Verkleinerte Komfortzone Ortstermin: Ein Seminar erklärt den Umgang mit schlechten Mitarbeitern. von Viktoria Unterreiner Der Ort, an dem aus einem Faulpelz ein Low Performer und aus einem Lob ein Motivator wird, liegt in einem schmucklosen Tagungshotel in Frankfurt. "Mainhattan 2" steht an der Tür. Auf den Tischen stehen Wasser, Cola und Saft in kleinen Flaschen. Im Hufeisenformat haben an ihnen acht Männer und zwei Frauen Platz genommen. Hier wollen die Führungskräfte lernen, was sie am besten mit unfähigen oder schlicht unwilligen Mitarbeitern machen. Weil sich das aber irgendwie despektierlich anhört, hat der Veranstalter, die Euroforum Deutschland GmbH, dem Kind einen anderen Namen gegeben. "Umgang mit Low Performern" heißt das Seminar. Das klingt modern und anders. Früher war ein Kollege einfach faul oder schlecht. Heute ist er ein Low Performer. Seminarleiterin Yvonne Faerber, Diplomkauffrau, Diplompsychologin und Fachfrau für Mitarbeiterführung und Management-Diagnostik, hat neben ihrem Tisch ein Rollköfferchen abgestellt. Ein Low Performer, so erfährt man von ihr, könne oder wolle nicht mehr arbeiten. Kommt beides zusammen, helfe leider nichts mehr. Bei diesem Seminar geht es um die, aus denen sich noch Leistung herauskitzeln lässt. Faerber nennt sie "Nicht-Woller". 1599 Euro hat jeder Teilnehmer bezahlt, um zu lernen, wie das geht. Lauscht man Faerbers Ausführungen, sind ganze Abteilungen in Deutschlands Unternehmen voll mit Low Performern. Von "Problemfällen" und "Sorgenkindern" ist die Rede. Der Mitarbeiter rebelliert, der Chef ist frustriert. So berichtet der Abteilungsleiter eines ehemaligen Staatsunternehmens von einer Kollegin, die täglich um Punkt fünf Uhr das Büro verlasse, um ihr Kind aus der Kindertagesstätte abzuholen. "Kann die nun nicht arbeiten oder will sie nicht?" fragt er. Faerber diagnostiziert, die Gruppe diskutiert, einhelliges Urteil: Die Frau ist ein Nicht-Woller. Oft erreiche man bei so jemandem viel mit einem Motivator, sagt Faerber. Damit meint sie ein Lob, aber auch die Aussicht auf eine Gehaltserhöhung. Uneinsichtigen Kollegen müsse man mit Konsequenzen drohen. "Verkleinerung der Komfortzone" nennt Faerber das. Und es reicht vom Abziehen von "interessanten Tätigkeiten" über Abmahnungen bis zur Kündigung. Wobei es wohl jedem Chef als Erstes einfällt, schlechte Leute einfach rauszuschmeißen. Das Problem dabei ist nur, dass so etwas in Deutschland eben schwierig ist. In weiser Voraussicht hat Euroforum dafür den nächsten Teil des Seminars eingeplant: Ein Rechtsanwalt aus Düsseldorf erklärt, wie mies ein Mitarbeiter eigentlich sein muss, bevor man ihm kündigen kann. Plötzlich schreiben alle eifrig mit. Zum Glück für die anwesenden Personaler ist der Vortrag im Preis der Veranstaltung inbegriffen. http://www.wams.de/data/2006/09/03/1020946.html
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"...So berichtet der Abteilungsleiter eines ehemaligen Staatsunternehmens von einer Kollegin, die täglich um Punkt fünf Uhr das Büro verlasse, um ihr Kind aus der Kindertagesstätte abzuholen. "Kann die nun nicht arbeiten oder will sie nicht?..." Ohne Worte. Der Abteilungsleiter ist entweder Single, oder seine Frau muss nicht arbeiten, weil er die fette Kohle abfasst (verdienen wäre hier wohl das falsche Wort) und kann also mit dem Kind zH. bleiben. Ich bin dafür dass erstmal die ganzen "Low-Performer" in den Führungsetagen motiviert werden sollten.
>Zum Glück für die anwesenden >Personaler ist der Vortrag im Preis der Veranstaltung inbegriffen. Sollte man solche Leute nicht sowieso in der Firma haben, oder zumindest Kontakt mit ihnen haben? Womit man nicht so alles Geld verdienen kann. Den Personalern sollte man vielleicht etwas zu trinken geben, da mit das weiche Brötchen in deren Kopf wieder etwas weicher/geschmeidiger wird. >Plötzlich schreiben alle eifrig mit Typisches Bwler-Gehabe...
