Ich repariere gerade unseren alten Samsung Le37b650 (solarisiertes Bild). Zunächst hab ich mit der Heißluft von oben versucht, den AS15-HF rauszubekommen. Dann ebenfalls von der Rückseite abwechselnd aufgeheizt. Das ging soweit, bis der Lötzinn an allen vier Seiten des Chips bei Rückseitenhitze flüssig blieb. Hab mich dann dafür entschieden, den Chip so erhitzt rauszuhebeln. Der Chip ist dabei zerbrochen, aber das Thermal Pad des alten Chips sitzt immer noch bombenfest auf der Platine. An der Hitze liegt es nicht. Ich bekomme das Pad komplett durchgewärmt, so dass ich Lötzinn darauf flüssig bringe. Sowas hatte ich noch nie. Hab auch schon andere Chips und Transistoren mit Thermal Pad ausgelötet, mit der Heißluft eigentlich kein Problem. Kann es sein, dass in der Produktion das Pad z.B. ultraschallgeschweißt wurde oder irgendwie geklebt wurde (Epoxyd) vor dem Lötprozess? Wie bekomme ich das alte Pad schonend runter? Ich hab überlegt, mit einem kleinen Dremel das Pad runterzuschleifen, aber ich möchte die umliegenden Pads und auch die Thermal-Fläche der Platine nicht beschädigen. Oder sollte ich den neuen Chip einfach oben drauf löten? Aber dann müssten die Beinchen ca. 0,5mm runter gebogen werden - auch nicht die beste Idee.
Kleber wird durch frieren teilweises spröde also vielleicht Mal über Nacht ins Gefrierfach oder Trockeneis drauf. Aber eigentlich hattest du den längst gerochen wenn du das so stark erhitzt. Ich würde auch eher von verschweißt ausgehen, da die wärmeleitkleber auf epoxybasis die ich kenne diese Temperatur nicht mitmachen würden und zusätzlich eine schlechtere Wärmeleitfähigkeit haben als Lot.
Besagten Chip habe ich vor einem Jahr bei meinem Samsung Fernseher ebenfalls gewechselt, interessanterweise hatte das Board die entsprechende Fläche fürs Thermal Pad und war sogar mit Zinn benetzt, der aufgelötete Chip war allerdings in einem reinen Epoxy Gehäuse ohne Thermal Pad. Oben besagten Effekt kenne ich nur wenn es aufgrund eines Kurzschlusses zu einer enormen Hitzebildung kam, dann „verschweißt“ das Bauteil sozusagen mit der Leiterplatte, ob es sich wirklich verschweißt oder ein anderer Effekt eintritt kann ich nicht sagen, ich würde aber einfach die Reste vorsichtig wegdremeln.
Hallo, es würde mich interessieren wie Du weiter gekommen bist. Ich habe diese Unterhaltung hier erst gefunden, nachdem ich es nach mehreren Stunden geschafft habe. Ich habe beim Entfernen selbigen IC genau die gleichen Probleme gehabt. Hab die Beine letztlich einzeln erhitzt und hochgebogen. Dann ging der IC auch mit viel Kraft und ausreichend Hitze/Flux nicht ab und zerbrach schließlich. Das Termal-Pad des IC blieb auf der Platine fest und ließ sich mit starker Pinzette und flüssigen Lötzinn darauf auch nach vieler zu langer Zeit (vielleicht 30 Sekunden oder auch länger) absolut nicht bewegen. Ich habe dann eine Ecke des quadratischen Pads mit einem feinen Schlitzschraubendreher hoch gehebelt und konnte dann mit einer sehr kleinen Zange daran ziehen, während ich es weiterhin mit einem großen Zinntropfen auf Temperatur hielt. Ich habe dann mit der Zange vorsichtig gedreht und das Pad quasi abgeschält. Danach hatte ich das Termal Pad der Platine vor mir und konnte es ganz normal reinigen und neu verzinnen. Ich habe sowas auch noch nie erlebt und Löte seit ca 1990 und seit 2010 SMD. Ich frage mich auch was das genau war. Wie es weiterging: Habe gelesen, daß einige der ICs mit Termal Pad die Kontaktierung zum Pad auch nicht nur wegen der Temperatur benötigen. Mir war damit klar, daß ich es beim neuen IC auch irgendwie verlöten muß, hatte aber starken Zweifel, daß ich es mit Heißluft hinbekomme, da ich schon mit dem Lötkolben (JBC) enorm viel Hitze brauchte um das Pad ordentlich zu verzinnen. Fühlte sich an als ob in der Platine ziemlich viel Wärme abgeleitet wird. Also habe ich mich entschlsssen das Pad von hinten zu verlöten. Also mittig ein 1,6mm Loch durch das Pad gebohrt, entgratet und nach dem Auflöten des IC das Pad durch das Loch von hinten verlötet. Hat gut geklappt und der Fernseher funktioniert wieder :-)
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