Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Danke Deutschland!


von Asan K. (Gast)


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Während vielen jungen Menschen mit Studiengebühren Steine in den Weg 
gelegt werde,  bekommen einzelne Universitäten mal eben zum Spaß 100 
Millionen geschenkt - "Elite". Und dabei werden solche Hochschulen 
gefördert, die ohnehin schon gut sind - nicht etwa solche, wo das Geld 
dringend gebraucht wird!
Aber interessiert euch nicht, was? Mit uns kann mans ja machen. Denken 
überlassen wir der Politik. Unser Vertrauen ist dabei so groß, dass wir 
auf das Mitdenken verzichten.

von Thomas (Gast)


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> Aber interessiert euch nicht, was? Mit uns kann mans ja machen. Denken
> überlassen wir der Politik.

Die Politiker denken selber doch gar nicht mehr nach. Die Pläne werden 
doch größtenteil von Beraterfirmen geschmiedet, welche nicht beamtet 
sind und somit eigentlich unabhängig sein sollten. Was dabei herauskommt 
sieht man ja.
Demokratisch ist so eine Vorgehensweise natürlich nicht. Aber in so 
einer leben wir hier in Deutschland schon länger nicht mehr. Da nicht 
mehr die Volksvertreter sondern die Weichen stellen, sondern nicht 
unabhängige Fremdfirmen dieses übernehmen.

von Drei N. (3_newton)


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Naja, ganz dumm ist es nicht. Studiengebühren sind Scheiße, und werden 
die aktuell zu beobachtende Spaltung in Arm und Reich nur verschlimmern, 
aber den armen Unis die nix drauf haben das Geld zu geben wäre eben 
Perlen vor die Säue zu hauen. Warum bekommen denn die besten Studenten 
Stipendien und nicht die die es nötig hätten? Na?

3N

von Markus K. (Gast)


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Also 500€ soll der Spaß kosten pro Semester.
Macht 83€ und ein paar kaputte pro Monat.
Was solls also.
Wenn ich schaue wie mache Leute mit dem Geld umsich schmeißen kann das 
kein Problem sein.

von Axel (Gast)


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Ich denke, das dieser Thread etwas überflüssig ist, so wie er schon 
eröffnet wurde.
> Aber interessiert euch nicht, was?
Was erwartest du denn von uns?

Axel

von Punktrichter (Gast)


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Die Studiengebühr ist sicherlich nicht der Armuts-Knockout.
Wie Markus K. bereits errechnet hat, können diese Kröten für die eigene 
Bildung sicherlich investiert werden. Finanziell schlecht gestellte 
Studenten bekommen Bafög, was zum Wohnen und Leben im Prinzip reichen 
sollte.
Ein Meisterschüler zahlt Unmengen mehr für seine Ausbildung. Das ist es 
ihm eben wert.
Dem Student sollte seien Ausbildung auch etwas wert sein. Das Handy oder 
das Auto sollte für diese Lebensinvestition hinten anstehen.
Der Zeitgeist trübt den Blick auf das Wesentliche leider etwas.

von flyingwolf (Gast)


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Piloten zahlen ihre Aubildung komplett selbst. Da ist man in 4 Jahren 
schnell mal 50.000 Euro nur an Ausbildungs- und Prüfungsgebühren los, 
Lebensunterhalt ist extra.

von Kola (Gast)


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Ich war anfangs auch gegen Studiengebühren, aber wenn sich Ärzte hier 
für viel Geld ausbilden lassen, und dann zum Arbeiten nach England 
gehen, dann kann ich auch die Studiengebühren gutheissen.

von Axel (Gast)


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Nun ist Asan still. Die 3000 Euro für 3 Jahre (bei Bachelor) sollten 
wohl drin sein. Die hast du nach dem Studium in einem Jahr abbezahlt.
Ausserdem werden dieUni´s und FH´s wohl in Zukunft auch mehr mit Firmen 
zusammen arbeiten. Dann kannst du auch in der FH ein paar Euros nebenbei 
verdienen.
Ich muss aber auch sagen, dass die ersten Semester die Popokarte gezogen 
haben, da die Finanzstritze durch die Studiengeb. erst nach ein paar 
Jahren zu spühren sind.

Axel

von Henrik J. (henrikj)


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Sicher bezahlt ein Pilot seine Ausbildung selbst. Auch der 
Meisterschüler.

Diese haben aber schon eine abgeschlossene Ausbildung und wollen sich 
weiterbilden weil sie ihre finaziellen Mittel vorher abgewogen haben. 
Studenten steigen aber meist direkt vom Gymnasium ein. Da sind keine 
Rücklagen vorhanden.

Außerdem sind 83€ / Monat schon ne harte Nummer für nen Studenten. Der 
Höchstsatz BAFÖG beträgt 585€.

Davon entfallen ca 250€ (durchschnittlich angenommen) auf Miete(Kalt+ 
Strom + Wasser+Heizung ohne Telefon). Essen muss man auch bissel was. 
Rechne ich mal mit 100€. Dann bleiben noch 200€ Taschengeld. Davon gehen 
dann Studiengebühren + (in meinem Fall 163€ / Semester) Semestergebühren 
ab. Sind 83€ +  27€ = 110€ weniger.

Und von diesem Taschengled von verbleibenden 90€ sind dann ein evtl KFZ, 
Handy und andere Leckerlis zu beazhlen. Zum Vergleich: Ohne 500€ 
Studiengebühr hätte man den doppelten Betrag

Und jetzt warte ich eigenbtlich auf die Sprüche: Lehrjahre sind keine 
Herranjahre, bla bla"

Das ist übrigens angenommener Höchstsatz vom Bafög. Ich selber muss mich 
mit 350€ begnügen.