"Von "Problemfällen" und "Sorgenkindern" ist die Rede. Der Mitarbeiter rebelliert, der Chef ist frustriert. So berichtet der Abteilungsleiter eines ehemaligen Staatsunternehmens von einer Kollegin, die täglich um Punkt fünf Uhr das Büro verlasse, um ihr Kind aus der Kindertagesstätte abzuholen. "Kann die nun nicht arbeiten oder will sie nicht?" fragt er. Faerber diagnostiziert, die Gruppe diskutiert, einhelliges Urteil: Die Frau ist ein Nicht-Woller. " wenn ich sowas lese dann kommt mir ja die Galle hoch. Was sind das für Menschen? sind das Menschen? Die reden von einer Mutter. Die auch noch andere Verpflichtungen hat als die Arbeit. Und zwar ein Kind zu erziehen, ihm Regeln und Verständnis beizubringen. Das wurde wohll diesen "Herren" nicht beigebracht oder sie haben es aufgrund ihrer Stellung vergessen und sind nur durch ihre Elmbogenmentalität weitergekommen. Die verstehen nicht das es auch noch was anderes gibt als nur die Arbeit. Und eine Frau mit Kind als Low Performer abzustempeln, obwohl das Wort LowPerformer schon bescheiden ist (Ist mein Favorit für das nächste Un-Wort des Jahres), ist ja wohl mehr als abwegig. Diese Frau ist nicht unwillig und faul. Nicht so wie es hier in dem Artikel steht.
Ich kann es nicht begreifen, mit welcher Regelmäßigkeit und Systematik sich Firmen und Verantwortliche auf solche Seminare stürzen! Da hat sich eine Beraterlandschaft etabliert, die sich gelinde gesagt, als Geldvernichtungsmachine betätigt. Die dort von Dipl.-Psychos verzapten Scheinrealitäten und Fallbeispiele sind derart abwegig bzw im gegenteiligen Fall einfach banal, daß man sich fragt, warum dort überhaupt Geld ausgegeben wird. Ich kann mir nicht helfen, für mich sind das Schmarotzer. "Ich bin dafür dass erstmal die ganzen "Low-Performer" in den Führungsetagen motiviert werden sollten." Ich wäre dafür, sie gleich zu entlassen und durch Leute zu ersetzen, die etwas Verkaufbares Produzieren.
kleiner Nachtrag: LIVE-TICKER 16.09.2006, 20:44 Uhr Post-Chef Zumwinkel schickt Berater nach Hause Bonn (dpa) - Post-Chef Klaus Zumwinkel will künftig mit deutlich weniger externen Beratern auskommen. «Der Etat wird um ein Drittel gekürzt». Das habe der Vorstandschef auf einem Führungskräftetreffen verkündet, berichtet die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung». Bisher galt die Deutsche Post als einer der wichtigsten Kunden der Beraterbranche in Deutschland. Der Konzern hat annähernd eine halbe Milliarde Euro im Jahr für Beratungsgesellschaften ausgegeben. Mehr als 150 Millionen Euro davon will Zumwinkel laut Zeitung einsparen. OHNE WORTE
Hi, ist es denn wirklich so, dass die Chefs Euch motivieren können? Denkt mal genau darüber nach... Oder kommt die Motivation nicht aus Euch selbst heraus? Ich glaube im übrigen auch nicht, dass ein Chef jemanden demotivieren kann... Diese Person würde dann wohl eher kündigen? Oder ? Gruß Andreas
Ich würde mal so sagen: Wer von vorneherein keine Lust hat, ist wohl schwer zu motivieren. Das ist aber - gerade bei Entwicklern - wohl seltenst der Fall. Im Gegenteil: Man kann und möchte - darf aber nicht. "Ich glaube im übrigen auch nicht, dass ein Chef jemanden demotivieren kann..." Das glaube ich aber sehr wohl! Wenn Du Vorschläge machst, die nicht umgesetzt oder an den Kunden weitergegeben werden und sich im Nachhinein rausstellt, daß es genau das Richtige gewesen wäre oder Du im Vorfeld eines wichtigen Projektes Planungen machst, um Dinge zu erarbeiten, die aus Deiner Erfahrung wesentlich und wichtig sind, sie aber vom Chef unterschätzt und in die Ecke gestellt werden und sich dann wieder herausstellt, dass es ein Fehler war und der Kunde exakt dies fordert und dann sogar vom Projekt abspringt, weil die Firma wieder mal zu spät dran ist mit ihren Vorleistungen, dann ist das schon sehr demotivierend! "Diese Person würde dann wohl eher kündigen? Oder ?" Genau das tut sie! Vorher nimmt sie aber noch den Gang raus und rollt nur noch so dahin, bewirbt sich woanders und nutzt ihr karges Restdasein, um noch was Gescheites zu lernen, was ihr in der nächsten Firma nutzen wird. In der Personalsprache heisst dies "innerlich kündigen". Ich schätze mal, da gibt es massenhaft Leute in deutschen Betrieben und die, welche keine Alternativen haben, werden dann zu den LowPerformern! Eine gute Firma mit tauglichen Führungskräften, die ein gesundes und vernüftoges Arbeitsklima zu etablieren in der Lage sind, HAT keine Low-Performer!
