DSGV-Violator schrieb:> Ich hau mich weg, das steht "removed in C23". Und> "Bequemlichkeits-Makro", die reinste Warmduscherei ..
Richtig, dafür ist es ab C23 ein eigener Typ.
MaWin O. schrieb:> DSGV-Violator schrieb:>> Ich hau mich weg>> Freut mich, dass du dich auch über kleine Dinge amüsieren kannst.
Über den Unterschied zwischen "Weg Hauen" und "Amüsement" müsste man
sich mal in Ruhe unterhalten ...
Ich finde es jedenfalls nicht hilfreich, das hier die Benutzung von
"abgeschnittenen Sonderlocken" aus Gründen der Bequemlichkeit
vorgeschlagen wird.
DSGV-Violator schrieb:> Ich finde es jedenfalls nicht hilfreich, das hier die Benutzung von> "abgeschnittenen Sonderlocken" aus Gründen der Bequemlichkeit> vorgeschlagen wird.
Kann es sein, dass es an deinem Leseverständnis hapert?
Wilhelm M. schrieb:>> Naja, das Dumme ist, das Standard-C in der Praxis keine boolean Werte>> wie 'true' kennt.> Mindestens seit C99 aber schon.> Richtig, dafür ist es ab C23 ein eigener Typ.
Alter Falter, nicht mal Jahreszahlen kriegt man hier richtig gebacken
...
Ja klar, in irgendeinem Standard von anno
"AchHatDerHundDieEckeMitDerJahreszahlGefressen" steht es so oder doch
anders und warum schreibt man überhaupt "Standards" wenn man diese wie
politische Parteien je nach Wahlkampf umfrisiert ...
Geburtsfehler ist nun mal Geburtsfehler, da kann auch plastische
Chirurgie nur den Anschein aufhübschen aber nicht den Wesenskern.
DSGV-Violator schrieb:> Alter Falter, nicht mal Jahreszahlen kriegt man hier richtig gebacken
Ab C99 gibt es bool, true und false, die sich wie echte Booleans
verhalten. Also nur die Werte 0 und 1 annehmen können. Was brauchst du
noch?
MaWin O. schrieb:> Ab C99 gibt es bool, true und false, die sich wie echte Booleans> verhalten. Also nur die Werte 0 und 1 annehmen können. Was brauchst du> noch?
Wie jetzt? Es muss doch heissen "nur die Werte zwischen 0.0 und 1.0".
Wie will man sonst die-ganze-Wahrheit von der einfachen Aussage
unterscheiden? Hier ist for(;;) auch wieder überlegen, weil, wie lange
läuft eine Endlosschleife while(true) mit true = 0.99?
DSGV-Violator schrieb:> Es gibt da schon einen Unterschied zwischen Sprache und> Standardbibliotheken.
Aus Sicht des Sprachstandards nicht wirklich, beides ist "the
implementation".
Dass man "true" und "false" so spät nicht einfach ohne Headerfile neu
definieren durfte, ist einfach mal den vielen existierenden Programmen
geschuldet, die sowas vorher selbst definiert haben durften. Der Typ
_Bool ist aber dennoch intrinisch, denn dessen Bezeichner liegt im
implementation namespace. <stdbool.h> mappt ihn dann nur auf bool.
Veit D. schrieb:> Wenn K&R damals for (;;)> nicht als Endlosschleife irgendwo niedergeschrieben hätten, wüßte bis> heute niemand das dieses unklare Konstrukt zur Endlosschleife mutiert.> Denn das geht aus der "for" Beschreibung allein nicht hervor. Das> for(;;) wird extra beschrieben das es eine Endlosschleife ist. Da kommt> sonst niemand drauf.
Das ist natürlich Quadratunsinn!
Im K&R steht es EXPLIZIT drin.
K&R Ed.2 page 56
Hans H. schrieb:> Ich schreibe die Endlosschleife immer so:> do {> // many> // lines> // of> // code> } while (1=1);>> denn ich finde die Überraschung muß am Ende kommen.
Parabelförmig vomittierend…
Wilhelm M. schrieb:> Ist das die arabische Version von Amen ?>> Ahmen.
Klarer Syntaxfehler von mir. Davor hätte mich bestimmt der Compiler
gewarnt. Mir fehlt nur noch eine Begründung wie man das doch noch als
Richtig erklären könnte. Dann wäre es Thread Konform. :-) :-)
Yalu X. schrieb:> Das true oder die 1 als Bedingungen kommt erst ins Spiel,> wenn man die Ausführung einer Anweisung eigentlich nicht an eine> Bedingung knüpfen möchte, aus rein formalen Gründen aber eine solche> verlangt wird.
Genau das meinte ich weiter oben, als ich davon sprach, dass es keine
richtige Bedingung sei. Technisch ist es natürlich eine Bedingung, aber
ich schreibe sie nur hin, weil sie eben formal nötig ist und nicht, weil
ich tatsächlich eine will.
DSGV-Violator schrieb:> Erstreckt sich der Schleifenköper aber über mehr als nur 40 Zeilen und> umschliesst als Schachtel weitere Blöcke und steckt womöglich selbst in> ein paar verschachtelten Schachtel-Blöcken
… dann sollte man sich mal schleunigst daran machen, den Code sauberer
zu strukturieren.
Wilhelm M. schrieb:> Auch das hätte ich oben angemerkt: es steht irgendwo versteckt im> C-Standard drin, und mitnichten intuitiv.
Wo das im C-Standard steht, wird für die wenigsten relevant sein, weil
sie da eh nicht reinschauen. Wichtiger ist, wo es im Lehrbuch steht, und
die Optionaliät der drei Ausrücke in einer for-Schleife wird da doch
hoffentlich im Kapitel über Schleifen drin stehen, sonst taugt es nicht
viel.
Und ich finde es im übrigen sehr wohl intuitiv, mehr noch als wenn ich
irgendwas als Bedingung hinschreiben muss, nur um der Form genüge zu
tun.
> Man könnte genauso gut argumentieren, dass diese nicht vorhandene> Bedingung zu false evaluiert, um unbeabsichtigte Endlos-Iterationen zu> verhindern.
Das wäre nun wirklich an den Haaren herbeigezogen. Warum hätten sie die
Bedingung dann überhaupt optional gemacht? Eine extra eingebaute
zusätzliche Option, nur um explizit Schleifen schreiben zu können, die
niemals ausgeführt werden? Das ergäbe nun wirklich gar keinen Sinn.
Wilhelm M. schrieb:> Yalu X. schrieb:>> Zumindest in meinen Augen ist es bedingungslos, da die Ausführung des>> Schleifenrumpfs immer erfolgt soll, also an keinerlei Bedingungen>> geknüpft ist.>> Der TO ist das beste Beispiel dafür, dass das keineswegs klar ist.
Hier hat jetzt genau einer mal nachgefragt. Es gibt hier zu allerhand
Bestandteilen verschiedener Sprachen Fragen. Das bedeutet nicht, dass
das alles völlig unintuitiv ist.
> Schreibt man es explizit hin, ist es doch sofort jedem klar! Wie gesagt:> wie in ganz vielen anderen Fällen ist explizit besser als implizit.
Bis auf das "es" sind wir uns da einig. Für mich ist "es" die
Bedingungslosigkeit der Schleife, denn das ist es ja, was ich eigentlich
erreichen will. Und Bedingungslosigkeit drückt man am besten dadurch
aus, dass man keine Bedingung angibt.
Wilhelm M. schrieb:> iterate(Forever{})([]{> r *= 2;> });
Was lisp kann (Klammernorgien), das bekommen wir in C++ doch auch locker
hin. ;-)
Yalu X. schrieb:> Harald K. schrieb:>> Erwähnte ich schon die beeindruckende Dichte geistiger Onanie in diesem>> Thread hier?>> Ja, jetzt schon zum dritten Mal. Das wird doch nicht etwa eine> Endlosschleife?
Was er vergessen hat zu erwähnen ist, warum er eigentlich immer noch
mitliest, wenn er die Diskussion so blöd findet.
Rolf M. schrieb:> Bis auf das "es" sind wir uns da einig. Für mich ist "es" die> Bedingungslosigkeit der Schleife, denn das ist es ja, was ich eigentlich> erreichen will.
Wenn Du explizit das Fehlen von etwas hinschreiben möchtest, dann
brauchst Du dafür eben ein Konstrukt, was Du schreiben kannst.
Also etwa:
1
for(;Unconditional{};){
2
3
}
Könnte man natürlich (in C++) machen. Oder in C eben mit for(;"ever";);
Wenn Du etwas weglässt, ist es eben nicht mehr explizit, sondern
implizit.
Rolf M. schrieb:> Wilhelm M. schrieb:>> iterate(Forever{})([]{>> r *= 2;>> });>> Was lisp kann (Klammernorgien), das bekommen wir in C++ doch auch locker> hin. ;-)
Während in Lisp hauptsächlich runde Klammern verwendet werden, kann man
in C++ alle Klammersymbole, die ASCII hergibt, also ()[]{}<>, fast nach
Belieben mischen.
Ich würde übrigens im obigen Lambda-Ausdruck die leere und deswegen
optionale Parameterliste explizit hinschreiben, weil sonst – ähnlich wie
bei der weggelassenen Bedingung in for(;;) – überhaupt nicht klar ist,
was der Compiler dafür einsetzt. Also so:
1
iterate(Forever{})([](){
2
// \___ ___/
3
// V
4
// 9, wow
Wilhelm schafft es sicher auch noch, das Beispiel mit ein paar
Template-Klammern (<>) aufzuhübschen, dann sind wir nicht mehr weit weg
von der Programmiersprache ], die zu einem würdigen Nachfolger von C++
werden könnte:
https://esolangs.org/wiki/Right_bracket
Wilhelm M. schrieb:> Wenn Du explizit das Fehlen von etwas hinschreiben möchtest,
Es fehlt doch aber nichts.
> dann brauchst Du dafür eben ein Konstrukt, was Du schreiben kannst.
Warum sollte ich was hinschreiben müssen, um damit auszudrücken, dass es
eigentlich nichts zum hinschreiben gibt?
C11/No Standard Library
Autosar19:
note 9177: condition of 'while' statement has non-Boolean type 'int'
[AUTOSAR Rule A5-0-2]
info 716: infinite loop via while
MISRA C 2012:
note 9036: essential type of condition of 'while' statement is 'signed8'
but should be boolean [MISRA 2012 Rule 14.4, required]
info 716: infinite loop via while
Die Info 716 wird immer getriggert, also nach MISRA und Autosar ist
while(1) praktisch doppelt böse. :-)
BARR-C 2018 hatte ich ja schon erwähnt.
Im SEI CERT C Coding Standard habe ich spontan nichts gefunden, also im
Netz, die Präferenz scheint da aber bei while(true) zu liegen.
1
#include <stdbool.h>
2
3
int main(void)
4
{
5
while (true)
6
{
7
}
8
}
MISRA C 2012:
info 716: infinite loop via while
supplemental 893: expanded from macro 'true' (line 17)
Interessant fände ich jetzt noch andere Beispiel von Coding Guidelines.
Ich habe gerade die ISO/IEC 17961 gefunden, bzw. natürlich nur den
Hinweis und nicht den Standard selber.
https://www.iso.org/standard/61134.html
Rudolph R. schrieb:> Interessant fände ich jetzt noch andere Beispiel von Coding Guidelines.
Ich bin erschüttert. Richtige Betriebssysteme brauchen Endlosschleifen,
aber die NASA nicht.
1
C Style and Coding Standards for SunOS
2
Bill Shannon
3
Copyright 1993 by Sun Microsystems, Inc.
4
5
for statements
6
for (initialization; condition; update) { statements; }
7
When using the comma operator in the initialization or update clauses
8
of a for statement, it is suggested that no more than three variables
9
should be updated. More than this tends to make the expression too
10
complex. In this case it is generally better to use separate
11
statements outside the for loop (for the initialization clause),
12
or at the end of the loop (for the update clause).
13
14
The infinite loop is written using a for loop.
15
for (;;) { statements; }
1
/*
2
* The NetBSD source code style guide.
3
* (Previously known as KNF - Kernel Normal Form).
4
*
5
* from: @(#)style 1.12 (Berkeley) 3/18/94
6
*/
7
/* Forever loops are done with for's, not while's. */
1
C STYLE GUIDE, AUGUST 1994
2
SOFTWARE ENGINEERING LABORATORY SERIES SEL-94-003
3
National Aeronautics and Space Administration
4
Goddard Space Flight Center
5
Greenbelt, Maryland 20771
Dieses 100-Seiten Werk erwähnt solche Schleifen mit keiner Silbe.
Edit: linux-source-4.19/Documentation/process/coding-style.rst schreibt
auch nichts vor.
Yalu X. schrieb:> Während in Lisp hauptsächlich runde Klammern verwendet werden, kann man> in C++ alle Klammersymbole, die ASCII hergibt, also ()[]{}<>, fast nach> Belieben mischen.
Das geht in C auch ;-) Allerdings ist in C die Wahrscheinlichkeit, dass
sich dadurch ein valides C Programm ergibt, geringer.
> Ich würde übrigens im obigen Lambda-Ausdruck die leere und deswegen> optionale Parameterliste explizit hinschreiben, weil sonst – ähnlich wie> bei der weggelassenen Bedingung in for(;;) – überhaupt nicht klar ist,> was der Compiler dafür einsetzt.
Leider falsch.
Wenn Du in for(;true;) oder for(;false;) den Boole'schen Wert weglässt,
wird dafür (in C) ein implementation-defined Wert != 0 eingesetzt.
Wenn Du in dem Lambda-Ausdruck [](){} die leere Parameterliste weglässt,
wird die durch nichts, auch nichts anderes ersetzt.
Also so:
> iterate(Forever{})([](){> // \___ ___/> // V> // 9, wow>> Wilhelm schafft es sicher auch noch, das Beispiel mit ein paar> Template-Klammern (<>) aufzuhübschen,
Hatte ich doch schon, oder?
Bauform B. schrieb:> Rudolph R. schrieb:>> Interessant fände ich jetzt noch andere Beispiel von Coding Guidelines.>> Ich bin erschüttert. Richtige Betriebssysteme brauchen Endlosschleifen,> aber die NASA nicht.
Naja es gibt halt neben "richtigen" Betriebssystemen auch
Betriebssysteme die im Space steuerbar sein müßen. Da sind
Endlosschleifen das letzte was man will, siehe bspw. WatchDogtimer.
DSGV-Violator schrieb:> Naja es gibt halt neben "richtigen" Betriebssystemen auch> Betriebssysteme die im Space steuerbar sein müßen. Da sind> Endlosschleifen das letzte was man will, siehe bspw. WatchDogtimer.
Nun, wenn es ein Task ist, welcher die lebenserhaltenden Systeme steuert
und überwacht … also ich hätte da schon gerne eine Endlos-Schleife. ;-)
Norbert schrieb:> Nun, wenn es ein Task ist, welcher die lebenserhaltenden Systeme steuert> und überwacht … also ich hätte da schon gerne eine Endlos-Schleife. ;-)
Ich denke auch, dass es eher unschön ist, wenn beim Wiedereintritt die
Raketensteuerung aussetzt, weil sich das Programm beendet hat.
Wilhelm M. schrieb:> Wenn Du in dem Lambda-Ausdruck [](){} die leere Parameterliste weglässt,> wird die durch nichts, auch nichts anderes ersetzt.
Na sicher wird sie das - durch eine leere Parameterliste. Das steht so
im C++-Standard: "If a lambda-expression does not include a
lambda-declarator, it is as if the lambda-declarator were ()."
Also darfst du sie deiner eigenen Logik folgend nie weglassen.
Wilhelm M. schrieb:> Yalu X. schrieb:>> Ich würde übrigens im obigen Lambda-Ausdruck die leere und deswegen>> optionale Parameterliste explizit hinschreiben, weil sonst – ähnlich wie>> bei der weggelassenen Bedingung in for(;;) – überhaupt nicht klar ist,>> was der Compiler dafür einsetzt.>> Leider falsch.> Wenn Du in for(;true;) oder for(;false;) den Boole'schen Wert weglässt,> wird dafür (in C) ein implementation-defined Wert != 0 eingesetzt.>> Wenn Du in dem Lambda-Ausdruck [](){} die leere Parameterliste weglässt,> wird die durch nichts, auch nichts anderes ersetzt.
Nix falsch (Rolf hat dich auf deinen Trugschluss bereits hingewiesen).
Weil dir keine echten Argumente mehr einfallen, begibst dich gerade auf
das Niveau der reinen Wortklauberei. Lass es mich dir noch etwas
ausführlicher erklären, als es Rolf bereits getan hat:
Natürlich hast du insofern recht, dass bei der Spezifikation des
for-Statements im C-Standard das Wort "replaced" auftaucht:
"An omitted expression-2 is replaced by a nonzero constant."
In der Spezifikation der Lambda-Expression im C++-Standard wird der
entsprechende Sachverhalt mit "as if" formuliert:
"If a lambda-expression does not include a lambda-declarator, it is as
if the lambda-declarator were ()."
Da auch beim for-Statement die as-if-Regel gilt, kann der obige Satz
ohne die geringste Änderung seiner Aussage wie folgt umformuliert
werden:
"If a for statement does not include expression-2, it is as if
expression-2 is a nonzero constant."
Uns siehe da, das "replaced", an dem du dich so festkrallst, ist weg,
und die fehlenden expression-2 wird einfach durch nichts ersetzt.
Genauso gut kann der Satz mit dem lambda-declarator ohne die geringste
Änderung seiner Aussage wie folgt formuliert werden:
"An omitted lambda-declarator is replaced by ()."
Jetzt steht auch hier ein "replaced". Die fehlende Parameterliste wird
also durch die leere Parameterliste (ein einfaches Klammerpaar) ersetzt.
Wer also darauf besteht, im Kopf einer Endlosschleife die Bedingung
"true" hinzuschreiben, der sollte konsequenterweise bei parameterlosen
Lambda-Ausdrücken die leere Parameterliste hinschreiben. Wenn du das
partout ablehnst, hat es wenig Sinn, mit dir weiter über Logik in der
Programmierung zu diskutieren.
