vom Akku, der schon mehrfach getauscht wurde ist es noch absolut in Ordnung. Die Nokias von damals hatten alle nach gut 2 Jahren einen Displayschaden. Unter den Bedingungen wärs wahrscheinlich noch schneller gegangen. Dagen die neuen Siemens sind echt nur noch schrott. An meinem ersten S55 ist nach und nach die Tastatur auseinander gefallen (sieht man übigens öfter bei dem Modell). Bei meinem jetztigen S55 verabschidet sich auch schon die erste Taste, aber seit ein paar wochen gehen Lautsprecher und Mikrofon nur noch sporadisch. Kontaktspray hilft auch nur ein oder zwei Tage. Ein Kumpel hat dieses komische mit dem X-Design, weiss nicht wie's heißt. Bei dem zeigt der Bildschirm an was er will, aber ncihts woraus man erkennen könnte, was gerade los ist. Seit 2 Wochen geht sein Display garnicht mehr.
>Die Nokias von damals hatten alle nach gut 2 Jahren einen >Displayschaden. 2 Jahre haben die gehalten? Das ist länger als vorgesehen. Handies sind auf keine besonders grosse Lebensdauer ausgelegt. Wie auch? Wenn alle 12 Wochen ein Modellwechsel ansteht (das ist jetzt etwas wenig geschätzt...).
> 2 Jahre haben die gehalten? Das ist länger als vorgesehen. > Handies sind auf keine besonders grosse Lebensdauer ausgelegt. Genau so lange, wie die eine Garantie darauf gewähren müssen. Naja, auch das wird ja gerne untergraben, anstatt die Reparatur auf Garantie einfach auszuführen, wird so ein Theater darum gemacht, bis der Kunde doch eher ein neues Gerät kauft. > [...] Angst dass das Nokia-Plastik-Teil beim > anfassen sich in seine Bestandteile zerlegt. Das kann ich jetzt nicht bestätigen. Habe seit über 2 Jahren ein günstiges Nokia-Modell (3100), das Gerät hat schon viel durchgemacht (u.a. unzählige 1-Meter-Stürze auf Betonboden oder ein halbes Jahr Militärdienst) läuft aber immer noch einwandfrei. Auch über den Akku kann ich nicht klagen. Ein paar Super-Schnickschnack-Handy-Fanatiker im Freundeskreis haben in der selben Zeit ihr Gerät sicher schon 3 mal ausgetauscht, nicht selten auch wegen Defekten. Aber ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum ich hunderte Euros ausgeben soll für ein Gerät, dass jeden Tag der Bedrohung ausgesetzt ist, verloren zu gehen, auf den Boden oder ins Wasser zu fallen, zerdrückt oder geklaut zu werden. Kamera, MP3-Klingeltöne und Megapixel-Display braucht man ja nicht wirklich...
Volle Zustimmung, bei meinem S55 sind die Tasten auch abgebröselt, habs umgetauscht. Beim neuen ist dann gleich die Lautsprecherverkleidung abgfallen. Mit der Akkuklappe verhält es sich nicht anders. Beim c65 fielen ganze Bildzeilen im Display dauerhaft aus. Bei meinem Nokia hat sich der Empfang immerwieder verabschiedet. Auch nach der Reparatur. Schöne Technikwelt.
Ist doch immer so, dass was das Top Managment verbockt, muss der Arbeitnehmer ausbaden. Das liegt einfach daran, dass es denen nur um die eigene Tasche geht und nicht ums Unternehmen. Scheiß Aktienmarkt. Als Eigentümer hat man noch Verantwortung und Interesse am Unternehmen.
tja, aber der Eigentümer sind die Aktionäre -das Management lenkt das Unternehmen ja "nur". Und wenn das nicht richtig kontrolliert wird -Stichwort Aufsichtsrat und Aktionärsversammlung-, können solche Fehlentscheidungen ohne Folgen bleiben. Und beim Übergang von Siemens mobile zu BenQ mobile wurde das Management wohl nicht ersetzt, da lag doch der Fehler!