Klar kann ein Student nebenbei arbeiten! Sollte er auch. Aber auf diese 
Weise, mit der Studiengebühr, ist das quasi schon ein Muss! Ohne Arbeit 
ist das nicht finanzierbar.

Und die Kluft zwischen arm und reich wird dann wirklich größer. Man 
könnte auch wohlwollend interpretieren, dass nur die strebsamen 
durchkommen.

Ich bin kein sonderlich sozial engagierter Mensch. Aber 500€ 
Studiengebühren finde ich wirklich hart. Und solange diese Gebühr nicht 
bundesweit durchgesetzt ist, werden sich die Studenten massenweise an 
"freien" Unis sammeln.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das tolle an den Studiengebühren sind die selbstlosen 
Finanzierungsangebote, mit denen sofort Kreditinstitute winken - im 
Gegensatz zum Bafög, das ein Darlehen ist, ist für eine solche 
Finanzierung ein durchaus erheblicher Zinssatz zurückzuzahlen. Damit hat 
der Student, der nicht aus finanziell abgepolsterten Verhältnissen 
stammt, gleich nach Studienende einen finanziellen Klotz am Bein - die 
zurückzuzahlende Finanzierung. Und wie hervorragend der Arbeitsmarkt für 
gerade fertiggewordene Studenten aussieht, sollte gemeinhin bekannt 
sein. Das "Generation Praktikum"-Phänomen kommt dann auch noch dazu.

So werden dann eben doch wieder Eliten herangezüchtet, aber das liegt ja 
wohl auch im Trend, wenn man die gerade aktuelle Förderung sogenannter 
"Elite"-Universitäten betrachtet.

Das Proletenkind soll halt ein Proletenkind bleiben und von höherer 
Bildung tunlichst ferngehalten werden.

von Jay (Gast)


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Solle lange nicht Mammi und Papi eh schon vermögend sind und einem das 
Studium finanzieren, hat jeder Student nach seiner Zeit an der Uni einen 
Klotz am Bein.
Er ist denn wohl Anfang 30, hat 10.000 Miese zurückzuzahlen, leider 3-4 
Semester länger gebraucht weil er durch die Nebenjobs keine Zeit zum 
lernen hatte etc pp

Wenn er dann anfängt zu arbeiten, und in der glücklichen Lage ist 6000 
Tacken im Monat zu bekommen, ist er nem einfachen Fließbandarbeiter 
vielleicht in ein paar Jahren finanziell voraus.

Also ehrlich Leute, dass ist doch Scheiße. Wir sollten zusehen, dass wir 
jegliches intelligentes Potential zum Master/Doktor bringen und ihm 
keine Steine in den Weg legen von wegen Gebühren. Im Gegenteil. 
Eigentlich sollten die wirklich guten was kriegen. Macht lieber das 
Ansehen von den nachmittaglichen Talk/Gerichtshows gebührenpflichtig, da 
mit wäre wohl allen geholfen.

von Punktrichter (Gast)


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Wemm jemanden diese 83 Euro monatlich am Studium seiner Wahl hindern, 
dann kann die Wahl nicht so überzeugend sein...
Das ist meine starrköpfige Meinung.
Auch die Meinung, dass ein Handy nicht wichtig ist, im Gegensatz zu 
einer Ausbildung die ICH unbedingt möchte.
Ich bin eben ein unverbesserlicher alter Sack, der den Trend der Jugend 
nicht verstehen kann (oder will).

von Punktrichter (Gast)


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vielleicht noch so eine blöde Anmerkung von mir:
In meinem Abi-Jahrgang habe ca 30% BWL studiert. Warum? Weil sie Abitur 
gemacht haben und daraus den Schluss ziehen, dass man Studieren muss.
Auf die Frage warum BWL: Keine Ahnung, aber total anspruchslos und 
danach die fette Kohle...
Wenn jemand aber E-Technik studieren will, weil er es eben tatsächlich 
will, dann sind ihm die 83 Euro nicht wichtig!

von Karl-j. B. (matrixman)


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Ich hab jetzt eine Ausbildung gemacht und mach gerade BKFH. Danach will 
ich studieren.

Ich finde so auf den ersten Blick Studiengebühr auch blöd! Aber anderer 
seites soviel sollte einem das schon Wert sein!
Es soll ja auch Leute geben die Studieren damit sie ein lockeres Leben 
haben und nicht arbeiten müssen. Mit der Studiengebühr wird dies 
wahrscheinlich zum größten Teil verhindert. Also ich finde die 
Studiengebühr okay! Die wo Studieren wollen die können das zwar mit 
leichten Umwegen aber dafür ist die Qualität des Studiums besser (und da 
wird man nicht von Leuten gestört die nur zum Studieren gehen weil se 
net arbeiten wollen g )

mfg Karl

von Ronny (Gast)


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Sicherlich kann man mit einer (bezahlten) Ausbildung im Rücken mal eben 
500€ auf einen Schlag stemmen.Das ist jedoch vielen die direkt nach dem 
Abi anfangen mit studieren (Bundeswehr/Zivildienst bringt ganz gut 
Geld,ist jedoch nicht immer vorauszusetzen) nicht möglich.Oder kann man 
die ~80€ auch monatlich abstottern?

Bei einem Hochschulstudium wird,vor allem im Grundstudium,der 
Stundenplan so voll gepackt,das oft kaum Zeit zum nebenbei jobben 
bleibt.Erschwerend hinzu kommt noch die Tatsache das gerade in den 
Ingenieursstudiengängen im Grundstudium gnadenlos ausgesiebt wird.

