... fragte einst Robert Lembke seine Kandidaten, damit sie festlegen mögen, in welchen Schlitz die 5,- DM gesteckt werden sollen. Heute stellen dieselbe Frage die wie Pilze aus dem Boden schiessenden Dienstleister und Personalüberlasser ihren Kunden, wenn es darum geht, für ein dringenst abzuwickelndes Projekt ein Entwicklungsschwein zu vermitteln. Und arme Schweine sind es fürwahr, die sich dort ausbeuten und oft noch vorführen lassen müssen: Angefangen von den aberwitzigen Gewinnspannen von z.T. 15,- bis 20,- Euro die Stunde, die ein Projektgeber auf den dem Entwickler auszubezahlenden Stundentarif draufhaut, sorgt die sich so immer weiter etablierende Zwischeninstanz nicht nur für hohe Kosten beim Kunden, oft genug bekommt der Kunde nicht mal was er braucht und will: Hat man erstmal ein Projekt erspäht, werden schnelle alle Entwickler im Pool angemailt und genötigt, eine Kundenschutzvereinbarung zu unterzeichnen, die verhindern soll, daß besagter Entwickler selbst oder über einen Dritten aktiv werden kann. Da das arme Entwicklerschwein aber ERST unterschrieben muss und dann erst den Kunden erfährt, führt dies naturgemäß zu Blockaden. Zwar gilt die Regel, daß der zuerst vorstellende Dienstleister besetzt (wenn er denn besetzt) doch passiert es nicht selten, dass hier Streit entsteht. Da sich immer mehr Sklavenhändler (huch, hab' mich versprochen) im Teich tummeln, greift man zu immer rüderen Methoden, seine eigenen Leute druchzubringen, oder genauer: Irgendeinen an Land zu ziehen, mit dem man ins Projekt reinkommt. Wenn z.B. ein Kunde mit einem Entwickler abschießen möchte, so kommt es häufiger vor, dass ein anderer, dadurch benachteiligter Dienstleister plötzlich eine Kundenschutzvereinbarung aus dem Hut zieht, und diesem blockiert. Man gewinnt den Eindruck, daß nicht weniger DL sich absichtlich Kundenschutzvereinbarungen unterzeichnen lassen, um die wenigen aktuell freien Entwickler dem Kunden gegenüber auszuschalten. Hat es dann mal einer geschafft, über einen anderen Dienstleister einzusteigen, ruft der ehemalige DL an und versichert dem Kunden, daß besagter Entwickler nichts tauge und man deshalb nicht mehr mit ihm zusammenarbeite und bietet sogar an, eine neagitve Referenz beim alten Kunden einzuholen. Na toll! Da die Kunden aber auch immer weniger bezahlen wollen, sinkt die Gewinnspanne und das stete Hin-und Herreisen und Kundenbetreuen kostet natürlich und muss erhalten werden. So greift man zum nächsten Trick: Man limitiert schon in der Kundenvereinbarung den möglchen Stundensatz und behält sich so immer ein paar billige im Hinterhalt. Im Zweifel werden dann dem Kunden erstmal die Billigen angeboten, da die anderen "keine Zeit haben und inProjekten stecken". Die hilflosen Kunden wiederum versuchen, gegenzusteuern indem sie gleich mehrere Dienstleister auf dieselben Positionen ansetzen. Was sie erhalten, sit augenscheinlich: Auf 5 Postionen schlagen insgesamt 10 Dienstleister "ihre" 5 besten Leute vor - also insgesamt 10 unterschiedliche, da jeder Entwickler so ziemlich bei jedem gemeldet ist. Lach! Der Entwickler steht nun vor dem Dilemma, oftmals ein und dieselbe Stelle 4-5 mal angeboten zu bekommen und im Vorhinein erraten zu müssen, welche DL am wenigsten draufhauen wird, sodaß er eine Chance hat, reinzukommen. Wenn er dem falschen zu früh antwortet, ist er quasi draussen. Die ganze Angelegenheit verkommt damit zur Lotterie und die Entwicklerschweine sind die rollenden Kugeln in der Lostrommel.
Selber Schuld wer da mitmacht. Mir ist es aber noch immer total schleierhaft, wie sich das ueberhaupt rechnet.