Wenn es denen ums Unternehmen geht, können die trotzdem was verbocken. Schliesslich kann keiner die Zukunft vorhersagen. Das hat auch nichts mit Aktien zu tun. Grundig ist auch so pleite gegangen. Gruss Axel
Ich denke es lohnt sich kurzfristig einfach nicht auf Qualität zu setzten. Vor allem bei so sachen wie den Kontakten zu Mikrophon, Lautsprecher oder Antenne. In den Hochglanzprospekten und in der Auslage sieht das halt keiner. Die Gehäuse sind (mitlerweile) meistens recht sauber konstruiert und erwecken so den Eindruck von Qualität. Dann noch bisschen aufpoliert und silbrige Zierleisten und das ding verkauft sich wie von selbst. Dass man damit keinen guten Namen aufbauen kann ist klar, aber im Konsumer-bereich setzt kaum einer auf einen Überragenden Namen. Die Mehrheit kauft halt das was billig ist. Die Qualitätsprüfung ist wie gesagt beim Gehäuse zuende. Wenn überhaupt durchgeführt. Geiz ist Geil und so...
Macht nix, jetzt schließen die auch das Airbus Werk in Hamburg. Die Franzosen sind halt cleverer als die Deutschen.
Das, was oben als insider zum Thema Siemens Handyproduktion zu lesen ist, gilt leider auch für andere Bereiche: Noch vor Jahren war Siemens eine Topfirma und bei vielen Entwicklungen vorne dran. Ein Beispiel sind die RAMS: 1985 präsentierte man den 1MBit-Chip und noch vor 5 Jahren gabe es nichts besseres für Server, als Infineon-RAMs, heute sind die praktisch tot. Der Grund ist einfach und im anderen Thema von mir ausgeführt: Die Deutschen haben sich von der Qualität verabschiedet, stellen Billigingenieure in der Entwicklung ein und übertragen das Management den auf Kurzsichtigkeit getrimmten Betriebwirtschaftlern. Als noch Qualität gebaut wurde, liessen sich die Preis halten, nun geht es nur noch bergab!
...geht ja weiter... Kiel Eines ihrer sichersten und technisch leistungsfähigsten Rechenzentren betreibt die Telekom-Tochter T-Systems (Frankfurt) in Kiel-Wellsee. Doch Betriebsrat und viele Mitarbeiter befürchten, dass T-Systems bis zum Jahr 2008 den Standort aufgeben wird... ...Neue Aufträge würden an andere Rechenzentren vergeben, die Leerflächen in Kiel vergrößerten sich stetig. "Und der Konzern ist zu stark auf Großkunden ausgerichtet. Das interessante Geschäft mit dem Mittelstand wird nicht gesucht"... ...und statt die Zentren in Deutschland auszulasten, würden im Ausland, in Prag, Budapest und Kosice (Slowakei) neue Standorte aufgebaut.
Es ist der Bürger, der möglichst wenig für ein Produkt zahlen will. Und es ist auch der Bürger, der Aktien an solchen Firmen hält. Wirft seine Aktien keine Rendite ab, so wird er sauer und dem Vorstand der AG wird das Vertrauen entzogen. Daher sind jene Manager darauf bedacht, jedes Jahr für einen hohe Dividende zu sorgen, da es zum einen ihr (hochbezahlter) Job ist und zum anderen deren eigenen Job sichert (siehe Josef Ackermann). Der brave Bürger mit seinen Aktien interessiert sich nicht für die Folgen so einer Geschäftspolitik, außer er ist selbst dort angestellt... So funktioniert (leider ?) die Marktwirtschaft, die das Profitdenken des einzelnen Menschen fördert und damit den Markt belebt. Der Sozialstaat ist mit dem homo sapiens die noch schlechtere Lösung.
Widerspruch: Ein Beispiel sind die RAMS: 1985 präsentierte man den 1MBit-Chip Siemens hat sich zwar viel Mühe gegeben, Subventionen einzusacken, um den MBit-Chip entwickeln zu können, dann aber doch aufgegeben und die erforderliche Technik bei Toshiba eingekauft. Überhaupt ist Siemens in erster Linie eine Einrichtung zum Einsacken von Subventionen und Nichtzahlen von Steuern gewesen - die Zeit, in der diese Firma tatsächlich technologische Höchstleistungen erbracht hat, muss irgendwann kurz nach ihrer Gründung gewesen sein. Allerdings hat Siemens noch vor wenigen Jahren brauchbare Telephone hergestellt - ich möchte mein Gigaset 3000C nicht missen. Erträgliche Tastatur, standardisierte Akkus, ausreichender Klang etc. und eine der ersten benutzbaren Freisprecheinrichtungen in schnurlosen Telephonen.