Andernseits gibt´s auch genügend Partystudiengänge ohne jeglichen 
Sinn.Wozu muss man altchinesische Philosophie über 16 Semester 
studieren?So ein Studium kann man ruhig mit 1000€ Gebühren belegen,da 
hier davon auszugehen ist das derjenige entweder gerade in Rente 
gegangen ist und seinem Hobby fröhnt oder sich nicht wirklich im 
Hinblick auf eine vernünftige Ausbildung um ein Studium bemüht.Und bei 
Medizin,E-Technik&Co ist die Messlatte hoffentlich hoch genug um 
spätestens nach dem 2.Semester die Dauerstudenten enttarnen zu können.

von Punktrichter (Gast)


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Nein, verteufeln kann man altchinesische Philosophie auch nicht.
Auch wenn sich für den Techniker hier kein Nutzen erkennen lässt, so 
kann ein solches Klientel durchaus eine sozial markante Bedeutung für 
die Gesellschaft bewirken. Die richtigen Leute, welche sich für so etwas 
berufen fühlen, haben sicherlich teilweise ihre Berechtigung, für so 
einen Beruf zu lernen.
Aber auch denen (den tatsächlich berufenen) ist es egal, wenn sie diese 
knapp 100 Euro monatlich zusätzlich abdrücken müssen.
In Deutschland herrscht aber immer mehr das Nehmerdenken...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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500 EUR/Semester sind nur der Anfang. Wenn der Damm erstmal gebrochen 
ist, wird nichts, aber auch gar nichts die Landeskultusminister daran 
hindern, die Studiengebühren - die ja bereits als "Erfolgsmodell" 
gehandelt werden, enstprechend "anzugleichen".

Die Akzeptanz der "nur" 83 EUR/Monat sieht man ja anhand einiger 
Kommentare hier.

Die Leute, die Studiengebühren akzeptieren, sollten sich mal mit den 
geschichtlichen Huntergründen der bisherigen Gebührenfreiheit 
beschäftigen. Für die gibt es durchaus Gründe, auch wenn die mit 
zunehmender BWL-Stromlinienförmigkeit kaum noch verstanden werden, wie 
die herablassenden Anmerkungen manchen geisteswissenschaftlichen 
Studiengängen gegenüber deutlich zeigen.
Welch' Arroganz und Kurzsichtigkeit, die Bedeutung eines Studienganges 
nur in Hinsicht auf Arbeitsmarktchancen zu beurteilen.

Wenn irgendwann in Deutschland nur noch BWLer, Mediziner und 
Ingenieurswissenschaftler die Universitäten verlassen, dann wars das mit 
Deutschland. Dem ehemaligen Land der Dichter und Denker.

von Ronny (Gast)


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@Rufus:

Da hast du mich jetzt mißverstanden.Ich befürworte durchaus auch ein 
geisteswissenschaftliches Studium,wenn es einem anderen Zweck dient als 
sich auf möglichst viele Partys zu begeben.Nur leider beobachte ich in 
eben jenen Studiengängen nahezu nur 35 jährige Überlebenskünstler mit 20 
Semestern Studienerfahrung.

Und wohin es führt,wenn man sich ausschliesslich von BWLern beraten 
lässt,kann man ja wohl deutlich genug in aktuellen Tageszeitungen 
lesen.Siemens ist da nur das aktuellste Beispiel.

Eine vernünftige Lösung wär sicherlich das kostenlose 1. Studium mit 
einer Wechsel-Option wenn man bemerkt das das gewählte Studium doch nix 
für einen ist.

von Punktrichter (Gast)


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"Die Leute, die Studiengebühren akzeptieren, sollten sich mal mit den
geschichtlichen Huntergründen der bisherigen Gebührenfreiheit
beschäftigen."

Dass dieses ehemalige Erfolgsmodell nun kein Erfolgsmodell mehr ist, 
steht aber auf einem anderen Blatt.
An die Vernunft der Abiturienten zu appellieren, nur dann zu studieren, 
wenn sie sich auch dafür berufen fühlen und dazu auch geeignet sind, ist 
genauso fruchtbar, wie den Deutschen die Urlaubsreise im eigenen Land 
anzumahnen.
Was 100 Euro aber hier für einen Erkenntnissprung verursachen können...

von Unbekannter (Gast)


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Es ist Bullshit, in einem Land ohne Bodenschätze Bildung zu einem 
Luxus-Gut zu machen.

Die Tinte der OECD-Studie ist noch nicht mal richtig trocken, da ist sie 
schon vergessen. Schon jetzt ist nachgewiesen dass in keiner anderen 
Industrienation die Bildungschance so sehr von den finanziellen 
Möglichkeiten der Eltern abhängig ist.

Und in dieser alamierenden Situation werden Studiengebühren zur 
Realität, die die Hürde für Bildung nur noch höher legen. Gleichzeitig 
wird Geld in einer Elite-Lotterie unter den eh schon gut gestellten 
Universitäten verlost.

Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer schneller auf, ebenso wie 
die  Schere zwischen ungebildet und gebildet.