Da stimmt der Spruch 'der Fisch stinkt immer zuerst am Kopf' eben! Wenn's im Betrieb nicht stimmt ist in erster Linie die Chefetage dran schuld. Wer als Chef den Unmut und die Lustlosigkeit seiner Angestellten nicht erkennt oder erkennen will, der setzt auf das amerikanische Modell (wie die Meisten Unternehmen mittlerweile) oder ist schlichtweg fehl am Platz, wozu das führt lässt ein Blick auf die Verhältnisse in den USA erkennen! Da reicht einer mittelständischen Familie 1 Job nicht zum überleben!
"Von "Problemfällen" und "Sorgenkindern" ist die Rede. Der Mitarbeiter rebelliert, der Chef ist frustriert. So berichtet der Abteilungsleiter eines ehemaligen Staatsunternehmens von einer Kollegin, die täglich um Punkt fünf Uhr das Büro verlasse, um ihr Kind aus der Kindertagesstätte abzuholen. "Kann die nun nicht arbeiten oder will sie nicht?" fragt er. Faerber diagnostiziert, die Gruppe diskutiert, einhelliges Urteil: Die Frau ist ein Nicht-Woller. " Ist doch zum Kotzen. Die Frau ist doch zum ARBEITEN angestellt und nicht dafür, ihre Bälger irgendwo abzuholen. Also, ich würde sowas nicht durchgehen lassen. Das gibt die Peitsche... höhööhö
@BB, Genau den Sklaventreibern noch Tips geben, so biedert man sich an. :-D
Blaubär schreibt: "Ist doch zum Kotzen. Die Frau ist doch zum ARBEITEN angestellt und nicht dafür, ihre Bälger irgendwo abzuholen. Also, ich würde sowas nicht durchgehen lassen. Das gibt die Peitsche... höhööhö" Ich bin kurz davor, die Rotwandjäger vom Spitzingsee anzurufen und sie zu veranlassen, mal wieder eine Bärenjagd zu veranstalten. Diesmal aber keinen Braunbären, der Schafe reisst, sondern einen Blaubären, der ständig doofe Witze reisst.
In der Hierarchie des Seins und Wirkens eines Menschen sollten 1. Partnerschaft/Kinder 2. Pflege des Freundeskreises 3. Arbeit/Broterwerb stehen. Wird gesellschaftlich akzeptiert, daß Punkt 3 vor Punkt 1 geht, dann ist das ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.
Marco S, man sieht, wie weit oben du in der Bedürfnispyramide stehst. Allerdings gibt es das angenehme Leben noch nicht so lange, so dass beim Menschen der Lebensherhaltungstrieb noch stark ausgeprägt ist
Jürgen Schuhmacher, >Eine gute Firma mit tauglichen Führungskräften, die ein gesundes und >vernüftoges Arbeitsklima zu etablieren in der Lage sind, HAT keine >Low-Performer! Träum weiter! Und zu deinen Ausführungen zur innerlichen Kündigung: Die Zahl derer, die innerlich gekündigt haben aber nicht das Arbeitsverhältnis beenden ist erschreckend hoch.
> Ich bin kurz davor, die Rotwandjäger vom Spitzingsee anzurufen und
sie
zu veranlassen, mal wieder eine Bärenjagd zu veranstalten
Ein Blaubär entkommt allen Jägern!!!!
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