Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kompensation der Flußspannung bei Solarpanel Längsdiode


von TomA (Gast)


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Hallo Leute.

Da dies von allgemeinen Interesse sein könnte hier ein Beispiel, wie die 
Flußspannung der Rückstrom-Sperrdiode verringert werden kann.

Das Prinzip wird dort bereits besprochen:
Beitrag "Re: Rückspeisug solarlader verhindern?"

Hier ein kleines Beispiel. Das Bild "SolEinTag.png" zeigt den Verlauf 
des Akkustromes (rote Kurve) über einen Tag. Links ist Nachmittag, mitte 
ist Nachts und rechts Vormittag. Wenn die Spannung am Solarpanel (blau) 
größer als die Akkuspannung (grün) ist, fließt der Ladestrom. Ist die 
Spannung am Panel kleiner als die Akkuspannung, fließt kein Rückstrom. 
Zur einfacheren Simulation wird nicht die Panelspannung, sondern die 
Akkuspannung geändert. D2 zeigt die Richtung der Bodydiode.

Das Bild "SolDFluss.png" zeigt den Verlauf der Spannung am Transistor. 
Im Beispiel wird die Flußspannung von ca. 0,5V...2V auf 50mV reduziert.

Gruß. Tom

von Εrnst B. (ernst)


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TomA schrieb:
> Da dies von allgemeinen Interesse sein könnte hier ein Beispiel, wie die
> Flußspannung der Rückstrom-Sperrdiode verringert werden kann.

Gibt fertige ICs dafür, https://www.ti.com/product/SM74611

Versorgt sich per Ladungspumpe aus dem Dioden-Spannungsabfall, und wenn 
der Kondensator genug aufgeladen ist, wird die Diode per FET gebrückt.

von Michael B. (laberkopp)


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TomA schrieb:
> Hier ein kleines Beispiel.

Oje, das ist ein typisches Simulationspferd.

Das klappt nur, wenn R2, R3, R4, R5 wirklich gleich 100k haben, schon 
geringe Abweichungen verstauen dir mit der Offsetspannung des realen 
OpAmps komplett dein schönes Diagramm.

https://www.electronicdesign.com/power-management/article/21749877/whats-all-this-error-budget-stuff-anyhow

Lies lieber vorher, wie andere eine aktive Diode realisieren, und was 
man dabei beachten muss.

von TomA (Gast)


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HaHa, wieder typisch Forenfrösche. Schon bei Prinzipschaltungen werden 
Details bemängelt die praktisch ganz einfach zu lösen sind.

Hauptsache die Frösche haben was zu quaken. :)

Gehabt euch. Tom

von A-Freak (Gast)


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Ich werfe mal den TL071 in die Diskussion

Bonuspunkte wenn ihr die zwei Details errated warum genau der dafür 
besonders gut geeignet ist (naja, zumindest am wenigsten schlecht)

von Held der Scheine (Gast)


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A-Freak schrieb:
> Bonuspunkte wenn ihr die zwei Details errated

* geringer Biasstrom
* einstellbare Offsetkompensation

Ich frage mich nur, ob man nicht hier einem Phantom hinterherlaufen?

Lass so eine Shottky 0,5 V Spannungsabfall bei 10 A haben, das sind 5 W 
Verlustleistung. Entsprechend ca. 5 kWh pro Jahr, die man verliert. Das 
geht in den Wetterbedingungen unter!

10 A ist eher schon ein Panel in der Größenordnung von 400 W. Also rund 
1,25 % der Panelleistung. Die Verliert es aber eh schon in den ersten 2 
Jahren.

von WF88 (Gast)


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Held der Scheine schrieb:
> A-Freak schrieb:
>
>> Bonuspunkte wenn ihr die zwei Details errated
>
> geringer Biasstrom
> einstellbare Offsetkompensation
>
> Ich frage mich nur, ob man nicht hier einem Phantom hinterherlaufen?
> Lass so eine Shottky 0,5 V Spannungsabfall bei 10 A haben, das sind 5 W
> Verlustleistung. Entsprechend ca. 5 kWh pro Jahr, die man verliert. Das
> geht in den Wetterbedingungen unter!
> 10 A ist eher schon ein Panel in der Größenordnung von 400 W. Also rund
> 1,25 % der Panelleistung. Die Verliert es aber eh schon in den ersten 2
> Jahren.

Wenn es aber nicht um die Verluste als Verlust sondern als Wärme, die 
man abführen muss, geht, dann können 5W sehr viel sein.

von Harald W. (wilhelms)


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TomA schrieb:

> Da dies von allgemeinen Interesse sein könnte hier ein Beispiel, wie die
> Flußspannung der Rückstrom-Sperrdiode verringert werden kann.

Bei Spannungen von 12V und grösser sind diese Verluste völlig
zu vernachlässigen. Zumal Solarzellen eher Stromquellen sind
und der Strm nur wenig von der Spannungg abhängig ist.

von Εrnst B. (ernst)


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Held der Scheine schrieb:
> Ich frage mich nur, ob man nicht hier einem Phantom hinterherlaufen?

Wie gesagt, es gibt fertige All-in-one Chips dafür. Die kosten ca. 1 € 
mehr als eine Schottky derselben Leistungsklasse, und können diese 
direkt ersetzen.
Damit kann sich das amortisieren.

Mit einer Schaltung aus Stromspar-OpAmp, dickem FET, 
Ultra-Präzisions-Widerständen und getrennter Spannungsversorgung für das 
Teil: Nie.

von TomA (Gast)


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Nachdem sich die mit dem größten Mitteilungsbedürfnis nun ausgetobt 
haben, zurück zum Thema.

Ob sich das überbrücken der Diode lohnt, hängt nicht von der Meinung 
einiger Forenteilnehmer, sonder der Art des folgenden Ladereglers ab. 
Daß es dafür sogar IC`s gibt ist ein Indiz das man so etwas brauchen 
kann.

Wenn ich die Bauteile für die diskrete Schaltung schon habe, rechnet 
sich das bestellen und die Versandkosten für das IC NIE. Wie hoch muß 
die Präzision einer Tag/Nacht-Erkennung deiner Meinung nach denn sein?

Ihr solltet versuchen euren offensichtlich eingeschränkten Horizont 
etwas zu erweitern.

Viel Erfolg dabei. Tom

von Christian M. (likeme)


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Der SM74611 ist für PV Module und nicht unbedingt für AKKU 
Ladungsschaltungen entworfen worden. Weis jemand wo es die gibt?

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Der SM74611 ist für PV Module und nicht unbedingt für AKKU
> Ladungsschaltungen entworfen worden. Weis jemand wo es die gibt?

Sieht ganz schlecht aus, noch nicht mal Muster sind verfügbar.

von Harald W. (wilhelms)


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TomA schrieb:

> Nachdem sich die mit dem größten Mitteilungsbedürfnis nun ausgetobt
> haben, zurück zum Thema.
>
> Ob sich das überbrücken der Diode lohnt, hängt nicht von der Meinung
> einiger Forenteilnehmer,

...sondern von technischen Gegebenheiten (und technischem Wissen) ab.

> Ihr solltet versuchen euren offensichtlich eingeschränkten Horizont
> etwas zu erweitern.

Das würde ich Dir auch raten.

> Viel Erfolg dabei.

...

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