Es ist einfach nur der helle Wahnsinn, was in diesem Land passiert! Mit 
Volldampf in den Staats-Suizid!


von Drei N. (3_newton)


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Wenn ich mir die Kommentare hier durchlese denke ich, dass man für 
Bildung den Leuten nich was zahlen sollte. Hier wird sinnlos darüber 
diskutiert ob man 100 Euro im Monat für seine Ausbildung zahlen kann 
oder nicht.
Das ist reichlich kurzsichtig. Wie ihr vielleicht wisst verhalten sich 
große Mengen an Menschen nicht binär. Auch wenn das für einige 
E-Techniker vielleicht eine harte Neuigkeit ist. Sicher werden es die 
meisten irgendwie bezahlen können. Aber die Zahl der Studenten wird 
sinken, weniger werden überhaupt studieren und den Realschülern 
Ausbildungsplätze streitig machen. Damit sitzen dann solche auf der 
Straße, die gerade eine schlechte Chance haben eine Ausbildung zu 
bekommen. Die tragen dann zur neuen "Unterschicht" oder zu den NPD 
Wählern bei. Die Frage muss lauten: Wollen wir weniger Studenten in 
einem Land in dem man langsam erkennt, dass viele Probleme durch 
schlechten Bildungschancen verursacht sind? Ich sage: NEIN!
Weiterhin werden zunehmen reichere Kinder bevorzugt die sich das Studium 
leichter leisten können. Kinder ärmerer Eltern werden schneller aus der 
Bahn geworfen, machen Schulden fürs Studium, arbeitslos, krank etc...
Damit lautet die Frage: Wollen wir eine weitere Bildungsverschlechterung 
für Kinder aus ärmeren Haushalten in einem Land in dem der Bildungsgrad 
so sehr vom Vermögen der Eltern abhängt?
Ich sage: NEIN!
Diskutiert nicht darüber ob man 100 Euro pro Monat zahlen (dabei bleibts 
eh nicht, die Hochschulen müssen erstmal die ganzen Kürzungen der 
Vergangenheit gegenfinazieren), sondern darüber, ob es im Moment 
wirklich für Deutschland ratsam ist Bildung weiter zu behindern!

3N

von Drei N. (3_newton)


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Öhm ich meine "noch was zahlen"

von Rainer (Gast)


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Denkt doch mal nach: Das einzige was Deutschland zu bieten hat, ist 
Innovation. Produziert und kopiert wird doch in China. Je mehr 
studieren, desto mehr kluge Köpfe.
Warum darf bitte eine Supermarktkassiererin nicht studieren? Was, wenn 
sie sich für Kunst oder Philosophie interessiert? Hat sie kein Recht auf 
Bildung?
Klar, die Studiengebühren gehen noch hoch. Und dank dem Qualitätssiegel 
"Elite" kann man auch locker ein paar Tausend Euro im Semester 
verlangen. -- Angebot und Nachfrage. Und so zieht sich das weiter bis 
nach unten durch: Schon heute schicken viele Eltern ihre Kinder in eine 
Privatschule, weil die  öffentlichen Schulen verwahrlosen, zurück 
bleiben dann... na ja

von romanua (Gast)


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Punktrichter (Gast)

>Auf die Frage warum BWL: .... total anspruchslos ...

Ich wuerde darauf tippen, dass Du nie im Marketing Unterricht gesessen 
hast. Ganz anspruchlos is es nicht.

von Grübel (Gast)


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So wie das Modell im Moment ausschaut , werden die Zinsen für das 
Studiendarlehen von Papa Staat bezahlt. Nach dem Studium geht dann das 
Rückzahlen los, wenn der Student selbst verdient.
Also genauso, wie es war und ist bzgl. Bafög.
Was also ist so schlimm daran ?

von Drei N. (3_newton)


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Richtig, für die armen schießt Vater Staat vor, und für die Reichen? Die 
Eltern bezahlen es direkt. Die armen schleppen es weiter, die Reichen 
verdienen schon. In einem Buch gab es mal eine lustige Rechnung wie lang 
ein Wissenschaftler arbeiten muss, bis er soviel verdient hat wie ein 
Busfahrer. Die kamen da auf ein Alter von 35 Jahren ab dem man dazu 
verdient. Mit Studiengebühren? Sagen wir 1000 Euro pro Semester (in 5 
Jahren), 10 Semestern, macht 10000 Euro extra. Da kannst Du aber noch 
ein paar Jährchen ranhängen! Fakt ist jedenfalls dass das Studium 
unattraktiver, und für so manchen unschaffbar, werden wird. Wollen wir 
das denn?

3N

von Drei N. (3_newton)


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Nur noch ne kleine Geschichte hintenran:
Ein Freund hat recht gut verdienende Eltern und macht in den Farien 
Praktika. Die kosten Geld. Das letzte war etwa 600 Euro. Er kann das 
bezahlen. Eine Freundin hingegen kann es sich gerade leisten jeden Monat 
einmal nach Hause zu fahren (eher weniger), weil sie mit 380 Euro pro 
Monat auskommen muss. Die kann das nicht. Und wer bekommt hinterher den 
besseren Job? Na rate mal! Es geht nicht um 80 Euro, es geht ums 
Prinzip, dass auf den Schwachen immer weiter herumgetrampelt wird und 
sich diese Gesellschaft durch immer weiter fortschreitenden 
Bildungsrückbau selbst zerstört.

3N

von Punktrichter (Gast)


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Tja, anscheinend sind meine Ansichten weltfremd.
Was bin ich doch für ein assozialer Gesellschaftszerstörer.
Ohne Handy kann man aktuellen Trends und Volksstimmungen eben nicht mehr 
so folgen. Sorry.

von Denny (Gast)


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Wow ist das ein Interessantes Thema.

Und mal Ehrlich, ihr habt ja alle recht gute Argumente. Was ich aber am 
eigenen Leib erfahren muste, ist das Bildung nicht erwünscht ist. Schon 
gar nicht wenn man eine Abgeschlossene Ausbildung hat und schon 3mal 
nicht wenn man sogar schon Kinder hat. Aber Warum?

Ich selber mache grad meinen Techniker, und werde hoffentlich demnächst 
mal mein Meister Bafög bekommen. Und das darf ich dann zu 80% 
Zurückzahlen. Das sind eine Ganze Menge Geld (Nicht vergessen, habe 
Kinder). Aber es wird sich für mich Rechnen, erst in einer Dekade oder 
auch zwei.

