Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik DVB-T - Analog konverter


von Hannes Miklautsch (Gast)


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Hallo!

Seit kurzem habe ich erfahren das in Österreich nun auch DVB-T 
ausgesendet wird und die klassische analoge Lösung 2007 auslaufen wird 
und nicht mehr ausgestrahlt. Da in meinem Haushalt jedoch ziemlich viele 
(noch durchaus gute) Fernseher sind welche kein DVB-T unterstützen, und 
ich mir nicht für jeden eine Box kaufen will (nicht notwendig und wegen 
mehrerer Fernbedienungen) wollte ich fragen,
ob es eine möglichkeit gibt die DVB-T - Kanäle zu erfassen (per DVB-T + 
MPEG Decoder) und einfach mit einem VHF-Modulator einfach auf einen 
"Kanal" im VHF-Spektrum zu legen?

Warscheinlich wird es am günstigsten sein einfach 2 DVB-T-Reciver kaufen 
wobei jeder auf einen bestimmten Kanal geschalten wird (ORF1 & ORF2) und 
die RGB-Ausgänge am SCART wieder in ein analoges VHF Signal moduliert 
werden und zusammengemischt.

Ist diese Lösung zielführend oder hat jemand eine bessere Idee??

MfG
Hannes Miklautsch

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Die Lösung ist sicherlich die günstigste, wenn denn die Anzahl der 
versorgten Fernseher und Videorecorder größer als die Anzahl der zu 
empfangenden Programme ist.

Das gibt es auch als "professionelle" Lösung, so etwas nennt sich dann 
Kopfstation und ist dafür gedacht, größere Wohnanlagen mit gewissermaßen 
selbstgemachtem Kabelfernsehen zu versorgen.
So etwas ist aber deutlich teurer ... Grundkosten von 5000 EUR zuzüglich 
etwa 1000 EUR pro einzuspeisendem Kanal.
Das ist nur dann wirtschaftlich sinnvoll, wenn die Anzahl der Nutzer im 
dreistelligen Bereich liegt.

Das Argument der mehreren Fernbedienungen trifft nicht so recht zu, da 
durch den Betrieb mit einem DVB-T-Receiver im Grunde genommen der 
Fernseher zum reinen Monitor degradiert wird. Alles, was man am 
Fernseher über die Fernbedienung einstellen könnte, wird jetzt vom 
DVB-T-Receiver übernommen, einschließlich Lautstärke.
Allenfalls für Grundeinstellungen wie Helligkeit, Farbkontrast etc. wird 
die Fernseherfernbedienung noch benötigt.

Bei der Modulatorenlösung solltest Du bedenken, daß die meisten 
einfachen Modulatoren keinen Stereoton verarbeiten können.
Dazu kommt noch die durch die HF-Wandlung und -Rückgewinnung im 
Fernsehtuner reduzierte Bildqualität.

Ist die Anzahl der von Dir genannten Programme exemplarisch oder eine 
gewollte Selbstbeschränkung? Soweit ich weiß, gibt es auch in Österreich 
mehr als nur 2 Fernseh"programme" (ohne deren Inhalt beurteilen zu 
wollen).

DVB-T ist übrigens ein guter Anlass, sich vom alten analogen 
Videorecorder zu verabschieden; gerade durch die digitale Ausstrahlung 
ist auch eine direkte digitale Aufzeichnung mit Festplattenreceivern 
möglich, die im Bedienkomfort einem Bandgerät deutlich überlegen sind.
Es gibt auch PC-basierende Eigenbaulösungen, die sogar aufgenommenes 
Material von Werbung befreien und auf eine DVD brennen können
(c't-VDR).

von Peter D. (peda)


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Rufus T. Firefly wrote:

> DVB-T ist übrigens ein guter Anlass, sich vom alten analogen
> Videorecorder zu verabschieden; gerade durch die digitale Ausstrahlung
> ist auch eine direkte digitale Aufzeichnung mit Festplattenreceivern
> möglich, die im Bedienkomfort einem Bandgerät deutlich überlegen sind.
> Es gibt auch PC-basierende Eigenbaulösungen, die sogar aufgenommenes
> Material von Werbung befreien und auf eine DVD brennen können
> (c't-VDR).


Träum weiter.

Sobald digital ins Spiel kommt, stellen sich die Filmmogule stur auf die 
Hinterbeine.

Anders gesagt, für komfortable HD/DVD-Aufnahme gibt es nur Geräte mit 
Analogeingang.

Digital TV-Receiver gibt es nur mit eingebauter HD ohne DVD-Brenner, 
also zum reinen Timeshiften und ohne Möglichkeit, Aufnahmen zum PC zu 
übertragen.

Und PC-basierte Lösungen sind noch meilenweit von der Bedieneinfachheit 
von reinen HD/DVD-Rekordern entfernt.


