Hallo,
ich baue gerade einen mobilen Roboter.
Die Stromversorgung erfolgt per 12V Blei-Akku.
Dabei wollte ich mir 2 Optionen schaffen:
1. Ein Akku: maximale Geschwindigkeit, auch im Gelände und auf
Steigungen
2. Maximale Laufzeit mit zwei Akkus
Auf einer waagerechten Fläche versursacht der zweite Akku durch sein
zusätzliches Gewicht einen nur gering höheren Motorstrom, so dass sich
dann ungefähr die Laufzeit um 90% erhöht.
Nun:
Ich kann ja nicht einfach beide Akkus parallel schalten. Jedenfalls
nicht, wenn beide verschieden geladen sind.
Ich könnte die Akkus seriell schalten, so dass ich bei zwei Akkus eine
höhere Spannung bekommen würde. Allerdings bräuchte dann einen
Schaltregler, welcher bei den relativ hohen Strömen nicht umkompliziert
ausfallen dürfte (ca. 10A Dauerstrom).
Was kann man da sonst noch machen?
Umschalten auf den zweiten Akku wenn der erste leer ist wäre noch eine
möglichkeit. Allerdings weiss ich nicht, wie die Ansteuerelektronik der
bürstenlosen Servomotoren auf den ruckartigen Spannungsantieg (denn der
volle Akku dürfte eine höhere Spannung haben wie der leere hatte)
reagiert.
Man könnte im Betrieb immer wieder den Akku umschalten, so dass beide
sich gleich entladen.
Hallo!
Gerade bei Bleiakkus ist es ohne Probleme möglich diese parallel zu
schalten.
Gut es fliesen bei unterschiedlicher Ladung ausgleichsströme,aber beim
Laden von parallelgeschalteten Bleiakkus gibt es aufgrund der
ladekennlinie
keine Probleme.
Falls du probleme mit Ausgleichsströmen hast nimm eine doppel schottky
diode zum entkoppeln der Akkus. (MBR 4045 oder ähnliche Typen)
Eine Frage dazu, müssen die Akkus dann 100% gleich sein, also von der
Kapazität her?
Ich habe auch vor 3 Akkus parallel zu schalten:
12V 1,2Ah + 12V 1,5 Ah + 12V 6,5Ah
Und gehen die alle gleichzeitig mit einem BleiGel Akku Lader (12V 300mA)
laden?
Danke
Gruß
Christian
Christian Häussler wrote:
> Eine Frage dazu, müssen die Akkus dann 100% gleich sein, also von der> Kapazität her?> Ich habe auch vor 3 Akkus parallel zu schalten:> 12V 1,2Ah + 12V 1,5 Ah + 12V 6,5Ah
Solange es allesamt 12V Beliakkus sind und diese auf etwa gleicher
Temperatur sind: Dann geht das ohne Probleme.
>> Und gehen die alle gleichzeitig mit einem BleiGel Akku Lader (12V 300mA)> laden?
Klar geht das. Bedenke allerdings das Du im Extremfall (alle Akkus leer,
alle parallel) ca. 36 Stunden Ladezeit einkalkulierne mußt. Bei den
nicht geregeltne nicht automatischen Kleinladern sogar meist mehr.
Mußt Du selber abschätzen, ob das so akzeptabel für Dich ist.
hth,
Andrew
Andrew Taylor wrote:
> Klar geht das. Bedenke allerdings das Du im Extremfall (alle Akkus leer,> alle parallel) ca. 36 Stunden Ladezeit einkalkulierne mußt. Bei den> nicht geregeltne nicht automatischen Kleinladern sogar meist mehr.
Hi Taylor,
OK ich habe ein FW 1299 Pb-Changer Stecker-Ladegerät (bis 300mA).
Wenn ich also alle 3 unterschiedlichen Akkus min. 36 Stunden auflade, so
das alle voll sind und dann alle parallel schalte, dann geht das laden
von allen 3en mit diesem Ladegerät, richtig?