Yalu X. schrieb:> Wer also darauf besteht, im Kopf einer Endlosschleife die Bedingung> "true" hinzuschreiben,
Ich bestehe nicht darauf und habe nicht darauf bestanden: ich habe nur
gesagt, dass for(;;) weniger explizit als while(true) ist. Und da Rolf
M. nicht weiß, was explizit ist, habe ich geschrieben, dass for(;true;)
explizit ist, nur um ihm und Dir das klar zu machen. Ich habe nicht
darauf bestanden, ein true hinzuschreiben.
> der sollte konsequenterweise bei parameterlosen> Lambda-Ausdrücken die leere Parameterliste hinschreiben.
Nein, beides hat gar nichts miteinander zu tun. Es sind konzeptionell
unterschiedliche Dinge, die dort passieren.
Das eine ist der Ersatz für einen nicht-vorhandenen Ausdruck, und ein
Ausdruck liefert einen Wert. Und das andere ist die Möglichkeit, eine
leere Parameterliste auszudrücken, also kein Ausdruck und damit kein
Wert. Man kann sich nur darüber unterhalten, ob eine leere
Parameterliste (leere Menge) oder eine nicht-vorhandene Parameterliste
(nicht existierende Menge) gleich ist. Da in beiden Fällen kein
Statement des Blocks des L-Ausdrucks etwas der leeren Menge oder der
nicht-existierenden Menge referenzieren kann, ist beides aber
konzeptionell identisch. Es findet auch kein Ersatz durch irgendeinen
Standardwert statt.
> Wenn du das> partout ablehnst,
Ich habe das nicht abgelehnt, auch nicht überall.
Du hast das ins Spiel gebracht.
> hat es wenig Sinn, mit dir weiter über Logik in der> Programmierung zu diskutieren.
Die Texte im C++-Standard sind übrigens (falsch von Dir wiedergegeben,
Du hast C und C++ Standard vermengt):
1
The for statement
2
for ( init-statement conditionopt ; expressionopt ) statement
3
is equivalent to
4
{
5
init-statement
6
while ( condition ) {
7
statement
8
expression ;
9
}
10
}
und
1
Either or both of the condition and the expression can be omitted. A missing condition makes the implied
Wilhelm M. schrieb:> Man kann sich nur darüber unterhalten, ob eine leere Parameterliste> (leere Menge) oder eine nicht-vorhandene Parameterliste (nicht> existierende Menge) gleich ist.
Natürlich sind das zwei verschiedene Dinge, da muss man sich nicht lange
darüber unterhalten. Allerdings wird in Lambda-Ausdrücken eine nicht
vorhandene Parameterliste gleich behandelt wie eine leere. Ebenso wird
eine nicht vorhandene Bedingung in einer for-Anweisung gleich behandelt
wie eine immer erfüllte.
Ob das optionale Ding ein Ausdruck oder eine Parameterliste ist, macht
meiner Meinung nach für Diskussion, die wir hier führen, keinen
Unterschied. Für beide gilt: Entweder man schreibt es explizit hin, oder
man lässt es weg, dann wird es implizit festgelegt.
Wilhelm M. schrieb:> Die Texte im C++-Standard sind übrigens (falsch von Dir wiedergegeben,> Du hast C und C++ Standard vermengt):
Das Thread-Thema ist for(;;) in C:
Jan S. schrieb:> for(;;){} Schleife> Guten Tag,> habe diese Schleife in einer älteren C-Firmware von Pic-Microchip> gesehen
Deswegen habe ich dafür den C-Standard herangezogen.
Die Lambda-Ausdrücke, die du ins Spiel gebracht hast, gibt es aber nur
in C++, deswegen habe ich dort den C++-Standard zitiert.
Ich hätte natürlich auch für for(;;) den C++-Standard zitieren können.
Da sich dort der entsprechende Satz vom C-Standard nur in der
Formulierung, nicht aber in seiner Aussage unterscheidet, hätte dies an
meiner Argumentation nichts geändert.
Roland F. schrieb:> Wilhelm M. schrieb:>> for ( init-statement conditionopt ; expressionopt ) statement>> Da fehlt was.
Falls du das Semikolon meinst: Das ist bereits im init-statement
enthalten.
Wilhelm M. schrieb:> Man kann sich nur darüber unterhalten, ob eine leere> Parameterliste (leere Menge) oder eine nicht-vorhandene Parameterliste> (nicht existierende Menge) gleich ist.
Natürlich sind sie unterschiedlich. Eine Funktion braucht immer eine
Parameterliste. Diese kann leer sein. Im Falle von Lambdas (und nur
dort) hat man eben entschieden, dass sie nicht angegeben werden muss und
dass das exakt so behandelt wird, als hättest du eine leere
Parameterliste angegeben. Genau das sagt doch auch der von mir zitierte
Satz aus dem Standard.
Übrigens würde ich eigentlich erwarten, dass du nicht nur () schreibst,
sondern "explizit" hinschreibst, dass die Parameterliste leer sein soll,
also (void). Wenn du das weglässt, ist sie ja nur noch implizit leer,
und explizit ist doch immer besser als implizit.
> Da in beiden Fällen kein> Statement des Blocks des L-Ausdrucks etwas der leeren Menge oder der> nicht-existierenden Menge referenzieren kann, ist beides aber> konzeptionell identisch. Es findet auch kein Ersatz durch irgendeinen> Standardwert statt.
Der Standardwert ist die leere Liste.
DSGV-Violator schrieb:> Und wenn sich ein Unterprogramm unerwartet beendet, kann es immer noch> von einem Master(-programm) neugestartet werden.
Und was, wenn sich mangels Endlosschleife das Master-Programm beendet
hat?
> Eine unendliche Schleife bedeudet nun mal kontrolleinschränkung/-verlust> für einen Supervisor.
Wenn es um Software im Sinne von manuell gestarteten Programmen geht und
seine Ausführung die Möglichkeit blockiert, andere Programme zu starten,
ja. Auf der anderen Seite stehen µC-Anwendungen, bei denen es essenziell
ist, dass das Programm als Endlosschleife läuft, denn wenn es sich
beenden sollte, passiert je nach dem entweder irgendein Blödsinn, der
Watchdog macht einen Reset des Systems, oder der µC läuft in eine leere
Fallback-Endlosschleife. In der Regel will man keins davon.
Das gleich gilt letztendlich auch für dein Master-Programm /
Betriebssystem.
> Der Standardwert ist die leere Liste.
Liste ist ein Datentyp, aber keine Anweisung/Conbtrol-Struktur. C kennt
im Standard keine Liste, höchstens pointer, bitfields und structs als
komplexere datentypen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_(Datenstruktur)
DSGV-Violator schrieb:>> Der Standardwert ist die leere Liste.>> Liste ist ein Datentyp, aber keine Anweisung/Conbtrol-Struktur. C kennt> im Standard keine Liste, höchstens pointer, bitfields und structs als> komplexere datentypen.
Du bist genauso ein Wortklauber wie der Wilhelm. Es dürfte doch aus dem
Kontext mehr als klar hervorgehen, dass mit "Liste" die Parameterliste
gemeint ist.
DSGV-Violator schrieb:> Wilhelm M. schrieb:>> DSGV-Violator schrieb:>>> Naja, das Dumme ist, das Standard-C in der Praxis keine boolean Werte>>> wie 'true' kennt.>>>> Mindestens seit C99 aber schon.>> Nö. Es gibt da schon einen Unterschied zwischen Sprache und> Standardbibliotheken.
Doch. In stdbool.h gibt es bool, ist als der Typ _Bool definiert. Man
kann _Bool natürlich auch direkt verwenden.
Seit C23 sind true, false und bool keywords, das heisst man braucht
stdbool.h und auch _Bool nicht mehr.
bool hat einige interessante Eigenschaften.
1
_Boolb=0;
2
b++;// Ergebnis der Expression ist 0 zurück, enthält nachher 1
3
b++;// Ergebnis der Expression ist 1, b enthält nachher immer noch 1
4
b=10;// b enthält nachher 1
5
b--;// Ergebnis der Expression ist 1, b enthält nachher 0
6
b--;// Ergebnis der Expression ist 0, b enthält nachher 1
7
b--;// Ergebnis der Expression ist 1, b enthält nachher 0
Und ja, auch ein Wert vom typ (_Bool){1} gibt es, also ein echtes true,
das sind nicht simple ints:
DSGV-Violator schrieb:>> Der Standardwert ist die leere Liste.>> Liste ist ein Datentyp, aber keine Anweisung/Conbtrol-Struktur. C kennt> im Standard keine Liste, höchstens pointer, bitfields und structs als> komplexere datentypen.
Es ging nicht um Datentypen, sondern um Parameterlisten. Und die sind
selbstverständlich im C-Standard definiert:
********************************
parameter
formal parameter
formal argument (deprecated)
object declared as part of a function declaration or definition that
acquires a value on entry to the function, or an identifier from the
comma-separated list bounded by the parentheses immediately following
the macro name in a function-like macro definition
********************************
> Wenn es um Software im Sinne von manuell gestarteten Programmen geht und> seine Ausführung die Möglichkeit blockiert, andere Programme zu starten,> ja. Auf der anderen Seite stehen µC-Anwendungen, bei denen es essenziell> ist, dass das Programm als Endlosschleife läuft, denn wenn es sich> beenden sollte, passiert je nach dem entweder irgendein Blödsinn, der> Watchdog macht einen Reset des Systems, oder der µC läuft in eine leere> Fallback-Endlosschleife. In der Regel will man keins davon.
In Sicherheitskritischen Anwendungen wie Space/Avionic will man aber
eine "last resort" Signal-Möglichkeit um das System schnell und mit
definierte Latenz in einem "Safe harbour" Zustand zu bringen. Oder eben
Reboot.
Und natürlich macht nur ein von einem Blödian designtes System
"Blödsinn" nach Beendigung einer Schleife. Ein von einem Kompetenten
Systemdesigner designtes System geht mach programmabarbeitung in einen
definierten Zsutand ("Power-Down, Hibernate, ...). Falls die Mittel der
Software dazu nicht ausreichen muß eben die Hardwareabteilung
entsprechende Abschaltungen (Tri-State, gemeinsames Potential, inert
state) vorsehen.
Aber wie schon das wording "System" hinweist, geht eine solche
Betrachtung weit über den Horizont eines niedrig-hierarchischen
Endlos-C-Schleifen-Programmieres hinaus.
Die NASA hat eben ihren guten Gründe auf in irdischen Massstäben übliche
Programmierweise zu verzichten respektive als bekannt unsicher zu
verbieten.
> Es ging nicht um Datentypen, sondern um Parameterlisten. Und die sind> selbstverständlich im C-Standard definiert:> ********************************> parameter> formal parameter> formal argument (deprecated)> object declared as part of a function declaration or definition that> acquires a value on entry to the function, or an identifier from the> comma-separated list bounded by the parentheses immediately following> the macro name in a function-like macro definition> ********************************
Also das hinter dem 'for' in Klammern heisst jetzt "Parameterliste" wie
bei einem Funktionsaufruf??
Das sind aber nun mal aber im syntax-Sinne keine Parameter sondern
Anweisungen. Deshalb finden sie sich auch im Code- und nicht im
Data-segment.
Jetzt haben die Väter von C explizit eine kurze und konsistente
Endlosschleife realisiert und favorisiert ohne andere Konstrukte
einzuschränken ... und hier wird ernsthaft argumentiert, das nicht zu
nutzen.
Ein Anfänger weiß nicht, dass i++ äquivalent ist zu i=i+1. Der Code wird
aber nicht besser, wenn man auf ++ verzichtet.
Bruno V. schrieb:> und hier wird ernsthaft argumentiert, das nicht zu nutzen.
Ich sehe diese Diskussion auch als nutzlos an. Man kann in C eine
Endlosschleife auf verschiedene Art und Weise produzieren... na und?
Wenn verschiedene Arten angeboten werden, dann kann man die auch nutzen.
Ob die eine oder andere "besser" ist, spielt überhaupt keine Rolle. Der
Compiler erzeugt da ganz emotionslos denselben Code.
Deshalb verstehe ich diesen ganzen Hickhack um Begriffe hier auch nicht.
Der eine oder andere hier mag sich bitte mal besinnen und sich fragen,
ob diese kleinkarierte Diskussion überhaupt der Mühe wert ist.
Bruno V. schrieb:> Jetzt haben die Väter von C explizit eine kurze und konsistente> Endlosschleife realisiert und favorisiert ohne andere Konstrukte> einzuschränken ... und hier wird ernsthaft argumentiert, das nicht zu> nutzen.
Weder konsistent noch favourisiert und "kurz" ist bezüglich der
Forderung nach verständlichen Code auch mehr von Nach- als Vorteil.
Werdet doch endlich mal erwachsen und insestiert nicht, wie es damals
die "Väter" in Ihre Tontafel ritzten, sondern wie es Euch und Eurer Zeit
nutzt. Man läuft doch auch nicht mehr in den gleichen Klamotten wie die
Väter damals ...
Echt, manche haben hier im Forum weniger Selbstbewusstsein, Pragmatismus
und Autonomiestreben als die Aimish oder ein Haufen Schläfenbelockter
Talmud-Schüler. SCNR
https://youtu.be/pc04f4w17rM?t=290https://de.wikipedia.org/wiki/Pragmatismus
Aber eigentlich muss man ja nicht sofort zu einem einstimmigen Fazit
kommen, manchmal genügt es festzustellen, das manche reifer sind als
andere aber noch nicht alles Wasser den Nil abwärts geflossen ist ...
> Wenn verschiedene Arten angeboten werden, dann kann man die auch nutzen.
Eben, goto ist hier das beste Angebot um eine eine unbedingte Schleife
zu schliessen. Aber Goto ist ja böse - hat 'Papa' gesagt.
DSGV-Violator schrieb:> Werdet doch endlich mal erwachsen und fragt nicht wie es damals die> "Väter" in Ihre Tontafel ritzten, sondern wie es Euch und Eurer Zeit> nutzt.
Auch wenn ich Dir in diesem Thread fast nirgends zustimme, so ist das
genau das, was ich hier
Beitrag "Re: for(;;){} Schleife"
schonmal als "katholisch" bezeichnet hatte.
Demnächst wird noch gefordert, dass man doch besser zu den "halben"
Funktionsprototypen im K&R-Stil zurückkehren sollte.
Wilhelm M. schrieb:> Demnächst wird noch gefordert, dass man doch besser zu den "halben"> Funktionsprototypen im K&R-Stil zurückkehren sollte.
Ich fordere die komplette Abkehr von dieser kaputten Sprache.
Das war noch vor meiner Zeit. Es gibt aber durchaus Situationen, in
denen ich die alte Schreibweise noch hätte gebrauchen können, wenn es
sie noch gäbe.
1
// OK:
2
voidmyfunction(intw,inth,intx[h][w]){}
3
4
// Fehler
5
voidmyfunction2(intx[h][w],intw,inth){}
6
7
// Fehler, Schreibweise leider nicht mehr erlaubt:
MaWin O. schrieb:> Ich fordere die komplette Abkehr von dieser kaputten Sprache.
Das kannst du sehr professionell bewerkstelligen:
Stecke einfach den Kopf in den Sand.
Es gibt ja auch ›gute‹ Programmiersprachen für den Vogel Strauß,
›Scratch‹ fiele mir da ein, oder ›Turtle-Graphics‹
DSGV-Violator schrieb:> Also das hinter dem 'for' in Klammern heisst jetzt "Parameterliste" wie> bei einem Funktionsaufruf??
Nein, wie kommst du denn darauf?
> Das sind aber nun mal aber im syntax-Sinne keine Parameter sondern> Anweisungen. Deshalb finden sie sich auch im Code- und nicht im> Data-segment.
In C gibt es kein Code- oder Data-Segment. Abgesehen davon hat das auch
rein gar nichts mit Parameterlisten zu tun.
DSGV-Violator schrieb:> Werdet doch endlich mal erwachsen und insestiert nicht, wie es damals> die "Väter" in Ihre Tontafel ritzten, sondern wie es Euch und Eurer Zeit> nutzt. Man läuft doch auch nicht mehr in den gleichen Klamotten wie die> Väter damals ...
Ich habe das nicht nach den "Vätern" gemacht. Ich wusste nicht einmal,
dass das im K&R so steht, bevor es hier jemand zitiert hat. Ich habe
selbst für mich entschieden, dass ich diese Form für Endlosschleifen
bevorzuge, und zwar primär, weil ich die eigentlich unnütze Bedingung
nicht angeben muss. Das macht es für mich einfach zur natürlicheren Wahl
für eine unbedingte Schleife. Ich war dann aber doch sehr erstaunt, als
Wilhelm das als "an den Haaren herbeigezogen" betitelt hat.
>> Wenn verschiedene Arten angeboten werden, dann kann man die auch nutzen.>> Eben, goto ist hier das beste Angebot um eine eine unbedingte Schleife> zu schliessen. Aber Goto ist ja böse - hat 'Papa' gesagt.
Für Endlosschleifen ist es auch nicht wirklich sinnvoll. Es gibt aber
sinnvolle Anwendungsfälle von goto, und dort verwende ich es dann auch.
> In C gibt es kein Code- oder Data-Segment. Abgesehen davon, hat das auch> rein gar nichts mit Parameterlisten zu tun.
Doch hat es, Parameter sind Daten und Zuweisungen sind Instruktionen.
> Ich habe> selbst für mich entschieden, dass ich diese Form für Endlosschleifen> bevorzuge,
Neee wie Du das für Dich entscheidest interessiert kein Schwein und kein
Compiler. Du hast hier garnichts "selbst" zu entscheiden, du hast (wie
jeder andere auch) korrekten und möglichst verständlichen Syntax zu
schreiben. Und für viele ist eben eine Ausage wie etwas nicht ist (Eine
unendliche Schleife ist wie eine Schleife ohne Parametreliste) nicht
sonderlich erklärend.
Im Hitchhiker und anderer Belletristik finden sich solche
Gedankenmuster, die etwas über ihre Nicht-Sein erklären wollen, bspw.:
"Fliegen heißt Lernen sich auf den Boden zu schmeißen und ihn zu
verfehlen. Flying is learning how to throw yourself at the ground and
miss."