Hi, Du solltest nicht alle Zeitarbeitsfirmen und Personalüberlasser über einen Kamm scheren. (falls Du es getan hast ... ;-) ) Es git auch seriöse und die 15 bis 20 Euro "Marge" sind, abhängig davon, wer und auf was für einen Einsatz vermittelt wird, ist auch normal. Immerhin "erspart" sich z.B. der Freiberufler oder Selbständige, der darüber vermittelt wird, die Aquisition. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch "Sklavenhändler", von außen, das ist die Schwierigkeit, ist es natürlich schwer einzuschätzen, zu welchem "Typ" die jeweilige Firma gehört. Insbesondere, wenn die eigene Auftragslage gerade land-unter zeigt! :-) Ein Problem sind allerdigs auch die Kunden und die "Geiz ist geil"-Mentalität. In der Regel sind die normalen Stundensätze für eine bestimmte Tätigkeit bekannt. Zum einen drücken nun aber vermehrt Dienstleister auf den Markt, die ganz bewußt Dumping betreiben, um möglichst oft "reinzukommen", zum anderen gibt es auch Einkäufer, die einfach den Meinung sind, ich nehme den billigsten resp. das billigste Angebot, Entwickler ist gleich Entwickler und die Firma hat mir ja per Vertrag "versprochen", das der Entwickler das auch kann! (egal, ob es realistisch ist, was der Einkäufer i.d.R. nicht einschätzen kann, es aber unter seiner Ehre hält, ev. den Fachmann zu fragen oder hinzuzuziehen!) Was kann man nun aber als der Entwickler tun, der da "verraten und verkauft" ;-) werden soll? Es muß mindestens eine Tätigkeitsbeschreibung geben - ist die unklar oder nicht vorhanden: nachfragen! Wenn keine Antwort oder Abwiegeln - ABLEHNEN! (so man nicht Angestellter ist, um die geht es hier aber nicht) Das nächste ist der Preis: Jammern gehört zum Geschäft und außer derjenige, der bequem ist oder wirklich dabei "blutiger Anfänger" kennt die Preise! Auf überdurchschnittlich pokern ist Quatsch oder ein Game für den, der es sich leisten kann. (der sollte sich dann aber auch nicht beschweren) Und in der Realität sind die Preise auch ganz leicht im Sinken, jedoch nur leicht. Deutliche Abschläge im höheren Prozentbereich und mehr sind i.d.R. nicht gerechtfertigt. Wie auch immer, wer auch immer da den Druck aufgebaut hat - ABLEHNEN! Glaubt mir, das aus eigener Erfahrung, ihr werdet mit solchen Aufträgen meistens NICHT froh! Ihr habt den finanziellen Verlust UND meistens auch noch eine Menge Ärger wie z.B. unklare Beschreibung oder Lastenheft (oder das, was der Kunde so nennt!), daraus resultierende Mehrarbeit, die ausschließlich an euch "haften bleibt"; Kunde hat schon geringen Preis und zahlt trotzdem nicht; Vermittler kassiert und zahlt dann nicht aus (mit u.U. haarsträubenden Begründungen, die jedes Gericht zu schallendendem Lachen veführen würde) etc. Ein Vertrag ist eine ZWEISEITIGE Angelegenheit! Ihr DÜRFT auch ablehnen! Weiter stagnieren die Preise oder sinken zwar leicht, für tatsächliche (!!!) Fachleute besteht jedoch weiter ein steigender Bedarf, insbesondere im Dienstleistungsbereich und das trotz EU-Osterweiterung! Schönen Tag noch, Thomas P.S. die Ausrufezeichen bei Fachleute heißt z.B.: jemand, der Visual Studio aufrufen kann und das "hello world"-Beispiel tippen kann sowie den "Build-Knopf" findet, ist noch KEIN Fachmann!
Hi, es gibt einige wenige Ausnahmen, sicherlich; in der Regel allerdings ist die Einschätzung "Sklavenhändler" schon völlig richtig. Dieser ganze Spuk wird ja auch noch staatlich vom Arbeitsamt gefördert, weil die ja nicht in der Lage sind ordentlich zu vermitteln. Der Personaler kassiert für's Adressen verschieben und eine erfolgreiche Vermittlung eine Provision, weil der Arbeitslose für ein paar Monate mal wieder Arbeit hat (das reicht schon für die Provision); dann stimmt auch wieder die Statistik für die nächsten Monate. Die Firmen, die solche zwischengeschalteten Personaler nutzen, tun mir nicht leid; wer seine Personalabteilung auf diese Weise weg zu rationalisieren versucht bzw. sich nicht selbst bemüht, hat selbst Schuld. "Ein Vertrag ist eine ZWEISEITIGE Angelegenheit! Ihr DÜRFT auch ablehnen!" -> im Prinzip ja, nur das Arbeitsamt wird Dir schon verdeutlichen, was so alles zumutbar ist; die arbeiten ja Hand in Hand! mit diesen Consultern zusammen.