Und wenn ich denn mal Geld verdiene was mir gehört, wo geht das hin? In 
die Bildung meiner Kinder!!!

Und mal ganz Ehrlich, Ob ich im Monat 1500€,- Bezahle oder 1583,-€ .. 
Mir ist es das Wert weil es für Meine Kinder ist!

Seit nicht so Egoistisch und dankt an euren Porsche.

Allerdings sehe ich es auch ein, wenn ein Abiturient plötzlich alles 
selber zahlen muss. Aber was solls, ich habe mit 16 Jahren arbeiten 
müssen.. buahh war das Ecklig g ...

von Henrik J. (henrikj)


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Sicher! Du hast recht! Ob du 1500€ oder 1583€ bezahlst macht den Kohl 
wirklich nicht fett. Sind ja nur 5,5% mehr!

Es ist aber durchaus ein Unterschied, ob du (im obigen Beispiel mit der 
Freundin) 250€ (angenomme Miete usw.) von den 380€ oder 333€ bezahlst. 
Sind reichlich 33% mehr! Autsch!

Und die Studiengebühr wird im Regelfall nicht von Vätern mit Familie 
bezahlt!

von HariboHunter (Gast)


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[Zitat]
Das Proletenkind soll halt ein Proletenkind bleiben und von höherer
Bildung tunlichst ferngehalten werden.
[/Zitat]

Das nicht. Es soll ruhig die Change bekommen ein wertvolles Mitglied der 
Gesellschaft zu werden.
Aber ein bisschen Einsatz sollte man doch erwarten können vom 
Proletenkind.
Dieses GIBGIBGIB bin ich so satt. Eliteförderung ist unterm Strich 
lohnender als Proletenförderung.

von HariboHunter (Gast)


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Anmerkung 2:

Du kannst noch so viel mit Null multiplizieren. Am Ende bleibts doch nur 
Null.

von Stefan M. (Gast)


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@3-Newton: "Unterschicht" ist politisch nicht korrekt, es heißt 
"Präkariat". Wenn einem was peinlich ist, dann sollte man keinen 
peinlichen Begriff dafür nehmen. "Präkariat" hört sich auf jeden Fall 
wissenschaftlicher an.

@Punktrichter: Meinungen können nicht weltfremd sein. Nur hast Du Dir 
eine Argumentationskette zurechtgelegt, die eben anderen 
Argumentationsketten entgegensteht. Schwarz/Weiß-Denken ist bei den 
Studiengebühren nicht angebracht, es gibt sowohl Vor- als auch 
Nachteile. So sehe ich das:

 Vorteil:  - der Student beteiligt sich finanziell an der Ausbildung
           - der Student darf eine Gegenleistung dafür erwarten

 Nachteil: - die "Unterschicht", Entschuldigung, das "Präkariat" wird
             noch mehr ausgegrenzt
           - der Absolvent startet in sein Berufsleben mit einem Klotz
             am Bein

Wer die Punkte erweitern möchte, bitteschön. Was viele der 
Gebührengegner ignorieren ist die Auseinandersetzung mit den Vorteilen.

Die Diskussion um die "nur" 83 Euro zeigen auch etwas anderes sehr 
deutlich. Wer finanziell unabhängig ist, für den sind 83 Euro Peanuts. 
Für die meisten Studenten bedeutet das, neben dem Studium arbeiten 
müssen.

mfg, Stefan.

P.S. In meinen Augen ist in Deutschland der gesellschaftliche 
Zusammenhalt sowieso vorbei.

von Stefan M. (Gast)


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@HariboHunter: Definiere bitte mal "wertvolles Mitglied der 
Gesellschaft". Bin ich wertvoll, wenn ich Geld habe? Wenn der 
Hartz4-Empfänger kein "wertvolles Mitglied der Gesellschaft" ist, warum 
soll ich dem dann noch Geld geben? Scheiß auf die "Unterschicht", die 
sollen doch zusehen, daß sie "wertvolle Mitglieder der Gesellschaft" 
werden.

P.S. Das war Zynisch

von inoffizieller WM-Rahul (Gast)


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Sehr interessante Diskussion...
Ich durfte mein Studium noch ohne Studiengebühren absolvieren.
Dafür habe ich aber auch kein BaföG mehr bekommen.
Interessanterweise wollte ich gar nicht studieren, aber da mein Vater 
der Meinung war, dass alle seine Kinder (insgesamt 3) studiert haben 
sollten, hab ich mich seinem Willen gefügt. Meine Eltern haben mich dann 
auch finanziell unterstützt. Die Miete, Krankenversicherung und ein paar 
andere Sachen (fixe laufende Kosten) haben sie übernommen, für mein 
täglich Brot musste ich selber sorgen.
Meine Eltern nagen nicht ungedingt am Hungertuch, aber ein Auto haben 
wir uns nie geleistet, weil wir es auch nie brauchten (dafür ist das 
Haus aber abbezahlt).
Meine Eltern haben sich für ihre Kinder etwas eingeschränkt, aber nie so 
gelebt, dass sie wirklich auf etwas verzichten mußten. Dafür bin ich 
ihnen dankbar.
Wenn ich mir so die Prioritäten ansehe, wie sie einige setzen, dann 
frage ich mich, wieso sie überhaupt Kinder in die Welt gesetzt haben.

Dass es mit 500 Euro pro Semester (Tendenz steigend) vor allem die Leute 
trifft, die in der Bildung ihre Chance sehen, ist auf gutdeutsch 
wirklich "Scheisse".
Die Leute, die dieses Geld nicht wehtut, findet man komischerweise ab 
Donnerstag immer auf irgendwelchen Studentenfeten (Waren die früher auch 
schon im wöchentlichen Turnus?). Dabei sind es meiner Meinnung nach 
überwiegend die männlichen Studenten, die lieber in den Tag hineinleben. 
Mädchen kriegen komischerweise eher die Kurve (meine sehr subjektive 
Meinung).