> Für Endlosschleifen ist es auch nicht wirklich sinnvoll.
Doch gerade bei Endloschleifen ist das sinnvoll. Weil ja der Sinn (und
das Compilat) hinter einer "Endlosschleife" der unbedingte Sprung ist.
Und welches Schlüsselwort hat C für "unbedingten Sprung" vorgesehen?
Eben, "Goto" .
DSGV-Violator schrieb:>> In C gibt es kein Code- oder Data-Segment. Abgesehen davon, hat das auch>> rein gar nichts mit Parameterlisten zu tun.>> Doch hat es, Parameter sind Daten und Zuweisungen sind Instruktionen.
Parameter landen aber in der Regel in Registern oder auf dem Stack, und
das true in der Schleifenbedingung ist keine Zuweisung, sondern ein
Ausdruck, der vom Compiler üblicherweise komplett wegoptimiert wird,
also nachher meist gar nirgends landet. Das ist aber alles wie gesagt in
C nicht spezifiziert, sondern komplett vom Compiler abhängig und damit
in diesem Zusammenhang irrelevant.
>> Ich habe>> selbst für mich entschieden, dass ich diese Form für Endlosschleifen>> bevorzuge,>> Neee wie Du das für Dich entscheidest interessiert kein Schwein und kein> Compiler.
Dass es dem Compiler egal ist, haben wir vor langem bereits
festgestellt. Und ob es ein "Schwein" interessiert ist mir egal, denn
für die schreibe ich den Code nicht. Ich schreibe ihn abgesehen vom
Compiler für Programmierer, die der Sprache zumindest auf einem gewissen
Grundniveau mächtig sind. Wer nicht mal weiß, wie eine for-Schleife
funktioniert, soll lieber die Finger davon lassen, bis er es gelernt
hat.
> Du hast hier garnichts "selbst" zu entscheiden, du hast (wie> jeder andere auch) korrekten und möglichst verständlichen Syntax zu> schreiben.
Ich kann sehr wohl entscheiden, wie ich meinen Code schreibe, denn du
bist nicht die Codepolizei, die mir das verbieten könnte. Und ja, ich
habe mich dazu entschieden ihn korrekt und möglichst verständlich zu
schreiben.
for (;;) ist weder inkorrekt, noch unverständlich.
> Und für viele ist eben eine Ausage wie etwas nicht ist (Eine> unendliche Schleife ist wie eine Schleife ohne Parametreliste) nicht> sonderlich erklärend.
Das ist wie bei den meisten Stilfragen und wie auch hier schon öfter
angemerkt wurde, etwas subjektives. Ich finde es klar, lesbar und
einleuchtend. Das magst du anders sehen, aber das ist dann eben deine
persönliche Sichtweise, sprich: Du hast für dich entschieden, dass du
eine andere Schreibweise bevorzugst - oder jemand anders hat das für
dich entschieden, und du folgst dem nur dogmatisch. Mehr Optionen gibt's
da nicht.
>> Für Endlosschleifen ist es auch nicht wirklich sinnvoll.> Doch gerade bei Endloschleifen ist das sinnvoll. Weil ja der Sinn (und> das Compilat) hinter einer "Endlosschleife" der unbedingte Sprung ist.> Und welches Schlüsselwort hat C für "unbedingten Sprung" vorgesehen?> Eben, "Goto" .
Mit der Argumentation kannst du alle Schleifen per goto umsetzen, denn
mit einem if kannst du dem ja auch eine Bedingung hinzufügen.
Aber eine Schleife wird in C nunmal üblicherweise mit for oder
(do/)while und einem Codeblock geschrieben. Warum sollte ich davon bei
einer Endlosschleife abweichen? Das wäre tatsächlich unintuitiv. Ich
würde aus Gründen der Lesbarkeit generell davon abraten, goto für
Rückwärtssprünge zu verwenden.
(prx) A. K. schrieb:> Bemerkenswert, wie man sich derart ernst und so lange mit einem derart> lächerlichen Thema befassen kann.
Wie so oft in diesem Forum wurde auch in diesem Thread die Frage des TE
schon nach kurzer Zeit korrekt beantwortet, worauf sich eine Diskussion
über angrenzende Themen anschloss, die für einige interessant sein
mögen, für andere nicht.
Wer den Thread nur deswegen öffnet, weil er dasselbe Problem wie der TE
hat und ausschließlich an der Antwort auf die Ursprungsfrage
interessiert ist, kann den Thread schon nach wenigen Minuten wieder
verlassen. Wer an einer weiterführenden Diskussion interessiert ist,
bleibt drin. So kommt letztendlich jeder auf seine Kosten.
In diesem Forum herrscht diesbezüglich eine andere Kultur als bspw. auf
stackoverflow.com, mikrocontroller.net hat aber IMHO auch weder das Ziel
noch die Ressourcen, ein deutschsprachiges stackoverflow.com zu werden.
Dass solche freien Diskussionen auf mikrocontroller.net oft ergebnislos
verlaufen, sollte jedem klar sein, der daran teilnimmt. Ob eine
Diskussion trotz absehbarer Ergebnislosigkeit wenigstens einen
Erkenntnisgewinn liefern kann, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ich persönlich finde die Diskussion hier trotz ihrer Bedeutungslosigkeit
für die Praxis eigentlich recht interessant. Auf der anderen Seite gibt
es hier Threads mit über hundert Teilnehmern und mehreren Tausend
Beiträgen, die für mich völlig irrelevant sind, deren Teilnehmerzahl
aber auf ein großes Interesse bei anderen Leuten schließen lässt. Auch
diese Threads sind für mich völlig in Ordnung, ich schaue dann eben nur
selten oder überhaupt hinein.
Rolf M. schrieb:> for (;;) ist weder inkorrekt, noch unverständlich.
Es ist unverständlich. "Für nichts" ist kein intuitiver Begriff für eine
Endlosschleife.
MaWin O. schrieb:> Rolf M. schrieb:>> for (;;) ist weder inkorrekt, noch unverständlich.>> Es ist unverständlich. "Für nichts" ist kein intuitiver Begriff für eine> Endlosschleife.
Und "Während eins" ist besser?
> Dass es dem Compiler egal ist, haben wir vor langem bereits> festgestellt. Und ob es ein "Schwein" interessiert ist mir egal, denn> für die schreibe ich den Code nicht. Ich schreibe ihn abgesehen vom> Compiler für Programmierer, die der Sprache zumindest auf einem gewissen> Grundniveau mächtig sind. Wer nicht mal weiß, wie eine for-Schleife> funktioniert, soll lieber die Finger davon lassen, bis er es gelernt> hat.
Um aber eine Endlosschleife zu realisieren braucht man keinerlei
Kenntnisse bzgl des for-Konstruktes. Das zu (;;) verstümmelte
for-konstrukt funktioniert nur, weil extra noch ein paar Sonder-Regel
eingeführt worden, um den Parser/Compiler das "Kotzen" bei diese
unlogischen Notation auszutreiben.
>> Du hast hier garnichts "selbst" zu entscheiden, du hast (wie>> jeder andere auch) korrekten und möglichst verständlichen Syntax zu>> schreiben.>> Ich kann sehr wohl entscheiden, wie ich meinen Code schreibe, denn du> bist nicht die Codepolizei, die mir das verbieten könnte. Und ja, ich> habe mich dazu entschieden ihn korrekt und möglichst verständlich zu> schreiben.> for (;;) ist weder inkorrekt, noch unverständlich.
Träum weiter, träum tief - bin ich hier im falschen Film?
Da fragt ein TO weil ihm das Konstrukt unbekannt und unverständlich ist.
Und dann kommt so ein selbstgefälliges Irgendwas daher und behauptet
ungeniert "Das ist ist nicht unverständlich, das ist verständlich."
Dann kann man nur noch "Kognitive Dissonanz" diagnostizieren:
https://www.bfi-ooe.at/de/blog/warum-wir-uns-selbst-austricksen-ohne-es-zu-merken-kognitive-dissonanz.html
"Verschlimmbesserung" ist auch eine Kulturtechnik, um sich nicht selbst
die Sinnlosigkeit seiner Existenz eingestehen zu müßen.
> Das ist wie bei den meisten Stilfragen und wie auch hier schon öfter> angemerkt wurde, etwas subjektives. Ich finde es klar, lesbar und> einleuchtend. Das magst du anders sehen, aber das ist dann eben deine> persönliche Sichtweise, sprich: Du hast für dich entschieden, dass du> eine andere Schreibweise bevorzugst
Nein, das ist keine Frage des sprachlichen Stils, sondern die nach der
Konstruktion eines mathematischen Formelapperates zur Realisation von
Algorithmenmaschinen. Eben wie die Turing-maschine. Das "Weglassen" gibt
es im Mathematischen Sinne nicht, da gibt es nur ein neutrales Element
um eben eine bijektive Abbildung zwischen symbol und Instruktion-Code zu
ermöglichen. Ja, ich weiß, die mathematischen Grundlagen interessieren
einen 0815 Codierschwein wenig.
https://www.cs.virginia.edu/~robins/Turing_Paper_1936.pdf> Mit der Argumentation kannst du alle Schleifen per goto umsetzen,
Das ist aber keine Argumentation bezüglich aller Schleifen sondern nur
um den Spezialfall einer degenerierten, da alle wesentlichen
Schleifeneigenschaften (Anfangsbedingung, Iterationsanweisung,
Anfangsbedingung) fehlen respektive nicht gebraucht werden.
Eine " for index in anfangswert bis Endwert-schleife ist also völlig
"überdimensioniert". Es ist halt so, also ob man zum Brötchenholen um
die Ecke extra den VW-Bully aus der Garage holt statt den kurzen Gang
direkt zu erledigen.
Man lernt dann, ok, Initialisierung, Bedingung, und was für nach dem
Durchlauf.
Dass man das erste und letzte leer lassen kann, ist nicht so
erstaunlich. Es gibt ja auch leere Statements (einfach nur ";"), und
Parameterlisten von Funktionen kann man auch leer lassen.
Aber an einem Ort, wo man den Wert eines Ausdrucks braucht, den
weglassen zu können, wie kommt man dort darauf, das man das kann? Egal
ob in Zuweisungen, Initialisierungen, Operanden, if Bedingungen, while
schleifen, Funktionsaufrufen, etc, dort kann man das sonst nie machen.
Die ersten paar Jahre wusste ich nicht, dass man die Bedingungen
weglassen kann. Es ist nicht logisch. Es ist überraschend, unerwartet,
ein Spezialfall, den man einfach kennen muss!
Darum ist meine lieblingsendlosschleife immer noch "while(true)"
MaWin O. schrieb:> Rolf M. schrieb:>> for (;;) ist weder inkorrekt, noch unverständlich.>> Es ist unverständlich. "Für nichts" ist kein intuitiver Begriff für eine> Endlosschleife.
So zu argumentieren, bringt nichts, denn
Yalu X. schrieb:> Wer versucht, Programmcode zu verstehen, indem er ihn ins Deutsche> übersetzt, hat schon von vornherein verloren.MaWin O. schrieb:> Deshalb schreibt man ja auch "Während wahr". Bzw "Solange wahr".
Sagst du das auch im normalen Sprachgebrauch so?
Auf was bezieht sich dieses "wahr" bzw. was genau muss wahr sein, damit
die Schleife weiterläuft?
jetzt schütte ich mal mehr Öl ins Feuer um etwas Perspektive zu
präsentieren;-)
Früher(TM) genügte es bei kommerziellen Programmier Werkzeugen die
zugehörigen mitgelieferten Handbücher zu studieren und erfuhr genug
Information um damit in C arbeiten zu können. (KEIL z.B.) Es war in den
meisten Fällen NICHT notwendig andauernd die Compiler Standards und
andere "highvoluting" akademischen Unterlagen zu recherchieren. Die
damaligen Compiler waren auch viel einfacher wie C++ und Abkömmliche.
Ohne grosse Theorie und langjähriges UNI-Studium konnte also der
"Gelegenheitsprogrammierer" seine Projekte mit den (gedruckten)
Unterlagen durchziehen, weil genug Information vorhanden waren. Und ja,
Internet war damals für die meisten noch nicht zugänglich.
Kostenpflichtige offizielle Dokumente waren ohnehin für die meisten
nicht erschwinglich.
Wenn also damals dann die Compiler Doku konstatierte, dass eine
parameterloses for(;;) wie beschrieben funktionieren soll, dann dachte
man nicht mehr weiter daran und hielt sich an die Documentation um
funktionierende Programme schreiben zu können. So einfach war das damals
und man war effektiv im Job um sein Problem zeitgemaess lösen zu können.
Viele damals waren keine Computer Science Akademiker für die
"Programmieren" eben hin und wieder nur notwendig war, um ein Problem
lösen zu können und keine hochgradige Wissenschaft die nur sich selber
zum Ziel hatte. Viele mußten sich die Computer Programmiersprachen
selbst beibringen. Die Werkzeuge waren da um deren anfallende Probleme
lösen zu können. Im Vergleich zu C sind die esoterischen Funktionen von
C++ ohne ausführliches Studium der Compiler Referenzliteratur
unleserlich bzw. unverständlich für den nicht-Praktiker. Ein typisches C
Programm dagegen, war zumindest nach Lesen von K&R und Werkzeug
Dokumention, wenn gut geschrieben, meistens vollkommen verständlich.
Das sollte man heute zum Vergleich nicht vergessen. Die heutige Welt mit
ihren modernen Sprachen-Produkten wie Java, PHP, Python, Rust, etz.
spielt in einer total anderen Liga. Die heutigen Programme zeigen
heutzutage aber oft ein hochgradiges Mass an Sprachen Esoterik und
Abstraktion, das ohne weiteres Studium nicht mehr ohne Weiteres
verständlich ist. Ob das wirklich notwendig ist, kann ich nicht
beurteilen. Aus der Sicht eines Akademikers ist das obige natuerlich
alles Blasphemie. Aber man sollte berücksichtigen, dass viele Menschen
sich damit nur so weit befassen wollen, weil sie ein Problem zu lösen
haben.
Ist nur meine Meinung.
Yalu X. schrieb:> Sagst du das auch im normalen Sprachgebrauch so?
Welche Relevanz hat das für eine Programmiersprache?
> Auf was bezieht sich dieses "wahr" bzw.
Auf nichts. Steht doch da. Sonst hieße es "Solange X wahr".
> was genau muss wahr sein, damit> die Schleife weiterläuft?
Wahr muss wahr sein.
Gerhard O. schrieb:> Aber man sollte berücksichtigen, dass viele Menschen> sich damit nur so weit befassen wollen, weil sie ein Problem zu lösen> haben.
Einer der Hauptgründe dafür, dass so viel Software so ein Sondermüll
ist.
Gerhard O. schrieb:> um etwas Perspektive zu> präsentieren;-)
Da gibt es mit Folge 13 aus Season 2 von "BigBangTheory" auch ein
Beispiel aus der Populärkultur zum korrekten Umgang/Notation mit/von
Endlosschleifen.
https://youtu.be/7dz-7T9HYic?t=45
Bei Sheldons Freundschaftsalgorithmus scheint eine Endlosschleife
jegliche soziale Anstrengung ad absurdum zu führen, bis "der Ingenieur
im Team" das Verfahren mit einem Schleifenzähler, Abbruchbedingung zur
LOA ( am wenigsten unangenehm - "Least Objectionable Activity")
entschärft bzw. zu einem Abschluss bringt.
Im Anhang Programmablaufplan mit endlosschleife und debuggt
Man sieht, ohne Abbruchbedingung funktioniert die Show nicht. SCNR ;-)
https://www.myfanbase.de/the-big-bang-theory/episodenguide/?eid=4367
DSGV-Violator schrieb:> Das zu (;;) verstümmelte for-konstrukt funktioniert nur, weil extra noch> ein paar Sonder-Regel eingeführt worden, um den Parser/Compiler das> "Kotzen" bei diese unlogischen Notation auszutreiben.
Das ist eine sehr unglückliche Formulierung. Besser: Die Option, eine
Bedingung wegzulassen ist genau dafür eingeführt worden, um damit
Schleifen formulieren zu können, für die man keine Bedingung möchte.
> Träum weiter, träum tief - bin ich hier im falschen Film?> Da fragt ein TO weil ihm das Konstrukt unbekannt und unverständlich ist.
Und wenn morgen einer fragt, was denn das komische * nach dem Typ ist,
dann benutzt du nie mehr Pointer, weil die unverständlich sind? So ein
Forum ist nunmal auch dafür gedacht, dass Leute Fragen stellen, weil sie
noch nicht alle Grundlagen kennen. Aus einer einzelnen Frage lässt sich
nicht schließen, dass etwas unverständlich ist. Hab ich aber oben
eigentlich schon mal erwähnt.
Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass er es nach der ersten Antwort
gleich verstanden hat und jetzt für den Rest seines Lebens weiß.
[Beleidigungen entfernt…]
> Nein, das ist keine Frage des sprachlichen Stils,
Na sicher. Die Sprache bietet verschiedene syntaktisch korrekte
Möglichkeiten, eine Endlosschleife zu formulieren. Semantisch können sie
als äquivalent angesehen werden, weil das Verhalten des Programms in
allen Varianten das gleiche sein wird. Welche davon man verwendet, ist
also selbstverständlich eine Frage des sprachlichen Stils und nichts
anderes.
>> Mit der Argumentation kannst du alle Schleifen per goto umsetzen,>> Das ist aber keine Argumentation bezüglich aller Schleifen sondern nur> um den Spezialfall einer degenerierten, da alle wesentlichen> Schleifeneigenschaften (Anfangsbedingung, Iterationsanweisung,> Anfangsbedingung) fehlen respektive nicht gebraucht werden.
Die grundlegende Eigenschaft einer Schleife ist die Wiederholung. Der
Rest sind optionale Zusätze, die man manchmal, aber nicht immer braucht.
> Eine " for index in anfangswert bis Endwert-schleife ist also völlig> "überdimensioniert".
