Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Was bringt Uni-Bildung?


von Schnurr (Gast)


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Hallo! Bin nun im zweiten Semester E-Technik, komme soweit auch gut mit,
aber ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass wir sehr viel
sinnvolles gelernt haben, was man auch mal praktisch brauchen kann.
Wir kennen zwar z.B. die Formeln für die Spannung an einer
Induktivität, Kondensator etc, auch Schwingkreise, Pässe hatten wir.
Aber ich wüsste mit dem gelernten nichts im Praktischen anzufangen,
z.B. wie habe ich den C für nen Spannungsverdoppler etc. zu
dimensionieren, geschweige denn bei Schaltreglern, welche Spule da  man
am besten nimmt etc. Es kommt mir so vor, als wäre die Didaktik am
Anfang des 20. Jahrhunderts stehengeblieben, die Lehrmethoden sind
einfach alle total verstaubt, und mit dem bisherigen Wissen kann man im
Hobby einfach fast gar nichts anfangen. Ist das normal? Da kann doch
jeder Azubi nach dem ersten Lehrjahr mehr?

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Überleg dir mal wofür das "Grund" in "Grundstudium" steht.

von Thomas (Gast)


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Das es einen Grund hat?

<scnr>

von Lars_vom_Mars (Gast)


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hast die falschen Hobbys ?

von Elektrofuzzi (Gast)


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Hinterher brauchst du normalerweise von dem Zeug (auch von dem aus dem
Hauptstudium) sowieso nur noch das Wenigste. Gehst du in den Vertrieb,
dann reduziert sich das fast auf 0%. Primär gehts in deinem Studium
darum, dass du einen Titel mit annehmbaren Noten erreichst und nebenher
am Besten noch was lernst (Programmiersprachen, Designtools...), was du
auf den für dich interessanten Berufsfeldern gebrauchen kannst.

Didaktik ist was für die Schule. In der Uni kennt man sich damit nicht
so aus. Wo sollen das die Profs auch gelernt haben?

von Kun T. (kun_tan)


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am Anfang ist die Sache ziemlich langweilig.
aber bis 6.Semester wo du etwas praktisches machen anfanst,findest du
dann viele Sache in dem Grundstudium ist echt nützlich.

von Flo333 (Gast)


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Bin auch gerade im 2. Semester (TU München), hab aber vorher schon ne
Ausbildung gemacht. Kann dir da nur zustimmen, dass es jetzt nicht
unbedingt recht viel mit der Praxis zu tun hat. Aber wie meine
Vorgänger auch schon gesagt haben: Grundstudium = Grundlagen

Kenne da auch noch ein schönes Zitat von einem Prof: "Sie werden in
ihrem Berufsleben wahrscheinlich ca. 5% brauchen, was Sie an der Uni
gelernt haben. Aber welche 5% das sind, wissen Sie meistens nicht im
Voraus"

von Jan (Gast)


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Ich studiere im Moment neben dem Beruf und habe nun fast mein Vordiplom.
Aus meiner Erfarhung kann ich dir nur sagen, dass du von deinem
Grundstudium das meiste wahrschweinlich wirklich nicht mehr brauchen
wirst. Aber allein die Herangehensweise an bestimmte Problemstellungen
mit dem Grundlagenwissen hilft einem im Berufsleben schon weiter.
Im Hauptstudium wird es etwas besser, da du dich auf bestimmte
Themengebiete spezialisierst. Denn das Gebiet der Elektrotechnik ist so
weit gefächert, dass kann man mit einem Studium gar nicht alles abdecken
kann. Wie will man z.B. Hoch-, Mittelspannung und Niederspannungstechnik
oder Hochfrequenztechnik und Niederfrequenztechnik unter einen Hut
bringen.
Als Grundlage wirst du dein Wissen im Hauptstudium schon noch brauchen.
Wie willst du eine Spule oder eine Kapazität für einen
Spannungsverdoppler oder Schaltregler dimensionieren wenn du noch nicht
mal weißt wie die Ströme und Spannungen zu berechnen sind? Hinzu kommt
noch die Frage welche Last dein  Spannungsverdoppler oder Schaltregler
treiben soll, wobei wir wieder bei den unterschiedlichen Themengebieten
sind.
Das Wissen, dass du für einen bestimmten Beruf brauchst, wirst du
größtenteils erst im Berufsleben erfahren und erlernen, so ist
zumindest meine Erfahrung.

von Jürgen Schuhmacher (Gast)


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Was macht ihr denn den ganzen Tag, wenn ihr euer Wissen nicht anwendet?
Das Grundstudium ist doch die Basis dafür, die später folgenden
Zusammenhänge verstehen zu können. Aussedem dienen die Formeln dazu,
ein Sprach- und Beschreibungsystem zu entwicken, mit dem man komplexe
Zusammenhänge überhaupt erst verstehen kann...

Beispiel: Warum wächst die Laufzeit eines Signals quadratisch mit der
Leitungslänge ?

Beim Vertrieb stimme ich ja noch zu ("0%"), aber in der
Entwicklung???

Es geht darum, das, was einem alltäglich wiederfährt einordnen,
nachvollziehen und quantisieren zu können - die Tools kann man auch
zuhause lernen ...

Auch die Grundlagen allein lassen sich anwenden - Stichwort von oben
"Trafodimensionierung", wenn man neben dem Studium noch Elektronik
baut.

von Schnurr (Gast)


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Okay, danke, gut zu wissen dass das so normal ist, dachte schon meine
uni sei mist.

PS: Stimmt, Trafodimensionierung hatten wir auch schon ;D.

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