Warscheinlich braucht man demnächst zum Fernsehen ne Brille mit 
eingebautem Kreditkartenleser, wo digitaler Empfang nach Minuten 
abgerechnet wird.

Wenn ich jetzt das mit You Tube lese, wo sie jeden gesendeten Mist 
einklagen wollen, kommt mir das Kotzen.
Diese Urheberrechts- und Raubkopierhysterie läuft total aus dem Ruder.

Demnächst wird noch die Oma verklagt, die im Garten ihrem Enkel aus dem 
Märchenbuch vorliest, weil das am Zaun jeder mithören könnte.


Peter

von Bartholomäus S. (sam_vdp)


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[OT]:
> Wenn ich jetzt das mit You Tube lese, wo sie jeden gesendeten Mist
> einklagen wollen, kommt mir das Kotzen.
Das ist einer der wenigen Punkte, in denen ich die Rechteinhaber fast 
verstehen kann: YouTube macht seinen Gewinnen (oder auch Verlust :)) 
fast ausschließlich mit Material das -obwohl meistens von Anderen 
verwurstet- doch Urhebern "gehört", die der Nutzung nicht zugestimmt 
haben. Wirklich originäre Inhalte sind auf YouTube meiner Meinung recht 
dünn gestreut und dafür ist es imho auch eine reichlich schlechte 
Vertriebsplattform.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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@Peter:
Ich träume nicht, als c't-VDR steht ein entsprechendes Gerät in meinem 
Wohnzimmer.

Abgesehen von der wohl von der verwendeten spezifischen 
Linux-Distribution und -Installation anzulastenden Startgeschwindigkeit 
ist die Bedienung des Gerätes gleichwertig mit der kommerzieller 
Produkte, wenn nicht sogar etwas überlegen. Ich habe mir mehrere 
kommerzielle Festplatten-Sat-Receiver und auch DVB-T-Receiver angesehen 
und war mehr als erstaunt, was sich manche Hersteller erdreisten als 
Produkt auf den Markt zu bringen.

Da wird ein schwerst verstümmelter oder gar kein EPG angezeigt, das 
Programmieren einer Aufnahme erfolgt trotz angezeigtem EPGs nur über 
eine Zeitangabe, die zig Tastendrücke auf der Fernbedienung bedarf, bei 
Aufzeichnungen aus dem EPG werden exakt die Zeiten aus dem EPG 
übernommen, was dank inexistentem VPS zu verstümmelten Aufnahmen führt 
... Geräte können nicht gleichzeitig eine Sendung aufnehmen und eine 
andere von der Festplatte abspielen, oder sie stürzen dabei ab ... Die 
Vergabe von Dateinamen für aufgezeichnete Sendungen bezieht sich nicht 
auf die bei der Programmierung im EPG angewählte Sendung (beispielsweise 
"tatort"), sondern verwendet die zum Zeitpunkt des Aufnahmestarts 
laufende Sendung (also das "Wort zum Sonntag") ...

Das entscheidende der Selbstbau-VDR-Variante ist, daß nicht die 
Graphikkarte des PCs für die Bilderzeugung genutzt wird, sondern ein auf 
einer Satellitenempfangskarte vorhandener Hardware-MPEG2-Decoder.
Der Fernseher ist auch direkt an diese Karte angeschlossen, die 
Graphikhardware des PCs bleibt ungenutzt.
Nicht nur, daß das für eine meinen Ansprüchen genügende 
Fernsehbildqualität genügt, das sorg auch noch dafür, daß die Ansprüche 
an die Leistungsfähgkeit der PC-Hardware äußerst moderat sind.
Mein System verwendet ein passiv gekühltes VIA EPIA-Mainboard mit 600 
MHz Taktfrequenz (was wohl einem 300MHz Pentium-II knapp das Wasser 
reichen kann). Dazu kommt noch die Sat-Karte mit MPEG2-Decoder, ein 
DVD-Brenner und eine ausreichend dimensionierte Festplatte.
Die primärseitige Gesamtleistungsaufnahme liegt bei etwa 40 Watt.

Gut, das ist kein DVB-T-Receiver, sondern ein DVB-S-Receiver, aber der 
Unterschied ist marginal; DVB-T-Empfang ist mit Verwendung einer 
entsprechenden Karte auch machbar.

--

Deine Anmerkungen zum wirtschaftlich-politischen Stand des Fernsehens 
entsprechen den meinen, ich bekomme bei den Vorstellungen der 
Medienmafia einen so dicken Hals, daß ich kaum noch durch die Tür passe 
...

von Benedikt K. (benedikt)


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@ Peter
Noch nie was von Dreambox und Co gehört ?
Diese besitzen einen Netzwerkanschluss mit dem man die aufgezeichneten 
Filme auf einen PC kopieren kann.
Ich habe vor kurzem irgendwo einen HDTV Fetsplatten Receiver mit Linux 
und DVD Brenner gesehen. Kostet in der Twintuner Version allerdings um 
die 1000€.

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