Genau deswegen kann man die drei in diesem Fall überflüssigen Ausdrücke
ja weglassen, statt sowas wie for(true; true; true) oder derlei
hinschreiben zu müssen.
MaWin O. schrieb:>> was genau muss wahr sein, damit>> die Schleife weiterläuft?>> Wahr muss wahr sein.
Und du findest es umgangssprachlich ganz normal, wenn man sagt, dass man
etwas so lange tut, wie wahr wahr ist?
> [Beleidigungen entfernt…]
Nein, da stehen keinen Beleidigungen und da wurde auch nichts
entfernt...
Das mit der kognitiven Dissonanz, also "Tatsache A" sehen und "Story B"
erzählen oder die im Link beschriebene Verhaltensweise "Warum wir uns
selbst austricksen ohne es zu merken" zeigst Du ziemlich oft im thread.
;-) SCNR
MaWin O. schrieb:> Yalu X. schrieb:>> Sagst du das auch im normalen Sprachgebrauch so?>> Welche Relevanz hat das für eine Programmiersprache?
Keine. Aber warum schreibst du dann:
MaWin O. schrieb:> Rolf M. schrieb:>> for (;;) ist weder inkorrekt, noch unverständlich.>> Es ist unverständlich. "Für nichts" ist kein intuitiver Begriff für eine> Endlosschleife.
Für mich ist "solange wahr" genauso intuitiv oder unintuitiv wie
"für nichts", weil beides kein korrektes Deutsch ist.
MaWin O. schrieb:>> Auf was bezieht sich dieses "wahr" bzw.>> Auf nichts. Steht doch da. Sonst hieße es "Solange X wahr".
Hmm, seltsam. Ich dachte immer, dass sich ein Adjektiv auf ein
Substantiv beziehen muss.
>> was genau muss wahr sein, damit>> die Schleife weiterläuft?>> Wahr muss wahr sein.
Ach so. Wie sieht es dann aus mit while(false)?
Nach deiner Argumentation muss dann falsch falsch sein, damit die
Schleife weiterläuft. Ich würde mal behaupten, dass falsch immer falsch
ist, also könnte nach deiner Argumentation eine Endlosschleife auch mit
while(false) eingeleitet werden.
Was lernen wir daraus?
Man sollte sich bei der Programmierung nie auf die Intuition verlassen.
Für eine Programmiersprache gibt es (im Gegensatz zu natürlichen
Sprachen) eine umfassende Spezifikation sowohl der Syntax als auch der
Semantik, da ist Intuition weder notwendig noch zielführend.
Ich kann deswegen nur wiederholen, was hier schon oft geschrieben wurde:
Wenn ihr ordentlich programmieren wollt, dann besorgt euch ein Buch zur
betreffenden Programmiersprache und arbeitet es von der ersten bis zur
letzten Seite durch. Dann bedarf es keiner fraglichen Hilfsmittel wie
Intuition oder die Übersetzung von Programmkonstrukten in natürliche
Sprache.
Wenn ihr dann Code von anderen vorgesetzt bekommt, ist es völlig
unerheblich, ob dort Endlosschleifen mit for(;;), while(1), while(true)
oder goto formuliert sind, weil ihr alle 4 Varianten versteht.
Rolf M. schrieb:> Und du findest es umgangssprachlich ganz normal, wenn man sagt, dass man> etwas so lange tut, wie wahr wahr ist?
Wo habe ich das gesagt?
Yalu X. schrieb:> Für mich ist "solange wahr" genauso intuitiv oder unintuitiv wie> "für nichts", weil beides kein korrektes Deutsch ist.
Dann kann man die Endlosschleife ja auch quibbelbobbel nennen. Das ist
nach deiner Logik dann ja genau so gut wie for(;;)
1
quibbelbobbel{
2
...
3
}
Yalu X. schrieb:>> Wahr muss wahr sein.>> Ach so. Wie sieht es dann aus mit while(false)?
bricht sofort ab, weil false ganz offensichtlich false ist und nie true
werden kann.
> Nach deiner Argumentation muss dann falsch falsch sein, damit die> Schleife weiterläuft.
Hä? Nein. Unsinn.
Yalu X. schrieb:> Dann bedarf es keiner fraglichen Hilfsmittel wie> Intuition oder die Übersetzung von Programmkonstrukten in natürliche> Sprache.
Warum sind die C-Schlüsselwörter dann in Englisch, wenn das doch
schlecht ist und man stattdessen lieber alles aus einem Buch von Grund
auf lernen soll?
Man könnte 'if' ja falschverstehen. Lieber 'quappelsack' verwenden.
> Wenn ihr dann Code von anderen vorgesetzt bekommt, ist es völlig> unerheblich, ob dort Endlosschleifen mit for(;;), while(1), while(true)> oder goto formuliert sind, weil ihr alle 4 Varianten versteht.
Naja, aber verpflichtende Code-Stile wurden doch gerade eingeführt, weil
eben nicht davon auszugehen ist, das jeder im Team jede syntaktische
Sonderlocke beherrscht.
Hinzukommt bei Sicherheitsrelevanter Soft wie für Avionik oder
Medizintechnik, das man die Compiler in ihrer benutzten Version
zertifizieren muß, also sicherstellen, das bei den benutzten
Syntax-Gekröse immer das selbe raus kommt. Damit diese Testerei nicht
ausartet, schränkt man eben die benutzten varianten ein. Also eben
Projektweit eine Variante eine Schleife zu implementieren und nicht alle
88 Möglichen. Gern wird auch die Richtung und eine Grenze der Iteration
vorgegeben, bspw. Down to 0. Das macht auch dem Tester das Leben beim
Schreiben der corner cases einfacher.
Also eben KISS Prinzip, auch bei der AusWahl der synonymen
Source-Code-Optionen.
https://en.wikipedia.org/wiki/Programming_style
PS:
Natürlich kann man sich auch vom nerdigen Spass beim Progrrammieren
leiten lassen. Das führte wohl zu der Vermutung, das Dennis Ritchie und
Brian Kernighan "C" als Scherz ("Hoax")/Persiflage zu Pascal andachten
und nie als ernsthaftes Programmiersprache sahen. Sie sollen sich auch
angeblich entschuldigt haben. ;-)
https://www.cs.cmu.edu/~jbruce/humor/unix_hoax.html
Zitat:
"We stopped when we got a clean compile on the following syntax:
MaWin O. schrieb:> Einer der Hauptgründe dafür, daß so viel Software so ein Sondermüll> ist.
Es ist aber andrerseits durchaus vorstellbar, daß auch Computer Science
Nichtakademiker klare und logisch fundierte Praxis Programme erdenken
können die im Kontext ihrer Tätigkeiten täglich benötigt werden und die
Doku der eingesetzten Sprache verstanden worden ist.
Auch ist es vorstellbar, daß unzählige Elektronik Ingenieure in der
Vergangenheit und Gegenwart funktionell erstklassige Produkte mit den in
der Uni absolvierten Kursen programmieren können. In Fakt, es ist sogar
vorstellbar, daß viele embedded Produkte der Vergangenheit deswegen
einwandfrei und zügiger funktionierten und keine Cloudanbindung zu
häufigen SW Upgrades benötigten.
Böswillige Zungen behaupten auch heute noch, daß embedded Geräte der
Vergangenheit oft sogar besser funktionierten als viele der
überzüchteten Sachen der Gegenwart die ohne Anbindung ans Mutterschiff
und deren fragilen Wolkenbänken nicht mehr richtig oder überhaupt
funktionieren und ewig zum Neu-Booten brauchen.
Leider sterben die Leute aus, die es besser erlebt haben und man kann
nicht mehr vergleichen, weil die User der Gegenwart es nicht besser
erlebt haben.
Ein VCR oder CD-Abspielgerät funktionierte praktisch sofort, während
sich das DVD Abspielgerät minutenlang plagt um überhaupt
verwendungsfähig zu werden. Vielleicht gibt es dazu gute Gründe, wer
weiß, nur versäumen es die Hersteller es zu erklären warum so vieles
Zeugs lahme Enten sind.
Aber was weiß ich, Fossil der Vergangenheit. der vergleichen kann?
MaWin O. schrieb:> Rolf M. schrieb:>> Und du findest es umgangssprachlich ganz normal, wenn man sagt, dass man>> etwas so lange tut, wie wahr wahr ist?>> Wo habe ich das gesagt?
Es ergibt sich aus dem von dir geschriebenen. Du meintest, "solange
wahr" sei intuitiv, und auf die Frage, was denn überhaupt wahr sein
müsse, weil der Satz unvollständig ist, meintest du:
MaWin O. schrieb:> Wahr muss wahr sein.MaWin O. schrieb:> Yalu X. schrieb:>> Für mich ist "solange wahr" genauso intuitiv oder unintuitiv wie>> "für nichts", weil beides kein korrektes Deutsch ist.>> Dann kann man die Endlosschleife ja auch quibbelbobbel nennen. Das ist> nach deiner Logik dann ja genau so gut wie for(;;)
Nur wenn man meint, es müsse unbedingt 1:1 auf gesprochene Sprache
abbildbar sein. Das scheinst aber nur du so zu sehen. Aber das passt ja
auch schon für klassische Zählschleifen nicht:
1
for(inti=0;i<10;++i)
Wenn man die einfach 1:1 in gesprochene Sprache übersetzt, kommt in etwa
sowas raus: "Für erzeuge neuen integer i und initialisiere ihn mit Wert
0, ist i kleiner als 10? und inkrementiere i."
Das ergibt sprachlich auch nicht viel mehr Sinn. Deiner Argumentation
nach müsste man dann also for-Schleifen generell komplett umbauen, weil
sie sonst nicht intuitiv sind.
Gerhard O. schrieb:> Leider sterben die Leute aus, die es besser erlebt haben
Ja? Software war früher besser?
Ich muss dich enttäuschen. Das ist die typische früher-war-alles-besser
Verzerrung.
Software war früher noch viel beschissener als heute. Aber das heißt
nicht, dass Software heute gut ist.
Glaubst du nicht? Dann installiere doch nochmal MS-DOS auf einem alten
Rechner.
Oder Windows 95. Oder spiele nochmal ein Spiel auf einem C64.
Das ist aus heutiger Sicht gesehen sowohl von der UX als auch von der
Softwarequalität absoluter nuklearer Kernschrott.
Die "gute alte Zeit" gibt es bei Software nicht.
Auch nicht im Embedded-Bereich. Schonmal ein Golf-3-Steuergerät
ausgelesen?
Oder jedes beliebige andere Gerät mit Firmware drauf aus den 90ern.
Absoluter Schrott war das aus heutiger Sicht.
Rolf M. schrieb:>> Wo habe ich das gesagt?>> Es ergibt sich aus dem von dir geschriebenen. Du meintest, "solange> wahr" sei intuitiv, und auf die Frage, was denn überhaupt wahr sein> müsse, weil der Satz unvollständig ist,
Aha. Danke für die Bestätigung, dass ich das gar nicht gesagt habe.
Rolf M. schrieb:> "Für erzeuge neuen integer i und initialisiere ihn mit Wert> 0, ist i kleiner als 10? und inkrementiere i."
Nur, wenn man mit dem Klammerbeutel gepudert wurde.
Normale Menschen lesen das als 'for i from 0 to one less than 10'.
Rolf M. schrieb:> Deiner Argumentation> nach müsste man dann also for-Schleifen generell komplett umbauen, weil> sie sonst nicht intuitiv sind.
Das ist in der Tat wahr.
Die C-for-Schleife ist einfach nur veralteter Schrott.
Heute macht man das mit Iteratoren viel intuitiver, lesbarer und
sicherer.
Die Schrottsprache C beherrscht das aber natürlich nicht.
MaWin O. schrieb:> Yalu X. schrieb:>> Für mich ist "solange wahr" genauso intuitiv oder unintuitiv wie>> "für nichts", weil beides kein korrektes Deutsch ist.>> Dann kann man die Endlosschleife ja auch quibbelbobbel nennen. Das ist> nach deiner Logik dann ja genau so gut wie for(;;)
Nein, meine Argumentation beschränkte sich auf while(true) und for(;;).
MaWin O. schrieb:>> Nach deiner Argumentation muss dann falsch falsch sein, damit die>> Schleife weiterläuft.>> Hä? Nein. Unsinn.
Möglicherweise habe ich deine Aussage
MaWin O. schrieb:> Wahr muss wahr sein.
falsch interpretiert. Macht aber nichts, weil das Problem mit der Logik
schon vorher begann weder von dir noch von mir aufgelöst werden konnte:
Yalu X. schrieb:> MaWin O. schrieb:>>> Auf was bezieht sich dieses "wahr" bzw.>>>> Auf nichts. Steht doch da. Sonst hieße es "Solange X wahr".>> Hmm, seltsam. Ich dachte immer, dass sich ein Adjektiv auf ein> Substantiv beziehen muss.MaWin O. schrieb:> Warum sind die C-Schlüsselwörter dann in Englisch, wenn das doch> schlecht ist und man stattdessen lieber alles aus einem Buch von Grund> auf lernen soll?
Damit man sie sich besser merken kann, nachdem man einmal ihre
Definition gelsen hat. So etwas nennt man auch Gedächtnisstütze (engl.
Mnemonic) und hat mit Intuition wenig bis gar nichts zu tun.
Yalu X. schrieb:> Damit man sie sich besser merken kann, nachdem man einmal ihre> Definition gelsen hat. So etwas nennt man auch Gedächtnisstütze (engl.> Mnemonic) und hat mit Intuition wenig bis gar nichts zu tun.
Achso.
1
bang (x == 1) {
2
shoot;
3
}
Man muss nur lernen, dass 'bang' eine Bedingungsabfrage ist und 'shoot'
der Funktionsabbruch.
Intuition ist ja was böses, deshalb sind diese Keywords besser als 'if'
und 'return'. Die könnte ja jemand falsch verstehen.
MaWin O. schrieb:> Aha. Danke für die Bestätigung, dass ich das gar nicht gesagt habe.
Dann hast du dich wohl nur ungeschickt ausgedrückt, denn so kam es
rüber.
> Rolf M. schrieb:>> "Für erzeuge neuen integer i und initialisiere ihn mit Wert>> 0, ist i kleiner als 10? und inkrementiere i.">> Nur, wenn man mit dem Klammerbeutel gepudert wurde.> Normale Menschen lesen das als 'for i from 0 to one less than 10'.
Ach komm, jetzt machst du dich lächerlich. Erst sprichst du von "für
nichts" und sagst, das sei doch so unintuitiv, weil du es wörtlich
nimmst, und jetzt sagst du bei einem anderen Beispiel, dass man das doch
nur anders lesen muss. Und bei diesem gebe ich dir auch recht.
> Die C-for-Schleife ist einfach nur veralteter Schrott.> Heute macht man das mit Iteratoren viel intuitiver, lesbarer und> sicherer.
Die einzige Sprache, die ich kenne, die Zählschleifen mit Iteratoren
macht, ist Python. Damit könnte man sicherlich auch Endlosschleifen
machen, aber das wäre dann doch eher ungewöhnlich.
Rolf M. schrieb:> das sei doch so unintuitiv, weil du es wörtlich nimmst
Wie nimmt man 'nichts' denn unwörtlich?
Wenn man 'nichts' als 'ever' interpretieren kann, dann auch als 'never'.
Eine Zählschleife, bei der Werte angegeben sind (also mehr als nichts),
kann man hingegen nicht ohne diese Werte interpretieren. Nichts kann man
als alles interpretieren. Das ist der Unterschied.
Rolf M. schrieb:> Die einzige Sprache, die ich kenne, die Zählschleifen mit Iteratoren> macht, ist Python. Damit könnte man sicherlich auch Endlosschleifen> machen, aber das wäre dann doch eher ungewöhnlich.
Ganz im Gegenteil. Endlose Generatoren sind ziemlich üblich. Auch in
Python.
Yalu X. schrieb:> Damit man sie sich besser merken kann, nachdem man einmal ihre> Definition gelsen hat. So etwas nennt man auch Gedächtnisstütze (engl.> Mnemonic) und hat mit Intuition wenig bis gar nichts zu tun
Jede Fachsprache tut gut daran, der Intuition möglichst zu entsprechen.
while tut das, for oder ++ weniger. Und for(;;) noch weniger. Es
wiederspricht aber auch nicht wirklich, so dass man es übernehmen kann
mit den Jahren.
Ein Anfänger muss dann halt einmal nachschlagen. So wie jede
Operator-Prioritat auch, wenn er kein Lisp-Programm daraus machen will
;-)
Bruno V. schrieb:> Jede Fachsprache tut gut daran, der Intuition möglichst zu entsprechen.
Dummerweise sind die Menschen verschieden, einschliesslich dessen, was
sie als intuitiv empfinden. Obendrein verändert sich die Intuition mit
der Beschäftigung mit allerlei Themen, auch sprachfremden.
Wenn du also etwas als nicht intuitiv empfindest, dann kann es sein,
dass der Schöpfer der Sprache es sehr wohl so sah.
Yalu X. schrieb:> Etwas als intuitiv zu empfinden, verleitet auch dazu, das Lehrbuch zu> früh wegzulegen :)
Ja, das wäre äußerst schlimm, wenn Dinge intuitiv funktionieren würden
und man sich nicht durch furztrockene Bücher quälen müsste.
Schließlich wurde uns früher ja auch nichts geschenkt!
Lehrjahre sind keine Herrenjahre!
(prx) A. K. schrieb:> Wenn du also etwas als nicht intuitiv empfindest, dann kann es sein,> dass der Schöpfer der Sprache es sehr wohl so sah.
Mmh, ich bin mir nicht sicher, ob Du mich persönlich meinst. Ich finde
dass die Leute bei C einen guten Job gemacht haben. Mit minimalistischen
Operatoren und Zucker. Bei Pascal z.B. nehmen häufige Elemente
(procedure, begin, end) einen großen Raum ein. In Mathematik nicht. Oder
in geschriebener Sprache, wo das kleinste denkbare Zeichen (der Punkt)
die wichtigste Bedeutung hat.
Bruno V. schrieb:> Mmh, ich bin mir nicht sicher, ob Du mich persönlich meinst.