>Wenn ich also alle 3 unterschiedlichen Akkus min. 36 Stunden auflade, so>das alle voll sind und dann alle parallel schalte, dann geht das laden>von allen 3en mit diesem Ladegerät, richtig?
Am besten schliesst du alle drei Akkus parallel und lädst
sie dann 3*36 Stunden. Das ist besser.
OK, also kann ich sie gleich alle 3 ran hängen?
Da das Teil Erhaltungsladen kann, kann ich alle 3 ja Jahre lang dran
lassen, oder?
Ich will damit eine Art USV realisieren, also wenn der Strom weg ist,
schaltet ein Relais die Last Zu (Öffner) und wenn der Strom wieder da
ist, schließt das Relais und die Last fällt weg. Der Laderegler hat dann
ja wieder Saft und läd die Akkus wieder auf, bis zum nächsten
Stromausfall bleiben die dann auf Erhaltungsladen am Ladegerät.
Wäre es sinnvoll, von Zeit zu Zeit die Akkus mal zu belasten?
Hi,
ich möchte Euch nicht entmutigen, aber die ganze geschichte ist nicht
ganz ungefährlich. Ein Kollege von mir stand mal zwei meter von so einer
Zusammenkopplung (parallel, 12V, Bleisäure) entfernt. Nachdem ihm Blei
und Säure um die Ohren gepfifen haben, hat noch ein Tag gedauert bis er
wieder normale Gesichtszüge hatte. Glücklicherweise war nur die Kleidung
kaputt und der Boden im Labor war ruiniert.
Das Problem sind enorme Ausgleichsströme bei den kleinsten Unterschieden
im Ri, dabei kann der Hersteller und sogar die Charge glei sein.
Also toi, toi, toi und Schutzanzug nicht vergessen.
Also dann doch lieber nur einen Akku?
Und was ist für den Akku am besten? Erhaltungsladen oder ab und zu mal
belasten? Und wenn belasten, bis zum letzten Tropfen (also die 10,5V)?
Danke
Christian Häussler wrote:
> Also dann doch lieber nur einen Akku?
Ach was, ich will wt's Äußerung jetzt nicht kleinreden, aber er hat es
bestimmt nicht mit <10Ah Akkus zu tun gehabt, dazu kommt noch, dass du
sicher auch Blei-GEL Akkus hast, was dich vor den gröbsten Sauerreien
bewahren sollte. Denoch kannst du einfach genauso sicher verfahren wie
man das bei LiPos ja auch macht mit einem Widerstand (10-100 Ohm)
Parallelschalten, über Nacht stehen lassen, dann zusammen damit. Wenn du
die Akkus danach nicht mehr trennst, prima Problem gelöst, ansonsten
wieder mit dem Widerstand starten.
Ach ja vielleicht nicht unbedingt einen 1/16W 1206 Widerstand verwenden.
Noch was, das In-Reihe schalten von Akkus unterschiedlicher Kapazität
ist sehr viel gefährlicher:
10Ah+1Ah @ 1A belastet -> nach 1 h fällt die Spannung von 24V auf ca
12V+10,5V=22,5V also noch alles super schliesslich wird's ja erst ab 21V
kritisch. oder doch nicht? bei 21V haben wir eine toll fitte 10Ah
Batterie und eine absolut tote 1Ah Batterie (9V). Vom Laden will ich gar
nicht erst reden.
-wiebel
Also wenn einem Blei und Säure um die Ohren fliegen sollen, dann muß man
aber wohl noch eine kleine Sprengladung beilegen. Da müssen ja die
Ladezustände extrem unterschiedlich gewesen sein, wenn sich da solch
hohe Ausgleichsströme ergeben.
Grundsätzlich gilt: wenn deren Spannungen (fast) gleich sind, gibt's
auch (fast) keine Ausgleichströme mehr. Wenn der eine Akku etwas höhere
Selbstentladungsraten zeigen sollte, dann wird er eben von dem anderen
etwas gestützt (sozusagen eine solidarische Gemeinde ;-), was aber
letztendlich nur vernachlässigbare Ausgleichsströme bewirken sollte.