Wenn sich erst mal bundesweit Studiengebühren durchgesetzt haben, werden 
diese auch steigen - da bin ich mir sicher.
Ob das Geld dann wirklich den Hochschulen zugute kommt bezweifle ich 
aber. Ich denke, dass damit vermutlich auf die Mäuler derer gestopft 
werden, die gar nicht an Bildung (sondern eher an Human-Biologie...) 
interessiert sind.

Dass Abiturienten oder Leute mit Fachhochschulreife Realschülern 
Ausbildungsplätze "wegnehmen", stelle ich öfter fest. Das liegt aber 
wohl auch daran, dass Ausbildungsberufe anspruchsvoller sind, und 
handwerkliche Ausbildungen nicht mehr so im Trend liegen. (Da gab es mal 
ein Thread, wo Probestücke angehender Elektro-Azubis gezeigt wurden...)
Viele schieben es auf die Schule, ich schiebe es aufs Elternhaus.
Da ich durch meine Schwägerin diverse (Grundschul-)Lehrer kenne, kann 
ich das meiner Meinung nach auch gut beurteilen. In der Grundschule 
zeigen sich nämlich schon die ersten Probleme: Die Kinder haben soziale 
und entwicklungstechnische Defizite, die darauf beruhen, dass sie die 
meiste Zeit ihres Leben vermutlich vor dem Fernseher verbracht haben.
Wenn dann mal eine Klassenfahrt anliegt, muß man inzwischen ein Konto 
einrichten, auf das im Laufe eines Jahres immer Teilbeträge eingezahlt 
werden können, weil sich die Eltern finanziell völlig übernommenn haben 
(es muß unbedingt ein Haus, ein Auto und 2x im Jahr Urlaub sein).
Die Bildung (dazu gehören auch Bücher, Fotokopien etc) rückt gaanz weit 
nach hinten. Dass sich dann auch nicht richtig um die Kinder gekümmert 
wird, versteht sich selbst, oder?
Teilweise laufen da Sechsjährige rum, die nicht mal richtig sprechen 
können.
Das, was daraus dann wird, darf ich in unserem Jugendhaus gelegentlich 
erleben. Das wurde 1983 als selbstverwaltetes Jugendhaus eröffnet, und 
wird inzwischen eher als Trinkhalle für Jugendliche benutzt...

Ich kenne Leute, die von zig Jahren als Hauptschüler eine Ausbildung 
gemacht haben und jetzt vernünftiges Geld verdienen.
Wenn man sich heute Hauptschüler anguckt, kann ich mir nicht vorstellen, 
dass die in 20 Jahren auf dem Stand sind.

Konsumieren ist heute wesentlich beliebter als sich die Hände schmutzig 
zu machen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> So wie das Modell im Moment ausschaut , werden die Zinsen für das
> Studiendarlehen von Papa Staat bezahlt.

In welchem Bundesland ist das so? Einer Übersicht über die extrem 
uneinheitlichen Regelungen der verschiedenen Bundesländer aus der "Zeit" 
zufolge ist das eher nicht der Fall, sogar die Bedingungen für die 
Rückzahlung sind teilweise mit realen Konsumentenkrediten vergleichbar.

> Aber ein bisschen Einsatz sollte man doch erwarten können vom
> Proletenkind.

Achja, beispielsweise drei Nebenjobs, um das Studium finanzieren zu 
können. Ist ja jetzt schon so, noch ohne Studiengebühren. Dabei ein 
Studium in der Regelstudienzeit beenden zu können ist fast unmöglich.

Und nun vergleiche man mal, wie leicht und einfach man derzeit an 
Nebenjobs zur Studienfinanzierung kommt. Na? Jemandem was aufgefallen?


>  Vorteil:  - der Student beteiligt sich finanziell an der Ausbildung
>            - der Student darf eine Gegenleistung dafür erwarten

Den ersten Vorteil vermag ich nicht so recht zu erkennen; analog zu der 
Argumentation müsste man auch eine Schulgebühr für Grundschulen 
einrichten.

Der zweite "Vorteil" ist in die Tasche gelogen, betrachtet man die 
Gebührenflüsse unserer Universitäten. Angeblich, so die Politik, kämen 
die Studiengebühren direkt den Universitäten zugute. Das stimmt sogar, 
nur wird unterschlagen, daß die bisher den Universitäten zur Verfügung 
gestellten Finanzmittel um den entsprechenden Betrag gekürzt werden.
Folge: Der bisherige Mangel wird auf dieselbe Art und Weise 
weiterverwaltet, nur der Staat gibt noch weniger Geld für Bildung aus.
Daß bei einer solchen Finanzierung sich die Qualität des Studiums ändern 
soll, ist Träumerei. Woher sollen plötzlich motivierte und didaktisch 
qualifizierte Professoren herkommen? Woher sollen adäquat eingerichtete 
Labor- und Seminarräume herkommen? Woher sollen ausreichend 
dimensionierte Hörsäle herkommen?

Nimmt die Anzahl der Studenten ab, nehmen die Einnahmen der Universität 
ab, was deren Finanzrahmen weiter strafft. Kein Spareffekt.
Also werden Universitäten versuchen, die Anzahl der Studenten groß zu 
halten, damit sie möglichst viel Geld einnehmen.
Ob das aber reicht, die in den vergangenen Jahrzehnten nicht 
aufgebaute/reparierte Infrastruktur wiederherzustellen, die Ausbildung 
für Hochschulprofessoren um das Fach Didaktik zu bereichern und 
allgemein eine bessere studienfördernde Ausstattung zur Verfügung zu 
stellen?