Nein, das war allgemein.
> Ich finde dass die Leute bei C einen guten Job gemacht haben.
Die Deklarationssyntax empfinde ich als Versuch, etwas intuitiv
verständlich zu machen, das völlig ins Gegenteil lief. Die ist meinen
Augen durch ihre Mischung aus Präfix- und Infix-Operatoren zur
Typentwicklung effektiv kontraintuitiv (pointer to array vs array of
pointers).
Obendrein ist sie auch noch syntaktisch schlecht aufgehängt, wie sich
bereits bei den bald nachgereichten typedefs zeigte. Aber da geht's in
die Grammatik der Sprache, in Parser und Lexer. nicht ins Visuelle.
> Mit minimalistischen> Operatoren und Zucker. Bei Pascal z.B. nehmen häufige Elemente> (procedure, begin, end) einen großen Raum ein. In Mathematik nicht.
Minimalismus ist scheiße, verwendet comments und macht Euch Freunde.
> Oder> in geschriebener Sprache, wo das kleinste denkbare Zeichen (der Punkt)> die wichtigste Bedeutung hat.
Für solche Aussagen sind manche in die Psychatrie geschickt worden ;-).
Stenographie ist auch am Ende:
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Einheitskurzschrift#/media/Datei:Stenogr_Notiz_(Lothar_Spurzem)_2009-06B.jpg
MaWin O. schrieb:> Rolf M. schrieb:>> das sei doch so unintuitiv, weil du es wörtlich nimmst>> Wie nimmt man 'nichts' denn unwörtlich?
Man kann es an der Stelle als "Keine Bedingung" = "unbedingte
Schleifenausführung" nehmen. Das würde dann genau dem entsprechen, was C
draus macht und auch dem einzig sinnvollen, was man da draus machen
kann.
DSGV-Violator schrieb:> Minimalismus ist scheiße, verwendet comments und macht Euch Freunde
Ganz wie im realen Leben. Mathe ist scheiße und isoliert, Laberfächer
sind angesagt, machen Freunde.
Für jemanden, der mit APL anfing, liegt C jedenfalls nur kurz vor COBOL.
;-)
DSGV-Violator schrieb:> Minimalismus ist scheiße, verwendet comments und macht Euch Freunde.
Natürliche Sprache wird zum Glück nicht an Universitäten entwickelt (im
Gegensatz zu manchen Programmiersprachen).
Kein des Lesens kundiger würde "Satzbegin" "Satzende" wollen, wenn er
die Elegeanz von Majuskel und Punkt kennt. Bei Pascal hat der Herr
Wirth sich was akademisches für Anfänger überlegt.
Bruno V. schrieb:> Bei Pascal hat der Herr> Wirth sich was akademisches für Anfänger überlegt.
Das schon. Aber der Herr hatte Sinn für Grammatik. Herr Ritchie nicht.
Moin,
Was ihr alle gegen C habt:-)
Ich finde es eigentlich wegen seiner Einfachheit sogar superelegant.
Ursprünglich sollte C bekanntlich ja nur ein Zwischending zwischen ASM
und den damaligen existierenden Hochsprachen sein. Ritchie wollte es ja
hauptsächlich für Betriebssystem Einsatz vorsehen und repräsentierte
eine massive Erleichterung relativ zu ASM.
Was mich angeht, liebe ich C einfach deswegen, weil es klare
Formulierungen hat und leicht zu merken ist. Die Fußangeln der Sprache
muß man natürlich kennen. Aber man kann durchaus mit C effektiv sein.
Ist halt Geschmackssache.
Seit froh, daß es so viele Alternativen gibt, um mit jener Sprache
glücklich zu werden, die einem zusagt. Wenn nicht gerade die Firma
vorschreibt welche Sprache in Frage kommt, ist das eine reine
persönliche Entscheidung.
C++ und neue verbesserte Ansätze, wie vielleicht Rust, sind ja alle
recht gut und schön und vermeiden bekannte Schwächen von C/C++, aber
wirklich notwendig sind sie für einen großen Bereich von uC Anwendungen
auch nicht unbedingt notgedrungen.
Es ist noch nicht lange her, daß kommerzielle und freie Hersteller
Werkzeuge nur C konnten. Auch da ging es (manchmal fluchend und
murmelnd).
Nicht jeder muß in kritischen Bereichen arbeiten. Da ist dann
gleichgültig was und wie verwendet wird.
C++ und ähnliche neue Sprachstandards sind wegen der extremen
Flexibilität und Esoterik nur dann einsetzbar, wenn man fortwährend
damit arbeitet, um alle Eigenschaften der Sprache dauerhaft im
Gedächtnis zu behalten und benötigen oft Recherche um Unklarheiten zu
klären. Wer nur gelegentlich programmiert und vielleicht schon betagt
ist, wird vielleicht mit (vertrauten) C am Ende doch besser fahren.
Nicht jeder ist ein jugendliches Genie mit perfektem Gedächtnis. Im uC
Bereich lässt sich fast alles praktisch gut genug in einfacherem C
erledigen.
Ist C brauchbar? Unbedingt. Gibt es Verbesserungen? Klar. Soll halt
jeder wählen, was ihm zusagt.
Gerhard
Gerhard O. schrieb:> Ist C brauchbar? Unbedingt. Gibt es Verbesserungen? Klar. Soll halt> jeder wählen, was ihm zusagt.
Es wird heutzutage eben sehr gerne gemeckert.
Dabei wird gerne mal vergessen:
C ist vor 'nem halben Jahrhundert entwickelt worden, für Maschinen die
es vor 'nem halben Jahrhundert gab.
Und heute wird von einer gewissen Gruppe eben gemeckert.
Knapp die eine Hälfte meckert wenn es Anpassungen gibt,
knapp die andere Hälfte meckert wenn es keine Anpassungen gibt.
Der Rest hat gelesen, gelernt, ist auch mal gestolpert, hat weiter geübt
und schließlich ›C‹ für das was es kann Lieben gelernt.
Gerhard O. schrieb:> Was ihr alle gegen C habt:-)
Darf ich es gut kennen, viel genutzt haben, bis hin tief in Compilerbau.
und trotzdem Aspekte davon kritisieren? Es gibt mehr als nur Schwarz und
Weiss.
Norbert schrieb:> Knapp die eine Hälfte meckert wenn es Anpassungen gibt,> knapp die andere Hälfte meckert wenn es keine Anpassungen gibt.
3) Es gehört nicht angepasst, sondern komplett ersetzt.
> Der Rest hat gelesen, gelernt, ist auch mal gestolpert, hat weiter geübt> und schließlich ›C‹ für das was es kann Lieben gelernt.
Stehst du auf sowas? Ist ja Ok. Aber Knebel und Peitsche sind nichts für
mich.
MaWin O. schrieb:> Es gehört nicht angepasst, sondern komplett ersetzt.
Und genau das meine ich mit ›Meckern‹.
Wenn jemand noch nicht einmal ansatzweise diese Programmiersprache zu
erfassen vermag, dann flugs ab zu ›Scratch‹ oder ›Turtle-Graphics‹
Habe übrigens gerade noch einmal nachgesehen, es besteht in der Tat
keinerlei Zwang ›C‹ zu nutzen.
Wie so oft sollte man auf den guten alten Wittgenstein hören:
»Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.«
Norbert schrieb:> Habe übrigens gerade noch einmal nachgesehen, es besteht in der Tat> keinerlei Zwang ›C‹ zu nutzen.
Du hast wohl noch nie in einem kommerziellen Projekt mitgearbeitet,
oder?
> Und genau das meine ich mit ›Meckern‹.
Die Wahrheit tut halt manchmal weh.
MaWin O. schrieb:> Du hast wohl noch nie in einem kommerziellen Projekt mitgearbeitet,> oder?
Selbstverständlich nicht, ich werkel' seit vierzig Jahren einfach nur so
für mich zum Vergnügen im stillen Kämmerlein. ;-)
Moin,
Warum kann man nicht:
"Jedem Tierchen, sein Pläsierchen" gönnen?
Gut. C ist über 50 Jahr und man kennt seine Stärken und Schwächen. Ihre
Existenz verdankt man bekanntlich der Tatsache, daß man überdrüssig dem
ASM wurde und eine hardwarenahe Verbesserung suchte. Das Ziel war nie,
eine Hochsprache zu werden. Für solche Zwecke ist C für uC und andere
Hardware nahe Aufgaben immer noch gut geeignet. C++ ist aber auch als
Hochsprache bewertet, wenn es auch mit Einschränkungen als Mittelsprache
geeignet ist. Irgendwie drängt sich deswegen der hinkende Vergleich
zwischen Äpfel und Birnen auf. Warum vergleicht ihr andauernd C mit C++
und alles andere darüber? Das finde ich falsch. Im geschichtlichen
Kontext findet C durchaus seinen vorgesehenen Platz.
Meine Sicht als Target Anwendung für C ist hauptsächlich embedded. Da
fällt C durchaus nicht aus seinem Rahmen und hat immer noch eine
ausreichende Existenzberechtigung und resultiert in effizienten
Binärcode.
Als Kapitän eines Schiffes hat er die primäre Verantwortung. Das Gleiche
gilt für die Design Entscheidungen des Entwicklers. Da er die
Verantwortung trägt, weiß er dann besser was er tut. Er muß entscheiden,
wo C++ besser geeignet ist wie C.
Auch wenn ihr Experten mit euren Argumenten in manchen Aspekten recht
habt, heisst das noch lange nicht, daß andere Lösungsansätze und
Werkzeugwahl notwendigerweise falsch sein müssen, nur weil ein neues
farbig angestrichenes Pferd, welches sich erst bewähren muß, im Stall
steht. Auch ein alter Klepper kann sein Last ausdauernd ziehen.
Warum streiten wir uns überhaupt? Was soll die ganze Besserwisserei? Daß
die neuesten Produkte der heutigen Zeit angepasst wurden, ist ja
verständlich und in modernen Anwendungen oft notwendig.
Ihr Entwickler (Kapitäne) habt ja die Entscheidungsgewalt; so nützt sie
weise. Aber andere wegen ihrer Entscheidung zu kritisieren, fällt
eigentlich außerhalb ihrer Kompetenz. Man wird meistens gute Gründe für
Design Entscheidungen haben. Ich habe eben Meine.
Obwohl ich ein bisschen mit C++ herum gespielt habe und mir gewisse
Aspekte ganz klar nützlich sind, finde ich aber insgesamt, daß es mir im
Kontext beschränkter uC wenig bringt mich vollkommen gescheit machen zu
müssen, nur um C++ praktisch im Umfeld des uC benützen zu wollen, ohne
viel Mühen herauszufinden, wie ressourceneffizient ich sie anwenden muß.
Bei C und meinen bisherigen Erfahrungen, weiß ich genau, was ich tun muß
oder nicht. In meinem Alter finde ich es wenig zielführend, unzählige
Stunden aufwenden zu müssen, nur um in C++ efizient funktionieren zu
können. Fakt ist, wenn man nicht andauernd das Neue übt, man es bald
wieder vergisst. So gesehen bin ich mit einer Programmiersprache die ich
gut kenne doch besser dran.
Man mag das sehen, wie man will. Jeder soll doch so vorgehen wie es ihm
vernünftig erscheint und tolerant anderen gegenüber sein, die eben
anders denken und glücklich damit werden. Ich habe überhaupt nichts
gegen C++, ausser, daß es mir zu viel Zeitaufwand verursacht, um es
gründlich genug lernen zu können, so dass es mir auch etwas nützt. Ich
brauche es im Kontext meiner Interessen nicht, und das, sollte genügen.
Was nützt es, Anderen gegenüber abfällig zu sein, nur weil man denkt,
man weiß es besser. Jeder hat für seine Denkweise und Logik seine
Gründe. Da sollte man tolerant genug sein, Denkweisen Anderer zu
respektieren.
Dieser ganze Streit um den Bart der Sprachen, find ich wenig
zielführend.
Es gibt Leute, die bauen mit einfachsten Werkzeugen ein tolles Holzhaus
in der Wildnis. Es gibt andere, die brauchen dazu eine Fabrik mit
Werkzeugpark. Das gilt auch sinngemäß für uC Anwendungen.
Gerhard
Gerhard O. schrieb:> Warum kann man nicht:>> "Jedem Tierchen, sein Pläsierchen" gönnen?> ...
TL;DR
Du beklagst einen Stellungskrieg zwischen den C und den C++-Jüngern?
Normalerweise bin ich ja dafür zuständig, so etwas anzuzetteln ... doch
aber nicht wirklich hier wegen meiner nur halb-ernst gemeinten
Vorschläge ala `repeat<>` , etc.???
Trotzdem bin ich der Meinung, dass jeder C-Entwickler von den vielen
kleinen Goodies aus C++ profitieren kann. Das habe ich hier schon in
ganz vielen Beiträgen auch beispielhaft unterlegt.
Natürlich sind C und C++ unterschiedliche Programmiersprachen, C ist
kein Subset von C++, und einige Details sind gefährlich unterschiedlich.
Trotzdem schätze ich, das 90% der hier besprochenen Projekte mit
Problemen, einfach als C++ kompiliert werden könnten, und man dann
langsam ein paar Goodies aus C++ einfügen könnte. Man könnte also
einfach versuchen, wenig zu ändern und doch viel zu profitieren.
Wilhelm M. schrieb:> Du beklagst einen Stellungskrieg zwischen den C und den C++-Jüngern?
Der ist ganz einfach zu lösen, indem man beide auf den Misthaufen der
Geschichte wirft.
Wilhelm M. schrieb:> Gerhard O. schrieb:>> Warum kann man nicht:>>>> "Jedem Tierchen, sein Pläsierchen" gönnen?>> ...>> TL;DR>> Du beklagst einen Stellungskrieg zwischen den C und den C++-Jüngern?> Normalerweise bin ich ja dafür zuständig, so etwas anzuzetteln ... doch> aber nicht wirklich hier wegen meiner nur halb-ernst gemeinten> Vorschläge ala `repeat<>` , etc.???>> Trotzdem bin ich der Meinung, dass jeder C-Entwickler von den vielen> kleinen Goodies aus C++ profitieren kann. Das habe ich hier schon in> ganz vielen Beiträgen auch beispielhaft unterlegt.>> Natürlich sind C und C++ unterschiedliche Programmiersprachen, C ist> kein Subset von C++, und einige Details sind gefährlich unterschiedlich.> Trotzdem schätze ich, das 90% der hier besprochenen Projekte mit> Problemen, einfach als C++ kompiliert werden könnten, und man dann> langsam ein paar Goodies aus C++ einfügen könnte. Man könnte also> einfach versuchen, wenig zu ändern und doch viel zu profitieren.
Hallo Wilhelm,
Wegen TLDR, naja, ich habe nichts gehen C++ und verwende es auch in
homöopathischen Dosen, wo es mir nützlich ist und intuitiv genug zum
merken. However, ich habe keinen wirklichen Grund, mich als
Gelegenheitsprogrammierer komplett einzuarbeiten, weil ich viele
kritische Details wieder vergessen würde. Übung macht den Meister; aber
wenn ich nur alle sechs Monate etwas durchziehe, reicht es doch nicht.
Ich bin 69 und habe nicht mehr dasselbe Gedächtnis eines Jungspunds. Es
geht nicht um die Philosophie von C++, sondern um die Praxis in meinem
Kontext und habe überhaupt keine negative Einstellung C++ gegenüber, ich
finde es einfach zu spezialisiert in Bezug auf den nächsten Abschnitt.
Ich verwende einige uC Familien diverser Hersteller deren Werkzeuge nur
C können und habe Gründe gewisse Teile oder Apps zu Portieren. Da müsste
ich unter GCC C++ geschriebene Teile wieder auf C faktorisieren. Da
bleibe ich lieber allgemein bei neutralen C wegen der Portabilität um es
mir nicht anzutun. Ich muß auf meine vorhandenen Werkzeuge Rücksicht
nehmen. Und PC Entwicklung jache ich nicht. Für embedded reichen mir
meine Möglichkeiten.
Gerhard
MaWin O. schrieb:> Wilhelm M. schrieb:>> Du beklagst einen Stellungskrieg zwischen den C und den C++-Jüngern?>> Der ist ganz einfach zu lösen, indem man beide auf den Misthaufen der> Geschichte wirft.
Nichts für ungut. Aber manche Deiner Kommentare finde ich wenig
konstruktiv:-)
It is very difficult to tell if a given loop is infinite.
4
Infinite loops are rare and typically unintentional.
5
There are many loop optimizations that are only valid for non-infinite loops.
6
The performance wins of these optimizations are deemed important.
7
Some compilers already apply these optimizations, making infinite loops non-portable too.
8
Therefore, we should declare programs with infinite loops undefined behavior, enabling the optimizations.
also etwa,
* Ein Code-schnüppsel einer Schleife sieht man schwer an, ob es
unendlich läuft.
* Unendliche Schleifen sid selten und meist unbeabsichtigt.
* Viele Schleifenoptimierung sind nur für endliche Schleifen valide.
* Diese Schleiefenoptimierungen gelten als wichtig.
* Einige Compiler benutzen diese Optimierungen, deshalb sind solche
unendlichen schleifen nicht compiler-unabhängig.
* Deshal sollten wir Programme mit unendlichen Schleifen zu solchen mit
"undefined behaviour" deklarieren, um so die Optimierung zu ermöglichen.
DSGV-Violator schrieb:> Jörg W. schrieb:>> Passt halbwegs hierher, denke ich, denn es geht auch um Endlosschleifen.>> :-) Geisterte gerade durch die WG14.>>>> https://research.swtch.com/ub>> Zusammenfassung:
Das ist die Zusammenfassung ausschließlich des Hans-Boehm-Papiers (und
nicht etwa des ganzen Artikels).
> Das ist die Zusammenfassung ausschließlich des Hans-Boehm-Papiers (und> nicht etwa des ganzen Artikels).
Was fehlt den aus dem Artikel zum Thema "unendliche ("for") Schleifen im
C-Quelltext"?