Beim Laden/Entladen könnte der kleinere Akku evtl. einen verhältnismäßig
großen strom "sehen" gegenüber dem größeren Akku. Da aber kleine Akkus
i.d.R. auch größere Innenwiderstände haben, sollte sich dies auch wieder
schnell relativieren (eigentlich hat jeder nur einen anteiligen Strom zu
tragen, der seiner Kapazität (Größe) entspricht.
Bleibatterien auf keinen Fall tiefentladen. Memory-Effekt usw. gibts bei
Bleibatterien nicht oder ist zumindest vernachlässigbar. Die höchste
Lebensdauer haben sie bei möglichst voller Ladung.
Verwende am besten Blei-Gel-Akkus wie sie für Solaranlagen oder USV
angeboten werden. Keine Motorradbatterien, denn die sind auf möglichst
hohe Startströme bei geringer Entladetiefe ausgelegt. Die gibts aber
sowieso nicht in Blei-Gel Ausführung.
Blei-Gel-Akkus sind auch nicht immer zyklenfest.
Das "zyklenfest" muß schon im Datenblatt extra stehen, sonst verhält
sich so ein Akku auch nur wie jeder andere.
Und dann ist damit auch nicht eine restlose Entladung gemeint, sondern
meistens nur bis zu einer Entladetiefe von 30-40%. Das sollte bei der
Dimensionierung von Stützbatterien berücksichtigt werden, wenn man lange
Freude daran haben will.
Von einer Parallelschaltung raten aber alle Hersteller ab (jedenfalls
die paar Großen, die ich kenne). Die Logik sagt mir auch, daß das nicht
gut geht.
Blackbird
Christian Häussler wrote:
> Andrew Taylor wrote:>> Klar geht das. Bedenke allerdings das Du im Extremfall (alle Akkus leer,>> alle parallel) ca. 36 Stunden Ladezeit einkalkulieren mußt. Bei den>> nicht geregelten nicht automatischen Kleinladern sogar meist mehr.>> Hi Taylor,>> OK ich habe ein FW 1299 Pb-Changer Stecker-Ladegerät (bis 300mA).>> Wenn ich also alle 3 unterschiedlichen Akkus min. 36 Stunden auflade, so> das alle voll sind und dann alle parallel schalte, dann geht das laden> von allen 3en mit diesem Ladegerät, richtig?
Moin Häussler,
genauso meinte ich das, genauso geht das, und genauso solltest Du nun
mal anfangen das aufzubauen ,-)
hth,
Andrew
Max wrote:
> Bleibatterien auf keinen Fall tiefentladen. Memory-Effekt usw. gibts bei> Bleibatterien nicht oder ist zumindest vernachlässigbar. Die höchste> Lebensdauer haben sie bei möglichst voller Ladung.
OK, also am besten den Akku immer voll laden (Erhaltungsladen)?
Soll eine 12V USV für einen µC werden!
Wäre es nötig, den Akku z.B. einmal die Woche zu "belasten" bis zu einem
bestimmten Punkt? Also die 12V Spannungsversorgung kappen und über Akku
laufen lassen?
Oder reicht "Erhaltungsladen" vom Pb-Changer?
Hallo,
bei Bleigel Akkus ist das Parallelschalten normal kein Problem, selbst
wenn einer voll ist und der andere leer. Ein 12V Akku hat leer etwa 12 V
und frisch geladen etwa 13,5V. Ein gängiger Ladeprozess ist das
Konstantspannungsverfahren mit 13,8V ohne Strombegrenzung. Der Akku
nimmt also soviel Strom auf, wie er kann. Trotzdem wird der Strom nicht
so groß, dass er den Akku beschädigt. Daher ist es auch zulässig, genau
so einen leeren Akku an einen vollen mit 13,5V anzuschließen. Die
Ausgleichsströme bewegen sich im Bereich unter 1C.
Bitte nicht mit Säureakkus versuchen, die sind diesbezüglich nicht
gutmütig. -> siehe auch Beitrag von wt - aber auch selbst schon
nachgemessen.
Grüße,
Peter
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