Ich bezweifle das.

Toll aber ist, daß das bei den "einfachen" Universitäten eingesparte 
Geld jetzt als Fördermittel den sogenannten "Elite"-Universitäten 
zukommen kann.

Genau! Das ist ein Erfolgsmodell! Machen wir es doch bei den Schulen 
genauso, kürzen wir Ausgaben für Sonder-, Haupt- und Realschulen und 
geben wir das Geld einigen ausgesuchten Elitegymnasien!

Was die Bildungspolitik in diesem Land angeht, könnte man meinen, die 
APPD* hätte die letzten Bundestagswahlen (und ziemlich viele davor) 
gewonnen - die fordern nämlich in ihrem "Partei"programm die 
"Rückverdummung der Deutschen". Und die wird seit langem erfolgreichst 
betrieben.

*) "Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands". Ja, sowas gibt es auch. 
Man muss nur genügend Bier in sich hineinkippen, dann versteht man es 
vielleicht auch.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Karl-J. B. wrote:
> Es soll ja auch Leute geben die Studieren damit sie ein lockeres Leben
> haben und nicht arbeiten müssen. Mit der Studiengebühr wird dies
> wahrscheinlich zum größten Teil verhindert.

Probelem nur: Die Leute sind auch nicht auf Bafög angewiesen udn denen 
macht auch 83€ nix aus weils eh wer anders zahl.
Am Ar*** sind die die jezt sich shcon kaum das Studium leisten können. 
(Wo ich leider auch eigentlich dazu gehöre)
Die wo die Eltern eh zahlen... ist es auch wurscht wenns 1000€ / 
Semester sind..

edit: Ansosnten hat Rufus schon einiges gesagt dem ist nicht merh viel 
hinzuzufügen.

von Tom (Gast)


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@inoffizieller WM-Rahul

Full Ack !



@Asan K.

"Aber interessiert euch nicht, was?"

Richtig,dein rumgeheule juckt niemanden.
Es war früher schon so und wird auch weiterhin so bleiben das nur der 
erfolg
hat der sich selber zu helfen weiß.

von Peter (Gast)


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Nur eine Frage:

Was hat dieser gesamte Beitrag mit Elektronik im Allgemeinen und 
Mikrocontrollern im Speziellen zu tun?

Tut euch und den Benutzern in diesem Forum einen Gefallen und bleibt im 
Heise-Troll-Forum. Danke schön!

Gruß Peter

von HariboHunter (Gast)


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He Stefan, ich war auch Zynisch.
Den Unterschichter trennen nur 2 Silben vom Untermenschen.
--- Das war richtig zynisch!

Wertvoll bist Du für eine Gesellschaft wenn Du ihr in irgendeiner Form 
eine Leistung erbringst (sofern Du dazu in der Lage bist).

Am Einfachsten ist es natürlich diese Leistung in Geldwert zu berechnen.
Mir fallen auch noch andere Leistungen ein wie:
Sich um die bestmögliche Ausbildung und Erziehung der Kinder kümmern,
Sich um Alte/ Kranke/ Behinderte kümmern - und sei es nur die eigene 
Oma.
Sich für seine Mitmenschen/ Umwelt einsetzen,
Engagiert und Interessiert sein,
Den Willen zu haben seine eigene Situation zu verbessern.
oder auch einfach nur ein Teil dieser Gesellschaft sein zu wollen.
Interaktiv mit seinen Mitmenschen zu agieren.

Ein Unterschichtler ist für mich einer der:

Den ganzen Tag das Unterschichtenprogramm im Fernsehen verfolgt,
Resigniert hat,
Ungepflegt ist,
Alkoholabhängig,
Der seine Kinder verwahrlosen lässt,
Der sich um nichts mehr einen Dreck schert,
NPD wählt,
Erntearbeit als nicht zumutbar erachtet,
andere (Staat / Gesellschaft ) für seine Situation verantwortlich macht,
Deutsch nur rudimentär beherrscht (die Sprache besteht eher aus einer 
Mischung von Grunz und Gröhllauten)
Passiv ist und sich in seiner Situation eingerichtet hat, aber darauf 
wartet das andere kommen um ihn zu unterstützen - denn darauf hat er 
seiner Meinung nach Anspruch.

Ich glaube das durch die jahrelange Unterstützung diesen Menschen die 
Würde abhanden genommen ist. Obwohl sie Laut Grundgesetz ja Unantastbar 
sei.
Quasi als Almosen: Hier Dein Harz4 und die Glotze und jetzt sei ruhig.
Harz4 ist also in meinen Augen ein Verstoß gegen das GG.
Dann kommen noch die Schulden dazu. Sobald er anfängt zu arbeiten stehen 
andere doch da und halten die Hand auf.





von Henrik J. (henrikj)


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@Peter

Augen auf! Wir sind im Berreich Offtopic / Allgemein. Da darf man solche 
Diskussionen ruhig starten. Auch Ings, Informs und solche die es werden 
wollen, haben nicht nur µC und Elektronik im Kopf.

Und die Diskussion, was ich übrigens sehr sehr gut finde und auch anders 
kenne, läuft ja im ruhigen Ton ab. Obwohl die Meinung teilweise sehr 
differenziert sind. Insofern erstmal Hut ab vor allen 
Diskussionsteilnehmern. :D

von Axel (Gast)


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Das Problem ist, dass jeder Euro vom Staat nur einmal ausgegeben werden 
kann. Wenn es in die Unies geht, fehlt es beim Kindergarten, wenn es da 
auch nicht rein geht, fehlt es an den Schulen und ansonsten arbeiten 
alle schwarz, weil die Steuern zu hoch sind.