Schon seltsam, das die Porsche AG keinerlei Window-Dressing betreibt, sich sogar den Börsenregeln widersetzt und eine Abstufung in einen "niederen" Handelsmarkt kaltlächelnd hinnimmt, keine Leute entläßt, keine Werke schließt, nicht ins Ausland auslagert - und trotzdem phantastische Gewinne weltweit fährt. Warum ? Heute morgen auf n-tv hat der Porsche-Manager Wiedeking einen Text gebracht, der von mir maximalste Zustimmung bekommt und die Antwort auf diese Frage darstellt (frei aus dem Gedächtnis zitiert): "Der Manager von heute achtet nur noch auf seine Aktionäre. Richtig ist, als allererstes auf seine Kunden zu achten. Dann auf seine Mitarbeiter, dann auf seine Zulieferer (wenn vorhanden). Und dann kommt irgendwann der Aktionär." Ohne Kunden vrakuft man nichts. Ohne Mitarbeiter wird nichts produziert, was verkauft werden könnte und sie haben direkten Einfluß auf die Qualität. Die Zulieferer haben ebenfalls direkten Einfluß auf die Qualität der Ware. Was leistet der Aktionär ? Genau, gar nichts. Es wird allerhöchste Eisenbahn, das die Verhältnisse wieder geradegerückt werden. IMHO hat Wiedeking jede einzelne seiner verdienten Millionen auch wirklich verdient.
[nachtret]
Siemens gilt ja nun schon länger als Bank mit
Maschmaschinenproduktion...
[/nachtret]
>Was leistet der Aktionär ? Genau, gar nichts.
Das ist wohl wahr. Leider hat er aber Macht, indem er drohen kann, sein
Kapital wieder aus der Firma herauszuziehen. Dann kann man nicht mehr
produzieren.
Es ist einfach so, dass Aktionäre nur noch am Geldscheffeln
interessiert sind.
Die sollten sich alle mal "Pretty Woman" angucken...Da wurde so ein
Geldsack ja auch "bekehrt". Das ist aber natürlich nur in Hollywood
(oder Bollywood) möglich.
Nun ja, der Aktionär leistet eigentlich eine Menge: Er liefert das Kapital, welches die Unternehmung benötigt, um zu produzieren. Ansonsten hätte es die Aktien ja nicht ausgegeben... Und da der Aktionär die Wahl hat, worin er sein Geld investieren soll, sucht er sich natürlich die Anlagemöglichkeit aus, bei der eine angemessene Rendite bei angemessenem Risiko erwartet. Natürlich ist er daran interessiert, dass sein Einsatz nicht verloren geht!
nur leider ist "angemessen" kein genormter Begriff. Deshalb habe verschiedene Leute recht verschiedene Vorstellungen über die Höhe von "angemessen"... :)
T-Systems... ...Rechenzenturm in Budapest... ...politisch im Moment nicht so stabiel, oder? Als Aktionär hätte ich da schon Bedenken...
"nur leider ist "angemessen" kein genormter Begriff. Deshalb habe verschiedene Leute recht verschiedene Vorstellungen über die Höhe von "angemessen"... :)" Ja, so ist er nun mal, der homo sapiens. Man kann hier moralisieren so viel man will. Von den Moralisierern in diesem Thread würden aber höchsten 10% so agieren wie Wiedeking, WENN sie in so einer Position wären...
Wohl wahr, Kurt. Allerdings gibt es Aktionäre schon etwas länger als etwa 10 Jahre. Doch in eben diesen 10 Jahren haben die Aktionäre an Einfluß gewonnen, der an Erpressung grenzt. Vielleicht haben Unternehmen wie die Porsche AG die Zeichen der Zeit erkannt und auf eine Listung im DAX/MDAX verzichtet, weil die Börsenregeln fordern, das zuviel Macht in Aktionärshand gegeben werden muß (Streubesitz). Wenn zuviel Macht an Unternehmensteile gegeben wird, der nur noch an seiner eigenen Gewinnmaximierung interessiert ist (eben der Aktionär) und dieser zugleich mit "Vernichtung" des Unternehmens drohen kann, darf man sich nicht wundern, wenn das schwächste Glied, nämlich der Arbeitnehmer, dann die Zeche dafür bezahlt. Ich bin sicher nicht gegen die Gesellschaftsform "Aktiengesellschaft". Aber ein gerütteltes Maß muß vorhanden sein und der Unternehmer muß die wesentlichen Entscheidungen treffen können, nicht die Aktionäre.