> im Prinzip ja, nur das Arbeitsamt wird Dir schon verdeutlichen, > was so alles zumutbar ist; 100% FULL ACK! Und zwar derart, dass du im nächsten Monat nicht mehr genug Geld für Essen hast.
Was bin ich gibts doch heute noch bei Kabel1 ... Wüßte mal gerne was die nun reinwerfen, wo´s doch keinen Heiermann mehr gibt.
@Smörre : Ich glaube im vorliegenden Fall geht es weniger um die Vermittler von Arbeitslosen, als um die Dienstleister, welche Softwareentwickler, Ingenieure und IT-Berater mit Projekten versorgen. Bei denen redet das Arbeitsamt wohl selten mit ;-) Ich stimme Dir aber zu, was die Arbeitsvermittler angeht, welche vorwiegend auf die Gutscheine und die Vermittlungsprämien aus sind! Das ist die größte und nutzloseste Geldverschwendung, die sich die Arbeitsagentur hat einfallen lassen!
@HariboHunter Heute werden immer noch 5DM-Stücke in das Schwein geworfen. Hinterher bekommt der Kandidat dann für jede Münze 5Euro. Gruß
Oh oh, ich hatte mir eigentlich vorgenommen, hier im Forum nur noch über Elektronik/Programmieren zu schreiben, aber ich kann einfach nicht anders... JEDE Arbeit ist zumutbar. Jeder Deutsche, der noch einen Funken Ehre im Leib hat, nimmt erstmal irgendeinen Job an, und sucht dabei weiter. Alle anderen hocken sich in die Talkshows, und sagen "Öh Arbeit iss schieße, ich geh Sozialamt". Das ist doch ein Schlag ins Gesicht jedes anständigen Bürgers. Diesem Lumpenpack wünsche ich, dass sie mit 40 mal dastehen und überlegen, was ihr Leben jetzt für einen Sinn hatte. Da schießen sich dann einige die Kugel in den Kopf. Ich habe schon Zeitungen ausgetragen und in einem Schlachthaus gearbeitet, um in der Zeit der Jobsuche Geld zu haben. Dafür habe ich jetzt eine anständige Arbeit gefunden, ob man dabei ungefragt Überstunden schiebt, ist wohl Einstellungssache. Da beschwert sich dann ein Ingenieursehepaar bei mir (mit 2 Kindern), dass sie nicht genug Geld zum Leben hätten. Wenn man da weiterfragt, kommt heraus, dass sie 2 Autos fahren, und eine zweite Wohnung zum "Steuersparen" haben. Das Problem mit den Politikern ist meiner Meinung nach, dass sie die ganze Zeit an den Geldschrauben drehen, anstatt den Bürgern mal etwas Moral beizubringen. "Es muss noch kommen stärker, wenn soll von Wirkung sein".