Letztlich muss man also Prioritäten setzen. Und da ist die Frage schon 
berechtigt, ob man den vergleichweise sehr gut verdienenden Akademikern 
die Ausbildung schenkt, während man von allen anderen erwartet, dass sie 
die selbst bezahlen.

Ich denke, dass die Studenden mit den paar Euros Studiengebühren schon 
ziemlich gut bedient sind.

Nur mal zum Vergleich: Ich zahle für meine zwei Kinder 300€ 
Kindergartengebühren IM MONAT (also etwa 900€ pro Semester pro Kind um 
das mal umzurechnen). Und das nicht, weil ich die untergebracht haben 
muss, sondern weil ich den Kindergarten für deren Entwicklung für 
wichtig halte.

Gruss
Axel

von Punktrichter (Gast)


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@Axel (Gast)
Genauso sehe ich das auch. Wenn es mir wichtig ist, dann bin ich bereit 
etwas dafür zu leisten.
Das Land der Dichter und Denker UND ehemaligen Anpacker ist zum Land der 
bequemen Einsacker verkommen.

von inoffizieller WM-Rahul (Gast)


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>zum Land der bequemen Einsacker

Naja, es gibt auch Anpacker, die aber auch entsprechend kräftig 
einsacken...

@Haribohunter: interessante Definition...
... dass Hartz4 die Menschenwürde verachtet.
Das meinen einige der Empfänger auch, und fordern noch mehr...

Resignation ist tötlich...

>Das Problem ist, dass jeder Euro vom Staat nur einmal ausgegeben werden
>kann.

wohl wahr!

von Kunz von Kaufungen (Gast)


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> "Unterschicht" ist politisch nicht korrekt, es heißt
"Präkariat".

Weil alles politisch korrekt sein muss, traut man sich nicht mehr, die 
Dinge beim Namen zu nennen.
Für einen Soziologen ist es ganz klar, dass es eine Unterschicht gibt, 
genauso wie es eine Mittelschicht oder Oberschicht gibt.

Nur wer die Dinge klar beim Namen nennt, kann Änderungen herbeiführen. 
Alles andere ist Polit-Gesülze(Präkariat, Unwort des Jahres 2006).




von inoffizieller WM-Rahul (Gast)


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>Unwort des Jahres 2006

Jetzt schon festgelegt?

>Polit-Gesülze
War da nicht was mit "Deutscher Kampf-Einsatz"?

Wie mein Bekannter "Achim" immer meint: "In der Politik sind zu viele 
Pädagogen." (er ist selber einer...)

Immer schön um den heissen Brei reden. Könnte ja sein, dass man beim 
"Volk"* in Ungnade fällt.


* = Bildzeitung etc.

von mec (Gast)


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Ein Prof hat gesagt:
"An unserer Hochschule arbeiten mehr Leute in der Verwaltung und 
Ähnlichem als als Lehrpersonal. Und der Papierkram den das Lehrpersonal 
bearbeiten muß wird immer mehr."

Es ist auch seltsam mitzuerleben, wie schwierig es sein kann eine 
ausgebrannte Projektorlampe zu ersetzen (Verwaltungstechnisch).

Meine Meinung:
Es wird einfach zuviel Zeit und Geld für die Verwaltung rausgeschmissen. 
Und nicht nur an den Hochschulen. Es wäre genug Geld da, wenn das 
Optimiert werden würde. (Auserdem sind manche Leute in der Verwaltung 
total unfähig ihre Aufgaben zu erfüllen.)

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Diese Verwaltungsmenschen sind wahrscheinlch die oben, welche ständig 
auf den Feten waren, ihr Zeug nicht gelernt haben und daher nichts 
anderes können, als an der Uni zu bleiben. :-)

Zu den Studiengebüren hatte ich bereits an anderer Stelle Stellung 
genommen: Ein vollkommen nutzloses Instrumentarium! Wer wirklich 
absichtlich zu lange studiert, hat den großen Schaden im 
Einkommensvelust: 2 Semester -> 1 Jahresgehalt. Was sollen denn da bitte 
die paar Hunnies je Semester an Anreiz bewirken?  Umgekehrt ist es auch 
für den Staat eine Milchmädchenrechnung: Studenten müssen dieses Geld 
mit Kleinjobs verdienen, in denen sie nicht effizient arbeiten können. 
Jeden Euro kann man in Minuten umrechnen, die hinterher fehlen. Das 
werden zwar einige bestreiten, ist aber nicht von der Hand zu weisen! 
Nach dem Studium aber, arbeiten die Studies viel effizienter, verdienen 
mehr und führen bis zur Rente auch mehr ab! Zwswichendurch oder vorher 
als "unakademische" Jobs auszuüben, um nur an Kohle zu kommen, bringt 
also beiden Seiten nichts. Es werden nur Jobs für minderqualifizierte 
blockiert. Das ganze System hat drei Verlierer! Fehlendes Geld sollte 
der Staat den Unis lieber direkt zukommen lassen. Vorhanden ist es ja 
offenbar und wird halt nur in einige wenige Sonderelitebereiche 
investiert, wie man kürzlich hörte. Ein ebenso nutzloser Unsinn und ein 
ungerechter dazu, nebenbei.

Ich kann nur jeden Studenten bedauern und ihm empfehlen, die 
Konsequenzen zu ziehen und dann, wenn man fertig ist, direkt ins Ausland 
zu gehen und maximal zu verdienen. Nach dem Motto: Wenn man schon so 
studieren muss wie im Ausland (mit Gebüren eben) dann sollte man auch so 
verdienen.  In den Niederlanden z.B: sind die Steuern durchaus günstiger 
als hier und die holländischen Mädels sind nicht übel :-)

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