Das wars dann mit Siemens Mobile Die meisten Patente sind bei Benschit bei den Reisfressern http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/wirtschaft/unternehmen/354869 "Es scheint so zu sein, dass alle bestehenden Patente der Mobiltelefon-Sparte von Siemens zum Zeitpunkt des Verkaufs Ende September 2005 auf BenQ transferiert wurden", sagte der Sprecher von BenQ Mobile, Stefan Müller, der "Berliner Zeitung". Lediglich bei Schutzrechten, die nach dem 1. Oktober vergangenen Jahres angemeldet worden seien, gebe es noch Klärungsbedarf. "Da sind natürlich auch Erfindungen gemacht worden", betonte Müller. Auf welche Gesellschaften diese neueren Schutzrechte angemeldet worden sind, werde derzeit überprüft.
@Unbekannter Ich beziehe mich hier auf deinen Beitrag vom 04.10.2006 13:10. Ich fand deinen Beitrag über die Geschichte des ME45 sehr interessant. Aus meiner eigenen Benutzererfahrung kann ich sagen, dass das ME45 das beste und leider auch das letzte gute Handy war, wlches Siemens jemals produziert hat. Ich benutze mein ME45 jetzt im fünften Jahr mit dem gleichen Akku, es ist einfach ein robustes und schönes Gerät und ich habe jetzt schon Angst davor, dass es irgendwann nicht mehr funktioniert. Dann muß ich mich nämlich auch der Klappgerätegemeinde anschließen; ich hasse Klapphandys wie die Pest! Alles was nach dem ME45 kam, war sowohl mechanisch als auch von der Firmware her völlig unbrauchbar. Vor drei Jahren legte ich mir ihm Rahmen eines neuen Mobilfunkvertrags ein CX65 zu, weil es das günstigste war. Mechanisch sehr schlecht verarbeitet aber viel schlimmer noch war die Firmware. Bei diesem Gerät konnte man mit einer Art Joystick in den Menus navigieren. Teilweise musste man bis zu 5 (!!!) Sekunden warten, bis die Firmware die Betätigung des Joysticks erkannte und die entsprechende Aktion auslöste. Die Folge war, dass man oft mehrmals den Joystick bediente, weil man eben mit einer prompten Reaktion rechnete. Naja die Folge davon war, dass man irgendwo im Menu war, wo man gar nicht hin wollte. Genau hier kann ich aber nicht verstehen, wie das CX65 die Qualitätssicherung so ohne weiteres passieren konnte. Ein solches Gerät kann man doch nicht auf den Markt geben. Da hat Nokia klar die Nase vorn. Die Geräte funktionieren einfach, wenn man von ein paar Kleinigkeiten mal absehen will. Glücklicherweise konnte ich das CX65 schnell lukrativ abstoßen und mein ME45 wieder in Betrieb nehmen. Tapetenkleister
so wie ich das Ganze sehe, schlagen die Asiaten gegen den arroganten Weltriesen Siemens und unsere hyperschlauen Politiker zurück, besser gesagt gegen die Vorgänger Clement und dessen Vorturner Schröder. Ob unser neuer Wirtschaftsminister wirklich so blind ist und von der ganzen Geschichte nichts weiss? Vielleicht sogar unser Stoiber sich noch mehr einen Abstottern muss wenn er dazu Stellung nehmen müsste ...so frei aus dem Bauch raus ohne vorgefertigte Rede? Hat Siemens nicht seine Chipfabrik bei den Tai's abgebaut und mit unseren deutschen Steuergeldern wieder in China aufgebaut? Haben wir dafür nicht als Steuerzahler heftig bluten müssen? Jetzt macht Siemens den grossen Aufstand? Die Regierung singt auch fleissig mit! Wollen beide nur von ihren in der Vergangenheit vollbrachten Machenschaften ablenken? Was machen denn die entlassenen Tai's jetzt? Ist Siemens dort nicht die Arbeitskraft zu teuer gekommen und mussten deshalb nach China ausweichen? Was kommt nach China, etwa wieder Deutschland? Sind die Vorstandsmitglieder etwa entrüstet wenn sie jetzt mit ihren glorreichen Ideen kopiert werden? Aber Siemens ist nur die Spitze des Eisberges, da kommt noch mehr. In diesem Zusammenhang fällt mir die AEG ein...aber das war ja schon vor 2000 Jahren, darüber brauchen ja nicht zu reden, die HartzIV-Empfänger können ja auch still und geduldig direkt vor der Tür der Behörde für Arbeit....blablabla warten bis noch mehr dazu kommen.
mhhh tja mal nachdenken wor wird überall in Europa für Porsche Gewerkelt um dann hier Made in G. draufzupappen?