Es geht im Artikel halt um einiges mehr, und dieser Thread hier befasst
sich ja nun auch an vielen Stellen mit (Un-)Schönheiten von C als
solches. Daher sei die komplette Lektüre jedem angeraten.
Man sollte natürlich immer im Hinterkopf behalten, dass der Artikel
schlicht eine Meinung einer Person ist. Mit der kann man übereinstimmen
oder auch nicht.
Jörg W. schrieb:> Passt halbwegs hierher, denke ich, denn es geht auch um Endlosschleifen.> :-) Geisterte gerade durch die WG14.>> https://research.swtch.com/ub
So wie ich das lese, wird argumentiert alle Endlosschleifen sollen UB
sein, auch solche, die Seiteneffekte haben. Jedenfalls wird nicht auf
Seiteneffekte der ersten Schleife verwiesen.
Johann L. schrieb:> Jörg W. schrieb:>> Passt halbwegs hierher, denke ich, denn es geht auch um Endlosschleifen.>> :-) Geisterte gerade durch die WG14.>>>> https://research.swtch.com/ub>> So wie ich das lese, wird argumentiert alle Endlosschleifen sollen UB> sein, auch solche, die Seiteneffekte haben. Jedenfalls wird nicht auf> Seiteneffekte der ersten Schleife verwiesen.
Das denke ich nicht. Endlosschleifen mit Seiteneffekten sind von der
Argumentation nicht betroffen, denn Ausgangspunkt war die neue
Formulierung in 6.8.5p6:
1
An iteration statement that performs no input/output operations,
2
does not access volatile objects, and performs no
3
synchronization or atomic operations in its body, controlling
4
expression, or (in the case of a for statement) its expression-3,
5
may be assumed by the implementation to terminate.
Wilhelm M. schrieb:> may be assumed by the implementation to terminate.
Cool. Bei vielen (den meisten?) Mikrocontroller-Programmen führt
Terminieren dann wieder in eine Endlosschleife ;)
An iteration statement may be assumed by the implementation to terminate if its controlling
2
expression is not a constant expression200), and none of the following operations are performed in its
3
body, controlling expression or (in the case of a for statement) its expression-3201):
4
(…)
Das heißt also, dass just der hier im Thread genannte Fall, egal ob
"while(true)", "while(1)" oder "for(;;)" explizit als Endlosschleife
implementiert werden muss.
Liebe Mitforenten,
ihr enttäuscht mich! Da verhunzt ein Newbie den Namen des lieben Peter
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Peter_Naur, und keiner weist ihn
zurecht!
LG, Sebastian
Frank M. schrieb:> Rolf M. schrieb:>>for(;;)> volatile int i; i = 42;>> Geschweifte Klammern vergessen?
Ja.
Jörg W. schrieb:> Rolf M. schrieb:>> Also etwa sowas?>> Von den fehlenden geschweiften Klammern abgesehen: auch sowas darf nicht> wegoptimiert werden:> for (;;) {}
Ich dachte, das sei die Aussage des obigen Zitats aus dem Standard. Der
Compiler darf annehmen, dass diese Schleife terminiert (warum auch
immer) und damit auch z.B. den Code, der danach kommt, ausführen.
Seit C11 / C++11 und der Einführung des Memory-Models haben C und C++
etwas unterschiedliche Begriffe von forward-progress. Das führt dazu,
dass endlos-Schleifen ohne Seiteneffekte in C++ UB sind und in C nicht.
Bei trivialen endlos-Schleifen ist das sogar sichtbar. Ein Beispiel ist
etwa folgendes:
1
#include<stdio.h>
2
3
intmain(){
4
while(1)
5
;
6
}
7
8
voidunreachable(){
9
printf("xxx\n");
10
}
Mit clang++ -O2 wird hier "xxx" ausgegeben! Die Schleife wird entfernt
(UB), es bleibt im ASM das main-label, was dann auf derselbe Adresse wie
unreachable liegt.
Wilhelm M. schrieb:> Seit C11 / C++11 und der Einführung des Memory-Models haben C und C++> etwas unterschiedliche Begriffe von forward-progress. Das führt dazu,> dass endlos-Schleifen ohne Seiteneffekte in C++ UB sind und in C nicht.> Bei trivialen endlos-Schleifen ist das sogar sichtbar. Ein Beispiel ist> etwa folgendes:> ...
Interessant. Gibt es auch ein Beispiel, wo dieser Unterschied zu einem
Vorteil in C++ führt, bspw. in Form einer besseren Optimierung, die in C
nicht möglich ist?
Rolf M. schrieb:> Der Compiler darf annehmen, dass diese Schleife terminiert
Nein, denn sie hat einen "constant controlling expression". Nur für
Schleifen, die das nicht haben und nicht eine der nachfolgenden
Aktionen ausführen (die ich nicht mit zitiert habe), darf der Compiler
annehmen, dass sie irgendwann terminieren.
Wilhelm M. schrieb:> Das führt dazu, dass endlos-Schleifen ohne Seiteneffekte in C++ UB sind> und in C nicht.
Was im Umkehrschluss heißt, dass C++ für MCUs eigentlich tabu ist, denn
dort kann eine Endlosschleife ohne (sichtbare) Seiteneffekte essenziell
sein.
Jörg W. schrieb:> Was im Umkehrschluss heißt, dass C++ für MCUs eigentlich tabu ist, denn> dort kann eine Endlosschleife ohne (sichtbare) Seiteneffekte essenziell> sein.
Wer in seinem Code UB verwendet, ist selbst Schuld. Dies ist aber kein
Problem der Sprache, sondern des Programmierers! Deswegen: natürlich ist
C++ (genauso wie C) absolut gut für MCU geeignet. Auch in C kann ich UB
produzieren (ja: nicht durch dieses Konstrukt), aber deswegen die
Sprache C als ungeeignet abzustempeln, machst Du ja auch nicht.
Formell hat ein C++-Programm, was mit einer leeren Endlos-Schleife
geschrieben ist, und deswegen ISRs enthalten muss, wenn es irgendetwas
sinnvolles tun soll, noch ein weiteres Problem: es ist nämlich
strenggenommen kein valides C++ Programm. Zwar existieren im
C++-Standard Signal-Handler, die per signal() registriert werden, und
man könnte sie zu ISTs ähnlich betrachten, aber: ähnlich ist nicht
gleich im Sinne des Standards.
Also anders herum formuliert: wer also ein C++-Programm durch die
Verwendung von ISRs als nicht konformes Programm darstellt, der sollte
schon wissen was er tut, und da ist diese Endlos-Schleife das kleinste
Problem.
Wilhelm M. schrieb:> Jörg W. schrieb:>> Was im Umkehrschluss heißt, dass C++ für MCUs eigentlich tabu ist, denn>> dort kann eine Endlosschleife ohne (sichtbare) Seiteneffekte essenziell>> sein.>> Formell hat ein C++-Programm, was mit einer leeren Endlos-Schleife> geschrieben ist, und deswegen ISRs enthalten muss, wenn es irgendetwas> sinnvolles zun soll, noch ein weiteres Problem: es ist nämlich> strenggenommen kein valides C++ Programm.
Eine praktischere Anwendung für eine Endlos-Schleife ist z.B. "warten
auf den Watchdog Reset". Das kann man auch in einem ansonsten "normalen"
C++-Programm gebrauchen. Deswegen bleibt das Programm doch valide. Womit
könnte man so eine Endlos-Schleife norm-konform ersetzen?
Bauform B. schrieb:> Eine praktischere Anwendung für eine Endlos-Schleife ist z.B. "warten> auf den Watchdog Reset". Das kann man auch in einem ansonsten "normalen"> C++-Programm gebrauchen. Deswegen bleibt das Programm doch valide. Womit> könnte man so eine Endlos-Schleife norm-konform ersetzen?
Geht nicht: ein C++-Programm ohne Seiteneffekte ist schlicht invalide.
1
The implementation may assume that any thread will eventually do one of the following:
2
(1.1) — terminate,
3
(1.2) — make a call to a library I/O function,
4
(1.3) — perform an access through a volatile glvalue, or
5
(1.4) — perform a synchronization operation or an atomic operation.
Aber wie gesagt: die Watchdog-Exception oder -Reset ist auch etwas, was
so im C++-Standard nicht betrachtet wird.
Yalu X. schrieb:> Wilhelm M. schrieb:>> Seit C11 / C++11 und der Einführung des Memory-Models haben C und C++>> etwas unterschiedliche Begriffe von forward-progress. Das führt dazu,>> dass endlos-Schleifen ohne Seiteneffekte in C++ UB sind und in C nicht.>> Bei trivialen endlos-Schleifen ist das sogar sichtbar. Ein Beispiel ist>> etwa folgendes:>> ...>> Interessant. Gibt es auch ein Beispiel, wo dieser Unterschied zu einem> Vorteil in C++ führt, bspw. in Form einer besseren Optimierung, die in C> nicht möglich ist?
Es ist der Umkehrschluss: wenn Endlos-Schleifen zu einem invaliden
C++-Programm führen, dann folgt daraus, dass ein valides C++-Programm
kein Endlos-Schleifen enthält. Sprich: der Compiler kann annehmen, dass
jede Schleife terminiert! Er muss es nicht mehr beweisen, was ja das
Halte-Problem wäre ;-)
Und damit kann er bspw. aufeinanderfolgende Schleifen zu einer zusammen
fassen. Und das ist ein Performance Vorteil (im Paper von H. Boehm war
ein Beispiel).
Wilhelm M. schrieb:> Es ist der Umkehrschluss: wenn Endlos-Schleifen zu einem invaliden> C++-Programm führen, dann folgt daraus, dass ein valides C++-Programm> kein Endlos-Schleifen enthält. Sprich: der Compiler kann annehmen, dass> jede Schleife terminiert! Er muss es nicht mehr beweisen, was ja das> Halte-Problem wäre ;-)
Dazu noch ein Beispiel:
1
#include<stdio.h>
2
#include<stdint.h>
3
4
staticlongcollatz_conjecture(longi){
5
while(i!=1){
6
if((i%2)==0)
7
i/=2;
8
else
9
i=i*3+1;
10
}
11
returni;
12
}
13
14
15
intmain(){
16
returncollatz_conjecture(42);
17
}
Der C++-Compiler (g++ -O3) produziert daraus ein simples
1
main:
2
movl$1,%eax
3
ret
Und der C Compiler (gcc -O3):
1
main:
2
movl$42,%eax
3
.L7:
4
testb$1,%al
5
jne.L2
6
movq%rax,%rdx
7
shrq$63,%rdx
8
addq%rdx,%rax
9
sarq%rax
10
cmpq$1,%rax
11
jne.L7
12
movl$1,%eax
13
ret
14
.L2:
15
leaq1(%rax,%rax,2),%rdx
16
.L5:
17
testb$1,%dl
18
jne.L6
19
movq%rdx,%rax
20
shrq$63,%rax
21
addq%rdx,%rax
22
sarq%rax
23
jmp.L7
24
.L6:
25
leaq1(%rdx,%rdx,2),%rdx
26
jmp.L5
Hat der C++-Compiler die Collatz-Annahme bewiesen? Wohl kaum. Es nimmt
einfach an, dass die Schleife bei i == 1 terminiert.
Johann L. schrieb im Beitrag #7484365:
> Die Optimierung zu "return 1" wird aber auch ohne Call aus main> durchgeführt wenn man vor der Schleife i = 42 setzt.
Johann L. schrieb im Beitrag #7484365:
> Die Optimierung zu "return 1" wird aber auch ohne Call aus main> durchgeführt wenn man vor der Schleife i = 42 setzt.>> Hat also nix mit der zitierten Stelle aus dem C++ Standard zu tun.
Warum? Das ändert doch nichts. Wo die 42 herkommt hat doch nichts damit
zu tun, dass der Compiler aus dem "i |= 1" im Schleifenkopf
schlussfolgert, dass die Schleife terminiert und i danach den Wert 1
hat.
Wilhelm M. schrieb:> Wer in seinem Code UB verwendet, ist selbst Schuld.
Nur dass, im Gegensatz zu C++, das analoge C-Programm eben gerade kein
undefined behaviour zeigt. Dort ist die Endlosschleife mit konstanter
Schleifenbedingung legal und definiert.
Damit ist es in der Tat ein Problem der verwendeten Sprache – auch ohne
eine explizite Endlosschleife, wie sie bspw. für Rust genannt worden
ist.
Jörg W. schrieb:> Damit ist es in der Tat ein Problem der verwendeten Sprache – auch ohne> eine explizite Endlosschleife, wie sie bspw. für Rust genannt worden> ist.
Ich weiß ja, dass Du lieber Haskell statt C++ magst. Aber nochmal: wenn
ein Programmierer nicht auf die Unterschiede zwischen
Programmiersprachen achtet, und damit in der einen Sprache UB
produziert, ist das nicht Problem der Sprache, sondern des
Programmierers.
Wilhelm M. schrieb:> Ich weiß ja, dass Du lieber Haskell statt C++ magst.
nö
Wilhelm M. schrieb:> In C++ garantiert UB-frei.
Nur, falls nicht gerade jemand sleep irgendwie so definiert hat:
1
#ifndef DEBUG
2
# define sleep() _cpu_sleep()
3
#else
4
/* do not sleep when debugging */
5
# define sleep()
6
#endif
Ich bleibe dabei, dass ich die C++-UB an dieser Stelle für eine eher
nutzlose und gefährliche Geschichte halte. Da es in C kein UB ist, gibt
es eigentlich auch keine wirkliche Rechtfertigung dafür.
Hans H. schrieb:> Ich schreibe die Endlosschleife immer so:> do {> // many> // lines> // of> // code> } while (1=1);>> denn ich finde die Überraschung muß am Ende kommen.
Weil manche ein fehlendes = moniert haben :), hier eine bessere Version:
Da hat man dann auch eine schöne Abreißkante beim Typenraddrucker,
denn der Code danach wird ja nicht ausgeführt.
Oder gerade doch wenn man den obigen Ausführungen folgen sollte...
Wilhelm M. schrieb:> Hat der C++-Compiler die Collatz-Annahme bewiesen? Wohl kaum. Es nimmt> einfach an, dass die Schleife bei i == 1 terminiert.
Kann es sein daß der Compiler einfach erkennt daß die Funktion nur mit
einer Konstante aufgerufen wird?
Wenn das Argument ein Nutzerinput ist, was dann? Das Microsoft C++ wirft
die Funktion dann jedenfalls nicht raus.
Hier ist noch ein (zugegebenermaßen etwas spezielles) Beispiel, wo die
Behandlung von Endlosschleifen nach dem C-Standard vorteilhaft sein
kann:
Wilhelm M. schrieb:> long collatz_conjecture(long i){> ...
Ein pfiffiger Mathematiker möchte herausfinden, ob in der (unendlichen)
Collatz-Folge mit dem Startwert 42 die 7 vorkommt. Natürlich kann man
auch ohne Computer leicht beweisen, dass dies nicht der Fall ist. Da der
Mathematiker aber möglichst zielgerichtet vorgehen und möglichst wenig
seiner Denkzeit investieren möchte, beschließt er, vorab mit Hilfe des
Computers eine erste Vermutung zu generieren. Er nimmt also das von
Wilhelm gepostete Programm und ersetzt darin die Zeile
1
while(i!=1){
durch
1
while(i!=7){
Er kompiliert das Programm als C-Programm und lässt es maximal 5 min
laufen. Es gibt nun zwei Möglichkeiten:
1. Das Programm terminiert schon vor Ablauf der 5 min. Das lässt sehr
stark vermuten, dass die 7 in der Folge vorkommt.
2. Das Programm terminiert nach den 5 min noch nicht. Dies lässt
zumindest erahnen, dass die 7 möglicherweise nicht in der Folge
enthalten ist.
In beiden Fällen hat er zwar nur eine Vermutung, aber so eine Vermutung
kann bei der anschließenden formalen Beweisführung helfen, Sackgassen zu
vermeiden und damit Denkzeit zu sparen.
Mit C++ funktioniert diese Vorgehensweise wegen des UB nicht so ohne
weiteres. Natürlich kann man in die Schleife irgendeinen Seiteneffekt
(bspw. den Zugriff auf eine volatile-Variable) einbauen. Das macht aber
den Code langsamer, so dass innerhalb der 5 min weniger Iterationen
ausgeführt werden, was wiederum die resultierende Vermutung schwächt.
Yalu X. schrieb:> Hier ist noch ein (zugegebenermaßen etwas spezielles) Beispiel, wo die> Behandlung von Endlosschleifen nach dem C-Standard vorteilhaft sein> kann:
Du solltest allerdings bedenken, dass auch bei C der Compiler genau
diese Optimierung durchführen darf:
Nochmal aus dem C-Standard:
In meiner obigen Funktion ist genau so eine Iteration drin. Die
Bedingung ist keine constant-expression und die Berechnung enthält keine
Seiteneffekte.
Der Compiler nimmt an, dass sie terminiert: für i == 1 in meinem Fall
oder i == 7 in Deinem Fall. Also hier steht bzgl. der mögl. Optimierung
kein Unterschied zwischen C und C++. Und der Clang / Clang++ machen das
auch gleich. Beim GCC schein es ein missing-optimization-bug zu sein.
Daher stimmt Deine obige Aussage nur für einen Compiler, der diese mögl.
Optimierung nicht nutzt.
Wilhelm M. schrieb:> Yalu X. schrieb:>> Hier ist noch ein (zugegebenermaßen etwas spezielles) Beispiel, wo die>> Behandlung von Endlosschleifen nach dem C-Standard vorteilhaft sein>> kann:>> Du solltest allerdings bedenken, dass auch bei C der Compiler genau> diese Optimierung durchführen darf:
Stimmt.
Ich bin irrtümlicherweise (und ohne lange darüber nachzudenken) davon
ausgegangen, dass du mit dem Collatz-Beispiel die Unterschiede zwischen
den beiden Standards und nicht nur die Unterschiede zwischen clang++ und
gcc aufzeigen wolltest.
Ich denke, die ganze Verwirrung bzw. Unklarheit zwischen WG14 und WG21
liegt in folgendem:
1) C++ definiert 6.9.2.3 intro.progess was ein Thread (Kontrollfluss) zu
tun hat. Und da ist in jedem Fall irgendwann einmal einen Seiteneffekt
auszulösen.
