Hallo! Verstehe ich das so richtig, dass der Nulleiter der Steckdose konstant 0-potential hat, und die Phase sich zwischen plus und minus 230V*sqrt(2) sinusförmig bewegt? Wenn ja, warum kann man dann am Nulleiter trotzdem einen Schlag bekommen (so letztens geschehen...?)
Der N hat im Allg. dasselbe Potential wie Erde. Woher weißt Du daß es der N war an dem Du einen geflammt bekommen hast? Gruß, olfi
Hallo! Am Neutralleiter (veraltet: Nullleiter - wegen Nullung) hast du NIE eine Spg gegen Erde... Im Hausanschlusskasten muss durch eine Potentialausgleichsschiene sichergestellt werden, das Erde und Neutralleiter das selbe Potential haben! Ja, der Spitzenwert der Spg ist 325V (230*sqrt2). Entscheidend ist bei einem Stromschlag allerdings weniger die Spg als der Strom der durch den Körper fließt... Hoffe das hat einiges erläutert!
Danke für Eure schnellen Antworten. Naja, der "Lügenstift" hat zumindest nichts angezeigt, aber das muss ja nichts heissen ;-).
Die Gefahr bei Netzspannung geht nicht nur vom Strom sondern auch von dessen Form ab.Durch den Sinusverlauf gibt es Zeitpunkte wo der Strom den Herzmuskel böse aus dem Takt bringen kann,und dann kann das auch tödlich enden. Ansonsten gilt das Ohmsche Gesetz.Potential über den Körper in Verbindung mit dem Körperwiderstand führt zu einem Stromfluss.Und die Grösse dieses Stromes+die Zeit die er fliesst bestimmt,ob man etwas wahrnimmt und wie schlimm eventuell auftretende (innere!) Verbrennungen werden können.Bei trockener Haut,Gummisohlen,etc ist der Widerstand oft hoch genug das keine bleibende Schäden auftreten,darauf Verlassen würde ich mich nicht ;) Bei einem sehr niedrigem Widerstand (z.B direkter Kontakt ins Körperinnere über Körperflüssigkeiten á la Kuhzaun anpinkeln) können auch schon sehr niedrige Spannungen zu schweren Verletzungen führen. Aufgrund der Nulldurchgänge verkrampfen die Muskeln bei Wechselspannung meist nicht so arg,so das man wieder von der Leitung loskommt.Bei Gleichspannung sieht das schon anders aus.
Eine Nullleitung kann durchaus Spannung aufweisen. Hier in der Türkei sind Spannung so um die 5 Volt an der Nullleitung (bezogen auf die Erdung) gang und gaebe. Das kommt daher, dass meist der Potentialausgleich zur Erdung nicht ausreicht, dieser oxidiert hat, usw. MfG
Auch hierzulande kann es eine leichte Spannungsdifferenz zwischen Neutralleiter und Erde geben. Recht leicht erklärt: Erdungsleiter --> 0V Neutralleiter --> Bei Potentialschiene 0V ... z.b. 10A drüber, da auch die Leitungen einen Widerstand haben gilt U=R*I --> Spannungsdifferenz von bis zu einigen Volt.
warens nicht die Holländer die zwei Phasen á 115V gegenphasig haben? (115V+115V=230V)
Ob der Nulleiter eine Spannung gegen Erde aufweist, hängt u.a. von der Netztopologie und der Belastung ab. In einem TN-S-Netz wird der Nulleiter nur im Hausanschlusskasten mit dem Erder verbunden. Da können durchaus bei langen Leitungswegen erhebliche Spannungsdifferenzen zwischen N und PE auftreten. Im TN-C-S-Netz wird der Nulleiter in jeder Unterverteilung geerdet, so dass sich da die Spannungsdifferenzen i.d.R. in Grenzen halten. Das sind die gebräuchlichsten Topologien, die man in größeren Gebäuden antrifft. Die Belastung (v.a. Schieflast) im Drehstromnetz kann durch den Nulleiter-Strom ebenfalls zu erheblichen Differenzen führen. Im Einfamilienhaus sollte das i.d.R. allerdings keine nennenswerten Spannungen zur Folge haben, da dort die Leitungswege meist eher kurz sind.
@Ronny: "Aufgrund der Nulldurchgänge verkrampfen die Muskeln bei Wechselspannung meist nicht so arg,so das man wieder von der Leitung loskommt.Bei Gleichspannung sieht das schon anders aus." Meines Wissens ist es genau umgekehrt: Die Muskeln reagieren auf Stromänderungen, deshalb ist Wechselstrom gefährlicher.
Dafür musste bereits ein Elefant namens Topsy herhalten: http://en.wikipedia.org/wiki/Topsy_%28elephant%29 http://www.23nlpeople.com/media/~elephant_dead.mpg
Ich hatte es mal, dass der Neutralleiter in einer Abzweigdose nicht mehr ausreichend verklemmt war. Durch die Waschmaschine als große Last, hat die den Neutralleiter dann auf nahezu Phase-Potential hochgezogen. Weil der Schutzleiter in den Steckdosen aus dem Neutralleiter gemacht wurde (klassische Nullung im Altbau), lag auch auf dem Waschmaschinengehäuße Phase! Fazit: Neutralleiterbruch im Altbau ist kreuzgefährlich.
Wenn der Nullleiter in der Dose nicht verkabelt ist, kann es auch passieren, dass das Maschinengehäuse auf dem halben Potential ( 115V ) liegt. Diesen Fall hatte ich mal bei einer Bohrmaschine ( nachgemessen ). Beim Bohren hat es immer leicht am Arm "bebizelt". Nachmessen gegen die Heizungserde hat 115 V angezeigt. Erklärung: Durch kapazitive Kopplung eines langen Verlängrungskabels wird das Gehäuse auf die halbe Spannung angehoben ( Wer's nicht glaubt: einfach mal ausprobieren ). Bei vielen Geräten spielen hier auch die Endstörkondensatoren mit hinein. Die Spannung bricht bei Berührung auf ungefährliche Werte ein, da die Kapzitäten sehr klein sind.
Matthias S. wrote: > warens nicht die Holländer die zwei Phasen á 115V gegenphasig haben? > (115V+115V=230V) Das hatte ich mal bei ner Ex-Freundin von mir. Nachdem ich mir nen Wolf gesucht hab, einen Fehler in ner Netzwerk-Neuinstallation zu finden, kam ich drauf, dass ein Strom über den Schirm floss. Schirm auf einer Seite abgeklemmt und gut war. Dann mal so nen Lügenstift (also so ein Phasenprüfer mit Glimmlämpchen in Schraubenzieherform aus dem Baumarkt) an die Dose gehalten und der leuchtete auf beiden Leitern. Messung mit Multimeter ergab auf beiden Leitern 115V gegen Erde. Wie genau jetzt das Potential Erde oben gegen Erde unten zustande kam weiß ich auch nicht. Richtige Phase war's jedenfalls nicht. Das Phänomen trat auch nur in einem Stockwerk auf. Ist ein Nachkriegshaus, also vielleicht noch klassische Nullung. ..und nein, das ist nicht meine Ex, weil die Bekanntschaft mit der Steckdose gemacht hat ;)
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