Wie ist das mit den verkauften Patenten? Sie die alle made by Siemens oder sind sie auch nur aus den Zukäufen von Bosch, Dancall usw. ? Solange deutsche Unternehmen im Aufwind waren fanden wir Unternehmenszukäufe und -konzentrationen in Ordnung. Nun ist dei Situation eben anders. Warumm sollen sich dann die anderen Global Player anders als benehemen als Siemens einige Zeit vorher? Nur weil jetzt die aroganten Deutschen nun daruntet leiden? Auch wenn's mir nicht gefällt: So läuft eben das (globale) Bussines. cu
Ich hab noch nie erlebt, daß eine AG außer beim ersten Börsengang Kapital anhäufen könnte...Also ist diese ganze Aktionärstherorie doch eher "seltsam" zu betrachten. Denn : was wird passieren, wenn jemand seine Aktien verkauft ? Gar nix, außer daß irgend ein anderer die Dinger dann hat und nix damit anfangen kann (mal von Großaktionären abgesehen). Das ist nur eine andere Art von Glücksspiel. Lotto ist halt ein bischen billiger.:o)))) noch viel Spaß
zu Thomas S.: man merkt an Deinen Aussagen, daß Du von der Materie keine Ahnung hast. Guck Dir nur mal den Chart von Salzgitter an - noch Fragen ?! Für Siemens war das doch gar nicht so dumm (abgesehen vom bleibenden Imageschaden) die haben jede Menge Abfindungen gespart, und BenQ hat jetzt die Patente + damals die Sonderzahlung von Siemens. So dumm ist Deutschland - da gibt es viele Beispiele ....
>abgesehen vom bleibenden Imageschaden
Erinnert sich in 2-3 Jahren noch jemand ausser den Betroffenen noch
andie Sachen?
@Smörre, und was hat das Unternehmen davon ? -> Was genau meinst Du mit Unternehmen ? Siemens oder BenQ oder ganz allgemein ? Siemens hat sich sehr hohe Abfindungskosten gegenüber seinen Mitarbeitern gespart (das war ja die Unmoral), wenn sie die unwirtschaftliche Produktionssparte schon damals geschlossen hätte. Stattdessen haben sie ausgegliedert und gegen ein kleines Übergangsgeld an BenQ verscherbelt. BenQ hat jetzt die Patente (ich nehme mal an das war Hauptbestandteil des Deal), sonst hätten sie es wohl nicht gemacht. Die Leidtragenden sind die Arbeitnehmer - die sind für Unternehmen aber immer bis zu einem gewissen Grad entbehrlich bzw. zum Großteil auch wieder regenerierbar (ist jetzt etwas hart formuliert, trifft aber den Kern der Sache). Einen verlustreichen Zweig eines Unternehmens in alle Ewigkeit fortzuführen kann sich nun einmal eine Firma bzw. AG nicht leisten, sonst wird sie am Markt abgestraft.
> Erinnert sich in 2-3 Jahren noch jemand ausser den Betroffenen > noch andie Sachen? Im Fall BenQ? Meine Meinung: Definitiv ja. Die Marke BenQ ist in Deutschland gestorben, tot und unbrauchbar. Über den Schaden wird sich BenQ die nächsten Wochen noch klar werden. Es fängt doch jetzt schon an, dass BenQ-Sachen wie Blei im Regal liegen. Oder willst Du die nächsten Wochen im Media-Markt einen BenQ-Monitor kaufen? Wohl kaum. Auch die Marke Siemens hat einigen Schaden abbekommen. Das ist auch mehr als nur ein Kratzer, das dürften schon ein paar Dellen sein. Klar, kaputt ist die Marke Siemens noch lange nicht. Dazu ist sie viel zu robust. Aber der Glanz ist null und nichtig. Und das kostet auch der Bank mit der eigenen Elektroabteilung etwas.
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