2) C definiert in 6.8.5 Iteration statements
2.1) in Satz 3 wie jede Iteration zu behandeln ist, und
2.2) in Satz 4 den Spezialfall ein Iteration mit nicht-konstanter
Bedingung ohne Seiteneffekte.
Aus 1) folgt, dass in C++ Endlos-Schleifen ohne Seiteneffekte UB sind
(nicht-valide), und die Fußnote sagt explizit, dass dieses zu
Optimierungszwecken genutzt werden kann.
In dem hier gezeigten Beispiel besteht die Optimierung daraus,
anzunehmen, dass die Schleife auch ohne Beweis terminiert.
Bei der trivialen Endlos-Schleife for(;;) {} kann der Compiler trivial
beweisen, dass die Schleife nicht terminiert, daher ist sie UB, und darf
entfernt werden.
Aus 2.2) folgt auch für C wie in C++ die Optimierung der Schleife wie in
1)
Aus 2.1) folgt allerdings, dass ein triviale Endlos-Schleife for(;;){}
kein UB ist.
Bis C++03 War in C++ die Formulierung unter 1) nicht drin. Damit war
auch in C++03 die triviale Endlos-Schleife kein UB.
In C99 war 2.2) nicht drin, damit hatte der C-Compiler diese
Optimierungsmöglichkeit nicht. Das ist vllt der Grund für den GCC
missing-optimization-bug.
Es gibt jetzt Bestrebungen (so wie ich das beobachte), die
Formulierungen zu vereinheitlichen.
Wilhelm M. schrieb:> Bei der trivialen Endlos-Schleife for(;;) {} kann der Compiler trivial> beweisen, dass die Schleife nicht terminiert, daher ist sie UB, und darf> entfernt werden.
Genau diese Mentalität "ist UB, also darf der Compiler eh machen, was er
will" ist ja, was das von mir referenzierte Paper insgesamt kritisiert:
"Prioritize Performance over Correctness".
Jörg W. schrieb:> Wilhelm M. schrieb:>> Bei der trivialen Endlos-Schleife for(;;) {} kann der Compiler trivial>> beweisen, dass die Schleife nicht terminiert, daher ist sie UB, und darf>> entfernt werden.>> Genau diese Mentalität "ist UB, also darf der Compiler eh machen, was er> will" ist ja, was das von mir referenzierte Paper insgesamt kritisiert:> "Prioritize Performance over Correctness".
Absolut,
und das gilt für beide Sprachen C und C++! (Manchmal in der Diskussion
hatte ich den Eindruck, dass sei mal wieder nur ein C++ Problem)
Blöderweise gibt es Endlosschleifen ohne vom Compiler erkennbare
Nebeneffekte, die diese aber in Hardware haben. Ein Beispiel ist der
Weg, wie AVRs sich selbst zurücksetzen: Watchdog aktivieren, Interrupts
ggf deaktivieren, und dann for(;;){}. Wäre dann schon gut, wenn der
Compiler das nicht wegoptimiert. Ähnlich läuft es bei Programmen, die
sämtliche Aktivitäten in Interrupts erledigen.
(prx) A. K. schrieb:> Blöderweise gibt es Endlosschleifen ohne vom Compiler erkennbare> Nebeneffekte, die diese aber in Hardware haben. Ein Beispiel ist der> Weg, wie AVRs sich selbst zurücksetzen: Watchdog aktivieren, Interrupts> ggf deaktivieren, und dann for(;;){}.
Den Watchdog aktivieren hat mit der Schleife aber nichts zu tun.
> Wäre dann schon gut, wenn der> Compiler das nicht wegoptimiert. Ähnlich läuft es bei Programmen, die> sämtliche Aktivitäten in Interrupts erledigen.
Ja klar, ich hatte oben schon ein Lösung dargestellt.
Wilhelm M. schrieb:> Absolut,> und das gilt für beide Sprachen C und C++!
Dann sind wir ja mal einer Meinung. :-)
> (Manchmal in der Diskussion> hatte ich den Eindruck, dass sei mal wieder nur ein C++ Problem)
Ist es eher zufällig in diesem ganz speziellen Fall, ansonsten sind sie
sich ja in vielen sehr ähnlich.
Hallo,
jetzt habt ihr mich völlig vom Glauben abgebracht. Es hieß immer
Seiteneffekte sind nicht gut und müssen vermieden werden. Jetzt soll man
Seiteneffekte einbauen damit es nicht UB ist? Ich komme ehrlich gesagt
nicht mehr mit.
Das kleinste C/C++ Programm lautet
Jörg W. schrieb:> Das ist aber deshalb inkorrekt, weil es einen Rückgabewert liefern muss,> jedoch keinen erzeugt.
Nein.
main() ist besonders, dass es implizit 0 zurück gibt.
Veit D. schrieb:> Es hieß immer> Seiteneffekte sind nicht gut und müssen vermieden werden.
Der Begriff Seiteneffekt ist nicht genau definiert, in diesem Kontext
bedeutet es eher "observable effect", entsprechend den Aktionen, die die
Standards erwähnen.
Jörg W. schrieb:> Wilhelm M. schrieb:>> Nein.>> main() ist besonders, dass es implizit 0 zurück gibt.>> OK, das war mir nicht bewusst.
main() hat auch in C mehrere Signaturen, ist also gewissermaßen implizit
überladen.
Wilhelm M. schrieb:> main() hat auch in C mehrere Signaturen, ist also gewissermaßen implizit> überladen.
Ja, aber (im hosted environment) geben sie alle "int" zurück, nur die
Parameterliste kann entweder (void) sein (was in C nicht identisch zur
leeren Liste in Veits Beispiel ist) oder (int, char **).
Jörg W. schrieb:> Wilhelm M. schrieb:>> main() hat auch in C mehrere Signaturen, ist also gewissermaßen implizit>> überladen.>> Ja, aber (im hosted environment) geben sie alle "int" zurück,
gehört nicht zur Signatur
> nur die> Parameterliste kann entweder (void) sein (was in C nicht identisch zur> leeren Liste in Veits Beispiel ist) oder (int, char **).
... und eine beliebige weitere!
z.B int main(int argc, char *argv[], char *envp[])
Und als freestanding muss es noch nicht mal main() sein.
Jörg W. schrieb:> Wilhelm M. schrieb:>> Nein.>> main() ist besonders, dass es implizit 0 zurück gibt.>> OK, das war mir nicht bewusst.
WIMRE aber erst ab C99.
Wilhelm M. schrieb:>> Ja, aber (im hosted environment) geben sie alle "int" zurück,>> gehört nicht zur Signatur
Ist aber im Standard vorgeschrieben.
> Und als freestanding muss es noch nicht mal main() sein.
Korrekt, aber freestanding schaltet allerlei Optimierungen ab, die
Annahmen bezüglich der Standardbibliothek treffen. Bspw. kann der
Compiler dann "strlen("foo")" nicht mehr einfach durch die Konstante 3
ersetzen. Daher meide ich das persönlich selbst in Umgebungen, die
eigentlich den Charakter von "freestanding" haben (wie MCUs).
Wilhelm M. schrieb:> Veit D. schrieb:>> Das kleinste C/C++ Programm lautetint main()>> { }>> steht in allen Büchern.>> Perfekt. Wo ist das Problem?
Es hat keine Seiteneffekte, ist also UB in C++. Oder gibt es noch ne
Regel, dass dieser Fall nicht UB ist?
Johann L. schrieb:> Wilhelm M. schrieb:>> Veit D. schrieb:>>> Das kleinste C/C++ Programm lautetint main()>>> { }>>> steht in allen Büchern.>>>> Perfekt. Wo ist das Problem?>> Es hat keine Seiteneffekte, ist also UB in C++. Oder gibt es noch ne> Regel, dass dieser Fall nicht UB ist?
Es terminiert.
Jörg W. schrieb:> Korrekt, aber freestanding schaltet allerlei Optimierungen ab, die> Annahmen bezüglich der Standardbibliothek treffen.
Wo steht das?
Was hat das mit main() zu tun?
Ist das eine vorgeschriebene Optimierung wie bspw. copy-elision oder
NRVO?
Wilhelm M. schrieb:> Hans H. schrieb:>> Kann es sein daß der Compiler einfach erkennt daß die Funktion nur mit>> einer Konstante aufgerufen wird?>> Nein.> Probiere> volatile long r;> int main() {> return collatz_conjecture(r);> }
Dein Beispiel ist UB, da auf r ohne Initialisierung zugegriffen wird.
Da kann der Compiler machen was er will.
Ich hab mal mit godbolt.org und clang 16.0.0 x86-64 folgendes übersetzen
lassen:
1
#include <iostream>
2
#include <cstdlib>
3
4
static unsigned long collatz_conjecture(unsigned long i) {
5
while (i != 1) {
6
if ((i % 2) == 0)
7
i /= 2;
8
else
9
i = i * 3 + 1;
10
}
11
return i;
12
}
13
int main(int argc, const char* argv[])
14
{
15
if (argc > 1) {
16
unsigned long l{ strtoul(argv[1], nullptr, 10) };
17
std::cout << collatz_conjecture(l) << std::endl;
18
}
19
}
und das Assemblerlisting zeigt daß er die Funktion so implementiert wie
sie geschrieben steht.
Wilhelm M. schrieb:> ich hatte oben schon ein Lösung dargestellt.
Ja wie sieht denn eine leere Endlosschleife in C++ nun aus?
Im Standard stehen ja nur Brainfuck-Argumente was nicht geht.
Aber wie geht es denn nun?
z.B. eine lokale volatile Variable zu setzen wäre zwar konform, aber
absoluter Overkill weil Compiler solche Variablen nicht in Registern
anlegen sondern im Frame! Man brauch also nicht nur einen Frame, sondern
falls er nicht wegoptimiert werden kann sogar noch einen Frame-Pointer.
Beispiel: avr-g++.
Und Dinge wie __asm volatile ("":); sind nicht durch den Standard
abgedeckt und nicht portabel.
Johann L. schrieb:> Wilhelm M. schrieb:>> ich hatte oben schon ein Lösung dargestellt.>> Ja wie sieht denn eine leere Endlosschleife in C++ nun aus?
Geht nicht, soweit ich weiß (s.o.).
>> Im Standard stehen ja nur Brainfuck-Argumente was nicht geht.>> Aber wie geht es denn nun?>> z.B. eine lokale volatile Variable zu setzen wäre zwar konform, aber> absoluter Overkill weil Compiler solche Variablen nicht in Registern> anlegen sondern im Frame! Man brauch also nicht nur einen Frame, sondern> falls er nicht wegoptimiert werden kann sogar noch einen Frame-Pointer.> Beispiel: avr-g++.>> Und Dinge wie __asm volatile ("":); sind nicht durch den Standard> abgedeckt und nicht portabel.
Das ist es keine "leere" Endlos-Schleife mehr, und sie hat
Seiteneffekte.
Wie gesagt, würde ich mir nicht so große Gedanken machen, weil auch ISRs
nicht vom Standard gedeckt sind. Also ein C++-Programm mit ISRs ist
einfach nicht Standard-konform (s.o. hatte ich schon geschrieben), damit
erübrigt sich die Frage nach der Schleife.
Wilhelm M. schrieb:> Johann L. schrieb:>> Wilhelm M. schrieb:> Das ist es keine "leere" Endlos-Schleife mehr, und sie hat> Seiteneffekte.
Jetzt mal Butter bei die Fisch und nicht immer drumrumreden. Mach's mal
explizit! Was kommt am nächsten an wheil(1); ran? Ideralerweise so,
dass auf Asm-Ebene nur ne leere Schleife bleibt.
> Wie gesagt, würde ich mir nicht so große Gedanken machen, weil auch ISRs> nicht vom Standard gedeckt sind.
Sind die jetzt auch UB???
Johann L. schrieb:> Wilhelm M. schrieb:>> Johann L. schrieb:>>> Wilhelm M. schrieb:>> Das ist es keine "leere" Endlos-Schleife mehr, und sie hat>> Seiteneffekte.>> Jetzt mal Butter bei die Fisch und nicht immer drumrumreden. Mach's mal> explizit!
Kannst Du nicht lesen?
>>> Wie gesagt, würde ich mir nicht so große Gedanken machen, weil auch ISRs>> nicht vom Standard gedeckt sind.>> Sind die jetzt auch UB???
Nein, aber sie existieren einfach nicht.
Wilhelm M. schrieb:> Johann L. schrieb:>> Jetzt mal Butter bei die Fisch und nicht immer drumrumreden. Mach's mal>> explizit! Was kommt am nächsten an while(1); ran? Ideralerweise so,>> dass auf Asm-Ebene nur ne leere Schleife bleibt.>> Kannst Du nicht lesen?
Doch. Aber ich find's einfach nicht. Nur den Beitrag
Wilhelm M. schrieb:> Ja klar, ich hatte oben schon ein Lösung dargestellt.
der aber nicht auf die Lösung verweist. Und "oben" sind > 300 Beiträge.
Vielleicht magst du den Beitrag mit der Lösung nochmal verlinken.
Oder zitieren, wird ja nicht mehr als 1 Zeile sein.
Wilhelm M. schrieb:> Bei der trivialen Endlos-Schleife for(;;) {} kann der Compiler trivial> beweisen, dass die Schleife nicht terminiert, daher ist sie UB, und darf> entfernt werden.
Das ist aber schon eine interessante Auslegung. Er kann beweisen, dass
die Schleife nie verlassen wird, und deshalb kann er sie einfach
rauswerfen. Klar ist das bei UB nicht verboten, aber die Argumentation
wirkt trotzdem etwas komisch. Denn so macht der Code ja das exakte
Gegenteil von dem, was jemand, der diese Regel nicht kennt, erwarten
würde.
Jörg W. schrieb:> Wilhelm M. schrieb:>> Nein.>> main() ist besonders, dass es implizit 0 zurück gibt.>> OK, das war mir nicht bewusst.
Ist auch eine eher obskure Regel.
Jörg W. schrieb:> Korrekt, aber freestanding schaltet allerlei Optimierungen ab, die> Annahmen bezüglich der Standardbibliothek treffen.
Ich denke, es ist eher umgekehrt: Bei hosted ist dem Compiler explizit
erlaubt, die Annahme zu treffen, dass sich alle Standardfunktionen genau
so wie im Standard definiert verhalten und auf der Basis zu optimieren.
Ich wüsste aber nicht, dass es ihm bei freestanding verboten wäre,
Annahmen über mitgelieferte Funktionen zu treffen.
Hans H. schrieb:>> volatile long r;>> int main() {>> return collatz_conjecture(r);>> }>> Dein Beispiel ist UB, da auf r ohne Initialisierung zugegriffen wird.> Da kann der Compiler machen was er will.
Nein. Globale Variablen werden implizit mit 0 bzw.
default-initialisiert.
Wilhelm M. schrieb:> Also ein C++-Programm mit ISRs ist einfach nicht Standard-konform (s.o.> hatte ich schon geschrieben), damit erübrigt sich die Frage nach der> Schleife.
Das sehe ich anders. Was hab ich davon, zu sagen: "Ja, wegen der ISR ist
das Programm sowieso nicht konform, also ist auch egal, was bei der
Schleife passiert". Ich muss auf einem µC halt auch ISRs schreiben, und
die funktionieren auch wie gewünscht, die Schleife aber auf Grund dieser
Standard-Regel nicht.
Wilhelm M. schrieb:> Hans H. schrieb:>> und das Assemblerlisting zeigt daß er die Funktion so implementiert wie>> sie geschrieben steht.>> -O3 vergessen?
Tatsächlich, mit -O3 wird es dann auch im clang wegoptimiert,
kopfkratz...
Wilhelm M. schrieb:> Non-local with static storage
Hast Recht wird mit 0 initialisiert..., aber trotzdem konstant. Weil
ohne Speicheradresse ändert da auch das volatile nichts.
Hans H. schrieb:> Hast Recht wird mit 0 initialisiert..., aber trotzdem konstant.
Und? Ein volatile-Zugriff reicht aus, und das ist einer. Was drin steht
oder ob sich der Wert ändert, spielt keine Rolle.
> Weil ohne Speicheradresse ändert da auch das volatile nichts.
?
Wilhelm M. schrieb:>> Korrekt, aber freestanding schaltet allerlei Optimierungen ab, die>> Annahmen bezüglich der Standardbibliothek treffen.>> Wo steht das?
Annahmen hinsichtlich der Funktionalität der Standardbibliothek sind
halt einer der Punkte, der für ein hosted environment zutrifft.
"Any library facilities available to a freestanding program, other than
the
minimal set required by Clause 4, are implementation-defined."
Prinzipiell könnte es für Funktionen wie strlen() noch machbar sein,
diese bei einem konstanten String zu optimieren (Clause 4 würde das
meiner Meinung nach gestatten), aber in der Praxis passiert es nicht.
Compiliere einfach mal mit dem Compiler deiner Wahl mit -ffreestanding
und -fhosted:
1
#include<string.h>
2
3
intlen_of_foo(void){
4
returnstrlen("foo");
5
}
> Was hat das mit main() zu tun?
Dass main() in einem freestanding environment einfach gar nicht
definiert wird (und nicht einmal existieren muss), während es in einem
hosted environment halt die beiden genannten Prototypen mit Rückkehrwert
"int" haben soll (oder eben "implementation-defined").
Jörg W. schrieb:> Wilhelm M. schrieb:>>> Korrekt, aber freestanding schaltet allerlei Optimierungen ab, die>>> Annahmen bezüglich der Standardbibliothek treffen.>>>> Wo steht das?>> Annahmen hinsichtlich der Funktionalität der Standardbibliothek sind> halt einer der Punkte, der für ein hosted environment zutrifft.
Verstehe ich nicht, etwas verworren.
Alle Funktionen, die im Set der verpflichtenden Funktionen der
Freestanding Variante vorhanden sein müssen, müssen wie beschreiben
arbeiten.
Allerdings: <cstring> gehört gar nicht zum Freestanding set.
> "Any library facilities available to a freestanding program, other than> the> minimal set required by Clause 4, are implementation-defined."
