Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltregler stört DCF77-Empfang - wie abschirmen?


von Dirk W. (Gast)


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Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei, eine kleine Uhr mit DCF77-Modul zu bauen. Da Teile 
der Schaltung umbedingt 5V brauchen, wird diese Spannung mittels eines 
Schaltreglers (LTC3525) aus 2xAA-Zellen erzeugt. Der Schaltregler 
arbeitet mit Frequenzen im MHz-Bereich, trotzdem wird im Umkreis von 
20cm der DCF77-Empfang praktisch unmöglich, sobald der Schaltregler 
läuft.

Wie kann ich den Schaltregler-Teil (ca. 10x10mm² Fläche auf der Platine, 
alles SMD) sinnvoll abschirmen? Meine erste Idee war das Zurechtbiegen 
eines kleinen Abschirmbleches, aber aus welchem Material sollte das 
sein? Was sollte allgemein dabei beachtet werden? Andere Ideen?

Es muss keine industrietaugliche Lösung dabei herauskommen, weil es sich 
um ein privates Bastelprojekt handelt.

Viele Grüße,

Dirk

von karadur (Gast)


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Hallo

Weissblech ist dafür gut geeignet.
Ideal ist wenn um die zu schirmenden Schaltungsteile eine Massefläche 
liegt mit der man das Blech verlöten kann.
Die Ein/Ausgänge filtern mit Cs und Ls.

von Hubert.G (Gast)


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In ein Blechgehäuse einbauen, sämtliche Zu- und Abgänge über 
Durchführungskondensatoren führen. Im Layout auf kurze Leitungsführung 
der impulsbelasteten Leitungen achten, zentraler Massepunkt ist sehr 
wichtig. Gute Abblockung der Spannungszu- und Ableitungen mit 
keramischen C, Elkos sind nicht geeignet dafür.
Vollkommen wegbringen wirst du den Störnebel im Nahbereich aber kaum.

von Anton F. (Gast)


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Am besten den Schaltreglerstilllegen oder ausbauen und einen 
Linearregler
einbauen, falls die Verlustleistung kein Problem macht.
Rat vom HF-Freak.

von Daniel M. (usul27)


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Da die Schaltung batteriebetrieben und mit 2 AA-Zellen arbeitet fällt 
ein Linearregler hier wohl aus.

von Tobias (Gast)


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Möchte hier vielleicht auch was anfügen. Wenn ich den Feritstab meines 
Moduls auf einen normalen kleinen 1W Trafo lege, ist kein Empfang mehr 
möglich. Läßt sich auch das abschirmen?

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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@Tobias:
Nein. Die Windungszahl der Antenne ist recht groß, die induzierte 
Spannung reicht aus, um den Empfängereingang zuzustopfen.
Da hilft es nur, das Gehäuse etwas grösser zu wählen und die 
Ferritantenne mit Abstand vom Trafo zu montieren

Gruss
Jadeclaw.

von Jörg (Gast)


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Hast du bereits eine geschlossene Schaltreglerspule in Verwendung? 
(sozusagen rundum von Ferrit umgeben) Ansonsten die Leitungen zur Spule 
so kurz wie möglich halten, um die Induktivität nicht nach außen zu 
verlängern.

Das Hauptproblem dürften magnetische Einstreuungen sein, nicht wie sonst 
elektische Wechselfelder. Da hilft Weißblech auch nur bedingt, besser 
wäre MU-Metall.

von Dirk W. (Gast)


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Hallo,

erstmal Danke an alle für die Hilfe! Hat jemand eine Idee, wo man die 
von Jörg erwähnten geschlossenen Spulen bekommen kann?

Der Hinweis mit dem MU-Metall ist gut, aber das Zeug ist ja scheinbar 
sauteuer, schwer zu bekommen und noch schwerer zu verarbeiten (Stichwort 
Erhalt der Permeabilität nach mechanischer Bearbeitung durch 
Schlussglühen), oder sehe ich das falsch?

Viele Grüße,

Dirk

von Εrnst B. (ernst)


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Nur so als Gedanke, bevor du die Blechschere auspackst:

Kann es sein das dein Schaltregler zufällig mit 77khz arbeitet? Oder 
ganzzahligen Vielfachen etc?

Vielleicht reicht schon eine kleine Änderung an der Reglerfrequenz, um 
das Problem zu beseitigen?

/Ernst

von Dirk W. (Gast)


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@Egon: der Regler arbeitet im MHz-Bereich, trotzdem stört er den Empfang 
gewaltig. Ich hatte den Regler extra im Hinblick auf seine hohe 
Schaltfrequenz ausgesucht (mit dem gleichen Hintergedanken wie Du ihn 
jetzt hattest)... Tja, man lernt halt nicht aus ;-)

von Dirk W. (Gast)


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@Ernst: wer lesen kann ist klar im Vorteil (von wegen "Egon") schäm

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