"JEDE Arbeit ist zumutbar. Jeder Deutsche, der noch einen Funken Ehre im Leib hat, nimmt erstmal irgendeinen Job an, und sucht dabei weiter. " Hast ja Recht, nur sieht die Praxis leider so aus, daß es für die meisten keinen Job gibt: 5 Mio Arbeitslose + x Mio Dunkelziffer stehen angeblichen 1Mio offener Stellen gegenüber. Ok, theoretisch könnten somit mindestens 1Mio Menschen arbeiten, wenn sie wollten, doch für den Großteil dieser Leute gilt, daß sie gfs zwar würden, aber nicht genommen werden, weil sie das Geforderte nicht können. ok, selbst dieses Problem liesse sich weitgehend mit eigenmotivierter Weiterqualifikation wohl lösen, womit wir dann Vollbeschäftigung hätte. Trotzdem blieben mindesten 4 Mio weitere ohne Job und damit das Problem zu 80% exisitent! Das eigentliche Problem, welches auch in Beitraegen oben anklingt, spielt sich auf einer anderen Ebene ab: Es blühen Gruppierungen und Institutionen, die daraus Kapital schlagen: Man senkt das Gehalt auf ein Minimum ab und zwingt indirekt die Menschen, dafür zu arbeiten. Sicher könnte man sagen: "Besser als nichts" doch geholfen ist damit niemandem: Damit werden indirekt auch die Gehälter der bereits festeingestellten Beschäftigten gedrückt und wer zahlt dann noch Steuern ? Mit Bezug auf den einleitenden Beitrag gilt dasselbe auch für die Spitzenverdiener: Das von Dir genannte Ingenieursehepaar mag mit 2 Autos und zwei Wohnungen auf den ersten lLick überdruchschnittlich betucht zu sein. Aber mal ganz abgesehen davon, daß gerade Ingenieure heute nicht unbedingt am Wohnort eine Stelle finden, die obendrein auch noch in derselben Stadt liegt, wie die des Lebenspartners, der zudem noch demselben Berufsstand angehoert, wodurch 2 Wohnungen und 2 Autos rasch eine zwingende Notwendigkeit werden, ist es ja wohl so, daß diese Ausgaben genau den Konsum darstellen, der die Wirtschaft am Laufen hält: Wer soll denn bitte all die Autos kaufen, die im Übermass produziert werden? Eine Gesellschaft wie die unsere funktioniert nun mal nach dem "Viel rein, viel raus"-Prinzip, und jeder Versuch, an der Input-Schraube zu drehen, führt unweigerlich zu einer Reaktion auf der output-Seite (Geiz ist geil, Geld bunkern, Urlaub in den eigenen 4 Wänden, Essen im Billigrestaurant, Schuhe von Deichmann, Artikel des täglichen Bedarfs aus China etc) und katapultiert uns zurück in eine Situation wie zu Beginn der Industrialisierung: Arbeiter und Ausbeuter!
Zum Thema "Lumpensäcke in Talkshows" muß man auch einfach mal sehen,
dass die für den Blödsinn bezahlt werden. Wieviel von deren Äußerungen
wirklich Wahrheit ist, weis vermutlich nur die Person selbst.
Außerdem ist das Auftreten in diesen Talkshows eine "zumutbare
Arbeit", welche - sofern tatsächlich eine Bezahlung erfolgt - dem
zuständigen Leistungsträger angezeigt werden muß. Und es wäre schon
ziemlich dumm, dies nicht zu tun. Denn bekanntlicherweise ist die Welt
sehr klein...
> Schuhe von Deichmann
LOL, mit diesem Laden habe ich auch mal Bekanntschaft gemacht. Die dort
angebotenen "Schuhe" halten keine sechs Monate! Qualitativ hochwertige
Schuhe kosten locker mal 130 Euro und wenn man nur wenig verdient und
zudem genau jetzt Schuhe braucht, hat man nicht unbedingt eine Wahl.
Vorteil ist, wenn die Schuhe wirklich mal ein Jahr halten und dann über
den Jorda gehen, kann man sie ohne schlechtes Gewissen zu haben der
örtlichen Müllentsorgung zukommen lassen. Den für das Geld, dass der
Schuster für die Reparatur verlangt, kann man sich wieder neue
"Deichmanns" kaufen.
Klaus, auf die meisten Punkte sind die anderen ja schon eingegangen, nur noch zu folgendem, auch wenn das jetzt Offtopic ist (wenn können ja noch dort einen Thread eröffnen, aber besser nicht ...): Das Problem mit den Politikern ist meiner Meinung nach, dass sie die ganze Zeit an den Geldschrauben drehen, -> ganz besonders an IHREN eigen Geldschrauben, wo ist da die Moral! ... anstatt den Bürgern mal etwas Moral beizubringen. -> Wer selbst keine Moral besitzt, kann schlecht welche vermitteln. "Es muss noch kommen stärker, wenn soll von Wirkung sein". -> dann hätten wir 20% Linkspartei und 5 bis 10% NPD zum Thema Talkshow, kein Witz: Da gibt ea auch Schauspieler, die extra engagiert werden, um in der Show den besonders prolligen Normalbürger zu miemen, auch hier soll ja die Einschalt-Quote stimmen.
Als Schauspieler muss man eben auch sehen, wo man bleibt.
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