Genau, Du benutzt etwas, was nicht dazu gehört. Insofern muss sich der
GCC gar nicht darum kümmern und kann deswegen auch gar keine
(Frontend)-Optimierungen ausführen.
>> Was hat das mit main() zu tun?>> Dass main() in einem freestanding environment einfach gar nicht> definiert wird (und nicht einmal existieren muss), während es in einem> hosted environment halt die beiden genannten Prototypen mit Rückkehrwert> "int" haben soll (oder eben "implementation-defined").
Ja, siehe oben:
Wilhelm M. schrieb:> Und als freestanding muss es noch nicht mal main() sein.
Moin,
ich möchte ungern die gesellige Runde stören. Nur verstehe ich aktuell
gerade nicht warum etwas UB sein soll wenn die gelebte Praxis seit
Jahrzehnten es genauso programmiert.
int main()
{
while(1) bzw. for(;;)
{
... sinnvoller Code ...
}
}
Würde ja bedeuten das entweder der Standard völlig an der Praxis vorbei
lebt oder der C++ Compiler sich nicht an den Standard hält oder noch
anders. Sonst wären ja alle Programme für µC UB. Kann ja nicht sein. Das
meinte ich mit, ich falle vom Glauben ab. Aber keine Sorge ich bin nicht
gläubig.
Moin,
Mir schwirrt schon der Kopf. Da war ich jahrzehntelang ein glücklicher
und zufriedener Programmierer. Dann kamt ihr; ihr, die jetzt meine heile
Welt in Schutt und Asche gelegt habt und ich mich am Boden zerstört
vorfinde:-) was nu?
Am Anfang konnte man sich ja nur an die Herstellerhandbücher halten und
die schwiegen sich über die hier diskutierten Feinheiten völlig aus. Die
konzentrierten sich eher auf bewährte Programmierpraxis anstatt auf
graue Theorie in verstaubten Compiler und Sprachenstandards
herumzustöbern.
Abgesehen davon gelten im embedded Bereich andere Berücksichtigungen um
im uC Bereich praxisgerecht zu sein. Z.B. ein return für main() hat da
ja keinen Sinn. In Systemen mit BS, gefordert.
Es funktionierte ja immer wie vorgegeben. Ich befasse mich auschließlich
mit embedded. Ist es dies alles in 99% aller Anwendungsfälle wert?
Irgendwie sollte embedded praxisnahe sein.
Gerhard
Habe gerade mal den folgenden Code mit g++ (64bit Linux) und auch
avr-g++ übersetzt. Sowohl ›while‹ als auch (alternativ) ›for‹ erzeugen
übrigens präzise den gleichen Assembler-Code.
Norbert schrieb:> Habe gerade mal den folgenden Code mit g++ (64bit Linux) und auch> avr-g++
Weil der GCC das so macht. Es besteht keine Pflicht den Code mit UB zu
entfernen.
Wilhelm M. schrieb:> Weil der GCC das so macht. Es besteht keine Pflicht den Code mit UB zu> entfernen.
Aha, interessant. Eine nicht ganz unwichtige Information.
Das heißt andere C++ - Compiler könnten sämtliche ISRs ungefragt weg
optimieren, weil die ja wohl auch - wie weiter oben zu lesen - UB sind.
Ein - hmmm, sagen wir mal - interessanter Ansatz.
Wenn ihr im Rahmen der Diskussion schlussendlich feststellt, dass es
zwar theoretisch möglich ist, nicht-triviale C- oder C++-Programme zu
schreiben, die ausschliesslich perfekt definiert (und korrekt) arbeiten,
nicht aber praktisch, dann seid ihr schon dicht in der Realität
angekommen. ;-)
Norbert schrieb:> Wilhelm M. schrieb:>> Weil der GCC das so macht. Es besteht keine Pflicht den Code mit UB zu>> entfernen.>> Aha, interessant. Eine nicht ganz unwichtige Information.
UB ist Verhalten, für das der Standard absolut keinerlei Vorgaben macht.
Es gibt damit grundsätzlich keine Verpflichtung für den Compiler,
irgendetwas zu tun oder nicht zu tun.
> Das heißt andere C++ - Compiler könnten sämtliche ISRs ungefragt weg> optimieren, weil die ja wohl auch - wie weiter oben zu lesen - UB sind.
Oben ist ausdrücklich zu lesen, dass sie im Standard schlicht gar nicht
existieren. Die Compiler-Unterstützung dafür liegt also so oder so
außerhalb des Standards. Da ISRs oft keine ganz normalen Funktionen
sind, gibt's gar nicht erst einen Standard-Weg, sie überhaupt zu
definieren. Und wenn ein Compiler schon eine solche
nicht-Standard-Erweiterung anbietet, wird er das natürlich so tun, dass
sie auch brauchbar ist.
Wilhelm M. schrieb:> Veit D. schrieb:>>> int main()>> {>> while(1) bzw. for(;;)>> {>> ... sinnvoller Code ...>> }>> }>>> Das hängt stark davon ab, was ... sinnvoller Code ... ist.
Es müsste eher ... sinnloser Code ... heißen, denn sobald der Code
irgendeine reale Auswirkung hat, gilt das nicht mehr.
Rolf M. schrieb:> Und wenn ein Compiler schon eine solche> nicht-Standard-Erweiterung anbietet
Beim Cortex-M sind ISRs normale Funktionen ohne irgendwelche
Sonderlocken wie Nicht-Standard-Erweiterungen. Damit können die also
alle weg. ;-)
Wilhelm M. schrieb:> template<auto N>> auto length(const char (&a)[N]) {> return N - 1;> }
Ist aber nicht das selbe wie strlen.
length("1""\0""2""\0""3""\0\0"); // -> 6
strlen("1""\0""2""\0""3""\0\0"); // -> 1
Veit D. schrieb:> Nur verstehe ich aktuell gerade nicht warum etwas UB sein soll> wenn die gelebte Praxis seit Jahrzehnten es genauso programmiert.
Weil WG21 das so festgelegt hat und seither for(;;){} Undefined
Behaviour ist.
Was ich vermisse, ist dass der aktualisierte Sprachstandard sowas wie
Best Practices" nennt, wie das Verhalten des ehemals gültigen Codes mit
den aktualisierten Mitteln erreicht werden kann.
Und hier im Thread wird auch drumrum geredet; wie so oft. Es werden
einem Buzzwords oder Teile des Standards um die Ohren gehauen, aber wie
genau etwas umgesetzt werden kann... da wird gekniffen.
> int main()> {> while(1) bzw. for(;;)> {> ... sinnvoller Code ...> }> }>> Würde ja bedeuten das entweder der Standard völlig an der Praxis vorbei> lebt
Wäre nicht das erste mal, dass Bedürfnisse von Bare Metal Plattformen
ignoriert werden.
Früher[tm] wäre /* Empty Body */ unter "sinnvollen Code" gefallen, weil
es Anwendungen dafür gibt. Mit akltellem C++ ist es kein sinnvoller
Code mehr da UB.
Aber was soll man stattdessen nehmen wenn man den Effekt des alten
for(;;){} erreichen will?
* Lokale volatile Variable schreiben ist nicht das was ich wollen würde,
weil das teuer ist (Code-Verbrauch).
* __asm volarile ("":); erzeugt zwar kein Overhead, ist aber nicht
Portabel und kein Standard-C++.
oder der C++ Compiler sich nicht an den Standard hält oder noch
> anders. Sonst wären ja alle Programme für µC UB. Kann ja nicht sein. Das> meinte ich mit, ich falle vom Glauben ab. Aber keine Sorge ich bin nicht> gläubig.
(prx) A. K. schrieb:> Rolf M. schrieb:>> Und wenn ein Compiler schon eine solche>> nicht-Standard-Erweiterung anbietet>> Beim Cortex-M sind ISRs normale Funktionen ohne irgendwelche> Sonderlocken wie Nicht-Standard-Erweiterungen.
Wie werden sie dann aufgerufen? Auch wenn die ISR an sich einfach als
Standard-Funktion definiert werden muss, muss der Compiler trotzdem
irgendeine Erweiterung haben, damit sie beim Interrupt auch zur
Ausführung kommen. Ein Compiler, der sie dann wegoptimiert, wäre zwar in
der Hinsicht standardkonform, aber für µC-Entwicklung halt nicht zu
gebrauchen.
Johann L. schrieb:> * Lokale volatile Variable schreiben ist nicht das was ich wollen würde,> weil das teuer ist (Code-Verbrauch).
Typischerweise zwei zusätzliche Instruktionen. Wenn die nicht mehr in
den Flash passen, wirst du eh bald ein Problem haben.
Rolf M. schrieb:>> Beim Cortex-M sind ISRs normale Funktionen ohne irgendwelche>> Sonderlocken wie Nicht-Standard-Erweiterungen.>> Wie werden sie dann aufgerufen?
Über die Vektortabelle. Auch diese ist aber ein ganz normales C-Array,
das lediglich an einer bestimmten Stelle im Speicher stehen muss.
Cortex-M ist ja explizit so designt worden, dass man keine
Assembler-Magie mehr benötigt – wenngleich es manche Hersteller
bevorzugen, den Startup-Code immer noch in Assembler zu meißeln. Bei
Atmels SAMDxx etc. dagegen ist der Startup-Code in C.
Üblicherweise werden die Funktionen der Vektortabelle zwar jenseits des
Standards als "weak" deklariert, aber das dient lediglich der
Bequemlichkeit, dass man auf diese Weise mit einer vorgefertigten
Tabelle arbeiten kann und nicht jede Applikation ihre eigene selbst
bauen muss. Technisch könnte man auch alles "pure C" selbst schreiben.
Rolf M. schrieb:> Wie werden sie [ISRs] dann aufgerufen?
Zum Beispiel indem IRQ-Vektoren initialisiert werden. Dass IRQ-Vektoren
mehr oder weniger hart verdrahtet sind wie bei avr-gcc ist eher
unüblich. Eher üblich wäre, ne IRQ nen indirekten Sprung zu nem
Signal-Handler ausführen zu lassen. Und der Handler (bzw. dessen
Adresse) wird vir dessen Verwendung eben irgendwo eingetragen.
> Auch wenn die ISR an sich einfach als Standard-Funktion definiert> werden muss, muss der Compiler trotzdem irgendeine Erweiterung haben,> damit sie beim Interrupt auch zur Ausführung kommen.
Bordmittel reichen aus, z.B. Funktionsadresse irgendwo eintragen. Oder
<signal.h>.
> Johann L. schrieb:>> * Lokale volatile Variable schreiben ist nicht das was ich wollen würde,>> weil das teuer ist (Code-Verbrauch).>> Typischerweise zwei zusätzliche Instruktionen. Wenn die nicht mehr in> den Flash passen, wirst du eh bald ein Problem haben.
Es ist mehr. GCC legt auto volatile Variablen im Frame an, nicht in
Registern. Es muss also auch ein Frame allokiert werden und zusäzulich
ein Frame-Pointer (der nicht wegoptimiert werden kann).
...ok, bei avr-g++ sind's nur 4 Instruktionen mehr, ist jetzt nicht
super tragisch. Aber es ist einfach auch hässlich, nen Code hinschreiben
zu müssen der mehr macht als nix.
Johann L. schrieb:> Aber was soll man stattdessen nehmen wenn man den Effekt des alten> for(;;){} erreichen will?
Heutzutage will man Strom sparen, also muss man das der Hardware
irgendwie sagen. Und schon ist die Schleife nicht mehr leer.
Was uns zum nächsten Problem bringt :) Wenn man dafür kein Bit setzen
kann, braucht man einen Maschinenbefehl wie WFI. Was sagt der Standard
denn dazu?
Jörg W. schrieb:> Rolf M. schrieb:>>> Beim Cortex-M sind ISRs normale Funktionen ohne irgendwelche>>> Sonderlocken wie Nicht-Standard-Erweiterungen.>>>> Wie werden sie dann aufgerufen?>> Über die Vektortabelle. Auch diese ist aber ein ganz normales C-Array,> das lediglich an einer bestimmten Stelle im Speicher stehen muss.
Das meinte ich nicht. Der Aufruf wird initial nicht durch in C++
geschriebenen Code ausgelöst, sondern durch interne Hardware des µC. Und
damit liegt er außerhalb des Standards.
Johann L. schrieb:> Bordmittel reichen aus, z.B. Funktionsadresse irgendwo eintragen. Oder> <signal.h>.
Ein Standard-konformer Compiler kann von einem gewissen Codefluss
ausgehen. Und da ist es nicht vorgesehen, dass quasi aus dem Nichts
heraus mitten in der Ausführung spontan irgendeine Funktion aufgerufen
wird, obwohl an der Stelle im Code kein Funktionsaufruf steht.
>> Typischerweise zwei zusätzliche Instruktionen. Wenn die nicht mehr in>> den Flash passen, wirst du eh bald ein Problem haben.>> Es ist mehr. GCC legt auto volatile Variablen im Frame an, nicht in> Registern. Es muss also auch ein Frame allokiert werden und zusäzulich> ein Frame-Pointer (der nicht wegoptimiert werden kann).
Dann einfach static machen. Braucht dann halt noch ein Byte im RAM,
dafür keinen Stackframe.
> ...ok, bei avr-g++ sind's nur 4 Instruktionen mehr, ist jetzt nicht> super tragisch.
Ich habe ein ldi vor und ein std in der Schleife gesehen, zumindest bei
-Os. Natürlich habe ich aber nicht int, sondern uint8_t genommen. Bei
-O3 scheint er lustigerweise ein loop-Unrolling zu machen, aber nur wenn
die Variable nicht static ist.
Mit -O3:
1
main:
2
push r28
3
push r29
4
push __zero_reg__
5
in r28,__SP_L__
6
in r29,__SP_H__
7
/* prologue: function */
8
/* frame size = 1 */
9
/* stack size = 3 */
10
.L__stack_usage = 3
11
ldi r24,lo8(42)
12
.L2:
13
std Y+1,r24
14
std Y+1,r24
15
rjmp .L2
Mit -Os:
1
main:
2
push r28
3
push r29
4
push __zero_reg__
5
in r28,__SP_L__
6
in r29,__SP_H__
7
/* prologue: function */
8
/* frame size = 1 */
9
/* stack size = 3 */
10
.L__stack_usage = 3
11
ldi r24,lo8(42)
12
.L2:
13
std Y+1,r24
14
rjmp .L2
> Aber es ist einfach auch hässlich, nen Code hinschreiben zu müssen der> mehr macht als nix.
Es ist auch schon hässlich, Code hinschreiben zu müssen, dessen einzige
Aufgabe es ist, eigentlich nichts zu machen.
Bevor hier manche Schnappatmung bekommen ...
1) Das in C++ for(;;) {} UB ist, heißt nicht, dass dort unbrauchbarer
Code heraus kommen muss.
2) GCC zeigt, dass man dies offensichtlich erkannt hat, und wohl hier
einfach die C-Variante übernimmt. Wobei es wohl anders ist, dass hier
einfach das gleich Backend/Middlend mit derselben Formulierung in der
RTL gefüttert wird.
3) Was clang++ da macht, ist zwar "legal" und sicher ein schönes
Schulbeispiel für die Auswirkungen von UB. Allerdings verletzt dies
eklatant die Regel des least-astonischments.
4) Die WG14 / WG21 arbeiten dran, diese verkorkste Formulierung im C++
Standard zu verbessern.
Allerdings würde ich mich mal wirklich dafür interessieren, in welchem
Projekt (mehr als Küchentisch-Hobby) diese Schleife so vorkommt.
Daniel A. schrieb:> Wilhelm M. schrieb:>> template<auto N>>> auto length(const char (&a)[N]) {>> return N - 1;>> }>> Ist aber nicht das selbe wie strlen.> length("1""\0""2""\0""3""\0\0"); // -> 6> strlen("1""\0""2""\0""3""\0\0"); // -> 1
Wilhelm M. schrieb:> Allerdings würde ich mich mal wirklich dafür interessieren, in welchem> Projekt (mehr als Küchentisch-Hobby) diese Schleife so vorkommt.
Und außerdem ist es vollkommen egal, mit welchem Unsinn die CPU in der
Endlos-Schleife Ihre Zeit verbringt.
Also wenn Euch
1
while(true){
2
sleep();
3
}
nicht passt, dann nehmt
1
while(true){
2
noop();
3
}
Und das noop() könnt ihr nach Eurem Gusto ausgestalten:
1
namespace{
2
volatileuint8_tdummy;
3
voidnoop(){
4
(void)dummy;
5
}
6
}
Dadurch wird die Latenz bis zur ISR auch nicht schlechter.
Wilhelm M. schrieb:> Bevor hier manche Schnappatmung bekommen ...>> 1) Das in C++ for(;;) {} UB ist, heißt nicht, dass dort unbrauchbarer> Code heraus kommen muss.
Doch, der Code ist unbrauchbar weil man sich nicht darauf verlassen
kann.
Oder verwendest du UB in deinen Projekten, und kontrollierst nach jedem
Compilerlauf, ob das generierte Assembly noch deinen Wünschen
entspricht?
> 2) GCC zeigt, dass man dies offensichtlich erkannt hat,
Es zeigt garnix. Insbesondere zeigt es nicht, dass der Code verwendbar
wäre (da UB). Es scheint auch kein Schalter (wie etwa für Signed
Overflow) zu geben, der die alte Semantik von for(;;) herstellt.
> Allerdings würde ich mich mal wirklich dafür interessieren, in welchem> Projekt (mehr als Küchentisch-Hobby) diese Schleife so vorkommt.
Ein Beispiel hat Andreas schon genannt: Hardware-Reset mittels Watchdog.
Phase 1: Watchdog wird konfiguriert und aktiviert.
Phase 2: Es wird gewartet, bis der Watchdog zuschlägt und einen
Hardware-Reset triggert. Das kann je nach Hardware ein paar ms oder
zumindest mehrere µs dauern.
Beispiel 2: Eine Applikation, die all ihre Aufgaben in ISRs erledigt. Am
Ende von main, nach Konfiguration aller IRQs, steht dann eine leere
Endlosschleife.